Nach ersten Prognosen wird das Gesamtprämienaufkommen des österreichischen Versicherungsmarkts 2016 um etwa 0,3 Prozent auf rund 17,5 Milliarden Euro ansteigen.
Mit einem Anstieg von 0,2 Prozent belief sich das Prämienvolumen der Lebensversicherung 2015 auf rund 6,8 Milliarden Euro. Die laufenden Prämien sanken um 0,9 Prozent. Die Einmalerläge verzeichneten mit einem Prämienvolumen von 1,6 Milliarden Euro ein Plus von 3,8 Prozent. Im Jahr 2016 dürfte die Lebensversicherung nach ersten Prognosen Prämieneinnahmen von rund 6,6 Milliarden Euro (–2,7 Prozent) verzeichnen.
Die private Krankenversicherung versteht sich in Österreich als komplementärer Partner der gesetzlichen Krankenversicherung. Für 2015 weist die private Krankenversicherung ein voraussichtliches Plus von 4,3 Prozent mit einem Gesamtprämienvolumen von 2,0 Milliarden Euro auf. Eine erste Prognose weist für die Krankenversicherung 2016 ein Wachstum von rund 3 Prozent aus.
Das Prämienvolumen der Schaden- und Unfallversicherung wuchs 2015 auf 8,7 Milliarden Euro an und zeigte damit eine Steigerung von 2,4 Prozent. Für 2016 wird ein Prämienwachstum in der Schaden- und Unfallversicherung von etwa 1,9 Prozent auf rund 8,9 Milliarden Euro prognostiziert.
Die deutschsprachigen Versicherungsmärkte stehen vor alten und neuen Herausforderungen, die im Umfeld der Finanz- und Wirtschaftskrise immer noch zunehmen. Langfristig prägende Entwicklungen, etwa solche im soziodemografischen Bereich, aber auch aktuelle Entwicklungen wie Veränderungen des Kundenverhaltens sind dabei von Bedeutung. Der „Versicherungskunde 2.0“ ist unabhängiger, fordernder und preissensitiver. Der Wandel des Kunden, der sich in neuen Bedürfnissen, Erwartungen und Werten zeigt, stellt Versicherungsunternehmen vor neue Herausforderungen. Der „Versicherungskunde 2.0“ tritt gegenüber den Versicherungsunternehmen informierter und selbstständiger auf. Die Kundenerwartungen in Bezug auf die Flexibilisierung der Produkte, das Angebot von standardisierten, preisgünstigen Produkten und das bereits hohe Serviceniveau nehmen weiter zu. Die zunehmende Nutzung der neuen Medien und die erhöhte Produkttransparenz spielen dabei eine besondere Rolle. Sowohl im Lebens- als auch im Nichtlebensgeschäft entwickeln sich der Multikanalvertriebsansatz zu einem Standard im Retailgeschäft und der elektronische Kanal zu einem Muss. Den technologisch gestützten Kanälen wird insbesondere im Nichtlebensgeschäft eine steigende Bedeutung beigemessen.