Schaden- und Unfallversicherung


Auf Basis zahlreicher Initiativen in Produktentwicklung, Kundenbindung und Effizienzsteigerung erwartet UNIQA im Bereich der Schaden- und Unfallversicherung auch 2011 eine durchwegs sehr solide Entwicklung.

Das Wachstum in der Sparte Rechtsschutz präsentierte sich auch im Jahr 2010 erfreulich. So schlug sich etwa die Entspannung der Finanzkrise dadurch nieder, dass im Vergleich zum Jahr 2009 weniger Massenschadenfälle aus dem Bereich der Vermögensveranlagung gemeldet wurden. Daneben hat sich der erfolgte Risikoausschluss des Großteils dieser Gefahren als wirksame Gegenmaßnahme bestätigt. Die Stabilisierung in diesem Bereich wirkte sich entsprechend positiv auf das versicherungstechnische Ergebnis der Sparte Rechtsschutz aus, deren Ziel für das Jahr 2011 die Fortsetzung des ertragreichen Wachstums ist. Grundlage dafür sind neben den bestehenden Scoring-Modellen neue und detaillierte Portefeuille-Analysen, aufgrund derer das Wachstum profitabel gesteuert und die Prämien risikoadäquat gestaltet werden können. Einen weiteren Schwerpunkt wird auch die Einführung von neuen Rechtsschutzbedingungen (ARB 2011) bilden, die neben rechtlich notwendigen Anpassungen auch innovative und risikogerechte Deckungserweiterungen beinhalten sollen. Mit dem von der UNIQA Gruppe initiierten und im Jahr 2010 eingeführten Rechtsanwalts-Portal konnte eine neue Kommunikationsschiene zwischen Anwälten und Rechtsschutzversicherungen auf dem Versicherungsmarkt etabliert werden. Ziel für das Jahr 2011 ist hier eine weitere Erhöhung des Portal-Nutzungsgrades und damit eine Steigerung der Produktivität. Die sukzessive Erhöhung der Schadenfall-Zuweisungen an spezialisierte Rechtsanwälte soll auch im Jahr 2011 eine höhere Erfolgsquote und damit eine Steigerung der Kundenzufriedenheit sicherstellen.

In der Risikosparte Sturm kam es im abgelaufenen Jahr – einem verhältnismäßig ruhigen Sturm- und Naturkatastrophenjahr – zwar zu einer Entspannung der Schadenquote. Angesichts der zu erwartenden Zunahme der Unwetter sowie der künftigen neuen Eigenkapitalrichtlinien ist es jedoch notwendig, hier weitere Schritte zu setzen. Entsprechende Maßnahmen – so etwa eine Tarif-Segmentierung nach Regionen – wurden bereits eingeleitet, der hier seit 2008 eingeschlagene Weg wird weiter konsequent fortgesetzt. Auch das System HORA (Hochwasser-Risikozonierungssystem Austria) wird in den nächsten Jahren gemeinsam mit dem Versicherungsverband Österreich und dem Lebensministerium weiter ausgebaut. Ziel ist die Erstellung und Verfeinerung einer Risikolandkarte, die mögliche Naturgefahren besser einschätzbar macht.

Sowohl bei Naturgefahren als auch in anderen Risikobereichen, etwa bei Einbruchdiebstahl, setzt UNIQA auf Schadenvermeidung durch vielfältige Präventionsmaßnahmen. Beispiele dafür sind die in der Versicherungsbranche exklusiv von UNIQA angebotenen Unwetterwarnungen sowie Security Checks für Firmenkunden bzw. das Pilotprojekt NummerSicher für Haushalts- und Eigenheimkunden bzw. Fahrraddiebstahl. Die von UNIQA seit 2004 in Österreich angebotene Unwetterwarnung wurde sehr erfolgreich auch bereits in Polen, Rumänien, der Tschechischen Republik, Ungarn, Serbien, Montenegro und Kroatien implementiert und soll 2011 in weiteren Ländern eingeführt werden.

Die Strategie der Komplexitätsreduktion und Effizienzsteigerung – vor allem durch das Angebot standardisierter kundenorientierter Produkte – soll weitere Erfolge bringen. Nach Einsatz des neuen Privatkundenprodukts im Jahr 2009 wird im Herbst 2011 das neue Firmenkundenprodukt folgen. Analog dem Privatkundenprodukt werden auch hier unterschiedliche Kundenbedürfnisse durch verschiedene Paketvarianten abgedeckt. Die Folge ist ein übersichtliches modernes Produktangebot, das eine rasche und effiziente Bearbeitung ermöglicht. Eine Steigerung der Produktivität im Vertrieb, Effizienzgewinne und eine weitere „Verschlankung“ in den Prozessen sind die Folge.

Auch im Privatkundengeschäft wird es 2011 weitere Verfeinerungen geben. So werden in das neue, 2009 auf dem Markt eingeführte Privatkundenprodukt weitere Sicherheitsmerkmale eingebaut. Ziel dieser neuen Modelle ist eine individuelle und risikogerechte Prämiengestaltung, bei der selbstverständlich auch der von Raiffeisen Versicherung und UNIQA gemeinsam eingeschlagene Weg des Klimaschutzes fortgeführt wird. Die hier bereits im aktuellen Produkt vorhandenen Features werden übernommen und weiter ausgebaut.

Die Kfz-Versicherung wird in Österreich auch 2011 auf ein schwieriges Marktumfeld treffen. Der Wettbewerb ist traditionell hoch, die Kunden werden an multiplen Kontaktpunkten mit Angeboten konfrontiert – seien es exklusive Versicherungsvermittler, Makler, Banken, der Autohandel oder Leasinganbieter.

UNIQA reagiert mit einem weiteren Fokus auf unvergleichbare, einzigartige Produkte wie Lenkerschutz und vor allem SafeLine – die erste Autoversicherung, die Leben retten kann. Der großartige Erfolg von SafeLine im Jahr 2010 lässt für die Zukunft eine noch dynamischere Entwicklung erwarten. SafeLine trägt mit ihren Sicherheitsfeatures zu einer unvergleichbaren Kundenbindung im Kfz-Versicherungsmarkt bei. Über 400 Notfälle wurden bisher positiv abgewickelt, und die CarFinder-Funktion hat in mehr als 40 Fällen die sofortige Wiederauffindung abhanden gekommener Fahrzeuge ermöglicht. Die Verknüpfung von GPS-Technologie und Crash-Sensoren mit einer Autoversicherung ist ein europaweiter Zukunftstrend, und UNIQA ist hier als einer der Vorreiter beispielgebend für andere Länder.

Auch beim Produkt Lenkerschutz genießt UNIQA eine Alleinstellung im österreichischen Markt. Hier wird auch bei Eigenverschulden des Lenkers ein einzigartiger Versicherungsschutz geboten – mit einer Versicherungssumme von bis zu 1 Mio. € für Verdienstentgang, Heilungskosten, Unterhaltsansprüche und mehr. Auch bei diesem Produkt ist ein Zuwachs von bis zu 20.000 Verträgen zu erwarten.

Die Forcierung von Elektro-Mobilität ist die konsequente Fortsetzung des Engagements von UNIQA im Klimaschutz. Bereits seit 2010 versichert UNIQA auch Elektrofahrzeuge ohne behördliche Zulassung, so z. B. Elektrofahrräder, E-Mountainbikes, Segways und Bikeboards. Für das Jahr 2011 erwartet der VCÖ einen weiteren Anstieg der Verkaufszahlen dieser Fahrzeuge auf bereits 30.000 bis 40.000 Stück.

Gleichzeitig erfreuen sich Smartphones anhaltend großer Beliebheit. Es liegt also nahe, beide Aspekte miteinander in Verbindung zu bringen. Daher wird es für die Kundinnen und Kunden von UNIQA ab 2011 möglich sein, für diese Elektrofahrzeuge einfach und unbürokratisch eine Kfz-Haftpflicht- und eine Kaskoversicherung über ihr Smartphone abzuschließen. Dies ist ein weiteres starkes Signal in Richtung Kundennähe und Vereinfachung des Dialogs zwischen Kunden und UNIQA, wie es schon im 1. Halbjahr 2010 die Einführung der ersten Kfz-Schadenmeldung über Smartphone im österreichischen Markt war.

Weiterhin fördert UNIQA durch Prämienvorteile jene Kunden, die verstärkt die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln mit ihrer individuellen Pkw-Mobilität kombinieren. Daneben ist UNIQA SafeLine auch auf dem Gebiet der Klimaschutzorientierung mit dem flexiblen Umweltbonus für Wenigfahrer Vorreiter bei Kfz-Versicherungen.

All diese Neuentwicklungen werden auch für Konzern-Schwestergesellschaften mitkonzipiert. So sind der Lenkerschutz bereits in der Raiffeisen Versicherung und SafeLine in Ungarn im Einsatz, und auch die Smartphone-Applikation für die Kfz-Schadenmeldung wurde bereits in mehreren Ländern umgesetzt.

In der Sparte Betriebsunterbrechungsversicherung für freiberuflich Tätige soll das 2010 eingeführte Premium Paket durch verkaufsfördernde Maßnahmen weiter forciert werden. Highlight dieses Pakets ist ein Kündigungsschutz, wie ihn derzeit nur wenige Versicherer anbieten. Gegen eine höhere Prämie verzichtet UNIQA für die gesamte Vertragslaufzeit auf das Recht der Schadenskündigung. Dadurch wird noch mehr auf das Sicherheitsbedürfnis der Kunden eingegangen. Eine Prämienrückgewähr bei Schadenfreiheit ist automatisch inkludiert.

Im 2. Halbjahr 2011 ist der Einsatz eines gemeinsamen Antrags für die Betriebsunterbrechungsversicherung für freiberuflich Tätige und die Berufsunfähigkeitsversicherung vorgesehen. Wenn die Betriebsunterbrechungsversicherung für freiberuflich Tätige die Leistung einstellt – etwa bei Schließung des Betriebes infolge Krankheit –, beginnt die Berufsunfähigkeitsversicherung zu leisten. Mit diesen beiden Produkten haben freiberuflich Tätige und Kleingewerbetreibende eine adäquate Risikoabdeckung. Zudem gewährt UNIQA einen Prämienvorteil von 5% in der Sparte Betriebsunterbrechungsversicherung für freiberuflich Tätige.

Der in der zweiten Jahreshälfte 2010 eingeführte neue Unfalltarif bei UNIQA soll auch im Jahr 2011 dazu beitragen, dass die gesetzten Ziele erreicht werden. Ab dem 2. Quartal 2011 wird ein Unfallversicherungs-Einsteigerprodukt – Spitalgeld Solo mit Knochenbruchpauschale – eine einfache Alternative zum Hauptprodukt Unfall & Umsorgt darstellen.

Nachdem viele Kunden auf Internationalisierung setzen und neue Märkte erschließen, wird UNIQA die Betreuung dieser Kunden weiter intensivieren. Neben dem entsprechenden Netzwerk an Auslandsgesellschaften verfügt UNIQA auch über das entsprechende Know-how und die Ressourcen, um Kunden mit internationalen Programmen zu begleiten und die hohen qualitativen Anforderungen in diesem stark wachsenden Marktsegment zu erfüllen.

Als Antwort auf das in Erfüllung einer EU-Richtlinie erlassene Umwelthaftungsgesetz hat UNIQA in Österreich bereits den Baustein „Umweltsanierungskostenversicherung“ in ihre Haftpflichtversicherungsprodukte integriert. Da es sich hier um ein europaweites Thema handelt, wird 2011 gemeinsam mit den internationalen Gesellschaften der Gruppe der länderübergreifende Erfahrungsaustausch und Know-how-Transfer sichergestellt.

Bereits in den vergangenen Jahren hat sich UNIQA intensiv und erfolgreich mit der Legionellen-Prophylaxe für Kunden in den Bereichen Hotellerie und Gesundheitswesen beschäftigt. Für 2011 ist eine Kooperation mit einem in diesem Segment führenden Unternehmen geplant, das Anlagen zur Sanierung und Keimprävention von Wasserleitungssystemen herstellt. Der Vorteil für UNIQA Kunden wird dabei neben der garantierten Legionellenfreiheit auch in einem besonders attraktiven Preis für den Ankauf und die Montage der Anlage selbst bestehen.

Weiters wird derzeit mit einem auf das Risikomanagement bei Großveranstaltungen spezialisierten Unternehmen eine mit einem entsprechenden Sicherheitskonzept verbundene Versicherungslösung erarbeitet. Am Ende soll ein für den Kunden maßgeschneidertes Risikomanagementkonzept stehen, das auch die versicherungsmäßige Abdeckung des verbleibenden Restrisikos bei Großveranstaltungen mit einschließt.

In der industriellen Sachversicherung befindet sich UNIQA weiterhin in einem sehr kompetitiven Markt, während im Bereich der allgemeinen Haftpflichtversicherung für größere Risiken bereits erste Anzeichen für ein Anziehen der Konditionen zu sehen sind.

In den letzten Jahren hat sich UNIQA durch innovative und auf die Bedürfnisse verschiedenster Kunstsammlungen und Kulturinstitutionen maßgeschneiderte Produkte einen Namen auf dem kontinentaleuropäischen Kunstversicherungsmarkt gemacht. Daraus resultiert insbesondere steigende Nachfrage auf dem zentralen Londoner Markt. UNIQA hat diese Herausforderung angenommen und mit Februar 2011 in London ein mit internationalen KunstexpertInnen besetztes Büro eröffnet, um die Beziehungen zu internationalen Maklern und Kunden auszubauen und zu intensivieren.

Aufgabe des neuen Büros wird es sein, spezielle Versicherungskonzepte für Firmen- und Privatsammlungen, für Museen und das internationale Ausstellungsgeschäft sowie für Galerien, Händler und Auktionshäuser zu entwickeln. Die Basis dafür bilden die langjährige internationale Erfahrung und das außerordentlich hohe Niveau an Kunstexpertise des UNIQA Teams sowie die besondere Konzentration auf flexible und innovative Lösungen.

Gleichzeitig ist UNIQA mit diesem neuen Standort nicht nur näher an manchen Kunden, sondern kann auch die Strategie, durch die sie ihre Marktposition in Mitteleuropa erfolgreich ausgebaut hat, auf internationaler Ebene fortsetzen.

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