Konjunkturausblick

UNIQA erwartet für den Euroraum einen moderaten Aufschwung im Jahr 2015, wobei positive Impulse für die allgemeine Nachfrage durch einen niedrigeren Ölpreis, einen tieferen Eurokurs und durch das „Quantitative Easing“ der EZB zu erwarten sind. Die Wachstumserwartungen in CEE sind nunmehr heterogener. In Zentraleuropa (CE) bleiben die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Summe positiv und die Erwartung bezüglich des Wirtschaftswachstums im gesamteuropäischen Vergleich überdurchschnittlich. Für Russland hat sich der Ausblick stark geändert: Russlands Wirtschaft fällt voraussichtlich in eine tiefe Rezession infolge eines tieferen Ölpreises, der westlichen Sanktionen und einer restriktiveren Geldpolitik. Die Ukraine bleibt in der Rezession und benötigt stabilisierende politische Maßnahmen und internationale Finanzhilfe. Strukturprobleme verhindern in einigen Ländern Südosteuropas (SEE), dass sie ihr Wachstumspotenzial voll ausschöpfen. Rumänien setzt einen Aufschwung fort; auch Bulgarien, allerdings etwas moderater. In Kroatien und Serbien steht die Politik vor Strukturreformen und Budgetkonsolidierung, was voraussichtlich das BIP-Wachstum nahe null hält.

Die EZB hat im Jänner 2015 ein erweitertes Anleihenkaufprogramm („Quantitative Easing“) angekündigt. Im Rahmen des erweiterten Programms wird die EZB ab März monatliche Ankäufe von Wertpapieren von öffentlichen und privaten Emittenten in Höhe von 60 Milliarden Euro tätigen. Das Programm soll zumindest bis September 2016 oder auch länger laufen, falls die EZB keine nachhaltige Entwicklung der Inflation sieht, die mit der Erreichung ihres Mandats für Preisstabilität konsistent ist.

Der Kapitalmarkt hat das Programm der EZB teilweise bereits vorweggenommen: Die Benchmark-Zinsen haben im vergangenen Jahr im Euroraum neue historische Tiefststände erreicht. Die Rendite von deutschen Bundesanleihen mit 10 Jahren Restlaufzeit fiel im Dezember 2014 unter 0,4 Prozent. Infolge der langsamen Wirtschaftserholung, der niedrigen Inflation und des großen, geldpolitischen Impulses erwartet UNIQA eine lange Periode tiefer Zinsen.

Konzernergebnis

UNIQA rechnet für 2015 mit einem moderaten Wirtschaftswachstum. Zusätzlich wirkt sich das sehr niedrige Zinsniveau belastend auf die gesamte Versicherungswirtschaft aus und es ist in nächster Zeit auch keine Trendumkehr zu erwarten. In Kombination mit den geopolitischen Spannungen ergeben sich aus Sicht von UNIQA ungewöhnlich hohe Unsicherheiten in Bezug auf die mittelfristige wirtschaftliche Entwicklung in Europa.

UNIQA erwartet dennoch für 2015 weiterhin ein Wachstum des EGT gegenüber 2014 im zweistelligen Prozentbereich auf 425 bis 450 Millionen Euro, eine stabile Prämienentwicklung und eine weitere Verbesserung der Combined Ratio. Unverändert richtet UNIQA die Konzentration auf eine weitere Erhöhung der Profitabilität des Versicherungskerngeschäfts sowie verstärkt auf Kosten- und Kapitalmanagement.

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