1. Management von versicherungstechnischen Risiken
Das Risiko eines Versicherungsvertrags ist der Eintritt des versicherten
Ereignisses. Per Definition ist der Eintritt dieses Risikos zufällig und daher
unvorhersehbar. Aufgrund des Gesetzes der großen Zahl wird das Risiko
für ein ausreichend großes Versicherungs-Portefeuille kalkulierbar. Je größer
das Portefeuille ist, das aus ähnlichen Versicherungsverträgen besteht,
desto besser ist das Ergebnis (der Schaden) abschätzbar. Aus diesem Grund
streben Versicherungen nach Wachstum.
2008 |
4.961.169 |
2007 |
4.489.647 |
2006 |
4.500.985 |
2005 |
4.354.341 |
2004 |
3.613.794 |
2003 |
3.016.185 |
2002 |
2.636.938 |
2001 |
2.636.777 |
Das Prinzip der Versicherung baut auf dem Gesetz der großen Zahl auf: Von
vielen Bedrohten sind nur wenige wirklich von einem Schaden betroffen.
Für den Einzelnen ist der Schadeneintritt ungewiss, für das Kollektiv aber
weitgehend bestimmt. In der Theorie gleichen sich daher schadenbelastende
und schadenfreie Risiken aus. Das versicherungstechnische Risiko besteht
nun in der Gefahr, dass der effektive Schadenbedarf einer bestimmten
Periode vom erwarteten Bedarf abweicht. Es lässt sich in das Zufallsrisiko,
das Änderungsrisiko und das Irrtumsrisiko unterteilen.
Zufallsrisiko bedeutet, dass bedingt durch den reinen Zufall mehr Schäden
als erwartet eintreten. Unter dem Änderungsrisiko versteht man, dass sich
nicht vorhergesehene Änderungen in den Risikofaktoren auf die tatsächlichen
Schadenzahlungen auswirken. Das Irrtumsrisiko kommt dadurch
zustande, dass sich durch die falsche Beurteilung der Risikofaktoren
Abweichungen ergeben.
1.1 Sachversicherung
Die Höhe der Rabattvergabe für Haushalt/Eigenheim, Unfall sowie
Kfz-Haftpflicht und Kfz-Kasko wird seit April 2007 an Risiko- und Kundenkriterien
gekoppelt. Damit soll erreicht werden, dass außertarifliche Rabatte
an die Risikosituation angepasst und risikogerecht vergeben werden. Die
Höhe der Rabatte, gekoppelt an Risiko- und Kundenkriterien, wird einer
jährlichen Überprüfung unterzogen.
Rückversicherungsverträge verringern den Eigenbehalt des Erstversicherers
und führen zu einer Glättung der Ergebnisse. Einerseits können sie zu einer
Reduktion der Schadenquote im Eigenbehalt führen, wenn außerordentliche
Ereignisse auftreten, andererseits kann ein guter Schadenverlauf die
Schadenquote im Eigenbehalt auch verschlechtern. Ziel einer optimalen
Rückversicherungsstrategie ist es, eine Konstruktion unter Berücksichtigung
dieser Punkte zu finden.
2008 |
61,6 |
2007 |
68,1 |
2006 |
64,3 |
2005 |
66,7 |
2004 |
64,1 |
2003 |
68,9 |
2002 |
77,3 |
2001 |
73,7 |
Im Risikomanagement werden bezüglich unerwarteter Schäden
Bewertungen zu Elementar-, Groß- und Kumulschäden in den Bereichen
Sturm, Hochwasser und Erdbeben angestellt, die auf angenommenen
Szenarien beruhen. Dabei verringern Rückversicherungsverträge die möglichen
Schadeneintrittshöhen erheblich. Aufgrund der Möglichkeit des Ausfalls
von Rückversicherern wird nachfolgend die Rückversicherungsstruktur der
UNIQA Gruppe erläutert.
Für die exakte Bestimmung des Reserven- und Prämienrisikos wurde ein
internes Modell implementiert, welches das Risiko aufgrund der zugrundeliegenden
Portefeuille-Struktur, des aktuellen Rückversicherungsprogramms
und der zukünftigen Entwicklungen angibt. Basisinformationen sind dabei
detaillierte Angaben hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung von Masse-,
Groß- und Katastrophenschäden, die aufgrund von zugrundeliegenden
historischen Daten berechnet werden. Dies ermöglicht es, Entwicklungen
frühzeitig zu erkennen und durch gezielte Maßnahmen (Gestaltung von
Prämien und Deckungsumfängen, Adaptierung von Rückversicherungen)
das Risiko zu minimieren und das Ergebnis zu steuern.
Exkurs: Rückversicherung
Der gesamte obligatorische Rückversicherungsbedarf der operativen
UNIQA Gesellschaften wird mit Rückversicherungsverträgen bei UNIQA
Versicherungen AG bzw. UNIQA Re abgedeckt. Der Rückversicherer der österreichischen
UNIQA Gesellschaften ist zu 100% die UNIQA Versicherungen
AG in Wien, für die internationalen UNIQA Gesellschaften fungiert die
UNIQA Re in Zürich zu 100% als Risikoträger. Eine Ausnahme stellen die
Schutzdeckungen gegen Schäden aus Naturkatastrophen der österreichischen
Gesellschaften dar. In diesem Fall zedieren die österreichischen
Gesellschaften an die UNIQA Re.
Im Rahmen dieser Rückversicherungsverträge werden zwischen 50% und 60% des
gesamten Bestands in Deckung gegeben. Dabei werden Quotenabgaben, deren Ausmaß
in Abhängigkeit von der Volatilität des jeweiligen Versicherungszweigs von 25%
bis 90% reicht, durch Schadenexzedentenverträge ergänzt. Weiters bestehen zwei
Kumul-Schadenexzedentenverträge, die versicherungszweigübergreifende Großschäden
aufgrund von Naturkatastrophen (Erdbeben, Überschwemmung, Hochwasser, Sturm
usw.) abdecken sollen („Umbrella).
Im Jahr 2004 wurde zusätzlich für alle Konzerngesellschaften eine gemeinsame
eigene Rückversicherungslinie auf nicht proportionaler Basis
für das große Industriegeschäft aufgelegt. Dabei werden nach genauen
Einbringungsgrenzen Großrisiken in diversen Industrieversicherungszweigen
einschließlich der allgemeinen Haftpflicht einbezogen.
Die UNIQA Versicherungen AG und die UNIQA Re poolen das von den
Konzerngesellschaften übernommene Geschäft nach Versicherungszweigen
und retrozedieren Brutto-Schadenexzedentenverträge als „Bouquet
an internationale Rückversicherer. Für beide Gesellschaften gilt, dass
die Rückversicherungsstruktur, die Konditionen, die Anteile und
alle Rückversicherungspartner in diesem „Bouquet ident sind. Der
Rückversicherungsvertrag ist zu 100% platziert.
Die Auswirkung des Rückversicherungsprogramms auf die Schadenquote
im Eigenbehalt ist aus der nachstehenden Tabelle ersichtlich:
2008 |
64,2 |
2007 |
67,6 |
2006 |
66,0 |
2005 |
68,0 |
2004 |
65,6 |
2003 |
69,8 |
2002 |
76,0 |
2001 |
73,0 |
Nachstehend sind die Rückversicherungsforderungen für ausständige
Schäden und Spätschäden nach Ratings gereiht angegeben. Es handelt sich
dabei um die Rückversicherungsabgabe der inländischen Konzerntöchter
sowie der UNIQA Re aus den Sachversicherungssparten an konzernfremde
Gesellschaften. Nicht enthalten sind die Abgabe der internationalen
Konzerntöchter sowie der IWD-Teil aus der Mitversicherung.
AAA |
8.485 |
AA |
105.188 |
A |
78.917 |
BBB |
72 |
Nicht geratet |
2.503 |
Nicht zuletzt aufgrund der langen Dauer der Schadenabwicklung im Bereich
der Allgemeinen Haftpflicht- und der Kfz-Haftpflichtversicherung ist die
Bonität der Rückversicherer sehr wichtig.
Die Fristenproblematik in der Rückversicherung Erstversicherungsverträge
werden meist mehrjährig, Rückversicherungsverträge hingegen nur einjährig
abgeschlossen wird vor allem durch das Rückversicherungsteam,
welches dieses Risiko steuert, im Rahmen gehalten. Zur Beurteilung der
Angemessenheit der versicherungstechnischen Rückstellungen kommen
systematische Analysen mithilfe aktuarieller Methoden zum Einsatz.
Das Sach-Kommerzgeschäft umfasst neben den Elementarsparten die
Haftpflicht und die technischen Versicherungen. In der UNIQA Gruppe
wird es in drei Bereiche unterteilt:
- Standardisierte Bündelverträge für das kleine Gewerbegeschäft
- Individuell gestaltete Verträge für mittlere Unternehmungen, bei denen
der Deckungsumfang und das Exposure jedoch so sind, dass
sie dezentral in den österreichischen Regionen und internationalen
Tochtergesellschaften angenommen werden können
- Großverträge oder solche mit kompliziertem Deckungsumfang werden
sowohl in Österreich als auch für die internationalen Konzerntöchter
zentral entschieden und gestaltet. Die Auswahl dieser Verträge erfolgt
sowohl nach quantitativen Kriterien (z.B. 2 Mio. € Versicherungssumme
in der Sachversicherung) als auch nach inhaltlichen, qualitativen Kriterien
(z.B. Vermögensschadendeckungen in der Haftpflicht)
Die Spitzenrisiken (z.B. über 10,9 Mio. € Probable Maximum Loss in der
Sachversicherung) werden seit 2004 in einem eigenen nicht proportionalen
Rückversicherungsvertrag außerhalb der obligatorischen Rückversicherung
abgedeckt. Über die Einbringung in diesen Vertrag entscheidet ein
Expertenteam des International Desk in Wien für die gesamte Gruppe.
Im Sachbereich werden Großrisiken vor Annahme und danach in regelmäßigen
Abständen risikogerecht evaluiert und in Survey Reports dokumentiert.
In der Haftpflichtsparte wird das Portefeuille für Risiken mit hohem
Gefährdungsgrad einem permanenten Monitoring unterzogen (z.B.
Planungsrisiken und Haftpflicht im medizinischen Bereich).
Die Industriebestände der internationalen Gesellschaften werden auf ihr
Exposure und ihre Zusammensetzung (Risiko-Mix) regelmäßig analysiert
und Survey Reports zu den exponierten Risiken angefertigt.
1.2 Lebensversicherung
Das Risiko eines einzelnen Versicherungsvertrags liegt darin, dass das versicherte
Ereignis eintritt. Der Eintritt wird als zufällig und daher nicht vorhersehbar
angesehen. Das Versicherungsunternehmen übernimmt dieses Risiko
gegen eine entsprechende Prämie. Zur Kalkulation der Prämien stützt sich
der Aktuar auf folgende vorsichtig gewählte Rechnungsgrundlagen:
- Zins: Der Rechnungszins wird so niedrig angesetzt, dass dieser in jedem
Jahr mit Sicherheit erwirtschaftet werden kann.
- Sterblichkeit: Die Sterbewahrscheinlichkeiten werden je nach
Versicherungsart bewusst vorsichtig kalkuliert.
- Kosten: Diese werden so kalkuliert, dass die auf den Vertrag entfallenden
Kosten dauerhaft aus der Kostenprämie abgedeckt werden können.
Durch die vorsichtige Wahl der Rechnungsgrundlagen entstehen planmäßig
Gewinne, die den Versicherungsnehmern im Wege der Gewinnbeteiligung
entsprechend dem Gewinnplan in angemessener Höhe gutgeschrieben
werden.
Die Kalkulation der Prämien stützt sich weiters auf die Annahme eines
großen homogenen Bestands von unabhängigen Risiken, sodass die
Zufälligkeit, die einem einzelnen Versicherungsvertrag innewohnt, durch
das Gesetz der großen Zahl ausgeglichen wird.
Folgende Risiken bestehen für ein Lebensversicherungsunternehmen:
- Die Rechnungsgrundlagen erweisen sich trotz vorsichtiger Wahl als unzureichend.
- Zufällige Schwankungen wirken sich für den Versicherer nachteilig aus.
- Der Versicherungsnehmer übt gewisse implizite Optionen zu seinem
Vorteil aus.
Die Risiken des Versicherers lassen sich in versicherungstechnische und
finanzielle Risiken einteilen.
Kapital- und Risikoversicherungen
Das Portefeuille von UNIQA besteht größtenteils aus langfristigen
Versicherungsverträgen. Kurzfristige Todesfallversicherungen spielen eine
untergeordnete Rolle.
In der folgenden Tabelle wird die Anzahl der Versicherungsverträge nach
Tarifgruppen und Versicherungssummen aufgeteilt, wobei die Gesellschaften
UNIQA Personenversicherung AG, Raiffeisen Versicherung AG, Salzburger
Landes-Versicherung AG und CALL DIRECT Versicherung AG berücksichtigt
sind.
0 bis 20.000 € |
900.492 |
99.235 |
157.471 |
20.000 bis 40.000 € |
175.680 |
39.779 |
38.244 |
40.000 bis 100.000 € |
71.255 |
23.430 |
129.620 |
100.000 bis 200.000 € |
8.127 |
4.749 |
67.917 |
Mehr als 200.000 € |
1.930 |
1.556 |
9.193 |
Sterblichkeit
Bei Versicherungen mit Todesfallcharakter wird implizit ein
Sicherheitszuschlag auf die Risikoprämien eingerechnet, indem der
Prämienkalkulation eine Periodentafel (AöSt 1990/92 bzw. AöSt 2000/02)
zugrunde gelegt wird.
Durch Risikoselektion (Gesundheitsprüfung) lässt sich erreichen, dass die
Sterbewahrscheinlichkeiten des Bestands stets kleiner sind als die der gesamten
Bevölkerung, weiters bewirkt der Sterblichkeitsfortschritt, dass die realen
Sterbewahrscheinlichkeiten stets kleiner sind als die in der Periodentafel
ausgewiesenen Werte.
Homogenität und Unabhängigkeit der versicherten Risiken
Ein Versicherungsunternehmen ist bestrebt, sein Portefeuille aus möglichst
homogenen unabhängigen Risiken zusammenzustellen, entsprechend dem
klassischen deterministischen Ansatz der Prämienkalkulation. Da dies in
der Praxis aber kaum möglich ist, resultiert daraus für den Versicherer ein
nicht zu unterschätzendes Risiko durch zufällige Schwankungen, insbesondere
durch Ausbruch epidemischer Erkrankungen, da sich hier nicht nur
die kalkulatorischen Sterbewahrscheinlichkeiten als zu niedrig erweisen
können, sondern auch die Voraussetzung der Unabhängigkeit der Risiken
nicht mehr gegeben ist.
Im Portefeuille enthaltene Kumulrisiken können durch Rückversicherungsverträge
gemindert werden. Als erster Rückversicherer fungiert die UNIQA
Versicherungen AG mit einem Selbstbehalt von 200.000 € pro versichertes
Leben; die Exzedenten sind im Wesentlichen bei Swiss Re, Münchener
Rück und Gen Re in Rückdeckung. Mit Swiss Re existiert weiters ein
Katastrophenexzedenten-Vertrag (CAT-XL), bei dem allerdings Schäden
infolge von Epidemien ausgeschlossen sind.
Antiselektion
In den Portefeuilles der Raiffeisen Versicherung AG und der UNIQA
Personenversicherung AG befinden sich große Bestände von
Risikoversicherungen mit Prämienanpassungsklauseln. Diese erlauben
dem Versicherer, die Prämien im Fall einer (wenig wahrscheinlichen)
Verschlechterung des Sterblichkeitsverhaltens anzuheben. Dabei ist allerdings
die Gefahr einer möglichen Antiselektion gegeben: Gute Risiken würden
eher kündigen und schlechtere weiter im Bestand verbleiben.
Rentenversicherungen
Sterblichkeit
Eine große Unsicherheit bedeutet die Verringerung der Sterbewahrscheinlichkeiten
für die Rentenversicherung: Der Sterblichkeitsfortschritt
infolge des medizinischen Fortschritts und infolge geänderter
Lebensgewohnheiten ist kaum extrapolierbar.
Versuche einer Vorhersage dieses Effekts wurden bei der Erstellung der
Generationentafeln unternommen. Allerdings existieren solche Tafeln nur
für die österreichische Bevölkerung, und diese Daten sind nicht auf andere
Länder anwendbar. Darüber hinaus hat sich in der Vergangenheit gezeigt,
dass die Auswirkungen dieser Änderungen jeweils stark unterschätzt
wurden, sodass für Rentenversicherungsverträge stets Nachreservierungen
vorgenommen werden mussten.
Antiselektion
Das Rentenwahlrecht bei aufgeschobenen Rentenversicherungen führt
ebenfalls zu einer Antiselektion: Nur diejenigen Versicherungsnehmer, die
sich sehr gesund fühlen, wählen die Rentenzahlung, alle anderen wählen
die teilweise oder vollständige Kapitalzahlung. Auf diese Weise setzt
sich der Rentenbestand tendenziell aus wesentlich gesünderen Personen,
d.h. schlechteren Risiken, zusammen, als es dem Mittel der Bevölkerung
entspricht.
Diesem Phänomen lässt sich durch entsprechende Modifikationen der
Rentnersterbetafeln begegnen. Eine weitere Möglichkeit besteht in der
Forderung, dass die Ausübung des Rentenwahlrechts spätestens ein Jahr
vor Ablauf im Voraus angekündigt werden muss.
Finanzielle Risiken
Der Rechnungszins, der bei der Zeichnung von Neugeschäft der Kalkulation zugrunde
gelegt werden darf, richtet sich nach der Höchstzinssatzverordnung und beträgt
derzeit 1,75% p.a. (Lebensaktie, Zukunftsplan) bzw. 2,25% p.a. (sonstige Lebensversicherungen).
Im Bestand befinden sich jedoch auch ältere Verträge mit Rechnungszinssätzen
bis zu 4,0% p.a.; der mittlere Rechnungszinssatz im Bestand beträgt 2,81% p.a.
Da diese Zinssätze vom Versicherungsunternehmen garantiert werden, besteht
das finanzielle Risiko gerade darin, dass diese Renditen nicht erwirtschaftet
werden können. Da in der klassischen Lebensversicherung überwiegend
in zinstragende Titel (Anleihen, Darlehen usw.) investiert wird, stellt
die Unvorhersehbarkeit der langfristigen Zinsentwicklung das bedeutendste
finanzielle Risiko eines Lebensversicherungsunternehmens dar. Besonders
schwer wiegt das Zinsrisiko bei Rentenversicherungen, da es sich hier um
sehr langfristige Verträge handelt.
Das Zinsrisiko wirkt auf folgende Arten:
Anlage- und Wiederanlagerisiko
Prämien, die in der Zukunft eingehen, müssen zu einem bei Abschluss
garantierten Zinssatz angelegt werden. Es ist aber durchaus möglich, dass
zur Zeit des Prämieneingangs keine entsprechenden Titel erhältlich sind.
Ebenso müssen künftige Erträge zumindest zum Rechnungszins wiederveranlagt
werden.
Verhältnis Assets zu Liabilities
Aus praktischen Gründen ist das Ziel der Fristenkongruenz (Duration
Matching) auf Anlage- und Forderungsseite nicht vollständig zu realisieren:
Die Duration der Assets beträgt 3,9 Jahre, die der Liabilities ist jedoch
wesentlich länger. Hier öffnet sich ein sogenannter Duration Gap, der bewirkt,
dass sich bei sinkenden Zinsen das Verhältnis Assets zu Liabilities
verringert.
Wert impliziter Optionen
Lebensversicherungsverträge enthalten implizite Optionen, die vom
Versicherungsnehmer ausgeübt werden können. Die Möglichkeiten des
teilweisen oder vollständigen Rückkaufs bzw. der teilweisen oder vollständigen
Prämienfreistellung sind zwar Finanzoptionen, diese Optionen werden
jedoch nicht unbedingt infolge korrekter finanzrationaler Entscheidungen
ausgeübt. Das bedeutet jedoch im Fall eines Massenrückkaufs (z.B.
als Folge einer wirtschaftlichen Krise) ein erhebliches Risiko für das
Versicherungsunternehmen.
Die Frage, ob ein Kapital- bzw. ein Rentenwahlrecht ausgeübt werden
soll, ist neben subjektiven Motiven des Versicherungsnehmers auch von
finanzrationalen Überlegungen geprägt; je nach dem bei Ablauf gültigen
Zinsniveau wird ein Versicherungsnehmer sich für das Kapital bzw. die Rente
entscheiden, sodass diese Optionen einen wesentlichen (Geld-) Wert für
den Versicherungsnehmer und somit ein entsprechendes Risiko für den
Versicherer darstellen.
Ein weiteres finanzielles Risiko ist die Garantie eines Verrentungsfaktors. Hier
garantiert das Versicherungsunternehmen, eine im Voraus nicht bekannte
Summe (nämlich den Wert der Fondsanteile bei Ablauf bzw. bei der klassischen
Lebensversicherung den Wert der Versicherungssumme einschließlich
Gewinnbeteiligung) gemäß einem bei Abschluss festgesetzten Zinssatz und
einer bei Abschluss festgelegten Sterbetafel (es handelt sich hierbei um ein
nicht ausschließlich finanzielles Risiko) zu verrenten.
Neben diesen versicherungstechnischen bzw. finanziellen Risiken muss
noch das Kostenrisiko genannt werden: Der Versicherer garantiert, während
der gesamten Laufzeit des Vertrags nur gerade die kalkulierten
Kosten zu entnehmen. Hier besteht das unternehmerische Risiko, dass
die Kostenprämien nicht ausreichen (z.B. durch Inflation hervorgerufene
Kostensteigerungen).
1.3 Krankenversicherung
Die Krankenversicherung ist eine Schadenversicherung, die in ihren
Rechengrundlagen biometrische Risiken berücksichtigt und in Österreich
„nach Art der Lebensversicherung betrieben wird. Kündigungen durch den
Versicherer sind außer wegen Obliegenheitsverletzungen des Versicherten
nicht möglich. Die Kalkulation der Prämien ist daher so durchzuführen,
dass diese bei gleichbleibenden Wahrscheinlichkeiten ausreichen,
um die in der Regel mit dem Alter steigenden Versicherungsleistungen
zu decken. Die Wahrscheinlichkeiten und Kostenstrukturen können
sich im Lauf der Zeit häufig ändern. Aus diesem Grund gibt es für die
Krankenversicherung die Möglichkeit, die Prämien immer wieder den veränderten
Rechnungsgrundlagen anzupassen.
Bei der Übernahme der Risiken wird auch das vorhandene Risiko der
Personen überprüft. Wird dabei festgestellt, dass bereits eine Erkrankung
vorhanden ist, die ein höheres Kostenrisiko als beim kalkulierten Bestand
erwarten lässt, so wird entweder diese Erkrankung aus der Erstattung ausgeschlossen,
ein adäquater Risikozuschlag verlangt oder das Risiko nicht
gezeichnet.
Durch die Kalkulation „nach Art der Lebensversicherung wird in der
Krankenversicherung ein Deckungskapital („Alterungsrückstellung) aufgebaut,
das in späteren Jahren wieder abgebaut wird, da daraus ein immer
größerer Teil der mit dem Alter steigenden Leistungen finanziert wird.
Der Rechnungszinssatz für diese Deckungsrückstellung beträgt vorsichtige
3%, sodass das Veranlagungsrisiko der Krankenversicherung in Österreich
relativ gering ist. Sollte zu erwarten sein, dass 3% in Zukunft nicht mehr
zu erreichen wären, müsste diese Tatsache für die zukünftigen Leistungen
berücksichtigt und in die Prämienanpassung einbezogen werden.
Die operationalen Risiken sind im Wesentlichen durch die IT-Architektur und
durch Fehler bestimmt, die aus den Geschäftsprozessen (Vertragsgestaltung,
Risikoprüfung und Leistungsabrechnung) entstehen können. Durch ein
Risikomanagement sollen diese Risiken sehr klein gehalten werden.
Die gesetzlichen Risiken sind vor allem dadurch gegeben, dass durch gesetzliche
Änderungen Einfluss auf das bestehende Geschäftsmodell der
privaten Krankenversicherung genommen wird. Darunter fallen insbesondere
Änderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen, durch welche die
derzeitigen Möglichkeiten der Anpassung an veränderte Gegebenheiten
erschwert oder unmöglich gemacht bzw. die Ertragsmöglichkeiten stark
verringert würden. Hier werden die Entwicklungen im Rahmen des
Versicherungsverbands beobachtet und gegebenenfalls versucht, auf
Fehlentwicklungen aus Sicht der privaten Krankenversicherer einzuwirken.
Im letzten Quartal 2007 wurde die EU-Richtlinie bezüglich der
Gleichbehandlung von Männern und Frauen in der Versicherung, in
Österreich durch das Versicherungsänderungs gesetz 2006 (VersRÄG
2006) umgesetzt, auch in der Prämienkalkulation berücksichtigt. Da die
Unterschiede zwischen Männern und Frauen nachgewiesen werden können,
mussten nur die Entbindungskosten zwischen Männern und Frauen
aufgeteilt werden, die explizit in EU-Richtlinie und VersRÄG als Ausnahme
der risikogerechten Kalkulation definiert wurden. Bisher sind keine negativen
Auswirkungen auf die Geschäftsergebnisse zu erkennen.
2. Management von Finanzrisiken
Bei zahlreichen Versicherungsprodukten wird ein kalkulatorischer Zins
für den Veranlagungszeitraum zwischen erwarteter Einzahlung und erwarteter
Auszahlung berücksichtigt. Das Risiko besteht somit in einem
Abweichen der erwarteten bzw. kalkulierten Verzinsung und der tatsächlich
am Kapitalmarkt erzielten Kapitalerträge. Die wesentlichsten Bestandteile
dieser Kapitalmarktrisiken sind:
- Zinsänderungsrisiko: mögliche Verluste durch die Veränderung von Höhe
und Fristigkeitsstruktur von Zinsen
- Aktienrisiko: mögliche Verluste durch Kursentwicklungen auf den
Aktienmärkten aufgrund makroökonomischer und unternehmensbezogener
Veränderungen
- Kreditrisiko: mögliche Verluste aufgrund der Zahlungsunfähigkeit oder der
Bonitätsverschlechterung von Schuldnern oder Vertragspartnern
- Währungsrisiko: mögliche Verluste durch die Veränderung von
Wechselkursen
- Liquiditätsrisiko: die Gefahr, im Zeitpunkt der geplanten Auszahlung nicht
über ausreichende liquide Mittel zu verfügen
Darüber hinaus bestehen Modellrisiken bezüglich der Bewertung von
ABS-Wertpapieren („Asset-Backed Securities) und der Bewertung der
Beteiligung an der STRABAG SE, die als Exkurs zum Risikobericht dargestellt
werden.
Die Finanzrisiken sind je nach Kapitalanlagenstruktur unterschiedlich gewichtet
und verschieden stark ausgeprägt. Die Auswirkungen der Finanzrisiken auf den
Wert der Kapitalanlagen beeinflussen jedoch auch teilweise die Höhe der versicherungstechnischen
Verbindlichkeiten. Es besteht somit teilweise eine Abhängigkeit zwischen der
Entwicklung der Vermögenswerte und der Schulden aus den Versicherungsverträgen.
UNIQA beobachtet die Ertragserwartungen und Risiken der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten
aus Versicherungsverträgen im Rahmen eines Asset-Liability-Management-Prozesses
(ALM). Ziel ist es, mit möglichst hoher Sicherheit einen Kapitalertrag zu erzielen,
der nachhaltig höher ist als die Fortschreibung der versicherungstechnischen
Verbindlichkeiten. Dabei werden Vermögenswerte und Schulden in unterschiedlichen
Abrechnungskreisen geführt. Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Abrechnungskreise,
die sich aus den verschiedenen Produktkategorien ergeben.
Langfristige Lebensversicherungsverträge mit Garantieverzinsung und Gewinnbeteiligung |
13.346.319 |
13.779.745 |
Langfristige Verträge der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung |
2.642.462 |
2.470.340 |
Langfristige Krankenversicherungsverträge |
2.409.993 |
2.245.370 |
Kurzfristige Verträge der Schaden- und Unfallversicherung |
3.511.571 |
3.695.766 |
Summe |
21.910.345 |
22.191.221 |
Diese Werte beziehen sich auf folgende Bilanzpositionen:
A.I. Eigengenutzte Grundstücke und Bauten
B. Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien
D. Anteile an assoziierten Unternehmen
E. Kapitalanlagen
F. Kapitalanlagen der fondsgebundenen und der indexgebundenen
Lebensversicherung
L. Laufende Guthaben bei Kreditinstituten und Kassenbestand
Langfristige Lebensversicherungsverträge mit Garantieverzinsung und Gewinnbeteiligung |
13.377.737 |
13.463.170 |
Langfristige Verträge der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung |
2.579.997 |
2.412.937 |
Langfristige Krankenversicherungsverträge |
2.463.975 |
2.347.571 |
Kurzfristige Verträge der Schaden- und Unfallversicherung |
2.252.755 |
2.097.404 |
Summe |
20.674.464 |
20.321.082 |
Diese Werte beziehen sich auf folgende Bilanzpositionen:
C. Versicherungstechnische Rückstellungen
D. Versicherungstechnische Rückstellungen der fondsgebundenen und
der indexgebundenen Lebensversicherung
G. I. Rückversicherungsverbindlichkeiten (nur Depotverbindlichkeiten aus
dem abgegebenen Rückversicherungsgeschäft)
G. Rückversicherungsanteil an den versicherungstechnischen Rückstellungen
H. Rückversicherungsanteil an den versicherungstechnischen Rückstellungen der
fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung
2.1 Zinsänderungsrisiko
Aufgrund der Veranlagungsstruktur und des hohen Anteils an zinstragenden
Titeln ist das Zinsrisiko ein sehr wesentlicher Bestandteil der Finanzrisiken.
Die folgende Tabelle zeigt die zinstragenden Wertpapiere und die durchschnittlichen
Zinskupons nach den wichtigsten Kapitalanlagekategorien und
deren durchschnittliche Kuponverzinsung zum Bilanzstichtag.
2008 |
2007 |
2008 |
2007 |
2008 |
2007 |
Festverzinsliche Wertpapiere |
|
|
|
|
|
|
High-Grade-Anleihen |
4,30 |
4,05 |
5,31 |
5,22 |
5,22 |
5,31 |
Bank-/Unternehmensanleihen |
5,16 |
4,74 |
8,51 |
7,75 |
3,87 |
3,80 |
Emerging-Markets-Anleihen |
6,82 |
7,06 |
13,33 |
6,29 |
13,59 |
7,87 |
High-Yield-Anleihen |
7,10 |
6,68 |
12,97 |
8,71 |
7,98 |
7,92 |
Sonstige Veranlagungen |
3,27 |
3,87 |
- |
- |
3,40 |
7,90 |
|
|
|
|
|
|
|
Festverzinsliche Passiva |
|
|
|
|
|
|
Nachrangige Verbindlichkeiten |
5,34 |
5,34 |
|
|
|
|
Garantiezins Lebensversicherung |
2,81 |
2,86 |
|
|
|
|
Begebene Anleihen |
4,00 |
4,00 |
|
|
|
|
Langfristige Verträge und Verträge mit Garantieverzinsung und Gewinnbeteiligung
in der Lebensversicherung
Die Versicherungsverträge mit Zinsgarantie und zusätzlicher
Gewinnbeteiligung beinhalten das Risiko, dass über einen nachhaltigen
Zeitraum nicht der garantierte Zinssatz erwirtschaftet wird. Ein über
den garantierten Zinssatz hinaus erwirtschafteter Kapitalertrag wird zwischen
dem Versicherungsnehmer und dem Versicherer geteilt, wobei der
Versicherungsnehmer einen angemessenen Anteil am Überschuss erhält.
Folgende Tabelle zeigt die Gegenüberstellung von Vermögenswerten und
Schulden bei solchen Versicherungsverträgen.
Renten |
7.557.839 |
9.931.822 |
Aktien |
313.784 |
1.170.286 |
Alternatives |
805.285 |
867.749 |
Beteiligungen |
577.484 |
82.040 |
Darlehen |
2.129.470 |
232.801 |
Immobilien |
762.866 |
686.939 |
Liquidität |
1.083.197 |
701.803 |
Depotforderungen |
116.394 |
106.306 |
Summe |
13.346.319 |
13.779.745 |
Unterschiedsbetrag zwischen Buchwert und Marktwert |
|
|
Immobilien |
394.791 |
168.648 |
Darlehen |
193.171 |
822 |
Deckungsrückstellung |
12.902.136 |
12.614.575 |
Rückstellung für erfolgsunabhängige Prämienrückerstattung |
86.899 |
75 |
Rückstellung für erfolgsabhängige Prämienrück-
erstattung bzw. Gewinnbeteiligung |
731 |
323.478 |
Sonstige versicherungstechnische Rückstellungen |
59.558 |
18.004 |
Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsverträge |
24.532 |
106.159 |
Depotverbindlichkeiten |
422.997 |
400.879 |
Summe |
13.377.737 |
13.463.170 |
Die folgende Tabelle zeigt die Struktur der Restlaufzeiten von zinstragenden
Wertpapieren und Darlehen.
Bis zu 1 Jahr |
832.864 |
828.204 |
Mehr als 1 Jahr bis zu 3 Jahre |
1.809.756 |
1.226.330 |
Mehr als 3 Jahre bis zu 5 Jahre |
1.100.915 |
1.154.581 |
Mehr als 5 Jahre bis zu 7 Jahre |
1.273.377 |
1.629.882 |
Mehr als 7 Jahre bis zu 10 Jahre |
2.013.252 |
2.228.364 |
Mehr als 10 Jahre bis zu 15 Jahre |
1.089.007 |
1.063.760 |
Mehr als 15 Jahre |
1.568.138 |
2.033.502 |
Summe |
9.687.309 |
10.164.623 |
Die kapitalgewichtete durchschnittliche Restlaufzeit der versicherungstechnischen
Verbindlichkeiten liegt im Bereich von rund 8,2 Jahren (2007:
8,3 Jahre).
Langfristige fonds- und indexgebundene
Lebensversicherungsverträge
Im Bereich der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung
werden der Zinsertrag und sämtliche Wertschwankungen der gewidmeten
Kapitalanlagen in den versicherungstechnischen Rückstellungen abgebildet.
Somit besteht kein Finanzrisiko aus der Sicht des Versicherers.
Folgende Tabelle zeigt die Kapitalanlagenstruktur der Finanzanlagen, die
zur Bedeckung der versicherungstechnischen Rückstellungen aus fonds-
und indexgebundenen Lebensversicherungen dienen.
Aktienfonds |
555.066 |
825.456 |
Rentenfonds |
1.970.756 |
1.551.188 |
Liquidität |
101.294 |
92.882 |
Andere Kapitalanlagen |
15.347 |
814 |
Summe |
2.642.462 |
2.470.340 |
Langfristige Versicherungsverträge in der
Krankenversicherung
Der Rechnungszinssatz für die Deckungsrückstellung in der Krankenversicherung,
die „nach Art der Lebensversicherung betrieben wird, beträgt 3%. Dieser Rechnungszinssatz
ist jedoch nicht garantiert und kann unter Nachweis gegenüber der Versicherungsaufsicht
auf einen geringeren zu erwartenden Kapitalertrag reduziert werden. Die folgende
Tabelle zeigt die Kapitalanlagenstruktur, die zur Deckung der Versicherungsverbindlichkeiten
vorhanden ist.
Renten |
1.055.277 |
1.130.606 |
Aktien |
58.456 |
191.601 |
Alternatives |
109.241 |
111.703 |
Beteiligungen |
110.545 |
65.812 |
Darlehen |
555.465 |
332.223 |
Immobilien |
199.048 |
193.687 |
Liquidität |
321.961 |
219.737 |
Summe |
2.409.993 |
2.245.370 |
Unterschiedsbetrag zwischen Buchwert und Marktwert |
|
|
Immobilien |
111.941 |
259.996 |
Darlehen |
19.156 |
2.376 |
Deckungsrückstellung |
13.614 |
2.098.989 |
Rückstellung für erfolgsunabhängige Prämienrückerstattung |
2.225.819 |
22.199 |
Rückstellung für erfolgsabhängige Prämienrückerstattung
bzw. Gewinnbeteiligung |
156.396 |
58.904 |
Sonstige versicherungstechnische Rückstellungen |
19.477 |
694 |
Rückstellung für Prämienüberträge |
46.529 |
13.395 |
Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsverträge |
564 |
151.683 |
Depotverbindlichkeiten |
1.576 |
1.708 |
Summe |
2.463.975 |
2.347.571 |
Schaden- und Unfall-Versicherungsverträge
Die meisten Schaden- und Unfall-Versicherungsverträge sind kurzfristig. Die
versicherungstechnischen Rückstellungen werden nicht abgezinst, sodass
kein kalkulatorischer Zins für die kurzfristige Veranlagung vorgegeben ist.
Die durchschnittliche Laufzeit der zur Bedeckung der versicherungstechnischen
Rückstellungen veranlagten zinstragenden Wertpapiere und Darlehen
wird in der nachfolgenden Tabelle dargestellt.
Bis zu 1 Jahr |
184.216 |
162.102 |
Mehr als 1 Jahr bis zu 3 Jahre |
299.698 |
276.714 |
Mehr als 3 Jahre bis zu 5 Jahre |
373.621 |
223.488 |
Mehr als 5 Jahre bis zu 7 Jahre |
334.836 |
521.462 |
Mehr als 7 Jahre bis zu 10 Jahre |
367.359 |
298.433 |
Mehr als 10 Jahre bis zu 15 Jahre |
111.648 |
128.853 |
Mehr als 15 Jahre |
162.944 |
157.516 |
Summe |
1.834.322 |
1.768.569 |
Die Kapitalanlagenstruktur im Bereich der Schaden- und Unfallversicherung
stellt sich wie folgt dar:
Renten |
1.317.379 |
1.351.113 |
Aktien |
237.170 |
179.428 |
Alternatives |
60.720 |
67.429 |
Beteiligungen |
289.335 |
866.147 |
Darlehen |
516.882 |
417.456 |
Immobilien |
457.081 |
426.685 |
Liquidität |
619.993 |
374.906 |
Depotforderungen |
13.011 |
12.602 |
Summe |
3.511.571 |
3.695.766 |
Unterschiedsbetrag zwischen Buchwert und Marktwert |
|
|
Immobilien |
214.617 |
180.553 |
Darlehen |
604 |
5.695 |
Rückstellung für Prämienüberträge |
481.171 |
408.688 |
Deckungsrückstellung |
42.283 |
44.482 |
Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsverträge |
1.666.703 |
1.582.211 |
Rückstellung für erfolgsunabhängige Prämienrückerstattung |
25.702 |
25.591 |
Rückstellung für erfolgsabhängige Prämienrück-
erstattung bzw. Gewinnbeteiligung |
7.800 |
7.315 |
Sonstige versicherungstechnische Rückstellungen |
18.827 |
16.765 |
Depotverbindlichkeiten |
10.270 |
12.351 |
Summe |
2.252.755 |
2.097.404 |
Die durchschnittliche Vertragszeit in der Schaden- und Unfallversicherung
liegt zwischen drei und fünf Jahren.
2.2. Aktienrisiken
Bei der Veranlagung in Aktienmärkten wird das Risiko durch verschiedene
Managementstile (Total-Return-Ansatz, benchmarkorientierter Ansatz und
Value-Growth-Ansatz sowie branchen- und regionenspezifische bzw. fundamentale
Titelselektion) diversifiziert. Die effektive Investitionsquote wird
über den Einsatz derivativer Finanzinstrumente zu Absicherungszwecken
gesteuert. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Kapitalanlagenstruktur des
Aktienportfolios nach Asset-Klassen.
Aktien Europa |
186.693 |
623.775 |
Aktien Amerika |
9.049 |
65.374 |
Aktien Asien |
3.890 |
187.428 |
Aktien international1) |
1.457 |
3.089 |
Aktien Emerging Markets |
6.708 |
127.480 |
Aktien Total Return2) |
171.959 |
496.507 |
Sonstige Aktien |
229.592 |
37.662 |
Summe |
609.348 |
1.541.315 |
1)
Aktienfonds mit weltweit diversifizierten
Veranlagungen.
2) Aktienfonds mit dem Managementziel der Erzielung eines „Absolute Returns durch
Beimischung von weniger risikoreichen Veranlagungen (Liquidität, Bonds) in schwierigen
Marktphasen.
|
2.3. Kreditrisiko
Bei der Veranlagung von Wertpapieren wird unter Abwägung der
Ertragschancen und Risiken in Schuldverschreibungen unterschiedlichster
Bonität investiert. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Bonitätsstruktur
der festverzinslichen Kapitalanlagen.
AAA |
3.447.058 |
3.345.244 |
AA |
2.942.667 |
3.600.801 |
A |
2.908.069 |
2.852.518 |
BBB |
1.762.681 |
975.652 |
BB |
793.953 |
976.920 |
B |
76.110 |
424.227 |
CCC |
20.645 |
30.366 |
Nicht geratet |
82.077 |
207.813 |
Summe |
12.033.260 |
12.413.541 |
In den Werten zum 31. Dezember 2008 sind auch die im 3. Quartal in die
Kategorie Ausleihungen reklassifizierten Wertpapiere mit einem Betrag von
2.102.704 Tsd. € enthalten.
2.4. Währungsrisiko
Die UNIQA Gruppe veranlagt in Wertpapieren unterschiedlichster
Währungen. Obwohl das Versicherungsgeschäft in verschiedenen
Ländern betrieben wird, korrespondieren die Fremdwährungsrisiken der
Kapitalanlagen nicht immer mit den Währungsrisiken der versicherungstechnischen
Rückstellungen und Verbindlichkeiten. Das dabei wesentlichste
Währungsrisiko liegt in US-Dollars. Die nachfolgende Tabelle zeigt einen
Aufriss der Vermögenswerte und Schulden nach Währungen.
Aktiva |
|
|
|
|
Kapitalanlagen |
19.862.084 |
442.885 |
1.605.376 |
21.910.345 |
Sonstige Sachanlagen |
97.421 |
|
15.991 |
113.412 |
Immaterielle Vermögensgegenstände |
1.326.277 |
|
81.119 |
1.407.396 |
Rückversicherungsanteil an den versicherungstechnischen Rückstellungen |
1.043.733 |
|
99.717 |
1.143.450 |
Übrige Aktiva |
806.685 |
|
248.781 |
1.055.466 |
Summe |
23.136.200 |
442.885 |
2.050.984 |
25.630.069 |
|
|
|
|
|
Nachrangige Verbindlichkeiten |
575.000 |
|
5.544 |
580.544 |
Versicherungstechnische Rückstellungen |
19.627.159 |
|
1.373.432 |
21.000.591 |
Sonstige Rückstellungen |
608.255 |
|
36.142 |
644.397 |
Verbindlichkeiten |
1.773.051 |
|
172.709 |
1.945.760 |
Summe |
22.583.464 |
|
1.587.828 |
24.171.292 |
Aktiva |
|
|
|
|
Kapitalanlagen |
20.133.079 |
233.523 |
1.824.619 |
22.191.221 |
Sonstige Sachanlagen |
125.686 |
|
12.345 |
138.030 |
Immaterielle Vermögensgegenstände |
1.123.946 |
|
82.246 |
1.206.193 |
Rückversicherungsanteil an den versicherungstechnischen Rückstellungen |
1.044.013 |
|
74.521 |
1.118.534 |
Übrige Aktiva |
771.964 |
|
162.721 |
934.685 |
Summe |
23.198.688 |
233.523 |
2.156.452 |
25.588.664 |
|
|
|
|
|
Rückstellungen und Verbindlichkeiten |
|
|
|
|
Nachrangige Verbindlichkeiten |
575.000 |
|
|
575.000 |
Versicherungstechnische Rückstellungen |
19.552.675 |
|
1.125.136 |
20.677.811 |
Sonstige Rückstellungen |
679.162 |
|
24.651 |
703.813 |
Verbindlichkeiten |
1.966.855 |
|
132.962 |
2.099.817 |
Summe |
22.773.693 |
|
1.282.748 |
24.056.441 |
Der Marktwert der Wertpapierveranlagungen in US-Dollars betrug zum
Bilanzstichtag am 31. Dezember 2008 1.347 Mio. €. Das Wechselkursrisiko
wurde durch derivative Finanzinstrumente auf 443 Mio. € reduziert, die
Absicherungsquote betrug 67,1%. Die Absicherung wurde während des
Geschäftsjahres in einer Bandbreite zwischen 63% und 93% aufrechterhalten.
2.5. Liquiditätsrisiko
Die UNIQA Gruppe hat täglich ihre Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen.
Aus diesem Grund wird eine genaue Liquiditätsplanung für die jeweils
unmittelbar folgenden Monate geführt und weiters seitens des Vorstands
ein Minimum-Liquiditätsbestand definiert, der als Barmittel-Reserve auf
täglicher Basis zur Verfügung steht. Darüber hinaus ist ein Großteil des
Wertpapierbestands auf liquiden Märkten börsenotiert und im Fall von
Liquiditätsbelastungen kurzfristig realisierbar.
Für Private-Equity-Veranlagungen bestehen weitere Zeichnungs-verpflichtungen
in Höhe von 206,7 Mio. €. Aus Multitranche-Anleihen resultieren Verpflichtungen
von 30,0 Mio. €.
2.6. Sensitivitäten
Das Risikomanagement für Kapitalanlagen erfolgt in einem strukturierten
Kapitalanlageprozess, in dem die verschiedenen Marktrisiken auf Ebene der
Auswahl einer strategischen Asset Allocation, der taktischen Gewichtung
der einzelnen Asset-Klassen in Abhängigkeit von der Marktmeinung und
in Form von Timing- und Selektionsentscheidungen gesteuert werden. Als
Kennzahlen werden insbesondere Stresstests und Sensitivitätsanalysen eingesetzt,
um das Risiko zu messen, zu beobachten und aktiv zu steuern.
Im Folgenden werden die wichtigsten Marktrisiken in Form von
Sensitivitätskennzahlen dargestellt, wobei es sich bei den Angaben um
eine Stichtagsbetrachtung handelt und somit nur grobe Anhaltspunkte
für zukünftige Marktwertverluste gezeigt werden können. Die Kennzahlen
werden auf Basis finanzmathematischer Grundlagen theoretisch berechnet
und berücksichtigen keine Diversifikationseffekte zwischen den einzelnen
Marktrisiken bzw. gegensteuernden Maßnahmen, die in verschiedenen
Marktszenarien getroffen werden.
in Tsd. € |
+100 Basispunkte |
100 Basispunkte |
+100 Basispunkte |
100 Basispunkte |
High-Grade-Anleihen |
253.473 |
266.813 |
-235.989 |
248.409 |
Bank-/Unternehmensanleihen |
78.404 |
82.531 |
-120.139 |
126.462 |
Emerging-Markets-Anleihen |
22.902 |
24.108 |
42.859 |
45.114 |
High-Yield-Anleihen |
1.174 |
1.236 |
2.862 |
3.013 |
Summe |
355.953 |
374.688 |
401.849 |
422.998 |
in Tsd. € |
+10 % |
10 % |
+10 % |
10 % |
Aktien Europa |
17.607 |
17.607 |
57.295 |
57.295 |
Aktien Amerika |
651 |
651 |
8.717 |
8.717 |
Aktien Asien |
1.518 |
1.518 |
19.770 |
19.770 |
Aktien international |
1.117 |
1.117 |
3.579 |
3.579 |
Aktien Emerging
Markets |
920 |
920 |
12.848 |
12.848 |
Aktien Total Return |
15.897 |
15.897 |
47.879 |
47.879 |
Derivative Finanzinstrumente und
sonstige Aktien |
4.386 |
4.581 |
2.729 |
2.084 |
Summe |
42.096 |
42.291 |
152.817 |
152.172 |
in Tsd. € |
+10 % |
10 % |
+10 % |
10 % |
EUR |
0 |
0 |
0 |
0 |
USD |
46.670 |
46.670 |
23.837 |
23.837 |
Andere |
138.833 |
138.833 |
153.465 |
153.465 |
Summe |
185.503 |
185.503 |
177.302 |
177.302 |
in Tsd. € |
Spreadveränderung |
+ |
|
+ |
|
AAA |
0 Basispunkte |
0 |
0 |
0 |
0 |
AA |
25 Basispunkte |
21.193 |
21.193 |
38.845 |
38.845 |
A |
50 Basispunkte |
64.090 |
64.090 |
68.413 |
68.413 |
BBB |
75 Basispunkte |
54.524 |
54.524 |
45.329 |
45.329 |
BB |
100 Basispunkte |
37.323 |
37.323 |
46.665 |
46.665 |
B |
125 Basispunkte |
2.102 |
2.102 |
24.830 |
24.830 |
CCC |
150 Basispunkte |
805 |
805 |
1.376 |
1.376 |
Nicht geratet |
100 Basispunkte |
4.331 |
4.331 |
15.243 |
15.243 |
Summe |
|
184.368 |
184.368 |
240.701 |
240.701 |
2.7. Value at Risk (VaR)
Das übergreifende Marktrisiko des Kapitalanlagenportfolios wird auf Basis
des VaR-Ansatzes ermittelt. Die Kennzahl wird für ein Konfidenzintervall von
95% und eine Haltedauer von einem Jahr berechnet. Als Basisdaten werden
historische Zahlen des letzten Kalenderjahres und eine Gleichgewichtung
der einzelnen Werte (Decay-Faktor 1) zugrunde gelegt.
In der folgenden Tabelle werden die VaR-Kennzahlen des letzten
Geschäftsjahres als Stichtags-, Jahresdurchschnitts-, Jahreshöchst- und
Jahrestiefstwerte dargestellt.
31.12.2008 |
799.466 |
408.289 |
110.635 |
802.303 |
521.760 |
31.12.2007 |
522.197 |
311.935 |
97.538 |
470.240 |
357.516 |
Tiefst |
477.435 |
242.436 |
65.550 |
495.363 |
334.325 |
Mittelwert |
576.302 |
302.386 |
93.945 |
609.306 |
396.431 |
Höchst |
799.466 |
411.813 |
149.332 |
802.303 |
539.782 |
Bewertung des Bestands an Asset Backed Securities
Der UNIQA Konzern hat einen Teil seiner Kapitalanlagen in Asset Backed
Securities (ABS) veranlagt.
Die im Direktbestand und im Fondsbestand enthaltenen Werte wurden
anhand einer Mark-to-Model-Methode bewertet. Der Anteil der nach diesem
Modell bewerteten Kapitalanlagen entspricht 5,93 % der gesamten
Kapitalanlagen.
Innerhalb jeder dieser Varianten unterscheiden sich die einzelnen
Transaktionen hinsichtlich Struktur, Risikoprofil, Zinsanspruch, Rating und
weiterer Parameter.
UNIQA ist der Ansicht, dass für die zweite Hälfte des Jahres 2008 aufgund
der stark gesunkenen Liquidität sowie der krisenhaften Entwicklungen auf
den Finanzmärkten die Ermittlung eines Fair Value für diese Wertpapiere
auf Basis von Marktpreisen oder Markttransaktionen nicht möglich ist. So
genannte Marktpreise, soweit sie in Einzelfällen überhaupt in Erfahrung
gebracht werden können, betreffen zum einen nur in den seltensten
Fällen unmittelbar die im Portfolio gehaltenen Wertpapiere oder auch
nur den selben Emittenten, sondern lediglich ein hinsichtlich Rating und
Verbriefungskategorie ähnliches Papier. Eine unmittelbare Übertragung des
Preises wird weder der Komplexität noch der Heterogenität der verschiedenen
Strukturen gerecht. Zum anderen stammen die verfügbaren Preise
regelmäßig aus Notverkäufen, in denen ein Marktteilnehmer, zumeist in
Folge von Liquiditätsengpässen, gezwungen ist, größere Mengen ähnlicher
Wertpapiere unter Zeitdruck zu verkaufen. Aus beiden Gründen hat sich
UNIQA dazu entschlossen, den Fair Value der genannten Papiere mittels
eines Modellansatzes festzustellen.
ABS-Papiere zeichnen sich durch hohe Komplexität und, damit zusammenhängend,
umfangreiche Dokumentation aus. Aufgrund der langjährigen
Tätigkeit im Verbriefungsbereich hat UNIQA verschiedene Modelle selbst
entwickelt bzw. mitentwickelt, die Analysen von hoher Qualität mit vertretbarem
Aufwand erlauben.
Die wesentlichsten Modellparameter zur Beurteilung der Einschätzung
über die zukünftige Entwicklung der (finanz-)wirtschaftlichen Umgebung
sind Tilgungsgeschwindigkeit, Ausfallhäufigkeit, Ausfallschwere und
Diskontsatz.
Sämtliche Parameter beziehen sich dabei auf die zur Besicherung
der Transaktion dienenden Aktiven (die „Assets), also auf die Unternehmenskredite,
Anleihen, Vorzugsaktien etc.
UNIQA verwendet zur Ermittlung des Fair Value zwei objektiv gegebene
Parameter zur Abbildung des Ausfallrisikos. Die zukünftigen Zahlungen
werden mittels der langfristigen durchschnittlichen Ausfallraten und
-schweren errechnet.
Als Basis für die Analyse dient das Modellierungssystem der Firma Intex
Solutions, Inc., das einen weithin akzeptierten Marktstandard darstellt. In
Bezug auf die Szenariowahl insbesondere für die Ausfallhäufigkeit werden
die von der Ratingagentur Moodys Investors Services veröffentlichten
Angaben über Unternehmensausfälle, die bis in das Jahr 1920 zurückreichen,
verwendet. Darüber hinaus wird auf die öffentlich zugäng lichen
Daten der Federal Deposit Insurance Corporation („FDIC, staatliche
Einlagensicherung der USA) zurückgegriffen.
Insofern werden bereits bei der Generierung der Zahlungsströme
jene Verluste berücksichtigt, die ein rationaler Investor über eine längere
Behaltedauer in einer Transaktion zu erwarten hat. Um der aktuellen
Wirtschaftskrise Rechnung zu tragen, wurde beim angewendeten
Diskontsatz zusätzlich eine Risikoprämie angesetzt, die jenem Aufschlag entspricht,
zu dem die einzelne Transaktion ursprünglich begeben wurde.
Die Sensitivitätsanalyse des ABS-Portfolios in Bezug auf einen Anstieg der
Ausfallraten in den ABS-Strukturen zugrunde liegenden Veranlagungen zeigt
folgende Auswirkungen auf die Bewertung des ABS-Portfolios:
- Szenario 1: Ein Anstieg der Ausfallraten im Vergleich zur Modellierung
um 50% führt zu einem Rückgang des Modellwerts um 8,03%.
- Szenario 2: Ein Anstieg der Ausfallraten im Vergleich zur Modellierung
um 100% führt zu einem Rückgang des Modellwerts um 15,63%.
Bewertung der STRABAG SE
UNIQA ist an STRABAG SE zum Stichtag 31. Dezember 2008 mit 13,74 %
(31.12.2007: 12,50 %) beteiligt. Auch nach dem Einstieg eines neuen
Großinvestors blieb UNIQA ein wesentlicher Einfluss auf die Geschäftstätigkeit
der STRABAG SE erhalten. Daher führt UNIQA die Beteiligung an
der STRABAG SE weiterhin als assoziierte Beteiligung. Der Buchwert der
Beteiligung zum 31. Dezember 2008 betrug 531,7 Mio. €. Nach Prüfung
und Bewertung des Gesamtkonzerns STRABAG SE ist UNIQA überzeugt,
dass der Beteiligungsansatz Deckung im anteiligen Unternehmenswert der
STRABAG SE findet und daher keine Abschreibung auf einen zum Stichtag
vorliegenden Börsekurs erforderlich ist. Auch die seitens UNIQA erwartete
Entwicklung des Konzerneigenkapitals der STRABAG SE legt diesen
Schluss nahe.
Dabei ist anzumerken, dass UNIQA davon ausgeht, dass STRABAG SE aufgrund
der guten Eigenkapitalausstattung sowie der breiten Diversifikation
von den umfangreichen „Konjunkturpaketen in besonderem Umfang profitieren
und auf diese Weise die aktuelle Wirtschaftskrise verkraften wird.
Sollte sich dies nicht bewahrheiten, können Abschreibungen erforderlich
sein, die bis zu einer Reduktion des Buchwerts auf das anteilige Eigenkapital
der STRABAG SE führen können.