Krankenversicherung

Wir unterstützen eine selbstbestimmte Medizin

Peter Eichler, Vorstand Personenversicherung, spricht im Interview über neue Produkte und darüber, wie er die Zukunft sieht.

Peter Eichler – Vorstand Personenversicherung (Foto)

Peter Eichler Vorstand Personenversicherung

„Wir werden unser Produkt Akut-Versorgt neben Wien, Niederösterreich und dem Burgenland bald auch in Salzburg anbieten können.“

Laut einer aktuellen UNIQA Studie fühlen sich 70 Prozent der Österreicher gesund. Wer braucht denn dann überhaupt eine private Krankenversicherung?

All jene, die eine selbstbestimmte Medizin schätzen. Wir bieten in diesem Bereich sehr unterschiedliche Produkte an. Das reicht von kostengünstigen Tarifen, die nur die Sonderklasse im Spital nach einem Unfall zusichern, bis zu Vollkaskoprodukten, die ein Rundum-Service für jede Lebenslage bieten. Außerdem können Versicherte mit dem ambulanten Tarif auch jene Ärzte kostenfrei kontaktieren, die in einer Privatordination ordinieren, das verkürzt Wartezeiten. Zudem übernimmt die Versicherung auch Apothekenrechnungen, Physiotherapien und die Kosten für Behandlungen bei einem Alternativmediziner. Positiver Nebeneffekt: All jene, die auf private Medizin setzen, entlasten das öffentliche System.

Chirurgen im OP-Saal (Foto)

Sie haben 2016 das neue Produkt Akut-Versorgt auf den Markt gebracht. Warum sollten Privatversicherte diesen Zusatz abschließen, wenn sie doch sowieso die beste medizinische Betreuung erhalten?

Weil man oft außerhalb der normalen Öffnungszeiten von Ärzten einen Mediziner braucht. Mit Akut-Versorgt sichern sich Menschen eine ambulante Behandlung in der Privatklinik Döbling. Dort können sie bei Erkrankungen oder Verletzungen, die nicht lebensbedrohlich sind, rasch den Rat eines Arztes in Anspruch nehmen. In einem ersten Schritt bieten wir das Produkt für Kunden in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland an. In einem zweiten Schritt wollen wir es auf Salzburg ausweiten. Wir hoffen aber, in noch mehr Bundesländern die Infrastruktur schaffen zu können, damit wir das Produkt anbieten können.

UNIQA Krankenversicherung
UNIQA Krankenversicherung – Verteilung nach Prämienvolumen und Verträgen (Ringdiagramm)
Wahlärzte nehmen zu
(Österreich/Stand: jeweils Dezember)
Anzahl Wahlärzte (Balkendiagramm)

Quelle: Österreichische Ärztekammer

Sie sind seit Mitte 2016 nicht mehr nur in Österreich für die Krankenversicherung verantwortlich, sondern auch in der UNIQA International. Wie unterscheiden sich die beiden Kernmärkte voneinander?

In Österreich haben wir eine sehr gute Infrastruktur mit vielen öffentlichen und vielen privaten Kliniken, und das Einkommensniveau ist deutlich höher als in vielen osteuropäischen Ländern. In CEE ist die Struktur der privaten Krankenversicherung sehr unterschiedlich. Es gibt Länder, in denen es an privaten Kliniken mangelt. In anderen ist die Infrastruktur generell schlecht. Und natürlich ist auch das niedrige Einkommen in vielen CEE-Ländern dafür ausschlaggebend, dass die private Krankenversicherung noch nicht den Stellenwert hat, den sie in Österreich einnimmt.

Was CEE und Österreich in der Krankenversicherung gemeinsam haben, sind Gesundheitstrucks, mit denen die Fitness und Gesundheit von Menschen praktisch vor Ort überprüft werden kann. 2017 hat UNIQA Österreich den alten Gesundheitstruck gegen zwei Gesundheitsboxen getauscht. Was ist der Vorteil?

Die Vorteile liegen auf der Hand: technische Geräte auf dem neuesten Stand, mehr Platzangebot mit bis zu 70 Quadratmetern und ein individuelleres Angebot für Kunden. Mit dem UNIQA Mobile HealthCheck können jetzt drei unterschiedliche Programme angeboten werden: Das UNIQA FitnessProfil, der Rücken Check sowie ein Vorsorge Check. Die Gesundheitsboxen können vor allem von Firmen gemietet werden, um ihren Mitarbeitern einen Check im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung anzubieten. Eine eigene Stromversorgung, Klimaanlage, Tageslicht und Fußbodenheizung garantieren den Testpersonen eine angenehme und komfortable Atmosphäre. Außerdem bietet der neue UNIQA Mobile HealthCheck einen barrierefreien Zugang. Mit an Bord sind bis zu 18 Personen: Ein professionelles Team aus Ärzten, UNIQA VitalCoaches und Assistenten führt die Checks durch und berät über Gesundheitsvorsorge und Lebensstil.

Wegen der niedrigen Einkommen in vielen CEE-Ländern hat die private Krankenversicherung dort noch nicht den Stellenwert, den sie in Österreich hat.

Peter Eichler (Foto)

Wie oft wurde der Gesundheitstruck schon genutzt? Wie viele Gesundheitsprofile wurden bereits erstellt?

Wir haben, seit es den Truck gibt, bereits die Gesundheit von rund 60.000 Menschen unter die Lupe genommen.

Gibt es für fittere Kunden Vorteile bei der privaten Krankenversicherung?

Ja, wir bieten einen Tarif an, bei dem Kunden, die sich einem freiwilligen Fitnesstest unterziehen, bis zu zwei Monatsprämien zurückbekommen. Der Tarif ist sehr beliebt, weil er zudem auch sechs VitalCoach-Einheiten zu je einer Stunde inkludiert.

Was tut sich auf der Produktentwicklungsseite? Gibt es neue Produkte im Markt?

Ja, wir haben etwa zum Jahreswechsel eine neue fondsgebundene Lebensversicherung lanciert. Wir haben die Versicherung an des neue Regulierungsumfeld angepasst. Gerade im Finanzsektor gibt es eine wahre Regulierungsflut, zum Beispiel in puncto Transparenz gegenüber dem Kunden. Stichwort: Versicherungsvertriebsrichtlinie.

Akut-Versorgt

Seit Anfang 2017 bietet UNIQA Österreich den Zusatzservice Akut-Versorgt an. Bislang war das Produkt Kunden aus Wien, Niederösterreich und dem Burgenland vorbehalten. Nun wird Akut-Versorgt auf Salzburg ausgeweitet. Ab 1. März 2018 können UNIQA Österreich Kunden, die bereits eine private Krankenversicherung abgeschlossen haben, diesen Zusatzservice abschließen. Akut-Versorgt garantiert medizinische Erstversorgung bei akuten Beschwerden. Wer den Service in Anspruch nimmt, bekommt in der Nacht und am Wochenende ärztliche Hilfe ohne Wartezeiten in der Privatklinik Wehrle-Diakonissen in Salzburg. Der Baustein kostet 5,86 Euro pro Monat.