Geschäftsverlauf im Konzern


UNIQA ist in der Lebens- und Krankenversicherung und in nahezu allen Sparten der Schaden- und Unfallversicherung aktiv. Sie betreut rund 10,0 Millionen Kunden, 19,3 Millionen Versicherungsverträge mit einem verrechneten Prämienvolumen (inklusive der Sparanteile der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung) von 6,3 Milliarden Euro (2014: 6,1 Milliarden Euro) und Kapitalanlagen von 29,4 Milliarden Euro (2014: 29,0 Milliarden Euro). UNIQA ist die zweitgrößte Versicherungsgruppe Österreichs und verfügt über ein starkes Netzwerk in Zentral- und Osteuropa mit einer Präsenz in 15 Ländern und ist darüber hinaus in Italien, Liechtenstein und der Schweiz aktiv.

Prämienentwicklung

Das Gesamtprämienvolumen von UNIQA erhöhte sich 2015 unter Berücksichtigung der Sparanteile der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung in Höhe von 485,4 Millionen Euro (2014: 544,7 Millionen Euro) um 4,3 Prozent auf 6.325,1 Millionen Euro (2014: 6.064,4 Millionen Euro). Die konsolidierten verrechneten Gesamtprämien stiegen um 5,8 Prozent auf 5.839,7 Millionen Euro (2014: 5.519,7 Millionen Euro).

Im Bereich der Versicherungen gegen laufende Prämienzahlung gab es einen Anstieg um 0,6 Prozent auf 5.131,2 Millionen Euro (2014: 5.102,7 Millionen Euro). Im Bereich des Einmalerlagsgeschäfts erhöhte sich das Prämienvolumen aufgrund des starken Wachstums im Segment Raiffeisen Versicherung Österreich und in Italien um 24,2 Prozent auf 1.194,0 Millionen Euro (2014: 961,6 Millionen Euro).

Die abgegrenzten Konzernprämien inklusive der Sparanteile der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung (nach Rückversicherung) in Höhe von 469,3 Millionen Euro (2014: 526,1 Millionen Euro) stiegen um 4,5 Prozent auf 6.102,8 Millionen Euro (2014: 5.839,0 Millionen Euro). Das abgegrenzte Prämienvolumen im Eigenbehalt (nach IFRS) erhöhte sich um 6,0 Prozent auf 5.633,5 Millionen Euro (2014: 5.312,9 Millionen Euro).

Im Geschäftsjahr 2015 entfielen 41,8 Prozent (2014: 43,2 Prozent) des verrechneten Prämienvolumens (inklusive der Sparanteile der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung) auf die Schaden- und Unfallversicherung, 15,8 Prozent (2014: 15,8 Prozent) auf die Krankenversicherung und 42,5 Prozent (2014: 40,9 Prozent) auf die Lebensversicherung.

Entwicklung der Versicherungsleistungen

Die Versicherungsleistungen vor Rückversicherung (siehe Erläuterung 33 im Konzernabschluss) erhöhten sich im Geschäftsjahr 2015 um 5,1 Prozent auf 4.749,9 Millionen Euro (2014: 4.517,7 Millionen Euro). Die konsolidierten Versicherungsleistungen im Eigenbehalt stiegen im vergangenen Jahr ebenfalls um 5,1 Prozent auf 4.607,6 Millionen Euro (2014: 4.383,7 Millionen Euro), vor allem aufgrund des stark gestiegenen Einmalerlagsgeschäfts und der Belastungen durch die Hagelunwetter im 3. Quartal 2015 in Höhe von 30 Millionen Euro. In der Schaden- und Unfallversicherung verbesserte sich die Combined Ratio nach Rückversicherung auf Gruppenebene auf 97,8 Prozent (2014: 99,6 Prozent).

Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb

Die gesamten konsolidierten Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (siehe Erläuterung 34 im Konzernabschluss) abzüglich der erhaltenen Rückversicherungsprovisionen und Gewinnanteile aus Rückversicherungsabgaben (siehe Erläuterung 34 im Konzernabschluss) blieben im Geschäftsjahr 2015 mit 1.298,7 Millionen Euro (2014: 1.299,1 Millionen Euro) auf dem Niveau des Vorjahres. Die Aufwendungen für den Versicherungsabschluss abzüglich der erhaltenen Rückversicherungsprovisionen und Gewinnanteile aus Rückversicherungsabgaben in Höhe von 24,8 Millionen Euro (2014: 26,0 Millionen Euro) stiegen um 1,4 Prozent auf 925,6 Millionen Euro (2014: 912,5 Millionen Euro). Die sonstigen Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb verringerten sich um 3,5 Prozent auf 373,1 Millionen Euro (2014: 386,6 Millionen Euro). Hauptgrund dafür waren Anpassungen in den Betriebsvereinbarungen zur Pensionskassenvorsorge, die einen positiven Effekt in Höhe von 50,6 Millionen Euro hatten.

Die Kostenquote nach Rückversicherung von UNIQA – das Verhältnis der gesamten Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb abzüglich der erhaltenen Rückversicherungsprovisionen und Gewinnanteile aus Rückversicherungsabgaben zu den abgegrenzten Konzernprämien inklusive der Sparanteile der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung – reduzierte sich aufgrund der oben dargestellten Entwicklung im abgelaufenen Jahr auf 21,3 Prozent (2014: 22,2 Prozent). Die Kostenquote vor Rückversicherung lag bei 21,0 Prozent (2014: 21,8 Prozent).

Kapitalanlageergebnis

Die gesamten Kapitalanlagen inklusive als Finanzinvestitionen gehaltener Immobilien, Anteilen an assoziierten Unternehmen, Kapitalanlagen der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung und laufender Guthaben bei Kreditinstituten und Kassenbestand stiegen im Geschäftsjahr 2015 um 391,1 Millionen Euro auf 29.416,1 Millionen Euro (31. Dezember 2014: 29.024,9 Millionen Euro).

Die Nettoerträge aus Kapitalanlagen verringerten sich aufgrund des Niedrigzinsumfelds um 6,4 Prozent auf 831,1 Millionen Euro (2014: 888,2 Millionen Euro). Unter anderem haben sich im Geschäftsjahr 2015 Veräußerungsgewinne aus Immobilien positiv auf das Kapitalanlageergebnis ausgewirkt. Weitere Treiber der Entwicklung waren der fortgesetzte Umbau der strategischen Asset Allocation zur ökonomischen Kapitaloptimierung und positive Währungseffekte aus Veranlagungen in US-Dollar. Aufgrund der Bilanzierung der 13,8-prozentigen Beteiligung an der STRABAG SE nach der Equity-Methode entstand 2015 ein positiver Ergebnisbeitrag in Höhe von 23,7 Millionen Euro. Eine Detaildarstellung der Vermögenserträge findet sich im Konzernabschluss (siehe Erläuterung 35).

Sonstige Erträge und sonstige Aufwendungen

Die sonstigen Erträge sanken 2015 im Wesentlichen aufgrund von Kursdifferenzen in ukrainischen Hrywnja um 31,9 Prozent auf 42,5 Millionen Euro (2014: 62,4 Millionen Euro). Die sonstigen Aufwendungen verringerten sich im Berichtsjahr ebenfalls aufgrund von Kursdifferenzen in russischen Rubeln und ukrainischen Hrywnja auf 61,0 Millionen Euro (2014: 70,3 Millionen Euro).

Ergebnis vor Steuern

Das versicherungstechnische Ergebnis der UNIQA Group stieg 2015 deutlich um 56,5 Prozent auf 199,9 Millionen Euro (2014: 127,7 Millionen Euro). Das operative Ergebnis erhöhte sich auf 494,1 Millionen Euro (2014: 447,6 Millionen Euro). Das Ergebnis vor Steuern von UNIQA war vor allem aufgrund der erfreulichen Entwicklung in den operativen Segmenten UNIQA Österreich und UNIQA International sehr zufriedenstellend und stieg um 11,9 Prozent auf 422,8 Millionen Euro (2014: 377,9 Millionen Euro). Das Periodenergebnis erhöhte sich im Berichtsjahr um 14,2 Prozent auf 334,6 Millionen Euro (2014: 292,9 Millionen Euro). Das Konzernergebnis (den Aktionären der UNIQA Insurance Group AG zurechenbarer Anteil des Periodenergebnisses) belief sich auf 331,1 Millionen Euro (2014: 289,9 Millionen Euro). Das Ergebnis je Aktie stieg dadurch auf 1,07 Euro (2014: 0,94 Euro). Die Eigenkapitalrentabilität nach Steuern und Minderheitsanteilen betrug im Berichtsjahr 10,6 Prozent (2014: 9,9 Prozent).

Der Vorstand wird dem Aufsichtsrat und der Hauptversammlung auf dieser Grundlage die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 47 Cent je Aktie (2014: 42 Cent je Aktie) vorschlagen.

Eigenmittel und Bilanzsumme

Das Eigenkapital der UNIQA Group stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr aufgrund des einbehaltenen Konzernergebnisses um 2,3 Prozent oder 70,5 Millionen Euro auf 3.152,7 Millionen Euro (31. Dezember 2014: 3.082,2 Millionen Euro). Die Anteile ohne beherrschenden Einfluss beliefen sich auf 22,1 Millionen Euro (31. Dezember 2014: 20,2 Millionen Euro). Die Solvabilitätsquote (Solvency I) erhöhte sich dementsprechend auf 301,7 Prozent (31. Dezember 2014: 295,4 Prozent). Die Konzernbilanzsumme blieb im Berichtsjahr nahezu unverändert und belief sich am 31. Dezember 2015 auf 33.078,4 Millionen Euro (31. Dezember 2014: 33.038,2 Millionen Euro).

Cashflow

Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit von UNIQA belief sich 2015 auf 49,5 Millionen Euro (2014: 1.558,5 Millionen Euro). Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit betrug –499,9 Millionen Euro (2014: –1.088,2 Millionen Euro). Der Finanzierungscashflow stieg wegen der Emission der Nachranganleihe (Tier 2) auf 365,1 Millionen Euro (2014: –111,2 Millionen Euro).

Insgesamt veränderte sich der Fonds liquider Mittel um –85,3 Millionen Euro (2014: 359,1 Millionen Euro). Ende 2015 standen Finanzmittel in Höhe von 890,1 Millionen Euro (2014: 975,8 Millionen Euro) zur Verfügung.

Mitarbeiter

Die durchschnittliche Anzahl der Arbeitnehmer von UNIQA sank 2015 auf 14.113 (2014: 14.336). Davon waren 5.427 (2014: 5.821) als angestellter Außendienst im Vertrieb tätig. Die Anzahl der Arbeitnehmer in der Verwaltung betrug 8.686 (2014: 8.515).

In der Region Zentraleuropa (CE) – Polen, Slowakei, Tschechische Republik und Ungarn – hatte die Gruppe im Geschäftsjahr 2015 2.591 Mitarbeiter (2014: 2.806), während 2.561 Personen (2014: 2.412) in der Region Südosteuropa (SEE) – Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Kosovo, Kroatien, Mazedonien, Montenegro und Serbien – und 2.068 Personen (2014: 2.328) in der Region Osteuropa (EE) – Rumänien und Ukraine – beschäftigt waren. In Russland (RU) arbeiteten 96 Mitarbeiter (2014: 103). Die durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer in den westeuropäischen Märkten stieg leicht auf 369 (2014: 360). In Österreich waren 6.428 Mitarbeiter angestellt (2014: 6.327). Einschließlich der Mitarbeiter der exklusiv für UNIQA tätigen Generalagenturen sind 21.227 Personen für die Gruppe aktiv.

Im Jahr 2015 waren 51 Prozent der in Österreich bei der UNIQA Insurance Group AG in der Verwaltung eingesetzten Mitarbeiter Frauen (2014: 51 Prozent). Im Außendienst betrug das Verhältnis 82 Prozent Männer zu 18 Prozent Frauen. 21 Prozent (2014: 21 Prozent) der Arbeitnehmer in der Verwaltung waren teilzeitbeschäftigt. Das Durchschnittsalter lag im abgelaufenen Jahr bei 44 Jahren (2014: 43 Jahre). Insgesamt nahmen 2015 14,8 Prozent (2014: 15,3 Prozent) der Mitarbeiter am UNIQA Bonussystem teil – einem variablen Entlohnungssystem, das sowohl an den Erfolg des Unternehmens als auch an die persönliche Performance gekoppelt ist. Darüber hinaus bietet UNIQA jungen Mitarbeitern in der Ausbildung die Möglichkeit, fremde Kulturen kennenzulernen und internationale Kontakte zu knüpfen. Derzeit befinden sich 29 Lehrlinge in Ausbildung. Im Jahr 2015 wurden 13 Lehrlinge neu aufgenommen.

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