Sehr geehrte Damen und Herren,
das Jahr 2014 stand für UNIQA weiterhin im Zeichen des langfristigen, bis zum Jahr 2020 ausgelegten Strategieprogramms UNIQA 2.0, über dessen drittes volles Jahr Ihnen der vorliegende Geschäftsbericht Rechenschaft ablegt. Trotz schwieriger Verhältnisse auf den Kapitalmärkten konnte das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit im Geschäftsjahr 2014 neuerlich gesteigert werden.
Die hohen Unsicherheiten in Bezug auf die mittelfristige wirtschaftliche Entwicklung in Europa, die politische Krise in Teilen von Osteuropa sowie das anhaltende Niedrigzinsumfeld haben UNIQA allerdings veranlasst, im Spätherbst 2014 die Planung für das Geschäftsjahr 2015 zu revidieren. Nach wie vor geht UNIQA aber von einer Ergebnissteigerung gegenüber dem Berichtsjahr 2014 aus.
UNIQA hält an den Eckpfeilern des Strategieprogramms UNIQA 2.0 weiterhin fest: Die Anzahl der Kunden soll bis zum Jahr 2020 auf insgesamt 15 Millionen in den bestehenden Märkten gesteigert werden, indem sich UNIQA auf ihre Kernkompetenz als Erstversicherer konzentriert. Eine weitere, schrittweise versicherungstechnische Verbesserung in Österreich sowie ein sorgsames, rentables Wachstum in Zentral- und Osteuropa werden angestrebt.
Tätigkeit des Aufsichtsrats
Der Aufsichtsrat hat sich im Jahr 2014 laufend über die Geschäftsentwicklung sowie die Lage der UNIQA Insurance Group AG und des Gesamtkonzerns vom Vorstand unterrichten lassen, die Geschäftsführung des Vorstands beaufsichtigt und sämtliche ihm von Gesetz und Satzung übertragenen Aufgaben wahrgenommen. In den Aufsichtsratssitzungen hat der Vorstand den Aufsichtsrat durch ausführliche Quartalsberichte und weitere mündliche und schriftliche Berichte informiert. Über Maßnahmen, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedurften, wurde dieser rechtzeitig und umfassend informiert.
Den Mitgliedern des Aufsichtsrats wird laufend die Teilnahme an Informationsveranstaltungen zu relevanten Themen angeboten. Im Jahr 2014 fanden zwei Spezialseminare in Zusammenhang mit Solvency II und der neuen Lebensversicherungsstrategie statt.
Schwerpunkte der Beratungen
Der Aufsichtsrat trat im Jahr 2014 zu sechs Sitzungen zusammen. Im Mittelpunkt der Beratungen standen die Ergebnissituation der Unternehmensgruppe und die strategische Weiterentwicklung des Konzerns.
In der Sitzung vom 27. Februar befasste sich der Aufsichtsrat vor allem mit den vorläufigen Ergebnissen der Unternehmensgruppe im Geschäftsjahr 2013, den ersten Entwicklungen des Geschäftsjahres 2014 und der künftigen Immobilienstrategie der Gruppe.
Im Fokus der Sitzung vom 9. April standen die Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2013 und die Berichterstattung des Vorstands über aktuelle Entwicklungen der Unternehmensgruppe im 1. Quartal 2014. Weiters befasste sich der Aufsichtsrat mit den Tagesordnungspunkten der 15. ordentlichen Hauptversammlung vom 26. Mai 2014.
In der Sitzung vom 22. Mai widmete sich der Aufsichtsrat der Ergebnissituation der Gruppe im 1. Quartal 2014.
Aufgrund des Ausscheidens beziehungsweise der Hinzuwahl von Aufsichtsratsmitgliedern erfolgten in der konstituierenden Aufsichtsratssitzung vom 26. Mai auch – mit Funktionsänderungen verbundene – Nachwahlen in das Präsidium des Aufsichtsrats sowie in die bestellten Ausschüsse. Im Präsidium des Aufsichtsrats wurden die Funktionen des 4. und 5. Vorsitzenden-Stellvertreters nicht nachbesetzt.
Am 4. September beschäftigte sich der Aufsichtsrat mit der Ergebnissituation der Unternehmensgruppe im ersten Halbjahr, der aktuellen Entwicklung im 3. Quartal und dem Forecast für das Geschäftsjahr 2014. Darüber hinaus befasste er sich mit der Anpassung der Geschäftsordnungen des Aufsichtsrats und des Vorstands.
Neben der Berichterstattung über die Ergebnisse der Gruppe in den ersten drei Quartalen 2014 und der aktuellen Entwicklung im 4. Quartal 2014 befasste sich der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 26. November intensiv mit dem Forecast für das Geschäftsjahr 2014 und mit der Planung für das Geschäftsjahr 2015. Weiters evaluierte er seine Tätigkeit entsprechend dem Österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK).
Im Dezember 2014 erteilte der Aufsichtsrat dem Verkauf einer Immobilie („Haas-Haus“ in Wien) die Zustimmung im Umlaufwege.
Ausschüsse des Aufsichtsrats
Um die Arbeit des Aufsichtsrats zu erleichtern und effizient zu gestalten, sind neben dem gesetzlich vorgeschriebenen Prüfungsausschuss weitere Ausschüsse des Aufsichtsrats eingerichtet.
Der Arbeitsausschuss hat im abgelaufenen Geschäftsjahr keine Sitzungen abgehalten und auch keine Entscheidungen im Umlaufwege getroffen.
Der Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten beschäftigte sich in drei Sitzungen mit dienstrechtlichen Angelegenheiten der Vorstandsmitglieder sowie mit Fragen der Vergütungspolitik und der Nachfolgeplanung.
Der Veranlagungsausschuss beriet in vier Sitzungen über die Strategie in der Kapitalveranlagung, Fragen der Kapitalstruktur und die Ausrichtung des Risiko- und Asset-Liability-Managements.
Der Prüfungsausschuss tagte im Geschäftsjahr 2014 in drei Sitzungen in Anwesenheit des (Konzern-)Abschlussprüfers. In der Sitzung vom 9. April wurden sämtliche Abschlussunterlagen und der Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands behandelt, zudem wurde der Jahrestätigkeitsbericht 2013 gemäß § 13 Absatz 6 der Emittenten-Compliance-Verordnung vorgelegt. In der Sitzung vom 22. Mai stellte der Abschlussprüfer die Planung und die Strategie der Abschlussprüfungen für die Gesellschaften der Unternehmensgruppe der UNIQA Insurance Group AG für das Geschäftsjahr 2014 vor und stimmte sie mit dem Ausschuss ab. Im Zuge der Sitzung vom 26. November informierte der Abschlussprüfer über die bisherigen Ergebnisse der Vorprüfungen. Ein Bericht des Abschlussprüfers über die Beurteilung der Funktionsfähigkeit des Risikomanagements wurde zur Kenntnis genommen. Dem Prüfungsausschuss wurden quartalsweise die Berichte der internen Revision über Prüfungsgebiete und wesentliche Prüfungsfeststellungen aufgrund durchgeführter Prüfungen zur Verfügung gestellt.
Die jeweiligen Ausschussvorsitzenden haben die Aufsichtsratsmitglieder über die Sitzungen und die Arbeit der Ausschüsse unterrichtet.
Jahres- und Konzernabschluss
Der vom Vorstand erstellte Jahresabschluss und der Lagebericht der UNIQA Insurance Group AG sowie der nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) – wie sie in der EU anzuwenden sind – erstellte Konzernabschluss- und Konzernlagebericht für das Jahr 2014 wurden durch die PwC Wirtschaftsprüfung GmbH geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.
Der Aufsichtsrat hat das Ergebnis der Prüfung zustimmend zur Kenntnis genommen.
Die Einklangsprüfung des Corporate-Governance-Berichts nach § 243b UGB sowie die Evaluierung der Einhaltung der Regeln des ÖCGK durch UNIQA im Geschäftsjahr 2014 führte die PwC Wirtschaftsprüfung GmbH durch – mit Ausnahme der Regeln 77 bis 83 ÖCGK. Diese wurden von der Schönherr Rechtsanwälte GmbH geprüft. Die Prüfung ergab, dass UNIQA die Regeln des Österreichischen Corporate Governance Kodex – soweit diese von der Entsprechenserklärung umfasst waren – im Geschäftsjahr 2014 eingehalten hat.
Der Aufsichtsrat hat den Konzernabschluss 2014 zur Kenntnis genommen und den Jahresabschluss 2014 der UNIQA Insurance Group AG gebilligt. Weiters hat er sich mit dem Konzernlagebericht und dem Lagebericht einverstanden erklärt. Damit ist der Jahresabschluss 2014 gemäß § 96 Absatz 4 Aktiengesetz festgestellt.
Der Aufsichtsrat hat den Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands geprüft und gebilligt. Der ordentlichen Hauptversammlung am 26. Mai 2015 wird demnach eine Dividendenausschüttung in Höhe von 42 Cent je Aktie vorgeschlagen.
Der Aufsichtsrat dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der UNIQA Group für ihren großen persönlichen Einsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr.
Wien, im April 2015
Für den Aufsichtsrat
Dr. Walter Rothensteiner
Vorsitzender des Aufsichtsrats