Schaden- und Unfallversicherung


Auf Basis zahlreicher Initiativen in Produktentwicklung, Kundenbindung und Effizienzsteigerung erwartet UNIQA im Bereich der Schaden- und Unfallversicherung auch 2010 eine durchwegs sehr solide Entwicklung.

Das Wachstum in der Sparte Rechtsschutz präsentierte sich auch im Jahr 2009 erfreulich. Die Finanzkrise hat hier insofern Auswirkungen gezeigt, als vermehrt Massenschadenfälle aus dem Bereich der Vermögensveranlagung geltend gemacht wurden. Angesichts dieser Entwicklung und der aktuellen Rechtsprechung (freie Anwaltwahl bei Massenschäden) hat sich der erfolgte Risikoausschluss des Großteils dieser Gefahren als wirksame und richtige Gegenmaßnahme bestätigt.

Ziel für das Jahr 2010 ist in der Sparte Rechtsschutz weiteres ertragreiches Wachstum. Dabei bieten verfeinerte Scoring-Modelle neue Möglichkeiten, die Prämien risikoadäquat flexibel zu gestalten. Einen weiteren Schwerpunkt bildet auch eine gezielte Erhöhung der Schadenfall-Zuweisungen an spezialisierte Rechtsanwälte, um eine höhere Erfolgsquote und damit höhere Kundenzufriedenheit zu erreichen. Mit der von der UNIQA Gruppe als Innovationsträger initiierten und für 2010 geplanten Einführung einer neuen – elektronisch unterstützten – Kommunikationsschiene zwischen Anwälten und Rechtsschutzversicherungen werden in Zukunft Schadenfälle rascher, einfacher und rechtssicherer abgewickelt. Ziel des neuen Rechtsanwalts-Portals sind Effizienzgewinne in den Bearbeitungsprozessen und damit eine generelle Steigerung der Produktivität.

In der Risikosparte Sturm ist leider weiterhin keine Entspannung der Schadenquote in Sicht. Gegenmaßnahmen, wie etwa eine Tarif-Segmentierung nach Regionen, wurden bereits eingeleitet, der hier seit 2008 eingeschlagene Weg wird weiter konsequent fortgesetzt. Auch das System HORA (Hochwasser-Risikozonierungssystem Austria) wird in den nächsten Jahren gemeinsam mit dem Versicherungsverband Österreich und dem Lebensministerium weiter ausgebaut. Ziel ist die Erstellung und Verfeinerung einer Risikolandkarte, die mögliche Naturgefahren besser einschätzbar macht. Sowohl bei Naturgefahren als auch in anderen Risikobereichen, etwa Einbruchdiebstahl, setzt UNIQA auf Schadenvermeidung durch unterschiedliche Präventionsmaßnahmen. Beispiele dafür sind die in der Versicherungsbranche exklusiv von UNIQA angebotenen Unwetterwarnungen sowie Security Checks für Firmenkunden bzw. das Pilotprojekt NummerSicher für Privatkunden.

Die von UNIQA seit 2004 in Österreich angebotene Unwetterwarnung wurde sehr erfolgreich auch bereits in Polen, Rumänien, der Tschechischen Republik und Ungarn umgesetzt und soll 2010 in weiteren Ländern eingeführt werden. Dem von Experten auch für 2010 erwarteten Trend einer hohen Anzahl von Einbrüchen in ganz Österreich setzt UNIQA eine „Sicherheitsoffensive“ entgegen, die u.a. umfangreiche Kundeninformationen zu Sicherung und Prävention umfasst.

In anderen Bereichen geht auch die Sachversicherung vor allem im Firmenkundengeschäft von gedämpften Investitionserwartungen aus. Um die Kunden in dieser schwierigen Phase weiterhin zu unterstützen, wird die Strategie der Komplexitätsreduktion und Effizienzsteigerung – vor allem durch das Angebot standardisierter kundenorientierter Produkte – fortgeführt. Eine Steigerung der Produktivität im Vertrieb, Effizienzgewinne und eine „Verschlankung“ in den Prozessen sind im Privatgeschäft bereits erfolgreich umgesetzt worden. 2010 soll dieser Schwerpunkt auch auf den betrieblichen Bereich ausgedehnt werden.

Auch im Privatkundengeschäft wird es 2010 weitere Verfeinerungen geben. So werden in das neue, 2009 auf dem Markt eingeführte Privatkundenprodukt weitere Sicherheitsmerkmale eingebaut. Ziel dieser Modelle ist eine individuelle und risikogerechte Prämiengestaltung, bei der selbstverständlich auch der von Raiffeisen Versicherung und UNIQA gemeinsam eingeschlagene Weg des Klimaschutzes fortgeführt wird. Die hier bereits im aktuellen Produkt vorhandenen Features werden übernommen und weiter ausgebaut.

Für die Kfz-Versicherung wird – analog zum österreichischen Automobilmarkt – für 2010 ein schwieriges Marktumfeld erwartet. Ein im Vergleich zu 2009 geringerer Neuwagenabsatz und der anhaltende Trend der Autokäufer zu kleineren, schwächeren Fahrzeugmodellen reduziert das Neukundenpotenzial und auch die durchschnittlichen Versicherungsprämien.

UNIQA reagiert darauf mit einem fortgesetzten Fokus auf unvergleichbare, einzigartige Produkte, so etwa Lenkerschutz und vor allem das innovative Paket UNIQA SafeLine. Der beachtliche Erfolg dieses Angebots im Jahr 2009 lässt hier eine weitere dynamische Entwicklung erwarten, zumal vor allem SafeLine mit seinen Sicherheitsfeatures zu einer einzigartigen Kundenbindung im Kfz-Versicherungsmarkt beiträgt. Die CarFinder-Funktion von SafeLine etwa ist in Zeiten gestiegener Autodiebstähle die beste Möglichkeit, diese Fahrzeuge schnell wieder aufzufinden. 2009 wurde dies durch eine Erfolgsquote von 100% bestätigt.

In der Weiterentwicklung der Produkte wird auch hier ein Fokus auf den Klimaschutz gelegt. Erstmals wird UNIQA Versicherungsdeckung für Elektrofahrzeuge wie E-Bikes und Segways anbieten und fördert weiterhin durch Prämienvorteile jene Kunden, die neben ihrem Pkw verstärkt auch öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Auch auf dem Gebiet des Klimaschutzes ist SafeLine mit dem flexiblen Umweltbonus für Wenigfahrer der Vorreiter bei Kfz-Versicherungen.

Auch bei der Abwicklung von Kfz-Schäden wird UNIQA 2010 dem Slogan „Die Versicherung einer neuen Generation“ alle Ehre machen. So wird es für Kunden möglich sein, einen Kfz-Schaden über iPhone oder BlackBerry sehr einfach an UNIQA zu melden. Dabei können nicht nur über GPS der korrekte Ort, sondern auch Fotos der Beschädigung und der Unfallstelle einfach mit übermittelt werden. Damit wird der Aufwand für den Kunden reduziert und gleichzeitig die Erledigung vereinfacht und beschleunigt. All diese Neuentwicklungen werden dabei auch für die weiteren Konzerngesellschaften mit konzipiert. So wurde etwa der Lenkerschutz bereits in der Raiffeisen Versicherung und SafeLine in Ungarn zum Einsatz gebracht.

Im Bereich der betrieblichen Haftpflichtversicherung steht die versicherungstechnische Umsetzung der Umweltsanierungskostenversicherung (USKV) im Vordergrund der Aktivitäten. UNIQA hat hier bereits kurz nach Inkrafttreten der neuen gesetzlichen Bestimmungen im Sommer 2009 den Versicherungsschutz für Kunden zur Verfügung gestellt und damit die Marktführerschaft in diesem Segment neuerlich unter Beweis gestellt. Zur Risikoeinschätzung steht seit Februar 2010 ein gemeinsam mit dem Österreichischen Versicherungsverband und dem Lebensministerium entwickeltes Zusatzmodul zu eHORA zur Verfügung, das zu den Kategorien Boden/Wasser und Biodiversität eine exakte Risikoabschätzung für konkrete Standorte ermöglicht.

Besondere Bedeutung kommt weiterhin der versicherungstechnischen Betreuung der international tätigen Großkunden zu. UNIQA hat daher ein internationales Key Account Management etabliert, um Kunden mit länderübergreifendem Versicherungsbedarf im Rahmen eines internationalen Programms rasch und effizient betreuen zu können.

Dem weiterhin anhaltenden Preisdruck wird UNIQA mit gezielt eingesetzten Produktinnovationen begegnen. So wurden neben der Fortführung von bereits bekannten Risikomanagementmaßnahmen, etwa der Legionellenvorsorge im Krankenhausbereich oder dem Seilbahn-Wetterinformationssystem, weitere Produktinnovationen wie eine Allrisk-Maschinenbruchversicherung eingeführt oder eine Allrisk-Elektronikversicherung entwickelt. Daneben ist auch die Kombination mehrerer Versicherungssparten – Haftpflicht, technische Versicherungen und Transport – zu einem maßgeschneiderten Produkt für Montageprojekte in Ausarbeitung.

In der Sparte Betriebsunterbrechungsversicherung für freiberuflich Tätige soll 2010 ein neues Premium Paket den Verkauf forcieren. Highlight ist dabei ein Kündigungsschutz, bei dem UNIQA gegen eine höhere Prämie für die gesamte Vertragslaufzeit auf das Recht der Kündigung verzichtet. Dadurch wird noch mehr auf das Sicherheitsbedürfnis der Kunden eingegangen. Eine Prämienrückgewähr bei Schadenfreiheit ist automatisch inkludiert.

Ab der zweiten Jahreshälfte 2010 wird UNIQA weiters einen neuen Unfalltarif einsetzen, der die angebotenen Produktbausteine noch kundenfreundlicher gestalten soll. Der in der Unfallversicherung maßgebliche Baustein „Dauernde Invalidität“ wird im Leistungsumfang erhöht. Eine deutlich höhere Progression als bisher soll den Kunden bei schweren Verletzungsfolgen noch mehr Leistung bieten. Weiters wird im Jahr 2010 erstmals im UNIQA Konzern ein Unfallprodukt online abschließbar sein. Ab Mitte Jänner wird der Vertriebspartner ÖAMTC unter www.oeamtc.at ein Unfallversicherungsprodukt der CALL DIRECT Versicherung AG, des Direktversicherers der UNIQA Group Austria, anbieten.

Auch in Ost- und Südosteuropa wurden innovative, kundenorientierte Produkte im Bausteinsystem eingeführt und Prämien risikospezifisch durch Scoring differenziert.

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