Gesamtwirtschaftliche Lage


Finanzmärkte erholen sich allmählich

An den Börsen brachte das Jahr 2009 eine deutliche Erholung der Aktienkurse. Der Jahresanfang war dabei noch stark von der Finanzkrise geprägt, die Aktienkurse fielen weltweit und erreichten oft historische Tiefststände. Hinzu kamen regelmäßige Negativmeldungen zu den Konjunkturdaten zahlreicher Staaten sowie pessimistische Vorhersagen der Wirtschaftsforschungsinstitute. Ungeachtet dessen bewirkten die Ausweitung der 2008 gestarteten Konjunkturpakete und Staatsgarantien durch mehrere Länder, bessere Wirtschaftsdaten sowie niedrige Leitzinsen gegen Ende des 1. Quartals eine leichte Markterholung, die sich im 2. Quartal fortsetzte.

Gute Halbjahresergebnisse von US-Unternehmen und die Aussage des Chefs der US-Notenbank, die amerikanische Wirtschaft habe die Rezession wahrscheinlich überstanden, belebten die Aktienmärkte im 3. Quartal merklich. Zusätzliche positive Impulse lieferten weiterhin über den Erwartungen liegende Wirtschaftsdaten verschiedener Länder sowie die Ankündigung der EZB, weitere Liquidität zur Verfügung zu stellen. Gegen Jahresende mehrten sich die positiven Wirtschaftsnachrichten und sorgten damit für weitere Impulse. Sorgen bezüglich einer Anhebung der Zinsen durch die Notenbanken und wachsender Risiken von Staaten wurden dadurch mehr als kompensiert.

Leit- und Geldmarktzinsen auf historischen Tiefstständen

Die als Teil der Maßnahmenpakete gegen die Finanzmarktkrise vorgenommenen Zinssenkungen sorgten auch 2009 weltweit für historisch niedrige Zinsniveaus. Schon 2008 hatten die USA ihre Leitzinsen de facto auf Null gesenkt, um die Refinanzierung der Banken zu sichern. Dieses Niveau wurde auch 2009 unverändert beibehalten. Die EZB senkte ihren – schon 2008 auf 2,5% reduzierten – Hauptrefinanzierungssatz in vier Schritten auf zuletzt 1,0% weiter. Deutlich zurückgegangen sind im Jahr 2009 auch die Geldmarktzinsen. So lag der Zinssatz für den Drei-Monats-EURIBOR Ende 2009 bei nur mehr 0,70%, der Ein-Monats-Satz betrug 0,45%. Beide lagen damit deutlich unter dem Leitzins.

Die Anleiherenditen, die angesichts der Zinssenkungen von FED und EZB und der gestiegenen Risikoscheu der Anleger 2008 sowohl in der Eurozone als auch in den USA auf Tiefstwerte gesunken waren, zogen gegen Jahresende 2009 wieder etwas an. Hauptfaktoren waren die positiveren Konjunkturdaten und die damit verbundene Erwartung steigender Inflationsraten.

Der Kurs des Euro hat gegenüber dem US-Dollar im Jahresvergleich mit einem Plus von 3,9% etwas zugelegt, zeigte im Jahresverlauf allerdings deutliche Schwankungen. Einem Rückgang bis auf knapp über 1,25 USD im März folgte eine Phase nahezu konstanter Zuwächse, die in die Region von 1,51 USD führte. Erst gegen Jahresende gab der Kurs wieder nach, um das Jahr mit 1,44 USD abzuschließen.

© 2010 BY UNIQA GROUP AUSTRIA