Unsere langfristige Strategie UNIQA 2.0


In unserem Kerngeschäft konzentrieren wir uns darauf, den Menschen Zuversicht zu geben. Wir richten den Blick auf die Zukunft: Auch in einem schwierigen Marktumfeld wollen wir weiter sorgsam wachsen.

Wir haben uns ein ehrgeiziges Ziel gesteckt: langfristig die führende Versicherung in Zentral- und Osteuropa zu werden. Unsere auf knapp zehn Jahre angelegte Wachstumsstrategie UNIQA 2.0 – im Jahr 2011 entwickelt – gibt die Richtung bis 2020 vor: Wir konzentrieren uns ausschließlich auf unser Kerngeschäft und damit auf unsere Erfahrung als Erstversicherer in unseren beiden Kernmärkten Österreich und CEE. Die UNIQA 2.0 Strategie basiert auf fünf Pfeilern:

Kurs auf Wachstum – die UNIQA 2.0 Strategie

Wir gestalten die Zukunft

Die UNIQA 2.0-Wachstumsstrategie wird durch strategische Initiativen in Österreich und auf Gruppenebene begleitet.

Mehr Effizienz //
Die Einführung eines Target Operating Model (TOM) macht die UNIQA Group noch effizienter. Das Ziel ist eine übergreifende Standardisierung von 80 Prozent der Produkte und Kernprozesse.

Mehr Produktivität //
Operational-Excellence-Programme (OPEX) verbessern Arbeitsprozesse, entlasten Mitarbeiter und schaffen so Potenzial für neue Aufgaben. Das steigert die Produktivität um rund ein Viertel.

Mehr Synergien //
Mit der Umstellung auf drei Service Center in Österreich werden Kapazitäten im Backoffice gebündelt. Maßnahmen während der Restrukturierung:

  • 1.132 Mitarbeitergespräche
  • 180 Neueinstellungen
  • über 80 Workshops
  • 68 Teilumsetzungsschritte

1) Die Kundenzahl verdoppeln

Unser Erfolg als Dienstleistungsunternehmen hängt vom Vertrauen unserer Kunden ab, das wir jeden Tag aufs Neue festigen wollen. UNIQA 2.0 hat deswegen als oberstes Ziel, die Zahl unserer Kunden zu verdoppeln – von 7,5 Millionen im Jahr 2010 auf 15 Millionen bis zum Jahr 2020. Im Jahr 2014 legte die UNIQA Group um 0,7 Millionen auf 10,0 Millionen Kunden zu (2013: plus 0,6 Millionen auf 9,3 Millionen Kunden). Aufgrund der fordernden Rahmenbedingungen hat sich allerdings das Wirtschaftswachstum in einigen unserer Märkte, vor allem in Osteuropa, verlangsamt. Wir gehen deshalb zwar weiterhin von einem stetigen Kundenzuwachs aus, wenn auch in einem moderateren Tempo als in den vergangenen drei Jahren.

2) Auf das Kerngeschäft konzentrieren

Um unsere Kunden erstklassig betreuen zu können, wollen wir uns auf unsere Kernkompetenz als Erstversicherer in Österreich und CEE konzentrieren. Daher trennen wir uns schrittweise von Beteiligungen, die nicht das Kerngeschäft unterstützen. Durch die geänderte Veranlagungsstrategie senken wir – angesichts von Solvency II – auch auch die mit ungefähr zehn Prozent im internationalen Vergleich hohe Immobilienquote auf rund sieben Prozent. Zudem entlastet der beschränkte Verkauf von Immobilien die Eigenmittelquote, weil Immobilien nach Solvency II mit höheren Eigenmitteln hinterlegt werden müssen.

3) Schwerpunktprogramme umsetzen

Wir wollen uns in unserem Kerngeschäft nachhaltig verbessern. Dazu haben wir unsere vier Schwerpunktprogramme weiter verfolgt:

a. UNIQA Österreich: Profitabilität steigern

Um die Profitabilität von UNIQA Österreich Versicherungen AG zu erhöhen, optimieren wir ständig Annahmerichtlinien, Strukturen und Prozesse. Ein Beispiel ist die Konzentration der Backoffice-Funktionen in drei zentralen ServiceCentern an fünf Standorten. Im Jahr 2014 haben wir die Bündelung nach Sparten wie „Schaden“ oder „Leben“ vorangetrieben. Parallel dazu haben wir die Anzahl der Geschäftsstellen auf rund 420 erhöht und die Verwaltungskosten weiter reduziert: Im Segment UNIQA Österreich haben wir 2014 insgesamt über 20 Millionen Euro oder 14 Prozent der Kosten eingespart.

b. Raiffeisen Versicherung AG Österreich: Produktivität erhöhen

Die Raiffeisen Versicherung AG ist ausschließlich im Segment Bancassurance tätig und arbeitet auf Basis einer 2013 erstmals auf fünf Jahre abgeschlossenen Kooperationsvereinbarung ausschließlich für die Raiffeisen Bankengruppe. Sie bietet in einem klaren B2B-Geschäftsmodell ihre Produkte ausschließlich über dieses mit Abstand größte Bankennetz in Österreich an. Ziel der Raiffeisen Versicherung AG ist, profitabel über dem Markt zu wachsen und so weiter Marktanteile zu gewinnen. Gemessen am Ergebnis 2014 und im Vergleich zu den Prognosen des Verbands der Versicherungsunternehmen ist dies in allen Sparten gelungen. Die Prämien stiegen um 3,1 Prozent. Im Vertrieb stieg die Produktivität auf 2,21 Produkte pro Monat und Bankmitarbeiter (2013: 2 Produkte pro Monat). Maßgeblich dafür sind die enger an den Bankenvertrieb angepassten Produkte die gezielte Vertriebsunterstützung sowie die Aus- und Weiterbildung. Dazu kommen definierte Service Level Agreements und hohe Qualitätsstandards in der Abwicklung. Diese werden durch Monitoring belegt und durch Prozessoptimierung laufend weiterentwickelt.

c. UNIQA International: profitabel wachsen

In der UNIQA International sind alle Tochtergesellschaften außerhalb Österreichs zusammengefasst. Das Ziel ist, in den bestehenden CEE-Märkten sowie in Italien, der Schweiz und Liechtenstein vor allem organisch und profitabel zu wachsen. Im Jahr 2014 haben mehrere Einflussfaktoren das Wachstum gedämpft: das schwächere Marktwachstum in Osteuropa, der geopolitische Konflikt in der Ukraine, negative Währungseffekte sowie die Sanierung der Kfz-Sparte in einigen Märkten. Akquisitionen in Osteuropa sind im Rahmen unserer Strategie vorgesehen, so sie ausschließlich in den bestehenden Märkten erfolgen und strikten Profitablisierungszielen folgen: Im März 2014 haben wir deshalb die Übernahme der Baloise-Tochtergesellschaften in Kroatien und Serbien abgeschlossen, was unsere Marktposition am Balkan (SEE-Region) stärkt. Das in Südosteuropa gestartete Target Operating Model (TOM) wird schrittweise auf die UNIQA Group ausgeweitet. Damit nutzen wir grenzüberschreitende Synergien, verbessern die Kostenlage und bauen das Kundenservice aus.

Wir wollen durch die Standardisierung der Produkte und Kernprozesse noch effizienter werden und die Basis für die Entwicklung einheitlicher IT-Systeme schaffen.

d. Risikomanagement: Risiken wertorientiert steuern

Mit Solvency II treten ab 2016 neue Aufsichts- und Eigenmittelvorschriften für Versicherungen in Europa in Kraft. Die UNIQA Group begrüßt diese Änderung im regulatorischen Umfeld. Wir haben die Risikopositionen in der Bilanz reduziert und folgen strikt dem im Jahr 2012 eingeführten Asset-Liability-Management. Damit erfüllen wir bereits heute die strengeren Eigenkapitalvorschriften von Solvency II. Im Jahr 2014 schritten die Vorbereitungen für die Einführung in allen Unternehmensbereichen weiter voran: Ein Schwerpunktthema war die finale Integration des ORSA-Prozesses in den bestehenden Unternehmensplanungsprozess und das darauf aufbauende verfeinerte Kapitalmanagement. Diese Prozessintegration legt die Basis für eine gesamthafte wertorientierte Konzernsteuerung.

4) Das Eigenkapital stärken

Das Gesamteigenkapital der Gruppe stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr aufgrund der gestiegenen Neubewertungsrücklage – getrieben von höheren Marktwerten vor allem der festverzinslichen Wertpapiere – auf einen neuen Höchststand von 3.102,4 Millionen Euro. Im Frühjahr 2014 haben wir als erste österreichische Versicherungsgruppe einen Group Economic Capital Requirement Report herausgebracht. Darin veröffentlicht UNIQA detaillierte Ergänzungen zur ökonomischen Solvabilität unter Solvency II.

5) Das Ergebnis verbessern

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) stieg 2014 um 22,9 Prozent auf 377,9 Millionen Euro – und das trotz des fordernden wirtschaftlichen Umfelds und der Abschreibung der Hypo Alpe-Adria-Anleihen. Ausschlaggebend waren das Prämienwachstum, die gesunkenen Verwaltungskosten und die gute Entwicklung der Kapitalerträge. Das zweite Halbjahr stand im Zeichen des internen Kostenmanagementprogramms, das sich auch 2015 im Ergebnis niederschlagen wird. Die Konzernkostenquote verringerte sich weiter auf 21,8 Prozent (2013: 24,0 Prozent). Die Verwaltungskosten sanken um 17,5 Prozent oder 77,2 Millionen Euro.

Das ursprünglich bereits 2011 angepeilte und 2013 bekräftigte Ertragsziel für 2015 von UNIQA 2.0 – ein EGT von bis zu 550 Millionen Euro – mussten wir an das massiv gesunkene Zinsniveau und das getrübte wirtschaftliche Umfeld anpassen. Wir rechnen für 2015 nun mit einem EGT von 425 bis 450 Millionen Euro. Das würde einer weiteren Steigerung im zweistelligen Prozentbereich gegenüber 2014 entsprechen.

Ertragswachstum durch UNIQA 2.0

Entwicklung EGT (in Millionen Euro)

Ertragswachstum durch UNIQA 2.0 (Balkendiagramm)

1) Bereinigt um Einmal- und Sondereffekte

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