Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, liebe Kunden und Geschäftspartner!
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Dr. Christian Konrad Aufsichtsratsvorsitzender |
Das Geschäftsjahr 2008 war von einer dramatisch zunehmenden Krise der Kapitalmärkte und der darauf folgenden Verschlechterung der realwirtschaftlichen Rahmenbedingungen geprägt. Es ist davon auszugehen, dass wir auch im Geschäftsjahr 2009 weltweit mit einer weiter rückläufigen Konjunktur rechnen müssen und eine Erholung wohl noch einige Zeit auf sich warten lassen wird. Allerdings ist nicht außer Acht zu lassen, dass sich die Regierungen weltweit der Verantwortung in der aktuellen Krise bewusst sind und enorme Mittel aufwenden, um die konjunkturelle Abwärtsspirale zu stoppen und wachstumsfördernde Anreize zu setzen. Von der Wirkung dieser Programme wird es abhängen, wann die Weltwirtschaft wieder auf einen Wachstumspfad zurückkehren kann.
UNIQA konnte sich im Geschäftsjahr 2008 dieser negativen Entwicklung nicht entziehen. Festzuhalten ist dabei allerdings, dass sich sowohl das Wachstum als auch die versicherungstechnischen Ergebnisse im Geschäftsjahr 2008 positiv darstellen. Die Verbesserung der versicherungstechnischen Ergebnisse, die Stärkung unserer Marktposition in den Märkten Zentral- und Osteuropas und die weitere Internationalisierung unserer Geschäftstätigkeit durch die Erschließung neuer Märkte wurde allerdings durch die negativen Auswirkungen der Kapitalmarktentwicklung auf das Kapitalanlageergebnis überdeckt. Dessen starker Rückgang ist auch ausschlaggebend dafür, dass UNIQA die Ergebnisziele 2008 nicht erreichen konnte und sich das Konzernergebnis vor Steuern auf rund 90 Mio. € reduzierte.
Dies ist auch der Grund dafür, dass wir der Hauptversammlung eine gegenüber dem Vorjahr um 10 Cent gekürzte Dividende in Höhe von 40 Cent je Aktie zur Beschlussfassung vorschlagen werden.
Das abgelaufene Geschäftsjahr 2008 hat umgekehrt aber auch wieder bestätigt, dass unsere Strategie einer breiten regionalen Diversifizierung unserer Geschäftstätigkeit richtig ist. Und es hat gezeigt, dass die Märkte Zentral- und Osteuropas in dieser Strategie ein zentrales Element darstellen. Es ist unbestritten, dass die weltwirtschaftlichen Rezessionsentwicklungen auch die Staaten Zentral- und Osteuropas treffen. Allerdings ist offensichtlich, dass die Staaten in sehr unterschiedlichem Umfang betroffen sind und daher die düsteren verallgemeinernden Einschätzungen der wirtschaftlichen Lage in Zentral- und Osteuropa nicht plausibel sind. Unbestritten ist auch, dass diese Märkte unverändert ein enormes mittel- und langfristiges Wachstumspotenzial haben und daher keine Veranlassung besteht, der Region den Rücken zu kehren. Es ist vielmehr unsereAufgabe sowohl für UNIQA als in der Region etablierte Unternehmensgruppe als auch für die europäische Politik , den Ländern Zentraleuropas bei der Bewältigung der Krise zu helfen und die Rückkehr zu einer nachhaltig positiven Entwicklung zu unterstützen.
Ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die mit großem Einsatz in einem schwierigen Umfeld geleistete Arbeit im Geschäftsjahr 2008.
In Dankbarkeit gedenken wir auch eines der „Gründerväter von UNIQA, Herrn Rechtsanwalt Dr. Klaus Braunegg, der leider viel zu früh verstorben ist. Dr. Braunegg hat zur Entstehung und Umsetzung der Idee „UNIQA einen wesentlichen Beitrag geleistet und die Entwicklung der Unternehmensgruppe in den letzten Jahren maßgeblich mitbestimmt.
Wien, im April 2009
Dr. Christian Konrad