2.7 Value at Risk (VaR)


Das übergreifende Marktrisiko des Kapitalanlagenportfolios wird auf Basis des VaR-Ansatzes ermittelt. Die Kennzahl wird für ein Konfidenzintervall von 95% und eine Haltedauer von einem Jahr berechnet. Als Basisdaten werden historische Zahlen des letzten Kalenderjahres und eine Gleichgewichtung der einzelnen Werte (Decay-Faktor 1) zugrundegelegt.

In der folgenden Tabelle werden die VaR-Kennzahlen des letzten Geschäftsjahres als Stichtags-, Jahresdurchschnitts-, Jahreshöchst- und Jahrestiefstwerte dargestellt.

Value at Risk

VaR gesamt
Tsd. €

Aktienrisiko
Tsd. €

Währungsrisiko
Tsd. €

Zinsrisiko
Tsd. €

Diversifikation
Tsd. €

31.12.2010

676.337

342.165

116.127

713.066

–495.021

31.12.2009

819.743

315.354

93.564

860.208

–449.382

Tiefst

619.672

256.201

74.627

683.922

–330.302

Mittelwert

690.723

311.046

121.869

735.232

–438.202

Höchst

792.199

344.586

168.371

846.673

–513.715

Bewertung des Bestands an Asset-Backed Securities

Der UNIQA Konzern hat 2,6% (2009: 2,7%) seiner Kapitalanlagen in Asset-Backed Securities (ABS) veranlagt.

Die im Direktbestand und im Fondsbestand enthaltenen Werte werden zum größten Teil anhand einer Mark-to-Model-Methode bewertet.

Die einzelnen Transaktionen unterscheiden sich hinsichtlich Struktur, Risikoprofil, Zinsanspruch, Rating und weiterer Parameter.

UNIQA ist der Ansicht, dass für das Jahr 2010 aufgrund der geringen Liquidität auf den Finanzmärkten die Ermittlung eines Fair Value für diese Wertpapiere auf Basis von Marktpreisen oder Markttransaktionen nicht möglich ist. So genannte Marktpreise, soweit sie in Einzelfällen überhaupt in Erfahrung gebracht werden können, betreffen nur in den seltensten Fällen unmittelbar die im Portfolio gehaltenen Wertpapiere oder auch nur denselben Emittenten, sondern lediglich ein hinsichtlich Rating und Verbriefungskategorie ähnliches Papier. Eine unmittelbare Übertragung des Preises wird weder der Komplexität noch der Heterogenität der verschiedenen Strukturen gerecht. Aus diesen Gründen hat sich UNIQA dazu entschlossen, den Fair Value der genannten Papiere mittels eines Modellansatzes festzustellen.

ABS-Papiere zeichnen sich durch hohe Komplexität und, damit zusammenhängend, umfangreiche Dokumentation aus. Aufgrund der langjährigen Tätigkeit im Verbriefungsbereich hat UNIQA verschiedene Modelle selbst entwickelt bzw. mitentwickelt, die Analysen von hoher Qualität mit vertretbarem Aufwand erlauben.

Die wesentlichsten Modellparameter zur Beurteilung des Wertes von ABS sind Einschätzungen über die zukünftige Entwicklung der (finanz-)wirtschaftlichen Umgebung, insbesondere der Tilgungsgeschwindigkeit, Ausfallhäufigkeit, Ausfallschwere und des Diskontsatzes.

Sämtliche Parameter beziehen sich dabei auf die zur Besicherung der Transaktion dienenden Aktiven (die „Assets“), also Unternehmenskredite, Anleihen, Vorzugsaktien etc. Die zukünftigen Zahlungen werden mittels externer Prognosen über Ausfallraten errechnet. Als Basis für die Analyse dient das Modellierungssystem der Firma Intex Solutions, Inc., das einen weithin akzeptierten Marktstandard darstellt. UNIQA verwendet für die Prognose der Ausfallraten von Unternehmen Angaben von Moody’s Investors Service. Diese Prognosen umfassen einen Zeitraum von jeweils fünf Jahren. Andere Parameter als die Ausfallraten werden anhand der Datenhistorie kalibriert. Für die Diskontierung werden objektiv vorgegebene Werte verwendet.

Insofern werden bereits bei der Generierung der Zahlungsströme jene Verluste berücksichtigt, die ein Investor in einer Transaktion zu erwarten hat. Um einen zusätzlichen Risikoabschlag abzubilden, wurde beim angewendeten Diskontsatz eine Risikoprämie über dem reinen Zinssatz angesetzt, die jenem Aufschlag entspricht, zu dem die einzelne Transaktion ursprünglich begeben wurde.

Der Sensitivitätsanalyse des ABS-Portfolios in Bezug auf einen Anstieg bzw. ein Abfallen der Ausfallraten der den ABS-Strukturen zugrundeliegenden Veranlagungen basiert ebenfalls auf Prognosewerten von Moody’s Investors Service.

Die Sensitivitäten für diese modellbasiert analysierten Wertpapiere werden ebenfalls unter Verwendung von Moody’s Ausfallszenarien ermittelt. Diese Ausfallszenarien entsprechen nach Moody’s dem 10%-Quantil bzw. dem 90%-Quantil der Verteilungsfunktion der Ausfälle.

Sensitivitätsrechnung (in Mio. Euro)

Upside

Downside

Summe Gewinne/Verluste

5,8

–40,0

über die GuV

0,8

–19,4

über das Eigenkapital

5,0

–20,6

Bewertung der STRABAG SE

UNIQA ist an STRABAG SE zum Stichtag 31. Dezember 2010 mit 14,97% (31.12.2009: 21,91%) beteiligt. Auch nach dem Wiedereinstieg eines Großinvestors blieb UNIQA ein wesentlicher Einfluss auf die Geschäftstätigkeit der STRABAG SE erhalten. Daher führt UNIQA die Beteiligung an der STRABAG SE weiterhin als assoziierte Beteiligung. Im 4. Quartal 2010 wurden einem Großaktionär über insgesamt 1,4 Mio. Stück Aktien der STRABAG SE Kaufoptionen eingeräumt, welche zwischen Juli 2012 und Juli 2014 ausgeübt werden können.

Die Bewertung zum Stichtag erfolgt unter Berücksichtigung der Optionsvereinbarung und des zum Stichtag zu erwartenden anteiligen Eigenkapitals. Der Zeitwert der Option wurde in Höhe der Differenz zwischen dem aktuellen Buchwert und dem Ausübungspreis ermittelt.

Buchwert STRABAG SE

2010
Tsd. €

1)

Im Geschäftsjahr wurde auch die Schätzung für das noch nicht veröffentlichte 4. Quartal 2010 verarbeitet.

Stand 1.1.

601.644

Abgang

–164.907

Ertragswirksame Fortschreibung1)

24.274

Erfolgsneutrale Fortschreibung

4.536

Dividende

–12.467

Stand 31.12.

453.079

Wert in € pro Stück

26,54

Angaben zu Investments in den PIIGS-Staaten

Ausgewählte Staatsanleihenexposure

Emittent

Zeitwert
31.12.2010
Tsd. €

Spanien

154.249

Griechenland

319.407

Irland

257.281

Italien

883.130

Portugal

83.955

Summe

1.698.022

Die Differenz zu den Anschaffungskosten dieser Investments wirkt sich, vermindert um latente Gewinnbeteiligung (in der Lebensversicherung) und latente Steuern, überwiegend in der Neubewertungsrücklage aus.

Aktuell ist davon auszugehen, dass Staatsanleihen von Mitgliedsstaaten vollständig rückgezahlt werden bzw. die derzeitigen Risikoabschläge auf Anleihenpreise einiger Eurostaaten nicht nachhaltig sind.

Insbesondere ist hier auf europäische und internationale Initiativen zu verweisen. Unter anderem sind der European Financial Stabilisation Mechanism (EFSM), die European Financial Stability Facility (EFSF), der internationale Währungsfonds (IWF) und die Europäische Zentralbank (EZB) zu nennen.

Griechenland wurden bereits im Mai 2010 110 Mrd. € im Rahmen des EFSM bzw. 30 Mrd. € über IWF zur Verfügung gestellt. Weiters wurde über die Platzierung der ersten europäischen Anleihe über die EFSF im Jänner 2011 die Refinanzierungsmöglichkeit zu sehr günstigen Konditionen (AAA Rating, Kupon: 2,75%, Volumen: fünf Mrd. €) und folglich die Bereitstellungsmöglichkeit von Finanzierungshilfen für alle bedrohten Mitgliedsstaaten unter Beweis gestellt. Zusammen verfügen EFSF, EFSM und IWF aktuell über die Möglichkeit 750 Mrd. € aufzubringen.

Auch Irland hat im November 2010 finanzielle Hilfe über die oben genannten Mechanismen beantragt und ebenfalls erhalten.

In einem weiteren Schritt trägt die EZB im Rahmen des Security Markets Programme über Anleihenkäufe von unter Druck geratenen Mitgliedsstaaten zur Stabilisierung des Sekundärmarktes für Staatsanleihen bei.

Die genannten Hilfsmaßnahmen stehen für alle Mitgliedsstaaten zur Verfügung. Im Falle von Griechenland und Irland haben sich diese auch bereits praktisch bewährt. Folglich ist anzunehmen, dass derzeit nicht von einer voraussichtlich dauernden Wertminderung der betroffenen Staatsanleihen ausgegangen werden kann. 

Beschreibung der wichtigsten Merkmale des internen Kontroll- (IKS) und Risikomanagementsystems (RMS) im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess gemäß § 243a Abs. 2 UGB

Das RMS der UNIQA Versicherungen AG ist ein nachvollziehbares, alle Unternehmensaktivitäten umfassendes System, das auf Basis der definierten Risikostrategie ein systematisches und permanentes Vorgehen mit folgenden Elementen umfasst: Identifikation, Analyse, Bewertung, Steuerung, Dokumentation und Kommunikation von Risiken sowie Überwachung dieser Aktivitäten. Umfang und Ausrichtung der eingerichteten Systeme wurden anhand der unternehmensspezifischen Anforderungen ausgestaltet. Trotz Schaffung der angemessenen Rahmenwerke verbleibt stets ein gewisses Restrisiko, da auch angemessen und funktionsfähig eingerichtete Systeme keine absolute Sicherheit bei der Identifikation und Steuerung der Risiken gewähren können.

Zielsetzungen in Hinblick auf das RMS sind die

  • Identifizierung und Bewertung von Risiken, die dem Ziel der Regelungskonformität des Konzernabschlusses entgegenstehen könnten
  • Begrenzung erkannter Risiken, z.B. durch Hinzuziehung von externen Spezialisten
  • Überprüfung erkannter Risiken hinsichtlich ihres Einflusses auf den Konzernabschluss und die entsprechende Abbildung dieser Risiken.

Die Zielsetzung des IKS des Rechnungslegungsprozesses ist es, durch die Implementierung von Kontrollen hinreichende Sicherheit zu gewährleisten, dass trotz der identifizierten Risiken ein ordnungsgemäßer Abschluss erstellt wird. Neben den im Risikobericht beschriebenen Risiken erstreckt sich das RMS auch auf weitere Risiken, ebenso solche in betrieblichen Abläufen, Compliance, interner Berichterstattung etc.

Organisatorischer Aufbau und Kontrollumfeld

Der Rechnungslegungsprozess der UNIQA Gruppe ist konzernweit standardisiert. Zur Gewährleistung eines sicheren Ablaufs bestehen Compliance-Richtlinien, Betriebsorganisations-Handbücher sowie Bilanzierungs- und Konsolidierungs-Handbücher. Die Abwicklung ist für inländische verbundene Unternehmen weitgehend zentralisiert. Für ausländische Konzerngesellschaften erfolgt der Rechnungslegungsprozess großteils dezentral.

Identifikation und Kontrolle der Risiken

Zur Identifikation der bestehenden Risiken wurden eine Inventur der bestehenden Risiken durchgeführt und angemessene Kontrollmaßnahmen definiert. Die wichtigsten Kontrollen wurden in Richtlinien und Anweisungen vorgegeben und mit einem Berechtigungskonzept versehen. Die Kontrollen umfassen sowohl manuelle Abstimm- und Abgleichsroutinen wie auch die Abnahme von Systemkonfigurationen bei angebundenen IT-Systemen. Erkannte neue Risiken und Kontrollschwächen im Rechnungslegungsprozess werden zeitnah an das Management berichtet, um Abhilfemaßnahmen ergreifen zu können. Die Vorgehensweise bei der Identifikation und Kontrolle der Risiken wird regelmäßig durch einen externen unabhängigen Berater evaluiert.

Information und Kommunikation

Abweichungen von erwarteten Ergebnissen und Auswertungen werden anhand monatlicher Berichte und Kennzahlen überwacht und sind Grundlage der laufenden Information an das Management.

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