Übergeordnete Expansionsstrategie unverändert
Starke Präsenz in Zentral-, Ost- und
Südeuropa
Strategisches Ziel der UNIQA Gruppe ist es nach wie vor, ihre starke Position in den mittel- und osteuropäischen Märkten auch in Zeiten harten Wettbewerbs zu sichern und weiter auszubauen. Damit will die Gruppe einerseits auf den nahezu gesättigten Märkten in Österreich und Mitteleuropa erfolgreich bestehen und gleichzeitig die hohen Potenziale in den überaus dynamischen Regionen diesseits und jenseits der EU-Ostgrenze mit ihren 360 Mio. Einwohnern aktiv nutzen.
Eine mittelfristige Prognose für das Ergebnis wurde angesichts des volatilen Marktumfelds und der Finanzkrise bis auf weiteres ausgesetzt. Die Umsetzung ihrer Internationalisierungsstrategie bewertet die UNIQA Gruppe anhand des Anteils der internationalen Prämien am Gesamtvolumen, für den langfristig ein Zielwert von zumindest 50% gilt. Davon soll wiederum ein bedeutender Teil aus Osteuropa kommen. Für die einzelnen Wachstumsmärkte in Zentral-, Ost und Südosteuropa bestehen darüber hinaus konkrete mittelfristige Zielwerte für die jeweiligen Marktanteile mit 5% bis 7% im Nicht-Lebenbereich und mit 3% im Bereich der Lebensversicherung.
Breit aufgestellt in Zentral-, Ost- und Südosteuropa
UNIQA hat sich in den letzten zehn Jahren erfolgreich als wichtiger Market Player in Zentral-, Ost- und Südosteuropa etabliert. Die Zahlen sprechen für sich: Mit über 40 Versicherungsunternehmen in insgesamt 21 Märkten, einem Prämienaufkommen von über 5,7 Mrd. € und Kapitalanlagen von über 22 Mrd. € hat sich UNIQA eine beachtliche Position in dieser interessanten, rasch wachsenden Region erarbeitet. In Südosteuropa ist etwa in den letzten Jahren eine Erweiterung des Aktionsradius auf Albanien, Mazedonien und den Kosovo gelungen. Gleichzeitig hat die Gruppe mit dem Ausbau ihres finanziellen Engagements in Bulgarien und der Ukraine ihre Stellung in diesen dynamischen Märkten weiter gestärkt.
Letztes Highlight der Expansion war im Jahr 2009 die Gründung der Raiffeisen Life in Moskau. Ihre MitarbeiterInnen bieten gemeinsam mit der ZAO Raiffeisenbank speziell für den russischen Markt entwickelte Lebensversicherungen an. Aufgrund der vollen Einbindung in den UNIQA Konzern profitiert die neu gegründete Gesellschaft von der Produkt- und Vertriebserfahrung aus Österreich und aus den zentral- und osteuropäischen Tochtergesellschaften gleichermaßen. Das Prämienpotenzial ist dabei ausgesprochen hoch – derzeit entfallen im Schnitt pro Jahr nur 183 € an Versicherungsprämien auf jeden der 142 Mio. Einwohner Russlands. In Österreich liegt dieser Wert hingegen bei 1.935 €.
Die Position der UNIQA Gruppe in Mitteleuropa wiederum wurde im Berichtszeitraum durch die Verlängerung und Intensivierung der Kooperation mit der Veneto Banca Group in Italien gestärkt. Die in Mailand beheimatete Tochtergesellschaft UNIQA Previdenza hat in diesem Zusammenhang 90% des Aktienkapitals der UNIQA Life S.p.A. übernommen. An diese Gesellschaft sind auch die neuen, exklusiven Rechte auf die Vertriebskooperation der Veneto Banca mit Versicherungsunternehmen geknüpft.
Differenzierte Internationalisierungsstrategie
Aufgrund des steigenden Internationalisierungsniveaus liegt der Anteil der im internationalen Geschäft der UNIQA Gruppe generierten Prämien mittlerweile bei 34,6%. Die Märkte in Zentral-, Ost- und Südosteuropa leisten hier mit 20,1% einen immer bedeutenderen Beitrag zum Prämienaufkommen der Gruppe. Die Entwicklung der Währungskurse wirkte sich dabei 2009 jedoch zu Ungunsten dieser Region aus. Aus den westeuropäischen Märkten stammten 2009 rund 14,5% der Konzernprämien. Die immer stärkere Diversifikation nach Regionen, Produkten sowie auch Vertriebswegen bringt UNIQA nicht nur eine breitere Risikostreuung, sondern birgt auch zusätzliches Potenzial, das angestrebte Wachstum tatsächlich zu erzielen.
In den einzelnen Regionen verfolgt die UNIQA Gruppe dabei eine differenzierte, den Gegebenheiten und Möglichkeiten des jeweiligen Marktes entsprechende Strategie: In Österreich ist es Ziel von UNIQA, ihre starke Position durch segmentielles, qualitatives Wachstum bei hoher Rendite zu sichern. In den westeuropäischen Märkten, die eine bereits hohe Versicherungsdichte aufweisen, bearbeitet die Gruppe profitable Nischen und setzt auf exklusive Angebote in einzelnen Vertriebswegen wie dem Banken- und dem Maklervertrieb. In Zentral-, Ost- und Südosteuropa wiederum strebt UNIQA neben der Optimierung ihres finanziellen Engagements eine gezielte Steigerung ihrer Marktanteile als Kompositversicherer an.
Dynamisierungsprojekte stärken Ausbau in CEE
Eine Reihe von Dynamisierungsprojekten im Vertrieb unterstützt die Stärkung und den gezielten Ausbau des Geschäfts in den neuen Märkten. Ziel von UNIQA ist es, die jeweiligen Marktanteile im Nicht-Lebensbereich auf 5% bis 7% und in der Lebensversicherung auf 3% zu steigern. Die Grundlage für diesen Ausbau der Marktpräsenz bildet ein gruppenweit einheitliches Marken- und Werbekonzept, eine gemeinsame Vertriebspolitik und eine abgestimmte Vorgehensweise in den Bereichen IT, Personalmanagement sowie Führungskräfteentwicklung.
Erfolgreiche Preferred Partnership mit Raiffeisen
Ein für die Durchdringung der neuen Versicherungsmärkte ganz wesentlicher Erfolgsfaktor ist die Preferred Partnership der UNIQA Gruppe mit der Raiffeisen Bankengruppe mit über 15 Mio. Kunden. Diese Kooperation erstreckt sich inzwischen auf 14 ost- und südosteuropäische Länder, in denen hoher Nachholbedarf sowohl im Versicherungs- als auch im Bankwesen besteht. Beide Partner profitieren von dieser Zusammenarbeit, die aufgrund des erwarteten überdurchschnittlichen Wachstums in der Region auch für die Zukunft positive Aussichten bietet. Seit 2004, dem ersten Jahr der Kooperation, ist das gemeinsam generierte Prämienvolumen auf 270 Mio. € im Jahr 2009 gestiegen.
Finanzielle Stärkung durch EBRD
Mithilfe der Unterstützung durch die European Bank for Reconstruction and Development (EBRD) stehen UNIQA deutlich höhere Mittel für Minderheitsbeteiligungen der EBRD an UNIQA Gesellschaften in Zentral- und Osteuropa zur Verfügung. Bereits 2007 erhöhte die EBRD den finanziellen Rahmen für die Zusammenarbeit von zuvor 70 Mio. € auf nunmehr 150 Mio. €.