Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen waren im Jahr 2012 durch einen globalen Konjunkturabschwung geprägt. Die langfristigen Folgen der Finanzkrise drückten auch im vierten Jahr nach deren Ausbruch viele Industrieländer unter ihre Potenzialwachstumsraten. Die Volkswirtschaften der Europäischen Währungsunion verzeichneten wie im Jahr 2011 eine stark divergierende makroökonomische Entwicklung. In Deutschland expandierte das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2012 um 0,9 Prozent. Trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds verzeichnete die österreichische Volkswirtschaft mit 0,5 Prozent eine der höchsten Wachstumsraten innerhalb der Währungsunion. Die südlichen Länder der Eurozone befanden sich zum Teil in einer schweren Rezession. In Griechenland und Portugal betrug der BIP-Rückgang 7,2 beziehungsweise 3,4 Prozent. Im Vergleich dazu war der Abschwung in Italien und Spanien mit 2,4 beziehungsweise 1,6 Prozent etwas geringer.
Die makroökonomische Bilanz der USA fiel im Vergleich zum Euroraum positiver aus. Das BIP wuchs im Jahr 2012 sogar um 2,2 Prozent. Während in vielen Euroländern bereits im Verlauf des Jahres teils drastische öffentliche Sparmaßnahmen die Inlandsnachfrage dämpften, wurde die dringend notwendige Konsolidierung des US-Staatshaushalts erst zum Jahreswechsel 2012/13 in Angriff genommen.
Die hohen Arbeitslosenzahlen in vielen Ländern entwickeln sich zunehmend zu einem der drückendsten Probleme in der Eurozone. Spanien hatte per September 2012 die höchste Arbeitslosenrate mit 25,6 Prozent, gefolgt von Griechenland (24,6 Prozent), Portugal (15,8 Prozent), Irland (14,8 Prozent) und Italien (10,6 Prozent). In Österreich und Deutschland ist die Entwicklung der Arbeitslosenrate hingegen relativ stabil und liegt deutlich unter der durchschnittlichen Rate der Euroländer (4,3 beziehungsweise 6,8 Prozent im Vergleich zu 11,4 Prozent).