Optimistischere Prognosen für 2010

Die bereits 2009 spürbare Konjunkturaufhellung dürfte sich nach Einschätzung der Wirtschaftsforscher in den kommenden Monaten fortsetzen und sollte in Österreich 2010 in einem BIP-Wachstum um 1,5% resultieren. Auch für Deutschland wird derzeit ein BIP-Zuwachs von 1,5% erwartet, während die Wirtschaft im Euroraum 2010 insgesamt um 1,1% zulegen dürfte. Die Erholung wird jedoch noch als labil eingeschätzt und unterliegt einer Reihe von Risiken, für 2011 wird aus aktueller Perspektive vorerst auch keine Beschleunigung erwartet. Die USA dürften nach den aktuellen Prognosen mit einem Plus von 1,7% den Euroraum 2010 sogar übertreffen, China bleibt mit einem erwarteten BIP-Zuwachs von 9,0% weiterhin die internationale Konjunkturlokomotive. Weltweit soll die Wirtschaftsleistung 2010 um 3,0% wachsen.

In Zentral- und Osteuropa rechnen die Experten derzeit mit weiteren Rückgängen in den baltischen Ländern, Rumänien, Bulgarien und Ungarn, während die polnische und die tschechische Wirtschaft dank der stabileren Konsumnachfrage expandieren sollten. In den acht neuen EU-Mitgliedstaaten insgesamt dürfte die Konjunktur nach Einbußen von durchschnittlich 3,8% im abgelaufenen Jahr 2010 mit +/–0,0% stabil bleiben.

Für die österreichische Versicherungswirtschaft wird für 2010 ungeachtet der leichten Konjunkturerholung derzeit ein Prämienrückgang um insgesamt 1,3% prognostiziert. Dabei soll die Krankenversicherung um 2,5% weiter zulegen, während die Prämien in der Schaden- und Unfallversicherung um 0,5% zurückgehen dürften. In der Lebensversicherung setzt sich der negative Trend mit einem Prämienminus von voraussichtlich 3,0% fort. Weiterhin rückläufig wird nach den aktuellen Erwartungen auch die Kfz-Versicherung sein (–3,0%).

Finanzmärkte freundlicher

Weiterhin Vorsicht geboten ist bei Prognosen über die künftige Entwicklung der internationalen Finanzmärkte. Bei den Zinsen wird derzeit ein Anziehen der Geldmarktzinsen erwartet, während der Leitzins sowohl in Europa als auch in den USA bis auf Weiteres unverändert bleiben dürfte. Die Aktienmärkte präsentieren sich nach der Kursrallye der letzten Monate in freundlicherem Licht, mit einer weiteren Erholung des wirtschaftlichen Umfelds sollten auf Basis besserer Unternehmensergebnisse auch die Aktienkurse tendenziell weiter ansteigen. Rückschläge sind dabei gerade nach den starken Kursanstiegen der letzten Monate aber nicht auszuschließen. Die Wiener Börse rechnet nach einigen erfolgreichen Kapitalerhöhungen Ende des vergangenen Jahres für 2010 auch wieder mit Neuzugängen. Für die Anleihenmärkte erwarten die Experten sowohl in den USA als auch in Europa einen anhaltenden Aufwärtstrend der Langfristrenditen. Hauptfaktoren dafür sind die Konjunkturaufhellung und – damit verbunden – die Aussicht auf eine tendenzielle Straffung der Geldpolitik.

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