4.2. Risikokategorien


4.2.1. Marktrisiko

Das Marktrisiko ist insbesondere in der Lebensversicherung sehr stark von Zinsänderungsrisiken geprägt. Das Zinsänderungsrisiko ergibt sich durch den „Duration Gap“ zwischen Aktiv- und Passivseite. Hier wird die Überarbeitung der aktuellen ALM-Strategie mittelfristig eine deutliche Verbesserung bringen.

Ein weiteres wesentliches Risiko ist, wie auch bei vergleichbaren Peer-Unternehmen, das Spread-Risiko. In dieser Kategorie fallen sehr hohe Kapitalerfordernisse für Kreditstrukturen (ABS) in der Berechnungsmethodik für das zukünftige Eigenmittelerfordernis unter Solvency II ins Gewicht. Weiters sind Portfoliobestandteile wie Emerging-Markets-Anleihen oder schlecht geratete Staatsanleihen ein Risikotreiber.

Das Aktienrisiko der UNIQA Group wird insbesondere durch Alternative Investments wie Hedgefonds und Private Equity getrieben.

Rund 10% des Marktrisikos ist auf das Immobilienrisiko zurückzuführen.

Andere Marktrisiken wie Konzentrations- und Währungsrisiko spielen in der UNIQA Group derzeit eine untergeordnete Rolle.
Bezüglich der Methoden und Prozesse zur Steuerung dieser Risiken und der zur Bewertung eingesetzten Methoden gab es keine wesentlichen Änderungen gegenüber dem Vorjahr. In Hinblick auf Solvency II sind Anpassungen dazu in Arbeit.

Beschreibung der Marktrisikokategorien:

Zinsrisiko: Aufgrund der Veranlagungsstruktur und des hohen Anteils an zinstragenden Titeln ist das Zinsrisiko ein sehr wesentlicher Bestandteil der Finanzrisiken. Die folgende Tabelle zeigt die zinstragenden Wertpapiere und die durchschnittlichen Zinskupons nach den wichtigsten Kapitalanlagekategorien und deren durchschnittliche Kuponverzinsung zum Bilanzstichtag.

Durchschnittliche Zinskupons

Euro

USD

Andere

%

2011

2010

2011

2010

2011

2010

Festverzinsliche Wertpapiere

 

 

 

 

 

 

High-Grade-Anleihen

3,76

3,89

3,55

3,90

5,34

5,18

Bank-/Unternehmensanleihen

3,89

3,91

4,28

5,26

4,14

4,13

Emerging-Markets-Anleihen

5,13

5,71

7,49

9,67

8,39

10,06

High-Yield-Anleihen

8,74

7,63

9,48

10,07

4,45

5,44

Sonstige Veranlagungen

3,36

3,48

0,00

0,00

0,00

0,00

 

 

 

 

 

 

 

Festverzinsliche Passiva

 

 

 

 

 

 

Nachrangige Verbindlichkeiten

5,34

5,34

 

 

 

 

Garantiezins Lebensversicherung

2,66

2,71

 

 

 

 

Langfristige Verträge und Verträge mit Garantieverzinsung und Gewinnbeteiligung in der Lebensversicherung

Die Versicherungsverträge mit Zinsgarantie und zusätzlicher Gewinnbeteiligung beinhalten das Risiko, dass über einen nachhaltigen Zeitraum nicht der garantierte Zinssatz erwirtschaftet wird. Ein über den garantierten Zinssatz hinaus erwirtschafteter Kapitalertrag wird zwischen dem Versicherungsnehmer und dem Versicherer geteilt, wobei der Versicherungsnehmer einen angemessenen Anteil am Überschuss erhält. Folgende Tabelle zeigt die Gegenüberstellung von Vermögenswerten und Schulden bei solchen Versicherungsverträgen.

Kapitalanlagen für langfristige Lebensversicherungs-
verträge mit Garantieverzinsung und Gewinnbeteiligung

31.12.2011

31.12.2010

Angaben in Tausend Euro

 

 

Renten

9.278.517

9.440.828

Aktien

479.685

642.456

Alternatives

636.199

708.594

Beteiligungen

399.464

411.382

Ausleihungen

1.019.325

1.267.004

Immobilien

1.198.798

1.107.667

Liquidität

769.018

743.515

Depotforderungen

127.334

123.284

Summe

13.908.340

14.444.730

Unterschiedsbetrag zwischen Buchwert und Marktwert

 

 

Immobilien

478.042

264.055

Ausleihungen

–96.541

–27.812

Rückstellungen und Verbindlichkeiten aus langfristigen Lebensversicherungsverträgen mit Garantieverzinsung und Gewinnbeteiligung

31.12.2011

31.12.2010

Angaben in Tausend Euro

 

 

Deckungsrückstellung

13.521.141

13.459.510

Rückstellung für erfolgsunabhängige Prämienrückerstattung

2.084

1.869

Rückstellung für erfolgsabhängige Prämienrückerstattung bzw. Gewinnbeteiligung

–62.826

112.060

Sonstige versicherungstechnische Rückstellungen

23.516

23.858

Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsverträge

108.152

108.309

Depotverbindlichkeiten

441.620

436.200

Summe

14.033.687

14.141.806

Die folgende Tabelle zeigt die Struktur der Restlaufzeiten von zinstragenden Wertpapieren und Ausleihungen.

Restlaufzeit

31.12.2011

31.12.2010

Angaben in Tausend Euro

 

 

Bis zu 1 Jahr

689.448

810.676

Mehr als 1 Jahr bis zu 3 Jahren

1.067.439

1.052.770

Mehr als 3 Jahre bis zu 5 Jahren

1.932.150

1.792.639

Mehr als 5 Jahre bis zu 7 Jahren

2.159.205

2.192.915

Mehr als 7 Jahre bis zu 10 Jahren

2.289.454

2.208.519

Mehr als 10 Jahre bis zu 15 Jahren

859.164

1.361.612

Mehr als 15 Jahre

1.300.982

1.288.702

Summe

10.297.842

10.707.832

Die kapitalgewichtete durchschnittliche Restlaufzeit der versicherungstechnischen Verbindlichkeiten liegt im Bereich von rund 9,0 (2010: 8,0) Jahren.

Langfristige fonds- und indexgebundene Lebensversicherungsverträge

Im Bereich der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung werden der Zinsertrag und sämtliche Wertschwankungen der gewidmeten Kapitalanlagen in den versicherungstechnischen Rückstellungen abgebildet. Somit besteht kein Finanzrisiko aus der Sicht des Versicherers. Folgende Tabelle zeigt die Kapitalanlagenstruktur der Finanzanlagen, die zur Bedeckung der versicherungstechnischen Rückstellungen aus fonds- und indexgebundenen Lebensversicherungen dienen.

Kapitalanlagen der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung

31.12.2011

31.12.2010

Angaben in Tausend Euro

 

 

Aktienfonds

951.241

988.689

Rentenfonds

3.274.938

3.044.113

Liquidität

89.318

81.107

Andere Kapitalanlagen

80.519

78.821

Summe

4.396.016

4.192.730

Langfristige Versicherungsverträge in der Krankenversicherung

Der Rechnungszinssatz für die Deckungsrückstellung in der Krankenversicherung, die „nach Art der Lebensversicherung“ betrieben wird, beträgt 3 Prozent. Dieser Rechnungszinssatz ist jedoch nicht garantiert und kann unter Nachweis gegenüber der Versicherungsaufsicht auf einen geringeren zu erwartenden Kapitalertrag reduziert werden. Die folgende Tabelle zeigt die Kapitalanlagenstruktur, die zur Deckung der Versicherungsverbindlichkeiten vorhanden ist

Kapitalanlagen für langfristige Krankenversicherungsverträge

31.12.2011

31.12.2010

Angaben in Tausend Euro

 

 

Renten

1.094.340

1.238.629

Aktien

85.793

53.963

Alternatives

88.812

93.450

Beteiligungen

207.349

199.705

Ausleihungen

732.758

710.918

Immobilien

331.258

318.529

Liquidität

387.256

169.333

Summe

2.927.567

2.784.528

Unterschiedsbetrag zwischen Buchwert und Marktwert

 

 

Immobilien

119.825

144.441

Ausleihungen

–9.931

3.828

Rückstellungen und Verbindlichkeiten aus langfristigen Krankenversicherungsverträgen

31.12.2011

31.12.2010

Angaben in Tausend Euro

 

 

Deckungsrückstellung

2.693.400

2.533.728

Rückstellung für erfolgsunabhängige Prämienrückerstattung

17.264

16.578

Rückstellung für erfolgsabhängige Prämienrückerstattung bzw. Gewinnbeteiligung

63.495

50.092

Sonstige versicherungstechnische Rückstellungen

574

548

Rückstellung für Prämienüberträge

16.338

15.914

Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsverträge

177.139

172.279

Depotverbindlichkeiten

1.204

1.323

Summe

2.969.414

2.790.463

Schaden- und Unfall-Versicherungsverträge

Die meisten Schaden- und Unfall-Versicherungsverträge sind kurzfristig. Die versicherungstechnischen Rückstellungen werden nicht abgezinst, sodass kein kalkulatorischer Zins für die kurzfristige Veranlagung vorgegeben ist. Die durchschnittliche Laufzeit der zur Bedeckung der versicherungstechnischen Rückstellungen veranlagten zinstragenden Wertpapiere und Ausleihungen wird in der nachfolgenden Tabelle dargestellt.

Restlaufzeit

31.12.2011

31.12.2010

Angaben in Tausend Euro

 

 

Bis zu 1 Jahr

89.885

102.103

Mehr als 1 Jahr bis zu 3 Jahren

248.730

182.759

Mehr als 3 Jahre bis zu 5 Jahren

337.581

325.941

Mehr als 5 Jahre bis zu 7 Jahren

428.767

358.017

Mehr als 7 Jahre bis zu 10 Jahren

507.654

570.630

Mehr als 10 Jahre bis zu 15 Jahren

192.734

186.249

Mehr als 15 Jahre

21.748

223.849

Summe

1.827.098

1.949.547

Kreditrisiko: Bei der Veranlagung von Wertpapieren wird – unter Abwägung der Ertragschancen und Risiken – in Schuldverschreibungen unterschiedlichster Bonität investiert. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Bonitätsstruktur der festverzinslichen Kapitalanlagen.

Rating

31.12.2011

31.12.2010

Angaben in Tausend Euro

 

 

AAA

3.516.927

3.317.270

AA

1.826.334

3.062.155

A

3.156.654

2.979.241

BBB

2.722.147

2.655.684

BB

875.010

874.895

B

461.888

577.764

CCC

262.460

168.868

Nicht geratet

227.397

30.047

Summe

13.048.817

13.665.924

In den Werten zum 31. Dezember 2011 sind auch die im 3. Quartal 2008 in die Kategorie Ausleihungen reklassifizierten Wertpapiere mit einem Betrag von 1.089.093 Tausend Euro (2010: 1.379.806 Tausend Euro) enthalten.

2011 wurden von den führenden Ratingagenturen insbesondere die Ratings von Staaten überarbeitet und neu klassifiziert wodurch, sich auch die Verteilung der Bestände aufgeteilt nach Rating verändert hat. Zusätzlich wurde 2011 in der internen Pflege der Ratings begonnen, die Methodologie nach Solvency II zu implementieren.

Aktienrisiko: Bei der Veranlagung in Aktienmärkten wird das Risiko durch verschiedene Managementstile (Total-Return-Ansatz, benchmarkorientierter Ansatz und Value-Growth-Ansatz sowie branchen- und regionenspezifische bzw. fundamentale Titelselektion) diversifiziert. Die effektive Investitionsquote wird über den Einsatz derivativer Finanzinstrumente zu Absicherungszwecken gesteuert. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Kapitalanlagenstruktur des Aktienportfolios nach Asset-Klassen.

Zusammensetzung Aktienportfolio

31.12.2011

31.12.2010

Angaben in Tausend Euro

 

 

1)

Aktienfonds mit weltweit diversifizierten Veranlagungen.

2)

Aktienfonds mit dem Managementziel der Erzielung eines „Absolute Return“ durch Beimischung von weniger risikoreichen Veranlagungen (Liquidität, Bonds) in schwierigen Marktphasen.

Aktien Europa

475.699

438.554

Aktien Amerika

32.778

48.112

Aktien Asien

11.051

26.802

Aktien international1)

22.153

4.932

Aktien Emerging Markets

12.485

32.149

Aktien Total Return2)

217.840

158.228

Sonstige Aktien

21.313

208.872

Summe

793.319

917.648

Währungsrisiko: Die UNIQA Group veranlagt in Wertpapieren unterschiedlichster Währungen. Obwohl das Versicherungsgeschäft in verschiedenen Ländern betrieben wird, korrespondieren die Fremdwährungsrisiken der Kapitalanlagen nicht immer mit den Währungsrisiken der versicherungstechnischen Rückstellungen und Verbindlichkeiten. Das dabei wesentlichste Währungsrisiko liegt im US-Dollar. Die nachfolgende Tabelle zeigt einen Aufriss der Vermögenswerte und Schulden nach Währungen.

31.12.2011

Euro

USD

Andere

Summe

Angaben in Tausend Euro

 

 

 

 

Aktiva

 

 

 

 

Kapitalanlagen

21.923.947

791.089

1.886.053

24.601.090

Sonstige Sachanlagen

108.794

 

22.467

131.261

Immaterielle Vermögensgegenstände

1.370.121

 

130.210

1.500.331

Rückversicherungsanteil an den versicherungstechnischen Rückstellungen

1.022.996

 

66.663

1.089.658

Übrige Aktiva

1.009.404

 

235.913

1.245.318

Summe

25.435.263

791.089

2.341.306

28.567.658

 

 

 

 

 

Rückstellungen und Verbindlichkeiten

 

 

 

 

Nachrangige Verbindlichkeiten

575.000

 

0

575.000

Versicherungstechnische Rückstellungen

22.654.008

 

1.552.434

24.206.442

Sonstige Rückstellungen

761.816

 

26.294

788.109

Verbindlichkeiten

1.751.991

 

150.531

1.902.522

Summe

25.742.815

0

1.729.259

27.472.074

31.12.2010

Euro

USD

Andere

Summe

Angaben in Tausend Euro

 

 

 

 

Aktiva

 

 

 

 

Kapitalanlagen

22.304.559

466.618

2.007.505

24.778.682

Sonstige Sachanlagen

116.976

 

21.681

138.657

Immaterielle Vermögensgegenstände

1.413.996

 

107.881

1.521.877

Rückversicherungsanteil an den versicherungstechnischen Rückstellungen

1.030.609

 

79.892

1.110.501

Übrige Aktiva

884.477

 

269.519

1.153.996

Summe

25.750.618

466.618

2.486.478

28.703.713

 

 

 

 

 

Rückstellungen und Verbindlichkeiten

 

 

 

 

Nachrangige Verbindlichkeiten

575.000

 

0

575.000

Versicherungstechnische Rückstellungen

22.250.871

 

1.629.686

23.880.557

Sonstige Rückstellungen

709.230

 

23.536

732.766

Verbindlichkeiten

1.852.190

 

141.747

1.993.936

Summe

25.387.290

0

1.794.969

27.182.259

Der Marktwert der Wertpapierveranlagungen in US-Dollars betrug zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2011 1.766 Millionen Euro (2010: 1.625 Millionen Euro). Das Wechselkursrisiko reduzierte sich durch derivative Finanzinstrumente auf 791 Millionen Euro (2010: 467 Millionen Euro), die Absicherungsquote betrug 71,1 Prozent (2010: 71,0 Prozent). Die Absicherung wurde während des Geschäftsjahres in einer Bandbreite zwischen 55 Prozent und 80 Prozent (2010: 56 Prozent und 81 Prozent) aufrechterhalten.

Weitere Marktrisiken, die im Rahmen des ORSA Prozesses behandelt werden:

Liquiditätsrisiko: Die UNIQA Group hat täglich ihre Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen. Aus diesem Grund wird eine genaue Liquiditätsplanung für die jeweils unmittelbar folgenden Monate geführt und weiters seitens des Vorstands ein Minimum-Liquiditätsbestand definiert, der als Barmittelreserve auf täglicher Basis zur Verfügung steht. Darüber hinaus ist ein Großteil des Wertpapierbestands auf liquiden Märkten börsennotiert und im Fall von Liquiditätsbelastungen kurzfristig realisierbar. Bei der Wahl der vertraglichen Restlaufzeiten in der Veranlagung festverzinslicher Wertpapiere (siehe Anhang Nr. 9) wird auf die im jeweiligen Geschäftssegment bestehenden vertraglichen Restlaufzeiten (siehe 4.2.1 Zinsänderungsrisiko) Rücksicht genommen.

Für Private-Equity-Veranlagungen bestehen weitere Zeichnungsverpflichtungen in Höhe von 72 Millionen Euro (2010: 102 Millionen Euro).

Sensitivitäten: Das Risikomanagement für Kapitalanlagen erfolgt in einem strukturierten Kapitalanlageprozess, in dem die verschiedenen Marktrisiken auf Ebene der Auswahl einer strategischen Asset Allocation, der taktischen Gewichtung der einzelnen Asset-Klassen in Abhängigkeit von der Marktmeinung und in Form von Timing- und Selektionsentscheidungen gesteuert werden. Als Kennzahlen werden insbesondere Stresstests und Sensitivitätsanalysen eingesetzt, um das Risiko zu messen, zu beobachten und aktiv zu steuern.

Im Folgenden werden die wichtigsten Marktrisiken in Form von Sensitivitätskennzahlen dargestellt, wobei es sich bei den Angaben um eine Stichtagsbetrachtung handelt und somit nur grobe Anhaltspunkte für zukünftige Marktwertverluste gezeigt werden können. Je nach anzuwendendem Bewertungsprinzip können etwaige zukünftige Marktwertverluste zu unterschiedlichen erfolgswirksamen oder erfolgsneutralen Eigenkapitalschwankungen führen. Die Kennzahlen werden auf Basis finanzmathematischer Grundlagen theoretisch berechnet und berücksichtigen keine Diversifikationseffekte zwischen den einzelnen Marktrisiken bzw. gegensteuernde Maßnahmen, die in verschiedenen Marktszenarien getroffen werden.

Zinsänderungsrisiko

31.12.2011

31.12.2010

Angaben in Tausend Euro

+100
Basispunkte

–100
Basispunkte

+100
Basispunkte

–100
Basispunkte

High-Grade-Anleihen

–350.679

375.014

–382.196

410.964

Bank-/Unternehmensanleihen

–64.335

68.799

–55.312

59.475

Emerging-Markets-Anleihen

–42.649

45.609

–71.990

77.408

High-Yield-Anleihen

–372

397

–912

981

Summe

–458.034

489.819

–510.410

548.828

Aktienrisiko

31.12.2011

31.12.2010

Angaben in Tausend Euro

+10 Prozent

–10 Prozent

+10 Prozent

–10 Prozent

Aktien Europa

31.158

–31.158

38.221

–37.744

Aktien Amerika

4.526

–4.526

6.117

–6.117

Aktien Asien

1.587

–1.587

2.053

–2.053

Aktien international

2.288

–2.288

2.175

–2.175

Aktien Emerging Markets

1.404

–1.404

3.403

–3.403

Aktien Total Return

16.128

–16.128

16.663

–16.663

Derivative Finanzinstrumente und sonstige Aktien

2.195

–2.210

3.448

–3.448

Summe

59.286

–59.300

72.080

–71.603

Währungsrisiko

31.12.2011

31.12.2010

Angaben in Tausend Euro

+10 Prozent

–10 Prozent

+10 Prozent

–10 Prozent

Euro

0

0

0

0

USD

83.052

–83.052

45.924

–45.924

Andere

123.712

–123.712

161.797

–161.797

Summe

206.765

–206.765

207.721

–207.721

Bonitätsrisiko

 

31.12.2011

31.12.2010

Angaben in Tausend Euro

 

+

+

AAA

0 Basispunkte

0

0

0

0

AA

25 Basispunkte

–71.134

71.134

–38.313

38.313

A

50 Basispunkte

–125.820

125.820

–53.030

53.030

BAA

75 Basispunkte

–103.462

103.462

–70.948

70.948

BA

100 Basispunkte

–34.066

34.066

–34.735

34.735

B

125 Basispunkte

–17.494

17.494

–30.641

30.641

CAA

150 Basispunkte

–6.575

6.575

–7.453

7.453

Nicht geratet

100 Basispunkte

–9.085

9.085

–13.098

13.098

Summe

 

–367.635

367.635

–248.219

248.219

Value at Risk (VaR): Das übergreifende Marktrisiko des Kapitalanlagenportfolios wird auf Basis des VaR-Ansatzes ermittelt. Die Kennzahl wird für ein Konfidenzintervall von 95% und eine Haltedauer von einem Jahr berechnet. Als Basisdaten werden historische Zahlen des letzten Kalenderjahres und eine Gleichgewichtung der einzelnen Werte (Decay-Faktor 1) zugrunde gelegt.

In der folgenden Tabelle werden die VaR-Kennzahlen des letzten Geschäftsjahres als Stichtags-, Jahresdurchschnitts-, Jahreshöchst- und Jahrestiefstwerte dargestellt.

Value at Risk

VaR gesamt

Aktienrisiko

Währungsrisiko

Zinsrisiko

Diversifikation

Angaben in Tausend Euro

 

 

 

 

 

31.12.2011

1.026.235

389.567

282.699

751.008

–397.039

31.12.2010

676.337

342.165

116.127

713.066

–495.021

Tiefst

715.474

169.249

121.059

643.602

–251.122

Mittelwert

864.041

323.642

227.616

756.543

–375.962

Höchst

1.026.235

403.376

311.141

802.930

–746.111

Bewertung des Bestands an Asset-Backed Securities

Die UNIQA Group hat 2,5 Prozent (2010: 2,6 Prozent) ihrer Kapitalanlagen in Asset-Backed Securities (ABS) veranlagt. Bezüglich der Bewertung der ABS-Wertpapiere bestehen Modellrisiken.

Die im Direktbestand und im Fondsbestand enthaltenen Werte werden zum größten Teil anhand einer Mark-to-Model-Methode bewertet.

Die einzelnen Transaktionen unterscheiden sich hinsichtlich Struktur, Risikoprofil, Zinsanspruch, Rating und weiterer Parameter.

UNIQA ist der Ansicht, dass für das Jahr 2011 aufgrund der geringen Liquidität auf den Finanzmärkten die Ermittlung eines Fair Value für diese Wertpapiere auf Basis von Marktpreisen oder Markttransaktionen nicht möglich ist. So genannte Marktpreise, soweit sie in Einzelfällen überhaupt in Erfahrung gebracht werden können, betreffen nur in den seltensten Fällen unmittelbar die im Portfolio gehaltenen Wertpapiere oder auch nur denselben Emittenten, sondern lediglich ein hinsichtlich Rating und Verbriefungskategorie ähnliches Papier.

Eine unmittelbare Übertragung des Preises wird weder der Komplexität noch der Heterogenität der verschiedenen Strukturen gerecht. Aus diesen Gründen hat sich UNIQA dazu entschlossen, den Fair Value der genannten Papiere mittels eines Modellansatzes festzustellen.

ABS-Papiere zeichnen sich durch hohe Komplexität und, damit zusammenhängend, umfangreiche Dokumentation aus. Aufgrund der langjährigen Tätigkeit im Verbriefungsbereich hat UNIQA verschiedene Modelle selbst entwickelt bzw. mitentwickelt, die Analysen von hoher Qualität mit vertretbarem Aufwand erlauben.

Die wesentlichsten Modellparameter zur Beurteilung des Wertes von ABS sind Einschätzungen über die zukünftige Entwicklung der (finanz-)wirtschaftlichen Umgebung, insbesondere der Tilgungsgeschwindigkeit, Ausfallhäufigkeit, Ausfallschwere und des Diskontsatzes.

Sämtliche Parameter beziehen sich dabei auf die zur Besicherung der Transaktion dienenden Aktiven (die „Assets“), also Unternehmenskredite, Anleihen, Vorzugsaktien etc. Die zukünftigen Zahlungen werden mittels externer Prognosen über Ausfallraten errechnet. Als Basis für die Analyse dient das Modellierungssystem der Firma Intex Solutions, Inc., das einen weithin akzeptierten Marktstandard darstellt. UNIQA verwendet für die Prognose der Ausfallraten von Unternehmen Angaben von Moody’s Investors Service. Diese Prognosen umfassen einen Zeitraum von jeweils fünf Jahren. Andere Parameter als die Ausfallraten werden anhand der Datenhistorie kalibriert. Für die Diskontierung werden objektiv vorgegebene Werte verwendet.

Insofern werden bereits bei der Generierung der Zahlungsströme jene Verluste berücksichtigt, die ein Investor in einer Transaktion zu erwarten hat. Um einen zusätzlichen Risikoabschlag abzubilden, wurde beim angewendeten Diskontsatz eine Risikoprämie über dem reinen Zinssatz angesetzt, die jenem Aufschlag entspricht, zu dem die einzelne Transaktion ursprünglich begeben wurde.

Die Sensitivitätsanalyse des ABS-Portfolios in Bezug auf einen Anstieg bzw. ein Abfallen der Ausfallraten der den ABS-Strukturen zugrunde liegenden Veranlagungen basiert ebenfalls auf Prognosewerten von Moody’s Investors Service.

Die Sensitivitäten für diese modellbasiert analysierten Wertpapiere werden ebenfalls unter Verwendung von Ausfallszenarien von Moody’s ermittelt. Diese Ausfallszenarien entsprechen nach Moody’s dem 10-Prozent-Quantil bzw. dem 90-Prozent-Quantil der Verteilungsfunktion der Ausfälle.

Sensitivitätsrechnung

Upside

Downside

Angaben in Millionen Euro

 

 

Summe Gewinne/Verluste

8,1

–105,1

über die GuV

0,5

–74,7

über das Eigenkapital

7,5

–30,4

Bewertung der STRABAG SE

UNIQA ist an STRABAG SE zum Stichtag 31. Dezember 2011 mit 14,97 Prozent (31.12.2010: 14,97 Prozent) beteiligt. Auch nach dem Wiedereinstieg eines Großinvestors blieb UNIQA ein wesentlicher Einfluss auf die Geschäftstätigkeit der STRABAG SE erhalten. Daher führt UNIQA die Beteiligung an der STRABAG SE weiterhin als assoziierte Beteiligung. Im 4. Quartal 2010 wurden einem Großaktionär über insgesamt 1,4 Millionen. Stück Aktien der STRABAG SE Kaufoptionen eingeräumt, welche zwischen Juli 2012 und Juli 2014 ausgeübt werden können.

Die Bewertung zum Stichtag erfolgt unter Berücksichtigung der Optionsvereinbarung und des zum Stichtag zu erwartenden anteiligen Eigenkapitals. Der Zeitwert der Option wurde in Höhe der Differenz zwischen dem aktuellen Buchwert und dem Ausübungspreis ermittelt.

Buchwert STRABAG SE

2011

Angaben in Tausend Euro

 

1)

Im Geschäftsjahr wurde auch die Schätzung für das noch nicht veröffentlichte 4. Quartal 2011 verarbeitet.

Stand 1.1.

453.079

Abgang

0

Ertragswirksame Fortschreibung1)

23.168

Erfolgsneutrale Fortschreibung

–5.338

Dividende

–9.389

Stand 31.12.

461.521

Wert in Euro pro Stück

27,04

Angaben zu Investments in den PIIGS-Staaten

Emittent

Zeitwert
31.12.2011

Angaben in Tausend Euro

Spanien

155.040

Griechenland

105.265

Irland

279.554

Italien

789.803

Portugal

56.214

Summe

1.385.876

Mit den EU-Begleitmaßnahmen der Länder der Eurozone für Griechenland ist auch eine Partizipation von privaten Investoren vorgesehen. Daher wurden für griechische Anleihen Abwertungen auf den Marktkurs vom 31. Dezember 2011 vorgenommen. Dies führt zu Abschreibungen von 387.622 Tausend Euro. Aktuell ist davon auszugehen, dass Staatsanleihen der anderen Mitgliedsstaaten vollständig rückgezahlt werden beziehungsweise die derzeitigen Risikoabschläge auf Anleihenpreise einiger Eurostaaten nicht nachhaltig sind.

Die Differenz zu den Anschaffungskosten dieser Investments (außer Griechenland) wirkt sich, vermindert um latente Gewinnbeteiligung (in der Lebensversicherung) und latente Steuern, überwiegend in der Neubewertungsrücklage aus.

ALM

Die Finanzrisiken sind je nach Kapitalanlagenstruktur unterschiedlich gewichtet und verschieden stark ausgeprägt. Die Auswirkungen der Finanzrisiken auf den Wert der Kapitalanlagen beeinflussen jedoch teilweise auch die Höhe der versicherungstechnischen Verbindlichkeiten. Es besteht somit teilweise eine Abhängigkeit zwischen der Entwicklung der Vermögenswerte und der Schulden aus den Versicherungsverträgen. UNIQA beobachtet die Ertragserwartungen und Risiken der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten aus Versicherungsverträgen im Rahmen eines Asset-Liability-Management-Prozesses (ALM). Ziel ist es, mit möglichst hoher Sicherheit einen Kapitalertrag zu erzielen, der nachhaltig höher ist als die Fortschreibung der versicherungstechnischen Verbindlichkeiten. Dabei werden Vermögenswerte und Schulden in unterschiedlichen Abrechnungskreisen geführt. Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Abrechnungskreise, die sich aus den verschiedenen Produktkategorien ergeben.

Kapitalanlagen

31.12.2011

31.12.2010

Angaben in Tausend Euro

 

 

Langfristige Lebensversicherungsverträge mit Garantieverzinsung und Gewinnbeteiligung

13.908.340

14.444.730

Langfristige Verträge der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung

4.397.379

4.192.730

Langfristige Krankenversicherungsverträge

2.927.567

2.784.528

Kurzfristige Verträge der Schaden- und Unfallversicherung

3.367.805

3.356.695

Summe

24.601.090

24.778.682

Diese Werte beziehen sich auf folgende Bilanzpositionen:

A.I. Eigengenutzte Grundstücke und Bauten
B. Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien
D. Anteile an assoziierten Unternehmen
E. Kapitalanlagen
F. Kapitalanlagen der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung
L. Laufende Guthaben bei Kreditinstituten und Kassenbestand

Versicherungstechnische Rückstellungen und Verbindlichkeiten (im Eigenbehalt)

31.12.2011

31.12.2010

Angaben in Tausend Euro

 

 

Langfristige Lebensversicherungsverträge mit Garantieverzinsung und Gewinnbeteiligung

14.033.687

14.141.806

Langfristige Verträge der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung

4.318.331

4.142.636

Langfristige Krankenversicherungsverträge

2.969.414

2.790.463

Kurzfristige Verträge der Schaden- und Unfallversicherung

2.655.562

2.540.917

Summe

23.976.994

23.615.822

Diese Werte beziehen sich auf folgende Bilanzpositionen:

C. Versicherungstechnische Rückstellungen
D. Versicherungstechnische Rückstellungen der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung
G. I. Rückversicherungsverbindlichkeiten (nur Depotverbindlichkeiten aus dem abgegebenen Rückversicherungsgeschäft)
G. Rückversicherungsanteil an den versicherungstechnischen Rückstellungen
H. Rückversicherungsanteil an den versicherungstechnischen Rückstellungen der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung

4.2.2. Versicherungstechnische Risiken

Versicherungstechnisches Risiko Nicht-Leben

Das versicherungstechnische Risiko Nicht-Leben umfasst das Prämien-, Reserve- sowie das Katastrophenrisiko.

Das Prämienrisiko ist als das Risiko definiert, dass zukünftige Leistungen aus Versicherungsfällen höher ausfallen, als diese im Rahmen der Prämienkalkulation angenommen wurden. Die Folge daraus ist eine falsche Preissetzung für ein Versicherungsprodukt und hat einen Verlust zur Folge.

Das Reserverisiko ist das Risiko, dass die versicherungstechnische Rückstellung für bereits eingetretene Schadensfälle nicht in ausreichendem Maße gebildet wurde.

Das Katastrophenrisiko ist als das Risiko definiert, dass finanzielle Verluste durch Naturgefahrenereignisse wie Sturm, Hagel, Flut oder Erdbeben entstehen. Diese Ereignisse betreffen eine Vielzahl von Versicherungsnehmern auf einmal, treten jedoch nicht permanent auf. Diese Ereignisse werden als low freuqency/high severity-Schäden bezeichnet.

Das größte versicherungstechnische Risiko Nicht-Leben wird durch die UNIQA Sachversicherung und die UNIQA RE im Konzern gehalten. In den CEE, SEE und EEM steht das Nicht-Lebensgeschäft, hier insbesondere das Kfz-Geschäft, im Vordergrund und daraus ergibt sich, dass in diesen Gesellschaften das versicherungstechnische Risiko Nicht-Leben überwiegt.

Ein für die UNIQA Group wesentliches Risiko ist das Naturkatastrophenrisiko. Hier sind die Katastrophenarten Sturm insbesondere für den nordösterreichischen Raum und Tschechien von Relevanz.

Des Weiteren ist das Katastrophenrisiko Flut für die Märkte Österreich, Tschechen, Polen, Ungarn, Rumänien und Bulgarien von großer Bedeutung.

Durch entsprechende Analysen der Katastrophenexponierung und der Berücksichtigung im Rahmen der Produkte und der Preisbildung sowie durch die Zurverfügungstellung der entsprechenden Rückversicherungskapazität wird dieses Risiko entsprechend gemanagt.

Profitabilität im Kerngeschäft ist ein entscheidender Faktor.

Im Rahmen des Risikomanagementprozesses für die versicherungstechnischen Risiken im Nicht-Lebens-Bereich werden die versicherungstechnischen Risiken Prämienrisiko und Reserverisiko periodisch durch das Konzernaktuariat und das Group Risikomanagement durch standardisierte Monitoringsysteme überwacht.

Die Konzernbereiche Risikomanagement und Konzernaktuariat überstützen die lokalen Gesellschaften durch das Zurverfügungstellen von konzernweit standardisierten Tools, fachlicher Aus- und Weiterbildung.

Ein wesentliches Element in der Risikomessung und in weiterer Folge der Risikosteuerung stellt die Nutzung des Partialmodells NON-Life dar. Dieses Risikomodell quantifiziert mittels eines Monte Carlo Simulationsverfahrens das Prämien-, Reserve-, wie auch das Katastrophenrisiko. Diese Quantifizierung wird sowohl auf Versicherungszweigebene (Sparte), auf Gesellschaftsebene, wie auch auf Konzernebene durchgeführt.

Das Risikomodell liefert neben den für die Risikosteuerung relevanten Risikokennzahlen auch die ökonomischen Ertragskennzahlen RoRAC (Return of Risk Adjusted Capital) wie auch einem EVA (Economic Value Added), welche in weiterer Folge für eine zielgerichtete wertorientierte Unternehmenssteuerung unerlässlich sind.

Diese ökonomischen Kennzahlen liefern die Information, wie viel Kapitaleinsatz für die Zeichnung von den diversen Versicherungsprodukten erforderlich ist und wie viel Ertrag auf das benötigte Risikokapital verdient wird.

Versicherungstechnisches Risiko Leben

Das Risiko eines einzelnen Versicherungsvertrags liegt darin, dass das versicherte Ereignis eintritt. Der Eintritt wird als zufällig und daher nicht vorhersehbar angesehen. Das Risiko in der Lebensversicherung ist im Ausland aufgrund des geringen Volumens (rund 20%) von untergeordneter Bedeutung. Im Inland bestehen – speziell in der klassischen Lebensversicherung – verschiedene Risiken. Das Versicherungsunternehmen übernimmt dieses Risiko gegen eine entsprechende Prämie. Zur Kalkulation der Prämien stützt sich der Aktuar auf folgende vorsichtig gewählte Rechnungsgrundlagen:

Zins: Der Rechnungszins wird so niedrig angesetzt, dass dieser in jedem Jahr mit Sicherheit erwirtschaftet werden kann.

Sterblichkeit: Die Sterbewahrscheinlichkeiten werden je nach Versicherungsart bewusst vorsichtig kalkuliert.

Kosten: Diese werden so kalkuliert, dass die auf den Vertrag entfallenden Kosten dauerhaft aus der Kostenprämie abgedeckt werden können.

Durch die vorsichtige Wahl der Rechnungsgrundlagen entstehen planmäßig Gewinne, die den Versicherungsnehmern im Wege der Gewinnbeteiligung entsprechend dem Gewinnplan in angemessener Höhe gutgeschrieben werden.

Die Kalkulation der Prämien stützt sich weiters auf die Annahme eines großen homogenen Bestands von unabhängigen Risiken, sodass die Zufälligkeit, die einem einzelnen Versicherungsvertrag innewohnt, durch das Gesetz der großen Zahl ausgeglichen wird.

Folgende Risiken bestehen für ein Lebensversicherungsunternehmen:

  • die Rechnungsgrundlagen erweisen sich trotz vorsichtiger Wahl als unzureichend
  • zufällige Schwankungen wirken sich für den Versicherer nachteilig aus
  • der Versicherungsnehmer übt gewisse implizite Optionen zu seinem Vorteil aus

Die Risiken des Versicherers lassen sich in versicherungstechnische und finanzielle Risiken einteilen.

Kapital- und Risikoversicherungen

Das Portefeuille von UNIQA besteht größtenteils aus langfristigen Versicherungsverträgen. Kurzfristige Todesfallversicherungen spielen eine untergeordnete Rolle.

In der folgenden Tabelle wird die Anzahl der Versicherungsverträge nach Tarifgruppen und Versicherungssummen aufgeteilt, wobei die Gesellschaften UNIQA Personenversicherung AG, Raiffeisen Versicherung AG, Salzburger Landes-Versicherung AG und CALL DIRECT Versicherung AG berücksichtigt sind.

Anzahl der Versicherungsverträge per 31.12.2011
Kategorie1)

Kapital-
versicherung

Renten-
versicherung aufgeschoben

Renten-
versicherung flüssig

Risiko-
versicherung

1)

Bei Kapital- und Risikoversicherungen wird die Versicherungssumme zugrunde gelegt, bei aufgeschobenen Rentenversicherungen wird das Ablösekapital zu Beginn der Rentenzahlungsphase herangezogen. Bei flüssigen Rentenversicherungen bezieht sich die Kategorie auf das Zehnfache der Jahresrente.

0 bis 20.000 Euro

767.944

79.633

8.131

134.526

20.000 bis 40.000 Euro

168.793

31.883

3.395

38.306

40.000 bis 100.000 Euro

71.899

18.802

2.476

126.806

100.000 bis 200.000 Euro

8.404

5.046

755

68.955

Mehr als 200.000 Euro

2.008

1.821

262

9.307

Sterblichkeit

Bei Versicherungen mit Todesfallcharakter wird implizit ein Sicherheitszuschlag auf die Risikoprämien eingerechnet, indem der Prämienkalkulation eine Periodentafel (AöSt 1990/92 bzw. AöSt 2000/02) zugrunde gelegt wird.

Durch Risikoselektion (Gesundheitsprüfung) lässt sich erreichen, dass die Sterbewahrscheinlichkeiten des Bestands stets kleiner sind als die der gesamten Bevölkerung, weiters bewirkt der Sterblichkeitsfortschritt, dass die realen Sterbewahrscheinlichkeiten stets kleiner sind als die in der Periodentafel ausgewiesenen Werte.

Homogenität und Unabhängigkeit der versicherten Risiken

Ein Versicherungsunternehmen ist bestrebt, sein Portefeuille aus möglichst homogenen unabhängigen Risiken zusammenzustellen, entsprechend dem klassischen deterministischen Ansatz der Prämienkalkulation. Da dies in der Praxis aber kaum möglich ist, resultiert daraus für den Versicherer ein nicht zu unterschätzendes Risiko durch zufällige Schwankungen, insbesondere durch Ausbruch epidemischer Erkrankungen, da sich hier nicht nur die kalkulatorischen Sterbewahrscheinlichkeiten als zu niedrig erweisen können, sondern auch die Voraussetzung der Unabhängigkeit der Risiken nicht mehr gegeben ist.

Im Portefeuille enthaltene Kumulrisiken können durch Rückversicherungsverträge gemindert werden. Als erster Rückversicherer fungiert die UNIQA Versicherungen AG mit einem Selbstbehalt von 200.000 Euro pro versichertes Leben; die Exzedenten sind im Wesentlichen bei Swiss Re, Münchener Rück und Gen Re in Rückdeckung. Mit Swiss Re existiert weiters ein Katastrophenexzedenten-Vertrag (CAT-XL), bei dem allerdings Schäden infolge von Epidemien ausgeschlossen sind.
Antiselektion

In den Portefeuilles der Raiffeisen Versicherung AG und der UNIQA Personenversicherung AG befinden sich große Bestände von Risikoversicherungen mit Prämienanpassungsklauseln. Diese erlauben dem Versicherer, die Prämien im Fall einer (wenig wahrscheinlichen) Verschlechterung des Sterblichkeitsverhaltens anzuheben. Dabei ist allerdings die Gefahr einer möglichen Antiselektion gegeben: Gute Risiken würden eher kündigen und schlechtere weiter im Bestand verbleiben.

Antiselektion

In den Portefeuilles der Raiffeisen Versicherung AG und der UNIQA Personenversicherung AG befinden sich große Bestände von Risikoversicherungen mit Prämienanpassungsklauseln. Diese erlauben dem Versicherer, die Prämien im Fall einer (wenig wahrscheinlichen) Verschlechterung des Sterblichkeitsverhaltens anzuheben. Dabei ist allerdings die Gefahr einer möglichen Antiselektion gegeben: Gute Risiken würden eher kündigen und schlechtere weiter im Bestand verbleiben.

Rentenversicherungen

Sterblichkeit

Eine große Unsicherheit bedeutet die Verringerung der Sterbewahrscheinlichkeiten für die Rentenversicherung: Der Sterblichkeitsfortschritt infolge des medizinischen Fortschritts und infolge geänderter Lebensgewohnheiten ist kaum extrapolierbar.

Versuche einer Vorhersage dieses Effekts wurden bei der Erstellung der Generationentafeln unternommen. Allerdings existieren solche Tafeln nur für die österreichische Bevölkerung, und diese Daten sind nicht auf andere Länder anwendbar. Darüber hinaus hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass die Auswirkungen dieser Änderungen jeweils stark unterschätzt wurden, sodass für Rentenversicherungsverträge stets Nachreservierungen vorgenommen werden mussten.

Antiselektion

Das Rentenwahlrecht bei aufgeschobenen Rentenversicherungen führt ebenfalls zu einer Antiselektion: Nur diejenigen Versicherungsnehmer, die sich sehr gesund fühlen, wählen die Rentenzahlung, alle anderen wählen die teilweise oder vollständige Kapitalzahlung. Auf diese Weise setzt sich der Rentenbestand tendenziell aus wesentlich gesünderen Personen, d. h. schlechteren Risiken, zusammen, als es dem Mittel der Bevölkerung entspricht.

Diesem Phänomen lässt sich durch entsprechende Modifikationen der Rentnersterbetafeln begegnen. Eine weitere Möglichkeit besteht in der Forderung, dass die Ausübung des Rentenwahlrechts spätestens ein Jahr vor Ablauf im Voraus angekündigt werden muss.

Finanzielle Risiken

Der Rechnungszins, der bei der Zeichnung von Neugeschäft der Kalkulation zugrunde gelegt werden darf, richtet sich nach der Höchstzinssatzverordnung und beträgt derzeit 1,75 Prozent pro Jahr (Lebensaktie, Zukunftsplan) bzw. 2,25 Prozent pro Jahr (sonstige Lebensversicherungen). Im Bestand befinden sich jedoch auch ältere Verträge mit Rechnungszinssätzen bis zu 4,0 Prozent pro Jahr; der mittlere Rechnungszinssatz im Bestand beträgt 2,66 Prozent (2010: 2,71 Prozent) pro Jahr.

Da diese Zinssätze vom Versicherungsunternehmen garantiert werden, besteht das finanzielle Risiko gerade darin, dass diese Renditen nicht erwirtschaftet werden können. Da in der klassischen Lebensversicherung überwiegend in zinstragende Titel (Anleihen, Ausleihungen etc.) investiert wird, stellt die Unvorhersehbarkeit der langfristigen Zinsentwicklung das bedeutendste finanzielle Risiko eines Lebensversicherungsunternehmens dar. Besonders schwer wiegt das Zinsrisiko bei Rentenversicherungen, da es sich hier um sehr langfristige Verträge handelt.

Das Zinsrisiko wirkt auf folgende Arten:

Anlage- und Wiederanlagerisiko

Prämien, die in der Zukunft eingehen, müssen zu einem bei Abschluss garantierten Zinssatz angelegt werden. Es ist aber durchaus möglich, dass zur Zeit des Prämieneingangs keine entsprechenden Titel erhältlich sind. Ebenso müssen künftige Erträge zumindest zum Rechnungszins wiederveranlagt werden.

Verhältnis Assets zu Liabilities

Aus praktischen Gründen ist das Ziel der Fristenkongruenz (Duration Matching) auf Anlage- und Forderungsseite nicht vollständig zu realisieren: Die Duration der Assets beträgt 4,0 (2010: 5,1) Jahre, die der Liabilities ist jedoch wesentlich länger. Hier öffnet sich ein sogenannter Duration Gap, der bewirkt, dass sich bei sinkenden Zinsen das Verhältnis Assets zu Liabilities verringert.

Wert impliziter Optionen

Lebensversicherungsverträge enthalten implizite Optionen, die vom Versicherungsnehmer ausgeübt werden können. Die Möglichkeiten des teilweisen oder vollständigen Rückkaufs bzw. der teilweisen oder vollständigen Prämienfreistellung sind zwar Finanzoptionen, diese Optionen werden jedoch nicht unbedingt infolge korrekter finanzrationaler Entscheidungen ausgeübt. Das bedeutet jedoch im Fall eines Massenrückkaufs (z. B. als Folge einer wirtschaftlichen Krise) ein erhebliches Risiko für das Versicherungsunternehmen.

Die Frage, ob ein Kapital- bzw. ein Rentenwahlrecht ausgeübt werden soll, ist neben subjektiven Motiven des Versicherungsnehmers auch von finanzrationalen Überlegungen geprägt; je nach dem bei Ablauf gültigen Zinsniveau wird ein Versicherungsnehmer sich für das Kapital bzw. die Rente entscheiden, sodass diese Optionen einen wesentlichen (Geld-)Wert für den Versicherungsnehmer und somit ein entsprechendes Risiko für den Versicherer darstellen.

Ein weiteres finanzielles Risiko ist die Garantie eines Verrentungsfaktors. Hier garantiert das Versicherungsunternehmen, eine im Voraus nicht bekannte Summe (nämlich den Wert der Fondsanteile bei Ablauf bzw. bei der klassischen Lebensversicherung den Wert der Versicherungssumme einschließlich Gewinnbeteiligung) gemäß einem bei Abschluss festgesetzten Zinssatz und einer bei Abschluss festgelegten Sterbetafel (es handelt sich hierbei um ein nicht ausschließlich finanzielles Risiko) zu verrenten.

Neben diesen versicherungstechnischen bzw. finanziellen Risiken muss noch das Kostenrisiko genannt werden: Der Versicherer garantiert, während der gesamten Laufzeit des Vertrags nur die kalkulierten Kosten zu entnehmen. Hier besteht das unternehmerische Risiko, dass die Kostenprämien nicht ausreichen (z. B. durch Inflation hervorgerufene Kostensteigerungen).

Die kapitalgewichtete durchschnittliche Restlaufzeit der versicherungstechnischen Verbindlichkeiten liegt im Bereich von rund 9,0 (2010: 8,0) Jahren.

Versicherungstechnisches Risiko Kranken

Die Krankenversicherung wird zum überwiegenden Teil in Österreich betrieben (82 Prozent Österreich und 18 Prozent International). Folglich liegt auch der Schwerpunkt für das Risikomanagement in Österreich.

Die Krankenversicherung ist eine Schadenversicherung, die in ihren Rechengrundlagen biometrische Risiken berücksichtigt und in Österreich „nach Art der Lebensversicherung“ betrieben wird.

Kündigungen durch den Versicherer sind – außer wegen Obliegenheitsverletzungen des Versicherten – nicht möglich. Die Kalkulation der Prämien ist daher so durchzuführen, dass diese bei gleichbleibenden Wahrscheinlichkeiten ausreichen, um die in der Regel mit dem Alter steigenden Versicherungsleistungen zu decken. Die Wahrscheinlichkeiten und Kostenstrukturen können sich im Laufe der Zeit häufig ändern. Aus diesem Grund gibt es für die Krankenversicherung die Möglichkeit, die Prämien immer wieder den veränderten Rechnungsgrundlagen anzupassen.

Bei der Übernahme der Risiken wird auch das vorhandene Risiko der Personen überprüft. Wird dabei festgestellt, dass bereits eine Erkrankung vorhanden ist, die ein höheres Kostenrisiko als beim kalkulierten Bestand erwarten lässt, so wird entweder diese Erkrankung aus der Erstattung ausgeschlossen, ein adäquater Risikozuschlag verlangt oder das Risiko nicht gezeichnet.

Durch die Kalkulation „nach Art der Lebensversicherung“ wird in der Krankenversicherung ein Deckungskapital (Alterungsrückstellung) aufgebaut, das in späteren Jahren wieder abgebaut wird, da daraus ein immer größerer Teil der mit dem Alter steigenden Leistungen finanziert wird.

Der Rechnungszinssatz für diese Deckungsrückstellung beträgt vorsichtige 3 Prozent, sodass das Veranlagungsrisiko der Krankenversicherung in Österreich relativ gering ist. Sollte zu erwarten sein, dass 3 Prozent in Zukunft nicht mehr zu erreichen wären, müsste diese Tatsache für die zukünftigen Leistungen berücksichtigt und in die Prämienanpassung einbezogen werden.

Die gesetzlichen Risiken sind vor allem dadurch gegeben, dass durch gesetzliche Änderungen Einfluss auf das bestehende Geschäftsmodell der privaten Krankenversicherung genommen wird. Darunter fallen insbesondere Änderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen, durch welche die derzeitigen Möglichkeiten der Anpassung an veränderte Gegebenheiten erschwert oder unmöglich gemacht bzw. die Ertragsmöglichkeiten stark verringert würden. Hier werden die Entwicklungen im Rahmen des Versicherungsverbands beobachtet und gegebenenfalls versucht, auf Fehlentwicklungen aus Sicht der privaten Krankenversicherer einzuwirken.

Im 4. Quartal 2007 wurde die EU-Richtlinie bezüglich der Gleichbehandlung von Männern und Frauen in der Versicherung, in Österreich durch das Versicherungsänderungsgesetz 2006 (VersRÄG 2006) umgesetzt, auch in der Prämienkalkulation berücksichtigt. Das bedeutete, dass Geburts- und Schwangerschaftskosten auf beide Geschlechter aufzuteilen war. Hier wurde bisher kein signifikantes Risiko für die Ertragslage festgestellt.

Inzwischen hat sich nach einem Urteil des EuGH für Versicherungsabschlüsse ab dem 21.12.2012 eine neue Situation ergeben: Ab spätestens diesem Zeitpunkt sind nur mehr vollständig identische Prämien zwischen Männer und Frauen erlaubt, abgesehen von Alter und eventuellen individuellen Vorerkrankungen. Da das jährliche Neugeschäft in der Krankenversicherung keinen sehr hohen Anteil am Gesamtportefeuille dieser Sparte hat, ist aus diesem Blickwinkel kein hohes Risiko der Fehleinschätzung zu erwarten. Bei dem Problem der Umstellung des vorhandenen Frauen-Bestandes auf moderne UNISEX-Tarife ist die Abschätzung schwieriger, man kann aber aus den Erfahrungen der (Teil-)Unisex-Tarife seit 2007 erwarten, dass dieses Risiko in einem begrenzten Bereich verbleibt.

Das Risiko des Krankenversicherungsgeschäfts im Ausland wird derzeit noch vor allem von der Mannheimer Krankenversicherung (ca. 124,8 Millionen Euro Jahresprämie) sowie von der UNIQA Assicurazioni in Mailand (ca. 31,9 Millionen Euro Jahresprämie) dominiert. Beide Gesellschaften haben derzeit relativ stabile Bestände, wodurch sich das Risiko kaum ändert. Bei Tarifen mit veralteten Rechnungsgrundlagen, deren Bestand altert, sollen die Versicherten in den nächsten Jahren auf Tarife mit modernen Rechnungsgrundlagen umgestellten werden. Da dies nicht-lebenslange Tarife betrifft, ist die Umstellungs-Problematik geringer als bei lebenslangen Tarifen.

Die restlichen Prämien (ca. 33,3 Millionen Euro) sind auf mehrere Unternehmen aufgeteilt und haben in der Regel dort nur untergeordnete Bedeutung. Nur in der Schweiz (Genf) ist die Krankenversicherung das Hauptgeschäft (ca. 6,8 Millionen Euro), der Swiss Solvency Test hat aber eine sichere Risikokapitalausstattung ergeben.

Im Ausland ist das lebenslange Krankenversicherungsgeschäft ohne Kündigungsmöglichkeit durch den Versicherer kaum vorhanden, sodass auch aus diesem Grund das Risiko als gering einzustufen ist.

4.2.3. Sonstige Risiken

Operationelle Risiken

Operationelle Risiken umfassen Verluste, welche aufgrund ungenügender oder gescheiterter interner Prozesse sowie Verluste, die von Systemen, personellen Ressourcen oder externen Ereignissen verursacht werden.

Das operationale Risiko beinhaltet das rechtliche Risiko, aber nicht das Reputations- und strategische Risiko. Das rechtliche Risiko ist das Risiko aus Unsicherheit aufgrund von Klagen oder der Unsicherheit in der Anwendbarkeit oder Auslegung von Verträgen, Gesetzen oder anderen Rechtsvorschriften.

Im Rahmen des Risikomanagementprozesses der UNIQA Group wurde auch der Risikoprozess für operationelle Risiken hinsichtlich Methoden, Ablauf und Zuständigkeiten definiert. In allen Tochtergesellschaften ist der Risikomanager für die Einhaltung zuständig.

Die Besonderheit der operationellen Risiken ist, dass diese in allen Prozessen und Abteilungen auftreten können. Daher werden die operationellen Risiken in der UNIQA Group in jeder operativen Gesellschaft auf einer sehr breiten Ebene identifiziert und bewertet. Die Risikoidentifikation erfolgt mithilfe eines standardisierten Risikokataloges, der regelmäßig auf Vollständigkeit überprüft wird. Für die Bewertung dieser Risiken werden Szenarien definiert, in denen die Eintrittswahrscheinlichkeit und die Schadenhöhe ermittelt werden soll. Die Ergebnisse werden dann vom Risikomanager in Form eines aggregierten Risikoberichtes dargestellt.

Dieser Prozess wird standardmäßig zwei mal im Jahr durchgeführt.

Reputation und strategische Risiken

Das Reputationsrisiko bezeichnet das Verlustrisiko, welches aufgrund einer möglichen Schädigung des Unternehmensrufes, einer Verschlechterung des Ansehens oder eines negativen Gesamteindruckes infolge negativer Wahrnehmung durch die Kunden, Geschäftspartner, Aktionäre oder der Aufsichtsbehörde entsteht.

Die Reputationsrisiken, die im Zuge der Kernprozesse wie zum Beispiel Schadenbearbeitung oder Beratung- und Servicequalität auftreten, werden wie die operationellen Risiken in unseren Tochtergesellschaften identifiziert, bewertet und gesteuert.

Die wichtigsten Reputationsrisiken werden wie operationelle Risiken in einer aggregierten Form im Risikobericht dargestellt.

Vom Konzern-Risikomanagement wird anschließend analysiert, ob das betrachtete Risiko in der Gruppe oder in einer anderen Einheit auftreten kann und ob die Gefahr einer gruppeninternen „Ansteckung“ besteht.

Das strategische Risiko bezeichnet das Risiko, welches aus Managemententscheidungen oder einer unzureichenden Umsetzung von Managemententscheidungen, welche sich auf aktuelle/künftige Erträge oder die Solvabilität auswirken, resultiert. Es beinhaltet das Risiko welches aufgrund inadäquater Managemententscheidungen, aufgrund von Nichtberücksichtigung eines geänderten Geschäftsumfeldes, entsteht.

Die strategischen Risiken werden wie auch die operationellen und Reputationsrisiken zwei mal jährlich bewertet. Darüber hinaus werden wichtige Entscheidungen in verschiedenen Ausschüssen, wie zum Beispiel im Risikokomitee, mit den Vorständen diskutiert.

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