Wir sind bei einem Drittel des Weges


Sehr geehrte Damen und Herren, geschätzte Aktionäre,

2014 war das dritte volle Jahr unseres langfristigen Strategieprogramms UNIQA 2.0, das wir Ihnen Mitte 2011 vorgestellt hatten. In einem herausfordernden Umfeld ist uns in diesen letzten 12 Monaten vieles gelungen, einiges haben wir hingegen noch nicht erreicht. Wir arbeiten mit Hochdruck weiter daran, unsere Ziele zu erfüllen und so die langfristige, stufenweise Entwicklung von UNIQA zur führenden Versicherung in Zentral- und Osteuropa fortzusetzen.

In den 19 Ländern Europas, in denen wir tätig sind, haben wir das Vertrauen von insgesamt mehr als zehn Millionen Kunden gewonnen, denen wir Prämieneinnahmen von 6,1 Milliarden Euro verdanken. Dafür bedanke ich mich bei ihnen herzlich, aber auch bei allen unseren rund 22.000 Mitarbeitern und Partnern.

Die Zusammensetzung dieses Wachstums von etwa 3 Prozent im Vergleich zu 2013 erfolgte nicht ganz strategiekonform: Einem starken Wachstum in der Lebensversicherung – getragen vor allem von unserer italienischen Tochtergesellschaft – und einem plangemäßen, soliden Wachstum in der Krankenversicherung steht ein unter den Erwartungen gebliebenes Wachstum in der Schaden- und Unfallversicherung gegenüber. Dafür sind sowohl Währungsverluste in Osteuropa als auch Sanierungsmaßnahmen in der Kfz-Versicherung in einigen CEE-Ländern verantwortlich.

2014 – Profitabilität erhöht und Kosten gesenkt

Wir haben die Profitabilität unserer versicherungstechnischen Ergebnisse in unseren beiden Kernmärkten – Österreich und CEE – ein Stück weiter verbessert, vor allem durch die ersten positiven Effekte eines strikten Kostenmanagements.

In der Schaden- und Unfallversicherung sank die Combined Ratio um 0,3 Prozentpunkte auf 99,5 Prozent – kommend von 105,1 Prozent im Jahr 2011. Trotz einer deutlich reduzierten Kostenquote kam die Verbesserung der Combined Ratio langsamer als geplant voran, wofür unter anderem Abwicklungsverluste in Österreich, Polen und Rumänien verantwortlich waren. Auch in der Lebensversicherung sowie in der Krankenversicherung, wo wir mit einem Marktanteil von 48 Prozent Marktführer in Österreich sind, konnten wir das versicherungstechnische Ergebnis steigern.

Was das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) unserer operativen Segmente betrifft, so entwickelten sich unsere beiden am Heimmarkt Österreich tätigen Gesellschaften sehr gut: Sowohl UNIQA Österreich als auch die Raiffeisen Versicherung AG blieben mit einem EGT von 273,9 Millionen Euro bzw. 108,6 Millionen Euro nicht nur deutlich über dem Vorjahr, sondern auch über Plan. Dafür waren neben versicherungstechnischen Verbesserungen auch positive Einmaleffekte im Kapitalanlageergebnis ausschlaggebend.

UNIQA International hingegen blieb mit einem EGT von minus 1 Million Euro sowohl unter dem Vorjahresergebnis als auch deutlich unter Plan. Schwache operative Entwicklungen in Ungarn und Rumänien, wo auch eine Firmenwertabschreibung von 25 Millionen Euro vorgenommen wurde, trüben den Blick auf eine sonst ausgesprochen positive Entwicklung in den übrigen internationalen Märkten. Besonders hervorzuheben ist die – angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen – weiterhin erfreuliche Geschäftsentwicklung in der Ukraine und Russland. Hier erwirtschafteten wir auf Basis der lokalen Währungen nicht nur ein zweistelliges Prämienwachstum, sondern auch klar positive Ergebnisbeiträge.

Das insgesamt gute Ergebnis vor Steuern des Jahres 2014 von 377,9 Millionen Euro ermöglicht es uns, der Hauptversammlung vorzuschlagen, die Dividende von 35 Cent je Aktie auf 42 Cent je Aktie zu erhöhen.

2015 – das Umfeld macht es zu einer Herausforderung

Die operativen Ziele für 2015 sind klar: das Konservieren der guten versicherungstechnischen Profitabilität in der Kranken- und Lebensversicherung, aber vor allem eine deutliche Verbesserung in der Schaden- und Unfallversicherung. Dies umso mehr, als wir mittelfristig das Kapitalanlageergebnis, das 2014 in einer Phase der Neuausrichtung unserer Asset Allocation mit einer Rendite von 3,8 Prozent ausgesprochen positiv ausgefallen ist, nicht auf diesem Niveau werden halten können.

Ende November 2014 haben wir beschlossen und kommuniziert, unsere EGT-Planung für 2015 um rund 20 Prozent von „bis zu 550 Millionen Euro“ auf eine Bandbreite „zwischen 425 und 450 Millionen Euro“ zu reduzieren, was immer noch einer Steigerung im zweistelligen Prozentbereich entspricht. Ausschlaggebend für diese Adaption des Plans waren das Niedrigzinsumfeld, die schwache makroökonomische Entwicklung in einigen unserer Märkte sowie die politischen Instabilitäten rund um den bewaffneten Konflikt im Osten der Ukraine.

Wir werden versuchen, einen Teil der negativen Einwirkungen äußerer Faktoren durch eine weitere Verbesserung im versicherungstechnischen Kerngeschäft zu kompensieren.

Nach jahrelangen, intensiven Vorbereitungen innerhalb unseres Unternehmens freuen wir uns darauf, dass am 1. Jänner 2016 das EU-übergreifende Regelwerk Solvency II in Kraft tritt, was eine stärkere Fokussierung auf die sorgfältige, langfristig orientierte und ökonomische Steuerung von Versicherungsgesellschaften mit sich bringt.

Ich danke Ihnen, sehr geehrte Damen und Herren, im Namen des Vorstands herzlich für Ihr Interesse an UNIQA. Wir werden konsequent weiterarbeiten, um Ihre Erwartungen zu erfüllen.

Mit freundlichen Grüßen
Andreas Brandstetter
CEO UNIQA Group

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