Vorwort des Aufsichtsratsvorsitzenden


Christian Konrad, Chairman of the Supervisory Board (photo)

Dr. Christian Konrad
Vorsitzender des Aufsichtsrats

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, liebe Kunden und Geschäftspartner!

Die Weltwirtschaft stand 2010 nach der Rezession der vorangegangenen Jahre im Zeichen einer allgemeinen Erholung. Das von einem starken Anstieg der Exporte getragene Wachstum steht allerdings immer noch auf unsicheren Beinen. Neben der weiterhin schwachen Inlandsnachfrage sind dafür vor allem die allgemein ausufernden Staatsschulden verantwortlich. Durch die fiskalischen Wachstumsanreize geradezu explodiert, haben sie die Eurozone in eine der schwersten Krisen seit der Einführung des Euro gestürzt und zu einer massiven Krise des Vertrauens in die gemeinsame Währung geführt. Deren Überwindung sowie die Eindämmung der öffentlichen Verschuldung sind die größte Herausforderung, der sich die europäischen Staaten und die USA derzeit gegenübersehen. Ihre erfolgreiche Bewältigung ist Voraussetzung für ein nachhaltiges und breit getragenes Wirtschaftswachstum.

Für die UNIQA Gruppe war das Jahr 2010 ein ambivalentes Jahr. Das erfreuliche Wachstum in nahezu allen Märkten und die deutliche Verbesserung des Konzernergebnisses bilden dabei die positive Seite des Bildes. Umgekehrt zeigt die Belastung des Konzernergebnisses durch das stark angestiegene Schadenaufkommen aber auch die immer noch relativ hohe Volatilität der Ergebnisse in Abhängigkeit von außerordentlichen Schadenereignissen, wie z. B. Stürmen und Überschwemmungen. Dies ist nicht zuletzt auf suboptimale Marktanteile in einer Reihe von Märkten Zentral- und Osteuropas und unzureichende Prämienniveaus angesichts sich durch Naturereignisse verändernder Risikoprofile zurückzuführen.

Erfreulich ist die Ertragsentwicklung in Österreich, wo nicht zuletzt die Stabilisierung der Finanzerträge und das Ausbleiben von Sturmbelastungen zu einer deutlichen Steigerung des Ergebnisses beigetragen haben. Dies ist umso wichtiger, als eine stabile positive Ertragsentwicklung in unserem Heimmarkt die Basis für den weiteren Ausbau unserer Marktanteile in den Auslandsmärkten schafft.

Mit Solvency II kommen Anfang 2013 neue Herausforderungen auf die UNIQA Gruppe zu. Dies betrifft nicht nur die Frage einer ausreichenden Ausstattung mit Solvenzkapital, sondern auch die Schaffung effizienter Konzernstrukturen aus Sicht der neuen regulatorischen Anforderungen und die Weiterentwicklung der Risikomanagementprozesse. Hiezu haben bereits in den Vorjahren umfangreiche Vorbereitungsarbeiten begonnen. Es geht dabei sowohl um die Implementierung effizienter organisatorischer Strukturen und Prozesse als auch um die Überprüfung des Geschäftsmodells und der Produktpolitik. Die Schaffung optimaler Voraussetzungen im Hinblick auf Solvency II ist eine der zentralen Herausforderungen, die bis Ende 2012 zu bewältigen sind. Wir sehen Solvency II dabei auch als Chance und als optimale Vorbereitung für eine erfolgreiche Weiterentwicklung und Stärkung der Gruppe in unseren Märkten. Damit einher geht der klare Fokus auf profitable Geschäftsfelder und die damit verbundene weitere Verbesserung der Ertragslage, um UNIQA auch diesbezüglich auf das Niveau der internationalen Peers zu bringen.

Die erfolgreiche Entwicklung der UNIQA Gruppe in den letzten zehn Jahren wurde in besonderer Weise durch Herrn Generaldirektor Dr. Konstantin Klien geprägt. Ihm ist es durch eine mit Augenmaß betriebene Expansionspolitik gelungen, aus der in Österreich verwurzelten UNIQA einen Versicherungskonzern europäischer Prägung zu schaffen. Herr Dr. Klien wird per 30. Juni in den wohlverdienten Ruhstand treten und die Führung des Unternehmens an Herrn Dr. Andreas Brandstetter übergeben. Im Namen des Aufsichtsrats danke ich ihm für die mit großem Einsatz geleistete Arbeit und die erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens.

Ich danke weiters allen unseren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen sowie unseren Geschäftspartnern für ihren großen Einsatz und ihren unverzichtbaren Beitrag zur erfolgreichen Bewältigung des Jahres 2010.

Wien, im April 2011

Dr. Christian Konrad

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