Vorwort des Aufsichtsratsvorsitzenden


Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, liebe Kunden und Geschäftspartner!

Dr. Christian Konrad, Vorsitzender des Aufsichtsrats (Bild)

Dr. Christian Konrad
Vorsitzender des Aufsichtsrats

Das Geschäftsjahr 2009 war von einer drastischen Verschärfung der weltwirtschaftlichen Lage geprägt. Wie erwartet haben sich die konjunkturellen Rahmenbedingungen im Laufe des letzten Jahres deutlich verschlechtert. Notenbanken und Regierungen haben weltweit außerordentliche Maßnahmen zur Stützung der Wirtschaft und der Finanzmärkte in einem noch nie da gewesenen Ausmaß ergriffen. Die damit erreichte Stabilisierung wurde allerdings mit einer drastischen Erhöhung der Staatsverschuldung sowohl in Europa als auch in den USA erkauft. Daher ist es wohl noch zu früh, von einem Ende der Krise zu sprechen. Der Weg zurück zu einer Normalisierung wird ein langer und für viele Länder auch schmerzhafter sein.

In diesem Umfeld wurde natürlich auch UNIQA im abgelaufenen Geschäftsjahr vor erhebliche Herausforderungen gestellt. Positiv ist dabei hervorzuheben, dass es gelungen ist, Einbrüche im operativen Bereich zu verhindern bzw. auch in den in der öffentlichen Meinung vielfach kritisch gesehenen Staaten Zentral- und Osteuropas Zuwächse zu erzielen. Überhaupt haben uns gerade diese Staaten vielfach gezeigt, dass sie mit schwierigen Situationen verantwortlich und pragmatisch umzugehen verstehen. Aber auch in Österreich konnte UNIQA ihre Marktposition weiter ausbauen und die Entwicklung des Marktes erneut übertreffen.

Diesen positiven Aspekten steht eine rückläufige Entwicklung des Konzernergebnisses auf 82 Mio. € gegenüber. Auch wenn dies zum Teil auf außerordentliche Einflussfaktoren wie massive Sturmschäden zurückzuführen ist, stellt uns dies nicht zufrieden.

Gerade in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld sind die Kapitalanlageergebnisse immer noch von hohen Volatilitäten und einem auf absehbare Zeit wohl weiterhin niedrigen Zinsumfeld geprägt. Das bedeutet, dass Kosteneffizienz und versicherungstechnische Profitabilität weiterhin im Fokus unserer Bemühungen stehen müssen – sei es durch Nutzung von Kostenvorteilen innerhalb des Konzerns oder durch konsequente risikoorientierte Preisgestaltung und Vermeidung schlechter Risken, wenn notwendig auch zulasten von Umsatz und Wachstum.

Besonderes Augenmerk auf die Steuerung der Unternehmensrisiken zu legen, ist nicht nur aus Sicht der Unternehmensergebnisse von zentraler Bedeutung, sondern gerade auch im Hinblick auf die geplante Neuregelung der Solvabilitätsvorschriften im Rahmen des Solvency-II-Projekts. Die daraus zu erwartende deutlich stärkere Abhängigkeit der risikogewichteten Eigenmittelanforderungen von den Kapitalanlagerisiken wird an das Risikomanagement insgesamt, besonders aber an das Management von Kapitalanlagerisiken neue Herausforderungen stellen.

Die Entwicklung des Jahres 2009 hat gezeigt, dass wir ein tragfähiges Geschäftsmodell haben. Daher werden wir weiterhin unser Augenmerk auf den konsequenten Ausbau unser Aktivitäten in Zentral- und Osteuropa legen. Die stabilen Märkte Westeuropas schaffen in Verbindung mit den Wachstumsmärkten Zentral- und Osteuropas eine hervorragende Ausgangsbasis dafür. Der Ausbau unserer Aktivitäten in Zentral- und Osteuropa bedeutet nicht notwendigerweise Zukäufe oder die Erschließung neuer Märkte. UNIQA hat in den letzten Jahren bewiesen, dass wir auch durch eine Fokussierung auf organisches Wachstum Marktanteilsgewinne erreichen können. Ungeachtet dessen werden wir natürlich auch in Zukunft ein Auge auf sich bietende und wirtschaftlich sinnvolle Wachstumsmöglichkeiten haben.

Ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie unseren Geschäftspartnern für ihr Engagement und ihren großen Einsatz bei der Bewältigung des herausfordernden Jahres 2009.

Wien, im April 2010

Dr. Christian Konrad


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