Umsetzung Lebensstrategie im Niedrigzinsumfeld
Seit dem Jahr 2009 ist ein kontinuierlicher Rückgang der Zinskurve zu beobachten. Dieser Effekt hat sich besonders stark auf die Lebensversicherung ausgewirkt. Abhängig von der Veranlagungsstrategie können die anhaltend niedrigen Zinsen dazu führen, dass die erwirtschafteten Erträge nicht ausreichend sind, um die Garantien der Versicherungsnehmer zu finanzieren. Das Thema Niedrigzins bewegt zurzeit die ganze europäische Versicherungsbranche, was zu einem Hinterfragen und gegebenenfalls zu einer Neubewertung der aktuellen Lebensprodukt-Landschaft führt. Ein zentrales Thema in der Diskussion sind Optionen und Garantien, die Kunden erhalten. Hier stellt sich für die Versicherungswirtschaft die Frage der nachhaltigen Finanzierung der Optionen und Garantien. Als wesentliche Maßnahme im Rahmen der definierten Lebensstrategie hat die UNIQA Group den Fokus auf die Umsetzung des ALM-Ansatzes inklusive stringenter Managementregeln (z.B. Steuerung der Gewinnbeteiligung) gelegt sowie die Ausrichtung der Neugeschäftsstrategie im Personenversicherungsbereich durch ein kontinuierliches Bestandsmanagement begleitet.
Konjunktur CEE
Die aufgrund der Finanzkrise angespannte wirtschaftliche Lage in Europa und vor allem im Euroraum erlebt zurzeit einen Aufschwung, der sich ebenfalls positiv auf die konjunkturelle Entwicklung der Länder in Zentral- und Osteuropa auswirkt. Dieser Trend spiegelt sich in den guten Wachstumsraten in den Ländern dieser Region wider, die über jenen Westeuropas liegen. Da viele in der Eurozone ansässige Handelspartner die Finanzkrise überwunden und ihre alte Stärke wiedergewonnen haben, können die zentral- und osteuropäischen Länder eine sehr gute Exportentwicklung aufweisen. Dies trägt wesentlich zu deren wirtschaftlichem Auftrieb bei. Nicht jedem Land jedoch, gelang der Sprung aus der Rezession in diesem Jahr. Aber anlässlich der deutlich höheren prognostizierten BIP-Wachstumsraten für die gesamte CEE-Region für 2014 ist auch für diese Länder ein positiver Trend zu erkennen.
In Hinblick auf den Versicherungsmarkt in CEE wird eine ähnliche Entwicklung erwartet. 2013 konnte nur ein mäßiges Prämienwachstum in dieser Region verzeichnet werden. Vor allem im Bereich der Lebensversicherung ist das Prämienvolumen für die gesamte Region zurückgegangen, was auf ein stark abnehmendes Einmalerlagsgeschäft in Polen zurückzuführen ist. Nach dieser unerfreulichen Entwicklung im abgelaufenen Jahr bleiben die Erwartungen in Bezug auf eines höheren Prämienaufkommens für 2014 gedämpft. Im Gegensatz dazu konnte das Nichtlebensegment auf einen wachsenden Markt zurückblicken, blieb jedoch bezüglich der Wachstumsraten hinter den Erwartungen zurück. Eine Ursache für diese Entwicklung ist ein erbitterter Preiskampf im Kfz- und Sachgeschäft, der in vielen Ländern herrscht. Aufgrund dessen wurden geringere Prämieneinnahmen erwirtschaftet. Für 2014 wird der Preisdruck weiterhin eine Herausforderung für die UNIQA Group darstellen.
Solvency II
Die Ausrollung und Umsetzung der Interims-Guidelines zu Solvency II stellt 2014 eine der größten operationalen Herausforderungen dar. Das neue Regime betrifft Versicherungsgesellschaften, Aufsichtsbehörden, Kunden und andere Interessengruppen. Dieser Umgang mit den neuen Vorgaben wird über die nächsten Jahre intensiv trainiert werden müssen, damit es zu keinen Fehlinterpretationen oder Fehlsteuerungsimpulsen kommt. Eine zielgruppengerechte Kommunikation der wesentlichen KPIs und eine transparente Erläuterung der Zusammenhänge sind ein wesentlicher Erfolgsfaktor.