Bei zahlreichen Versicherungsprodukten wird ein kalkulatorischer Zins für den Veranlagungszeitraum zwischen erwarteter Einzahlung und erwarteter Auszahlung berücksichtigt. Das Risiko besteht somit in einem Abweichen der erwarteten bzw. kalkulierten Verzinsung und der tatsächlich auf dem Kapitalmarkt erzielten Kapitalerträge. Die wesentlichsten Bestandteile dieser Kapitalmarktrisiken sind:
- Zinsänderungsrisiko: mögliche Verluste durch die Veränderung von Höhe und Fristigkeitsstruktur von Zinsen
- Aktienrisiko: mögliche Verluste durch Kursentwicklungen auf den Aktienmärkten aufgrund makroökonomischer und unternehmensbezogener Veränderungen
- Kreditrisiko: mögliche Verluste aufgrund der Zahlungsunfähigkeit oder der Bonitätsverschlechterung von Schuldnern oder Vertragspartnern
- Währungsrisiko: mögliche Verluste durch die Veränderung von Wechselkursen
- Liquiditätsrisiko: Gefahr, im Zeitpunkt der geplanten Auszahlung nicht über ausreichende liquide Mittel zu verfügen
Darüber hinaus bestehen Modellrisiken bezüglich der Bewertung von ABS-Wertpapieren (Asset-Backed Securities) und der Bewertung der Beteiligung an der STRABAG SE, die als Exkurs zum Risikobericht dargestellt werden.
Die Finanzrisiken sind je nach Kapitalanlagenstruktur unterschiedlich gewichtet und verschieden stark ausgeprägt. Die Auswirkungen der Finanzrisiken auf den Wert der Kapitalanlagen beeinflussen jedoch teilweise auch die Höhe der versicherungstechnischen Verbindlichkeiten. Es besteht somit teilweise eine Abhängigkeit zwischen der Entwicklung der Vermögenswerte und der Schulden aus den Versicherungsverträgen. UNIQA beobachtet die Ertragserwartungen und Risiken der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten aus Versicherungsverträgen im Rahmen eines Asset-Liability-Management-Prozesses (ALM). Ziel ist es, mit möglichst hoher Sicherheit einen Kapitalertrag zu erzielen, der nachhaltig höher ist als die Fortschreibung der versicherungstechnischen Verbindlichkeiten. Dabei werden Vermögenswerte und Schulden in unterschiedlichen Abrechnungskreisen geführt. Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Abrechnungskreise, die sich aus den verschiedenen Produktkategorien ergeben.
Kapitalanlagen |
31.12.2010 |
31.12.2009 |
Langfristige Lebensversicherungsverträge mit Garantieverzinsung und Gewinnbeteiligung |
14.444.730 |
13.937.185 |
Langfristige Verträge der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung |
4.192.730 |
3.473.553 |
Langfristige Krankenversicherungsverträge |
2.784.528 |
2.605.618 |
Kurzfristige Verträge der Schaden- und Unfallversicherung |
3.356.743 |
3.422.140 |
Summe |
24.778.730 |
23.438.496 |
Diese Werte beziehen sich auf folgende Bilanzpositionen:
A.I. Eigengenutzte Grundstücke und Bauten
B. Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien
D. Anteile an assoziierten Unternehmen
E. Kapitalanlagen
F. Kapitalanlagen der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung
L. Laufende Guthaben bei Kreditinstituten und Kassenbestand
Versicherungstechnische Rückstellungen und Verbindlichkeiten (im Eigenbehalt) |
31.12.2010 |
31.12.2009 |
Langfristige Lebensversicherungsverträge mit Garantieverzinsung und Gewinnbeteiligung |
14.141.590 |
13.893.689 |
Langfristige Verträge der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung |
4.142.636 |
3.416.231 |
Langfristige Krankenversicherungsverträge |
2.785.246 |
2.620.930 |
Kurzfristige Verträge der Schaden- und Unfallversicherung |
2.538.406 |
2.370.291 |
Summe |
23.607.879 |
22.301.142 |
Diese Werte beziehen sich auf folgende Bilanzpositionen:
C. Versicherungstechnische Rückstellungen
D. Versicherungstechnische Rückstellungen der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung
G. I. Rückversicherungsverbindlichkeiten (nur Depotverbindlichkeiten aus dem abgegebenen Rückversicherungsgeschäft)
G. Rückversicherungsanteil an den versicherungstechnischen Rückstellungen
H. Rückversicherungsanteil an den versicherungstechnischen Rückstellungen der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung