Während das Jahr 2010 von einer Fortsetzung und Intensivierung der 2009 einsetzenden Konjunkturerholung geprägt war, wird die Dynamik in der Eurozone nach Einschätzung der Wirtschaftsforscher 2011 etwas nachlassen. Konkret dürfte sich das Wachstum in der Eurozone, das 2010 vor allem durch eine überraschend solide Konjunktur in Deutschland getragen wurde, im laufenden Jahr auf 1,4%–1,7% verlangsamen. Auch in Österreich wird für 2011 eine geringfügige Abflachung des BIP-Wachstums auf 1,9% erwartet, für Deutschland liegt die Prognose derzeit bei 2,5%. Die USA, deren Wirtschaftsdynamik zuletzt spürbar anzog, dürften nach den aktuellen Prognosen mit einem Plus von 3,0%–3,6% den Euroraum 2011 deutlich übertreffen, China bleibt mit einem erwarteten BIP-Zuwachs von rund 10% weiterhin die internationale Konjunkturlokomotive. Weltweit soll die Wirtschaftsleistung 2011 um 4,2% wachsen.
In Zentral- und Osteuropa ist für 2011 eine weitere Verbesserung zu erwarten. Für die kommenden Jahre ist auch wieder mit einer Erhöhung der Wachstumsdifferenz zwischen CEE und den etablierten Märkten Westeuropas um etwa 2% pro Jahr zu rechnen. In den CEE-Ländern insgesamt dürfte sich die Konjunktur nach dem Plus von durchschnittlich rund 3% im abgelaufenen Jahr 2011 wieder etwas beschleunigen.
Für die österreichische Versicherungswirtschaft wird für 2011 im Einklang mit der leichten Konjunkturabflachung derzeit ein etwas schwächerer Prämienzuwachs von insgesamt 1,7% prognostiziert. Dabei soll die Krankenversicherung um 2,8% und die Schaden- und Unfallversicherung um 2,0% zulegen. Auch die Lebensversicherung setzt ihren Wachstumstrend mit einem Prämienplus von voraussichtlich 1,1% fort. Die Kfz-Versicherung soll 2011 ebenfalls ein positives Wachstum von 0,6% aufweisen.