Die Krankenversicherung ist nach Prämien betrachtet die drittgrößte Sparte der UNIQA Group. Sie umfasst die freiwillige Krankenversicherung für Privatkunden, die betriebliche Gesundheitsvorsorge sowie Opting-out-Angebote für bestimmte Freiberufler wie Rechtsanwälte, Architekten oder Apotheker. Gruppenweit verrechneten wir 2015 in der Krankenversicherung knapp 1 Milliarde Euro an Prämien – das sind rund 16 Prozent des gesamten Prämienvolumens. In Österreich sind wir mit rund 47 Prozent Marktanteil in dieser strategisch wichtigen Sparte die unangefochtene Nummer eins. Rund 92 Prozent der Prämien fallen in Österreich an, rund 8 Prozent international.
Krankenversicherung – die Basics
Die private Krankenversicherung ist eine Schadenversicherung. Sie wird in Österreich allerdings „nach Art der Lebensversicherung“ kalkuliert. Das bedeutet vereinfacht: Es wird am Beginn der Vertragslaufzeit Deckungskapital aufgebaut, um damit die mit dem Alter steigenden Leistungen zu finanzieren. Kündigungen durch den Versicherer sind in der Krankenversicherung nicht möglich. Da sich die Kostenstrukturen im Lauf der Zeit wandeln, werden die Prämien kontinuierlich angepasst.
Rund vier Fünftel der Leistungen in der Krankenversicherung betreffen den stationären Bereich (zum Beispiel die Sonderklasse), rund ein Fünftel fließt in den ambulanten Bereich und in Summenversicherungen wie das Tagegeld für Spitalsaufenthalte. Die UNIQA Group betreibt in Österreich zudem Privatspitäler über die PremiQaMed Gruppe, eine 100-Prozent-Beteiligung der UNIQA Österreich Versicherungen AG.
Stabiles und langfristiges Geschäftsmodell
Die Krankenversicherung zeichnet sich durch stabile Beiträge zum Ergebnis, langfristige Verträge und positive Wachstumsaussichten aus. Die Prämien steigen im Einklang mit der Entwicklung der Gesundheitskosten und der Lebenserwartung. Da die Rückstellungen in der Krankenversicherung im Fall eines Austritts nicht übertragbar sind, sind die Stornoraten in diesem Bereich gering. Die Krankenversicherung wird im Gegensatz zur Sachversicherung kaum durch elementare Ereignisse beeinflusst. Allerdings stellt das aktuelle Niedrigzinsumfeld in Europa auch für diese Versicherungssparte eine Herausforderung dar.