Mehrere Länder in Zentral- und Osteuropa (CEE) wiesen im Jahr 2011 relativ gute Wachstumszahlen aus. Dazu gehörten Polen (4,3 Prozent) und die Slowakei (3,1 Prozent). Aber auch Ungarn (1,4 Prozent) und Rumänien (1,9 Prozent) schnitten besser ab als viele Industrieländer. Insgesamt betrug das Wirtschaftswachstum im letzten Jahr in Zentral- und Osteuropa 3,1 Prozent. Russland und die Ukraine hatten 2011 mit 4,3 Prozent und 5,2 Prozent auch hohe Wachstumsraten. In Südosteuropa wuchs die Wirtschaftsleistung insgesamt mit 1,9 Prozent ebenfalls schneller als in Westeuropa. Da die CEE-Länder durch die Exportwirtschaft überwiegend an die Eurozone gekoppelt sind (rund 80 Prozent der Exporte gehen nach Europa), kühlte sich die wirtschaftliche Dynamik im 4. Quartal ab. Ungarn entwickelte sich zu einem politischen Problemfall für die EU. Da sich die Kapitalbeschaffung auf den internationalen Finanzmärkten schwierig gestaltete, benötigte das Land Hilfe vom Internationalen Währungsfonds (IWF). Auf Druck der EU soll Ungarn einige umstrittene Gesetzesnovellen ändern. Bislang kam es zwar zu einer Annäherung zwischen der EU-Kommission und der ungarischen Regierung, der Weg für offizielle Verhandlungen mit dem IWF ist allerdings noch nicht ganz geebnet.