Dr. Walter Rothensteiner,
Vorsitzender des Aufsichtsrats
Sehr geehrte Damen und Herren,
das Jahr 2012 stand für UNIQA im Zeichen des langfristigen Strategieprogramms UNIQA 2.0.
UNIQA hat sich unter diesem Programm zum Ziel gesetzt, die Anzahl der Kunden bis zum Jahr 2020 auf 15 Millionen zu steigern und das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit bis zum Jahr 2015 um bis zu 400 Millionen Euro gegenüber dem Jahr 2010 zu erhöhen. Das Unternehmen konzentriert sich auf das Kerngeschäft, es setzt auf ein profitables Geschäft in Österreich und ein rentables Wachstum in Zentral- und Osteuropa.
UNIQA hat im Jahr 2012 die erste Etappe bei der Umsetzung dieser Strategie bewältigt und das Ergebnisziel erreicht. Es hat sich von einer Reihe von nicht zum Kerngeschäft gehörenden Aktivitäten getrennt, das Risikoprofil verbessert und die Schwerpunkte des Strategieprogramms UNIQA 2.0 vorangetrieben. UNIQA hat eine Barkapitalerhöhung im Ausmaß von 500 Millionen Euro durchgeführt und eine kapitalmarktfreundliche Konzernstruktur geschaffen.
Tätigkeit des Aufsichtsrats
Der Aufsichtsrat hat sich im Jahr 2012 laufend über die Geschäftsentwicklung und Lage der UNIQA Versicherungen AG sowie des Gesamtkonzerns vom Vorstand unterrichten lassen, die Geschäftsführung des Vorstands beaufsichtigt und sämtliche ihm von Gesetz und Satzung übertragenen Aufgaben wahrgenommen. In den Aufsichtsratssitzungen hat der Vorstand den Aufsichtsrat durch ausführliche Quartalsberichte und weitere mündliche und schriftliche Berichte unterrichtet. Über Maßnahmen, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedurften, wurde der Aufsichtsrat rechtzeitig und umfassend informiert.
Den Mitgliedern des Aufsichtsrats wurde die Teilnahme an einer Reihe von Informationsveranstaltungen zu relevanten Themen angeboten, wie beispielsweise im Jahr 2012 ein Seminar zu aktuellen Entwicklungen betreffend die Regelwerke IFRS und Solvency II.
Schwerpunkte der Beratungen
Im Mittelpunkt der Beratungen standen die Ergebnissituation der Unternehmensgruppe und die strategische Weiterentwicklung des Konzerns. Der Aufsichtsrat trat im Jahr 2012 zu sechs Sitzungen zusammen, eine Entscheidung wurde im schriftlichen Umlaufweg vorgenommen.
In der Sitzung vom 13. März befasste sich der Aufsichtsrat vor allem mit den vorläufigen Unternehmensergebnissen der Gruppe im Geschäftsjahr 2011 und mit der Mittelfristplanung bis 2015.
Im Mittelpunkt der Sitzung des Aufsichtsrats vom 26. April standen die Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses zum 31.Dezember 2011 und die Berichterstattung des Vorstands über die Entwicklung der Unternehmensgruppe im 1. Quartal 2012. Grundsatzbeschlüsse betreffend die Absichten zur Erhöhung des Grundkapitals der UNIQA Versicherungen AG aus dem „genehmigten Kapital“ und zur Umgründung der Unternehmensgruppe wurden gefasst. Darüber hinaus beschäftigte sich der Aufsichtsrat mit der Beendigung der Kooperation mit der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung. Die Verhandlungen über den Vorschlag für die Wahl des Abschlussprüfers wurden am 2. Mai mit schriftlichem Beschluss abgeschlossen.
In der konstituierenden Aufsichtsratssitzung vom 29. Mai erfolgte die Neuwahl des Vorsitzenden des Aufsichtsrats, nachdem Dr. Christian Konrad sein Mandat nach fast 22-jähriger Tätigkeit im Aufsichtsrat zurückgelegt hatte.
Am 26. Juni befasste sich der Aufsichtsrat mit der Beschlussfassung über die Erhöhung des Grundkapitals der UNIQA Versicherungen AG aus dem genehmigten Kapital und den vertraglichen Grundlagen zur Umstrukturierung des österreichischen Versicherungskonzerns.
In der Sitzung vom 11. September befasste sich der Aufsichtsrat im Wesentlichen mit der Entwicklung des Unternehmens im 1. Halbjahr 2012 und der Beschlussfassung über die Erhöhung des Grundkapitals der UNIQA Versicherungen AG aus dem genehmigten Kapital als Gegenleistung für die Einbringung der von der Austria Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit Privatstiftung und der Collegialität Versicherungsverein Privatstiftung an der UNIQA Österreich Versicherungen AG gehaltenen restlichen Aktienbeteiligungen. Weiters erteilte der Aufsichtsrat im Sinne der eingeschlagenen Strategie des Vorstands die Zustimmung zum Verkauf von Hotelimmobilien und -betrieben. Schließlich wurden die Betragsgrenzen für zustimmungspflichtige Geschäfte in der Geschäftsordnung adäquat angehoben.
Neben der Berichterstattung über die Ergebnisse der Gruppe in den ersten drei Quartalen 2012 und der Planung für das Geschäftsjahr 2013 evaluierte der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 27. November seine Tätigkeit entsprechend dem Corporate Governance Kodex. Darüber hinaus beschloss er Veränderungen im Vorstand und verabschiedete die neue Geschäftsverteilung im Vorstand ab 1. Jänner 2013.
Ausschüsse des Aufsichtsrats
Um die Arbeit des Aufsichtsrats zu erleichtern und effizient zu gestalten, sind neben dem gesetzlich vorgeschriebenen Prüfungsausschuss weitere Ausschüsse des Aufsichtsrats eingerichtet.
Der Arbeitsausschuss erörterte vor allem die Ergebnisentwicklung der Gruppe, befasste sich mit der Unternehmensstrategie und übernahm aufgrund der personenidenten Zusammensetzung auch eine Reihe der dem Prüfungsausschuss zugewiesenen Aufgaben. Er trat im Jahr 2012 zu zwei Sitzungen zusammen und nahm drei Maßnahmenentscheidungen im schriftlichen Umlaufweg vor.
Der Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten beschäftigte sich in zwei Sitzungen mit dienstrechtlichen Angelegenheiten der Vorstandsmitglieder sowie mit Fragen der Vergütungspolitik und der Nachfolgeplanung, insbesondere in Bezug auf die Zusammensetzung des Vorstands ab 1. Jänner 2013.
Der Veranlagungsausschuss beriet in fünf Sitzungen über die Strategie in der Kapitalveranlagung, Fragen der Kapitalstruktur und die Ausrichtung des Risiko- und Asset-Liability-Managements.
Der Prüfungsausschuss unter Einschluss des auch in der Funktion als Prüfungsausschuss zusammentretenden Arbeitsausschusses tagte in zwei Sitzungen, behandelte sämtliche Abschlussunterlagen und den Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands und befasste sich im Besonderen mit den Berichten der Internen Revision über Prüfungsgebiete und wesentliche Prüfungsfeststellungen aufgrund durchgeführter Prüfungen.
Die jeweiligen Ausschussvorsitzenden haben die Aufsichtsratsmitglieder über die Sitzungen und die Arbeit der Ausschüsse unterrichtet.
Jahres- und Konzernabschluss
Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss und der Lagebericht der UNIQA Versicherungen AG sowie der nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellte Konzernabschluss und Konzernlagebericht für das Jahr 2012 wurden durch die KPMG Austria AG Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.
Der Aufsichtsrat hat das Ergebnis der Prüfung zustimmend zur Kenntnis genommen.
Die Einklangsprüfung des Corporate-Governance-Berichts nach § 243b UGB sowie die Evaluierung der Einhaltung der Regeln des ÖCGK durch UNIQA im Geschäftsjahr 2012 wurden von der Univ.Prof.DDr. Waldemar Jud Corporate Governance Forschung CGF GmbH durchgeführt und haben ergeben, dass UNIQA die Regeln des Österreichischen Corporate Governance Kodex im Geschäftsjahr 2012 – soweit diese von der Entsprechenserklärung umfasst waren – eingehalten hat.
Der Aufsichtsrat hat den Konzernabschluss und den Jahresabschluss der UNIQA Versicherungen AG gebilligt und sich mit dem Konzernlagebericht und dem Lagebericht einverstanden erklärt. Damit ist der Jahresabschluss 2012 gemäß § 96 Abs. 4 Aktiengesetz festgestellt.
Der Aufsichtsrat hat den Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands geprüft und gebilligt. Der ordentlichen Hauptversammlung am 27. Mai 2013 wird demnach eine Dividendenausschüttung in Höhe von 25 Cent je Aktie vorgeschlagen.
Der Aufsichtsrat dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der UNIQA Group für ihren großen persönlichen Einsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr.
Wien, im April 2013
Für den Aufsichtsrat
Dr. Walter Rothensteiner
Vorsitzender des Aufsichtsrats