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Risikobericht


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Risikomanagement

Das Wesen einer Versicherungsgesellschaft ist, Risiken gegen Erhalt von Prämien zu übernehmen. Diese Risiken aus dem Versicherungsgeschäft sind jedoch nur ein Teil der Risiken, die in einem Versicherungsunternehmen entstehen können. Neben allgemeinen versicherungstechnischen Risiken existieren noch Finanzrisiken, operationale Risiken sowie Managementrisiken. Unter externen Risiken werden jene Risiken verstanden, die von der Versicherungsgesellschaft nicht beeinflussbar sind.

Um sämtliche Risiken zu identifizieren, zu messen, zu aggregieren und zu steuern, wurde ein UNIQA Risikomanagementsystem geschaffen, das in sämtlichen operativen österreichischen Gesellschaften betrieben wird. Weiters wird dieses System in Deutschland, der Slowakei, Tschechien, Italien und Ungarn eingesetzt. Die noch verbleibenden Länder des UNIQA Konzerns werden im Laufe des Jahres 2007 dieses System einführen.

Der Risikomanagement-Prozess wird zentral gesteuert und von den Aktuariatsabteilungen betrieben. Diese sind für die Dokumentation sämtlicher Risiken, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden oder das Versicherungsgeschäft in einem wesentlichen Ausmaß beeinflussen könnten, zuständig. Sie berichten weiters quartalsweise an den Vorstand über die Risikolage der Gesellschaft. Darüber hinaus sind soweit erforderlich Ad-hoc-Informationen vorgesehen. In der Lebensversicherung wird unterjährig ein Asset-Liability-Management betrieben und quartalsweise werden die Stresstest-Analysen in die Berichterstattung miteinbezogen.

Promotoren, die als Bereichsverantwortliche bezeichnet werden können, sind dafür verantwortlich, dass sämtliche Risiken, die ihren Bereich betreffen, dokumentiert werden. Die eigentliche Bewertung der Risiken erfolgt durch so genannte Bewerter. Im Anschluss an die Bewertung erfolgt die Überprüfung sowohl durch den Promotor als auch durch das Risikomanagement.

Zu den einzelnen Risiken werden unter anderem die Risikohöhe und die Eintrittswahrscheinlichkeit dokumentiert. Die Multiplikation dieser beiden Werte ergibt das Risikopotenzial. Jenes Szenario, das dem höchsten Risikopotenzial entspricht, wird bei der Bewertung des Risikos hinterlegt.

Weiters ist das Risikopotenzial eine Kennzahl, die Risiken vergleichbar macht. Dadurch wird gewährleistet, dass sowohl Risiken mit hoher Eintrittswahrscheinlichkeit als auch Risiken mit großer Risikohöhe als Großrisiken betrachtet werden.

Management von versicherungstechnischen Risiken

1. Versicherungstechnische Risiken

Das Risiko eines Versicherungsvertrags ist der Eintritt des versicherten Ereignisses. Per Definition ist der Eintritt dieses Risikos zufällig und daher unvorhersehbar. Aufgrund des Gesetzes der großen Zahl wird das Risiko für ein ausreichend großes Versicherungs-Portefeuille kalkulierbar. Je größer das Portefeuille ist, welches aus ähnlichen Versicherungsverträgen besteht, desto besser ist das Ergebnis (der Schaden) abschätzbar. Aus diesem Grund streben Versicherungen nach Wachstum.

2006 4.500.985
2005 4.354.341
2004 3.613.794
2003 3.016.185
2002 2.636.938
2001 2.636.777

Das Prinzip der Versicherung baut auf dem Gesetz der großen Zahl auf: Von vielen Bedrohten sind nur wenige wirklich von einem Schaden betroffen. Für den Einzelnen ist der Schadeneintritt ungewiss, für das Kollektiv aber weitgehend bestimmt. In der Theorie gleichen sich daher schadenbelastende und schadenfreie Risiken aus. Das versicherungstechnische Risiko besteht nun in der Gefahr, dass der effektive Schadenbedarf einer bestimmten Periode vom erwarteten Bedarf abweicht. Es lässt sich in das Zufallsrisiko, das Änderungsrisiko und das Irrtumsrisiko unterteilen.

Zufallsrisiko bedeutet, dass bedingt durch den reinen Zufall mehr Schäden als erwartet eintreten. Unter dem Änderungsrisiko versteht man, dass sich nicht vorhergesehene Änderungen in den Risikofaktoren auf die tatsächlichen Schadenzahlungen auswirken. Das Irrtumsrisiko kommt dadurch zustande, dass sich durch die falsche Beurteilung der Risikofaktoren Abweichungen ergeben.

1.1. Sachversicherungen

In der UNIQA Gruppe soll in Zukunft die bereits eingeführte Gesamtkunden-Sichtweise verstärkt werden. Bei der Durchführung von Vertriebsaktionen wird dabei auf aktuarielle Berechnungen zurückgegriffen, welche die damit verbundenen Risiken berücksichtigen.

Aus Umsatzgründen wird das Rabattpouvoir vom Vertrieb meist vollkommen ausgeschöpft. Ein Risiko könnte durch die weitere Verlagerung der Rabattkompetenz an den Vertrieb entstehen. Um diesem Risiko entgegenzuwirken, werden laufend Analysen über die Ausschöpfung bzw. Verwendung der Nachlässe durchgeführt. Die Bestimmung des Gesamtrabattpouvoirs erfolgt zentral unter Einbeziehung verschiedenster Kennzahlen und wird dann auf die einzelnen Landesdirektionen aufgeteilt. Da in den verschiedenen Entlohnungssystemen auch Ertragskomponenten eingebaut sind, würde sich eine ertragsmindernde Verwendung der Rabatte direkt auf das Einkommen auswirken. Zusätzlich gibt es Rabatt-Limits, die auf Risiko und Kundenkriterien beruhen.

Rückversicherungsverträge verringern den Eigenbehalt des Erstversicherers und führen zu einer Glättung der Ergebnisse. Einerseits können sie zu einer Reduktion der Schadenquote im Eigenbehalt führen, wenn außerordentliche Ereignisse auftreten, andererseits kann ein guter Schadenverlauf die Schadenquote im Eigenbehalt auch verschlechtern. Ziel einer optimalen Rückversicherungsstrategie ist es, eine Konstruktion unter Berücksichtigung dieser Punkte zu finden.

2006 64,3
2005 66,7
2004 64,1
2003 68,9
2002 77,3
2001 73,7

Im Risikomanagement werden bezüglich unerwarteter Schäden Bewertungen zu Elementar-, Groß- und Kumulschäden in den Bereichen Sturm, Hochwasser und Erdbeben angestellt, die auf angenommenen Szenarien beruhen. Dabei verringern Rückversicherungsverträge die möglichen Schadeneintrittshöhen erheblich. Aufgrund der Möglichkeit des Ausfalls von Rückversicherern wird nachfolgend die Rückversicherungsstruktur der UNIQA Gruppe erläutert.

Für die exakte Bestimmung des Reserven- und Prämienrisikos wurde ein internes Modell implementiert, welches das Risiko aufgrund der zugrundeliegenden Portefeuille-Struktur, des aktuellen Rückversicherungsprogramms und zukünftiger Entwicklungen angibt. Basisinformationen sind dabei detaillierte Angaben hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung von Masse-, Großund Katastrophenschäden, welche aufgrund von zugrundeliegenden historischen Daten berechnet werden. Dies ermöglicht Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und durch gezielte Maßnahmen (Gestaltung von Prämien und Deckungsumfängen, Adaptierung von Rückversicherungen) das Risiko zu minimieren und das Ergebnis zu steuern.

Exkurs: Rückversicherung

Der gesamte obligatorische Rückversicherungsbedarf der operativen UNIQA Gesellschaften wird mit Rückversicherungsverträgen bei UNIQA Versicherungen AG bzw. UNIQA Re abgedeckt. Der Rückversicherer der österreichischen UNIQA Gesellschaften ist zu 100 % die UNIQA Versicherungen AG in Wien, für die internationalen UNIQA Gesellschaften fungiert die UNIQA Re in Zürich zu 100 % als Risikoträger.

Im Rahmen dieser Rückversicherungsverträge werden zwischen 50 % und 60 % des gesamten Bestands in Deckung gegeben. Dabei werden Quotenabgaben, deren Ausmaß in Abhängigkeit von der Volatilität des jeweiligen Versicherungszweigs von 25 % bis 90 % reicht, durch Schadenexzedentenverträge ergänzt. Weiters bestehen zwei Kumul-Schadenexzedentenverträge, die versicherungszweigübergreifende Großschäden aufgrund von Naturkatastrophen (Erdbeben, Überschwemmung, Hochwasser, Sturm usw.) abdecken sollen („Umbrella“).

Im Jahr 2004 wurde zusätzlich für alle Konzerngesellschaften gemeinsam eine eigene Rückversicherungslinie auf nichtproportionaler Basis für das große Industriegeschäft aufgelegt. Dabei werden nach genauen Einbringungsgrenzen Großrisiken in diversen Industrieversicherungszweigen einschließlich der allgemeinen Haftpflicht einbezogen.

Die UNIQA Versicherungen AG und die UNIQA Re poolen das von den Konzerngesellschaften übernommene Geschäft nach Versicherungszweigen und geben Brutto-Schadenexzedentenverträge, die durch Nettoquoten ergänzt werden, als „Bouquet“ an internationale Rückversicherer weiter. Für beide Gesellschaften gilt, dass die Rückversicherungsstruktur, die Konditionen, die Anteile und alle Rückversicherungspartner in diesem „Bouquet“ ident sind. Der Rückversicherungsvertrag ist zu 100 % platziert.

Die Auswirkung des Rückversicherungsprogramms auf die Schadenquote im Eigenbehalt ist aus der nachstehenden Tabelle ersichtlich:

2006 66,0
2005 68,0
2004 65,6
2003 69,8
2002 76,0
2001 73,0

Nachstehend sind die Rückversicherungsforderungen für ausständige Schäden und Spätschäden gereiht nach Ratings angegeben. Es handelt sich dabei um die Rückversicherungsabgabe der inländischen Konzerntöchter sowie der UNIQA Re aus den Sachversicherungssparten an konzernfremde Gesellschaften. Nicht enthalten sind die Abgabe der internationalen Konzerntöchter sowie der IWD-Teil aus der Mitversicherung.

AAA 4.813
AA 110.857
A 98.323
BBB* 13.609
Nicht geratet 3.705

Nicht zuletzt aufgrund der langen Dauer der Schadenabwicklung im Bereich der Allgemeinen Haftpflicht- und der Kfz-Haftpflichtversicherung ist die Bonität der Rückversicherer sehr wichtig.

Der Fristenproblematik in der Rückversicherung – Erstversicherungsverträge werden meist mehrjährig, Rückversicherungsverträge hingegen nur einjährig abgeschlossen – wird vor allem durch das Rückversicherungsteam, welches dieses Risiko steuert, im Rahmen gehalten. Zur Beurteilung der Angemessenheit der versicherungstechnischen Rückstellungen kommen systematische Analysen mit Hilfe aktuarieller Methoden zum Einsatz.

Das Sach-Kommerzgeschäft umfasst neben den Elementarsparten die Haftpflicht und die technischen Versicherungen. Es wird in der UNIQA Gruppe in drei Bereiche unterteilt:

  • standardisierte Bündelverträge für das kleine Gewerbegeschäft.

  • individuell gestaltete Verträge für mittlere Unternehmungen, bei denen der Deckungsumfang und das Exposure jedoch so sind, dass sie dezentral in den österreichischen Regionen und internationalen Tochtergesellschaften angenommen werden können.

  • Großverträge oder solche mit kompliziertem Deckungsumfang werden sowohl in Österreich als auch für die internationalen Konzerntöchter zentral entschieden und gestaltet. Die Auswahl dieser Verträge erfolgt sowohl nach quantitativen Kriterien (z. B. 2 Mio. € Versicherungssumme in der Sachversicherung) als auch nach inhaltlichen, qualitativen Kriterien (z. B. Vermögensschadendeckungen in der Haftpflicht).

Die Spitzenrisiken (z. B. über 10,9 Mio. € Probable Maximum Loss in der Sachversicherung) werden seit 2004 in einem eigenen nichtproportionalen Rückversicherungsvertrag außerhalb der obligatorischen Rückversicherung abgedeckt. Über die Einbringung in diesen Vertrag entscheidet ein Expertenteam des International Desk in Wien für die gesamte Gruppe.

Im Sachbereich werden Großrisiken vor Annahme und danach in regelmäßigen Abständen risikogerecht evaluiert und in Survey Reports dokumentiert. In der Haftpflichtsparte wird das Portefeuille für Risiken mit hohem Gefährdungsgrad einem permanenten Monitoring unterzogen (z. B. Planungsrisiken und Haftpflicht im medizinischen Bereich).

Die Industriebestände der internationalen Gesellschaften werden auf ihr Exposure und ihre Zusammensetzung (Risiko-Mix) regelmäßig analysiert und Survey Reports zu den exponierten Risiken angefertigt.

1.2. Lebensversicherungen

Das Risiko eines einzelnen Versicherungsvertrags liegt darin, dass das versicherte Ereignis eintritt. Der Eintritt wird als zufällig und daher nicht vorhersehbar angesehen. Das Versicherungsunternehmen übernimmt dieses Risiko gegen eine entsprechende Prämie. Zur Kalkulation der Prämien stützt sich der Aktuar auf folgende vorsichtig gewählte Rechnungsgrundlagen:

  • Zins: Der Rechnungszins wird so niedrig angesetzt, dass dieser in jedem Jahr mit Sicherheit erwirtschaftet werden kann.

  • Sterblichkeit: Die Sterbewahrscheinlichkeiten werden je nach Versicherungsart bewusst vorsichtig kalkuliert.

  • Kosten: Diese werden so kalkuliert, dass die auf den Vertrag entfallenden Kosten dauerhaft aus der Kostenprämie abgedeckt werden können.

Durch die vorsichtige Wahl der Rechnungsgrundlagen entstehen planmäßig Gewinne, die den Versicherungsnehmern im Wege der Gewinnbeteiligung entsprechend dem Gewinnplan in angemessener Höhe gutgeschrieben werden.

Die Kalkulation der Prämien stützt sich weiters auf die Annahme eines großen homogenen Bestands von unabhängigen Risiken, sodass die Zufälligkeit, die einem einzelnen Versicherungsvertrag innewohnt, durch das Gesetz der großen Zahl ausgeglichen wird.

Folgende Risiken bestehen für ein Lebensversicherungsunternehmen:

  • Die Rechnungsgrundlagen erweisen sich trotz vorsichtiger Wahl als unzureichend.

  • Zufällige Schwankungen wirken sich nachteilig für den Versicherer aus.

  • Der Versicherungsnehmer übt gewisse implizite Optionen zu seinem Vorteil aus.

Die Risiken des Versicherers lassen sich in versicherungstechnische und finanzielle Risiken einteilen.

Kapital- und Risikoversicherungen

Das Portefeuille von UNIQA besteht größtenteils aus langfristigen Versicherungsverträgen. Kurzfristige Todesfallversicherungen spielen eine untergeordnete Rolle.

In der folgenden Tabelle wird die Anzahl der Versicherungsverträge nach Tarifgruppen und Versicherungssummen aufgeteilt, wobei die Gesellschaften UNIQA Personenversicherung AG, Raiffeisen Versicherung AG, Salzburger Landes-Versicherung und CALL DIRECT Versicherung AG berücksichtigt sind.

Anzahl der Versicherungsverträge per 31.12.2006
Aufgeschobene

Kategorie*

Kapital-
versicherung

Renten-
versicherung
Flüssige
Renten-
versicherung

Risiko-
versicherung
0 bis 20.000 € 1.272.818 86.818 14.260 174.619
20.000 bis 40.000 € 282.672 40.181 229 37.284
40.000 bis 100.000 € 111.480 22.549 50 123.879
100.000 bis 200.000 € 12.486 3.740 1 61.922
> 200.000 € 2.836 1.169 0 8.545

Sterblichkeit
Bei Versicherungen mit Todesfallcharakter wird implizit ein Sicherheitszuschlag auf die Risikoprämien eingerechnet, indem der Prämienkalkulation eine Periodentafel (AöSt 1990/92 bzw. AöSt 2000/02) zugrunde gelegt wird.

Durch Risikoselektion (Gesundheitsprüfung) lässt sich erreichen, dass die Sterbewahrscheinlichkeiten des Bestands stets kleiner sind als die der gesamten Bevölkerung, weiters bewirkt der Sterblichkeitsfortschritt, dass die realen Sterbewahrscheinlichkeiten stets kleiner sind als die in der Periodentafel ausgewiesenen Werte.

Homogenität und Unabhängigkeit der versicherten Risiken
Ein Versicherungsunternehmen ist bestrebt, sein Portefeuille aus möglichst homogenen unabhängigen Risiken zusammenzustellen, entsprechend dem klassischen deterministischen Ansatz der Prämienkalkulation. Da dies in der Praxis aber kaum möglich ist, resultiert daraus für den Versicherer ein nicht zu unterschätzendes Risiko durch zufällige Schwankungen, insbesondere durch Ausbruch epidemischer Erkrankungen (Aids, SARS, Vogelgrippe usw.), da sich hier nicht nur die kalkulatorischen Sterbewahrscheinlichkeiten als zu niedrig erweisen können, sondern auch die Voraussetzung der Unabhängigkeit der Risiken nicht mehr gegeben ist.

Im Portefeuille enthaltene Kumulrisiken können durch Rückversicherungsverträge gemindert werden. Als erster Rückversicherer fungiert die UNIQA Versicherungen AG mit einem Selbstbehalt von 200.000 € pro versichertes Leben; die Exzedenten sind im Wesentlichen bei Swiss Re, Münchener Rück und Gen Re in Rückdeckung. Mit Swiss Re existiert weiters ein Katastrophenexzedenten- Vertrag (CAT-XL), bei dem allerdings Schäden infolge von Epidemien ausgeschlossen sind.

Antiselektion
In den Portefeuilles der Raiffeisen Versicherung AG und der UNIQA Personenversicherung AG befinden sich große Bestände von Risikoversicherungen mit Prämienanpassungsklauseln. Diese erlauben dem Versicherer die Prämien im Falle einer (wenig wahrscheinlichen) Verschlechterung des Sterblichkeitsverhaltens anzuheben. Dabei ist allerdings die Gefahr einer möglichen Antiselektion gegeben: Gute Risiken würden eher kündigen und schlechtere weiter im Bestand verbleiben.

Rentenversicherungen

Sterblichkeit
Eine große Unsicherheit bedeutet die Verringerung der Sterbewahrscheinlichkeiten für die Rentenversicherung: Der Sterblichkeitsfortschritt infolge des medizinischen Fortschritts und infolge geänderter Lebensgewohnheiten ist kaum extrapolierbar.

Versuche einer Vorhersage dieses Effekts wurden bei der Erstellung der Generationentafeln unternommen, allerdings existieren solche Tafeln nur für die österreichische Bevölkerung. Diese Daten sind nicht auf andere Länder anwendbar. Darüber hinaus hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass diese Änderungen in ihrer Auswirkung jeweils stark unterschätzt wurden, sodass für Rentenversicherungsverträge stets Nachreservierungen vorgenommen werden mussten. Für Rentenversicherungsverträge in der Anwartschaftsphase wurde eine Pauschalrückstellung gebildet, für liquide Renten wurde eine den geänderten Verhältnissen des Langlebigkeitsrisikos entsprechende Nachreservierung vorgenommen.

Antiselektion
Das Rentenwahlrecht bei aufgeschobenen Rentenversicherungen führt ebenfalls zu einer Antiselektion: Nur diejenigen Versicherungsnehmer, die sich sehr gesund fühlen, wählen die Rentenzahlung, alle anderen wählen die teilweise oder vollständige Kapitalzahlung; auf diese Weise setzt sich der Rentenbestand tendenziell aus wesentlich gesünderen Personen, d. h. schlechteren Risiken, zusammen, als es dem Mittel der Bevölkerung entspricht.

Diesem Phänomen lässt sich durch entsprechende Modifikationen der Rentnersterbetafeln begegnen. Eine weitere Möglichkeit besteht in der Forderung, dass die Ausübung des Rentenwahlrechts spätestens ein Jahr vor Ablauf im Voraus angekündigt werden muss.

Finanzielle Risiken

Der Rechnungszins, der bei der Zeichnung von Neugeschäft der Kalkulation zugrunde gelegt werden darf, richtet sich nach der Höchstzinssatzverordnung und beträgt derzeit 1,75 % p. a. (Lebensaktie, Zukunftsplan) bzw. 2,25 % p. a. (sonstige Lebensversicherungen). Im Bestand befinden sich jedoch auch ältere Verträge mit Rechnungszinssätzen bis zu 4,0 % p. a.; der mittlere Rechnungszinssatz im Bestand beträgt 2,92 %.

Da diese Zinssätze vom Versicherungsunternehmen garantiert werden, besteht das finanzielle Risiko gerade darin, dass diese Renditen nicht erwirtschaftet werden können. Da in der klassischen Lebensversicherung überwiegend in zinstragende Titel (Anleihen, Darlehen usw.) investiert wird, stellt die Unvorhersehbarkeit der langfristigen Zinsentwicklung das bedeutendste finanzielle Risiko eines Lebensversicherungsunternehmens dar. Besonders schwer wiegt das Zinsrisiko bei Rentenversicherungen, da es sich hier um sehr langfristige Verträge handelt.

Das Zinsrisiko wirkt auf folgende Arten:

Anlage- und Wiederanlagerisiko
Prämien, die in der Zukunft eingehen, müssen zu einem bei Abschluss garantierten Zinssatz angelegt werden, es ist aber durchaus möglich, dass zur Zeit des Prämieneingangs keine entsprechenden Titel erhältlich sind. Ebenso müssen künftige Erträge zumindest zum Rechnungszins wiederveranlagt werden.

Verhältnis Assets zu Liabilities
Aus praktischen Gründen ist das Ziel der Fristenkongruenz (Duration Matching) auf Anlage- und Forderungsseite nicht vollständig zu realisieren: Die Duration der „Assets“ beträgt zwischen fünf und sechs Jahren, die der „Liabilities“ ist jedoch wesentlich länger. Hier öffnet sich ein so genannter Duration Gap, der bewirkt, dass sich im Falle sinkender Zinsen das Verhältnis Assets zu Liabilities verringert.

Wert impliziter Optionen
Lebensversicherungsverträge enthalten implizite Optionen, die vom Versicherungsnehmer ausgeübt werden können. Die Möglichkeiten des teilweisen oder vollständigen Rückkaufs bzw. der teilweisen oder vollständigen Prämienfreistellung sind zwar Finanzoptionen; diese Optionen werden jedoch nicht unbedingt infolge korrekter finanzrationaler Entscheidungen ausgeübt. Das bedeutet jedoch im Falle eines Massenrückkaufs (z. B. als Folge einer wirtschaftlichen Krise) ein erhebliches Risiko für das Versicherungsunternehmen.

Die Frage, ob ein Kapital- bzw. ein Rentenwahlrecht ausgeübt werden soll, ist neben subjektiven Motiven des Versicherungsnehmers auch von finanzrationalen Überlegungen geprägt; je nach dem bei Ablauf gültigen Zinsniveau wird ein Versicherungsnehmer sich für das Kapital bzw. die Rente entscheiden, sodass diese Optionen einen wesentlichen (Geld-)Wert für den Versicherungsnehmer und somit ein entsprechendes Risiko für den Versicherer darstellen.

Ein weiteres finanzielles Risiko ist insbesondere die Garantie eines Verrentungsfaktors. Hier garantiert das Versicherungsunternehmen, eine im Voraus nicht bekannte Summe (nämlich den Wert der Fondsanteile bei Ablauf) gemäß einem bei Abschluss festgesetzten Zinssatz und einer bei Abschluss festgelegten Sterbetafel (es handelt sich hierbei um ein nicht ausschließlich finanzielles Risiko) zu verrenten.

Neben diesen versicherungstechnischen bzw. finanziellen Risiken muss noch das Kostenrisiko genannt werden: Der Versicherer garantiert während der gesamten Laufzeit des Vertrags nur gerade die kalkulierten Kosten zu entnehmen. Hier besteht das unternehmerische Risiko, dass die Kostenprämien nicht ausreichen (z. B. durch Inflation hervorgerufene Kostensteigerungen).

1.3. Krankenversicherung

Die Krankenversicherung ist eine Schadensversicherung, die in ihren Rechnungsgrundlagen biometrische Risiken berücksichtigt und in Österreich nach „Art der Lebensversicherung“ betrieben wird. Kündigungen durch den Versicherer sind außer wegen Obliegenheitsverletzungen des Versicherten nicht möglich. Die Kalkulation der Prämien ist daher so durchzuführen, dass diese bei gleichbleibenden Wahrscheinlichkeiten ausreichen, um die in der Regel mit dem Alter steigenden Versicherungsleistungen zu decken. Die Wahrscheinlichkeiten und Kostenstrukturen können sich im Lauf der Zeit häufig ändern. Aus diesem Grund gibt es für die Krankenversicherung die Möglichkeit, die Prämien immer wieder den veränderten Rechnungsgrundlagen anzupassen.

Bei der Übernahme der Risiken wird auch das vorhandene Risiko der Personen überprüft. Wird dabei festgestellt, dass eine Erkrankung bereits vorhanden ist, die ein höheres Kostenrisiko als beim kalkulierten Bestand erwarten lässt, so wird diese Erkrankung entweder aus der Erstattung ausgeschlossen, ein adäquater Risikozuschlag verlangt oder das Risiko nicht gezeichnet.

Durch die Kalkulation nach „Art der Lebensversicherung“ wird in der Krankenversicherung ein Deckungskapital („Alterungsrückstellung“) aufgebaut, das in späteren Jahren wieder abgebaut wird, da daraus ein immer größerer Teil der mit dem Alter steigenden Leistungen finanziert wird.

Der Rechnungszinssatz für diese Deckungsrückstellung beträgt vorsichtige 3 %, sodass das Veranlagungsrisiko der Krankenversicherung in Österreich relativ gering ist. Sollte zu erwarten sein, dass 3 % in Zukunft nicht mehr zu erreichen wären, müsste diese Tatsache für die zukünftigen Leistungen berücksichtigt und in die Prämienanpassung einbezogen werden.

Die operationalen Risiken sind im Wesentlichen durch die IT-Architektur und durch Fehler, die aus den Geschäftsprozessen (Vertragsgestaltung, Risikoprüfung und Leistungsabrechnung) entstehen können, bestimmt. Durch ein Risikomanagement sollen diese Risiken sehr klein gehalten werden.

Die gesetzlichen Risiken sind vor allem dadurch gegeben, dass durch gesetzliche Änderungen Einfluss auf das bestehende Geschäftsmodell der privaten Krankenversicherung genommen wird. Darunter fallen insbesondere Änderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen, durch welche die derzeitigen Möglichkeiten der Anpassung an veränderte Gegebenheiten erschwert oder unmöglich gemacht würden bzw. die Ertragsmöglichkeiten stark verringert würden. Hier werden die Entwicklungen im Rahmen des Versicherungsverbands beobachtet und gegebenenfalls wird versucht, auf Fehlentwicklungen aus Sicht der privaten Krankenversicherer einzuwirken.

2. Finanzrisiken

Bei zahlreichen Versicherungsprodukten wird ein kalkulatorischer Zins für den Veranlagungszeitraum zwischen erwarteter Einzahlung und erwarteter Auszahlung berücksichtigt. Das Risiko besteht somit in einem Abweichen der erwarteten bzw. kalkulierten Verzinsung und der tatsächlich am Kapitalmarkt erzielten Kapitalerträge. Die wesentlichsten Bestandteile dieser Kapitalmarktrisiken sind:

  • Zinsänderungsrisiko: mögliche Verluste durch die Veränderung von Höhe und Fristigkeitsstruktur von Zinsen.

  • Aktienrisiko: mögliche Verluste durch Kursentwicklungen auf den Aktienmärkten aufgrund makroökonomischer und unternehmensbezogener Veränderungen.

  • Kreditrisiko: mögliche Verluste aufgrund der Zahlungsunfähigkeit oder der Bonitätsverschlechterung von Schuldnern oder Vertragspartnern.

  • Währungsrisiko: mögliche Verluste durch Veränderung von Wechselkursen.

  • Liquiditätsrisiko: die Gefahr, im Zeitpunkt der geplanten Auszahlung nicht über ausreichende liquide Mittel zu verfügen.

Die Finanzrisiken sind je nach Kapitalanlagenstruktur unterschiedlich gewichtet und verschieden stark ausgeprägt. Die Auswirkungen der Finanzrisiken auf den Wert der Kapitalanlagen beeinflussen jedoch auch teilweise die Höhe der versicherungstechnischen Verbindlichkeiten. Es besteht somit teilweise eine Abhängigkeit zwischen der Entwicklung der Vermögenswerte und Schulden aus den Versicherungsverträgen. UNIQA beobachtet die Ertragserwartungen und Risiken der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten aus Versicherungsverträgen im Rahmen eines Asset-Liability-Management-Prozesses (ALM). Ziel ist es, mit möglichst hoher Sicherheit einen Kapitalertrag zu erzielen, der nachhaltig höher ist als die Fortschreibung der versicherungstechnischen Verbindlichkeiten. Dabei werden Vermögenswerte und Schulden in unterschiedlichen Abrechnungskreisen geführt. Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Abrechnungskreise, welche sich aus den verschiedenen Produktkategorien ergeben.

Langfristige Lebensversicherungsverträge mit Garantieverzinsung und Gewinnbeteiligung 13.943.506 12.988.283
Langfristige Verträge der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung 1.952.897 1.492.241
Langfristige Krankenversicherungsverträge 2.083.161 2.042.431
Kurzfristige Verträge der Schaden- und Unfallversicherung 3.438.782 3.036.411
Summe 21.418.346 19.559.365
Langfristige Lebensversicherungsverträge mit Garantieverzinsung und Gewinnbeteiligung 13.713.127 12.958.338
Langfristige Verträge der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung 1.911.516 1.457.692
Langfristige Krankenversicherungsverträge 2.224.055 2.085.526
Kurzfristige Verträge der Schaden- und Unfallversicherung 1.918.533 1.798.359
Summe 19.767.231 18.299.915

2.1. Zinsänderungsrisiko

Aufgrund der Veranlagungsstruktur und des hohen Anteils an zinstragenden Titeln ist das Zinsrisiko ein sehr wesentlicher Bestandteil der Finanzrisiken. Die folgende Tabelle zeigt die zinstragenden Wertpapiere und die durchschnittlichen Zinskupons nach den wichtigsten Kapitalanlagekategorien und deren durchschnittliche Kuponverzinsung zum Bilanzstichtag.

2006 2005 2006 2005 2006 2005
Festverzinsliche Wertpapiere
High-Grade-Anleihen 4,05 4,31 4,95 4,39 5,06 4,90
Bank-/Unternehmensanleihen 4,75 4,55 7,50 5,76 3,97 4,04
Emerging-Markets-Anleihen 7,61 6,86 7,82 7,98 8,17 7,02
High-Yield-Anleihen 6,30 6,50 8,07 8,10 6,51 8,59
Sonstige Veranlagungen 4,08 3,80 3,19 3,19
Festverzinsliche Passiva
Nachrangige Verbindlichkeiten 5,34 5,49
Garantiezins Lebensversicherung 2,92 3,00
Begebene Anleihen 4,00 4,00

Langfristige Verträge und Verträge mit Garantieverzinsung und Gewinnbeteiligung in der Lebensversicherung
Die Versicherungsverträge mit Zinsgarantie und zusätzlicher Gewinnbeteiligung beinhalten das Risiko, dass über einen nachhaltigen Zeitraum nicht der garantierte Zinssatz erwirtschaftet wird. Ein über den garantierten Zinssatz hinaus erwirtschafteter Kapitalertrag wird zwischen dem Versicherungsnehmer und dem Versicherer geteilt, wobei der Versicherungsnehmer einen angemessenen Anteil am Überschuss erhält. Folgende Tabelle zeigt die Gegenüberstellung von Vermögenswerten und Schulden bei solchen Versicherungsverträgen.

Renten 10.213.018 9.226.366
Aktien 1.164.251 1.289.589
Alternatives 810.089 747.333
Beteiligungen 82.711 80.807
Darlehen 302.187 459.568
Immobilien 642.796 418.435
Liquidität 635.751 682.481
Depotforderungen 92.702 83.704
Summe 13.943.506 12.988.283
Unterschiedsbetrag der Immobilien
zwischen Buchwert und Marktwert
163.867 144.589
Rückstellungen und Verbindlichkeiten
aus langfristigen Lebensversicherungsverträgen
mit Garantieverzinsung und
Gewinnbeteiligung
31.12.2006
Tsd. €
31.12.2005
Tsd. €
Deckungsrückstellung 12.541.017 11.710.531
Rückstellung für erfolgsunabhängige
Prämienrückerstattung
13 0
Rückstellung für erfolgsabhängige
Prämienrückerstattung bzw.
Gewinnbeteiligung
687.165 798.463
Sonstige versicherungstechnische
Rückstellungen
15.239 17.383
Rückstellung für noch nicht abgewickelte
Versicherungsverträge
90.982 80.914
Depotverbindlichkeiten 378.712 351.046
Summe 13.713.127 12.958.338

Die folgende Tabelle zeigt die Struktur der Restlaufzeiten von zinstragenden Wertpapieren und Darlehen.

<= Jahr 688.828 295.986
> 1 Jahr bis <= 3 Jahre 1.546.677 1.137.819
> 3 Jahre bis <= Jahre 1.400.020 1.415.906
> 5 Jahre bis <= 7 Jahre 1.923.959 2.596.612
> 7 Jahre bis <= Jahre 1.786.409 1.768.978
> 10 Jahre bis <= Jahre 1.392.811 1.179.110
> 15 Jahre 1.774.369 1.291.522
Summe 10.513.073 9.685.934

Die kapitalgewichtete durchschnittliche Restlaufzeit der versicherungstechnischen Verbindlichkeiten liegt im Bereich von rund 8,5 Jahren (2005: 8,4 Jahre).

Langfristige fonds- und indexgebundene Lebensversicherungsverträge
Im Bereich der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung werden der Zinsertrag und sämtliche Wertschwankungen der gewidmeten Kapitalanlagen in den versicherungstechnischen Rückstellungen abgebildet. Somit besteht kein Finanzrisiko aus der Sicht des Versicherers. Folgende Tabelle zeigt die Kapitalanlagenstruktur der Finanzanlagen, welche zur Bedeckung der versicherungstechnischen Rückstellungen aus fonds- und indexgebundenen Lebensversicherungen dienen.

Aktienfonds 672.620 493.872
Rentenfonds 1.236.337 959.076
Liquidität 43.939 38.916
Andere Kapitalanlagen 1 377
Summe 1.952.897 1.492.241

Langfristige Versicherungsverträge in der Krankenversicherung
Der Rechnungszinssatz für die Deckungsrückstellung in der Krankenversicherung, welche nach Art der Lebensversicherung betrieben wird, beträgt 3 %. Dieser Rechnungszinssatz ist jedoch nicht garantiert und kann unter Nachweis gegenüber der Versicherungsaufsicht auf einen geringeren zu erwartenden Kapitalertrag reduziert werden. Die folgende Tabelle zeigt die Kapitalanlagenstruktur, welche zur Deckung der Versicherungsverbindlichkeiten vorhanden ist.

Renten 1.154.135 1.017.857
Aktien 133.201 186.545
Alternatives 96.335 66.203
Beteiligungen 27.476 36.450
Darlehen 303.746 354.320
Immobilien 195.770 203.327
Liquidität 172.499 177.728
Summe 2.083.161 2.042.431
Unterschiedsbetrag der Immobilien
zwischen Buchwert und Marktwert
231.861 228.118
Rückstellungen und Verbindlichkeiten
aus langfristigen Krankenversicherungsverträgen
31.12.2006
Tsd. €
31.12.2005
Tsd. €
Deckungsrückstellung 1.972.628 1.839.393
Rückstellung für erfolgsunabhängige
Prämienrückerstattung
20.793 18.546
Rückstellung für erfolgsabhängige Prämienrückerstattung bzw. Gewinnbeteiligung 57.191 56.612
Sonstige versicherungstechnische Rückstellungen 5.916 1.070
Rückstellung für Prämienüberträge 14.959 13.918
Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsverträge 150.725 154.010
Depotverbindlichkeiten 1.842 1.976
Summe 2.224.055 2.085.526

Schaden- und Unfall-Versicherungsverträge
Die meisten Schaden- und Unfall-Versicherungsverträge sind kurzfristig. Aufgrund des kurzfristigen Veranlagungszeitraums besteht naturgemäß ein geringeres Risiko aus Finanzrisiken. Die versicherungstechnischen Rückstellungen werden nicht abgezinst, sodass kein kalkulatorischer Zins für die kurzfristige Veranlagung vorgegeben ist. Die durchschnittliche Laufzeit der zur Bedeckung der versicherungstechnischen Rückstellungen veranlagten zinstragenden Wertpapiere und Darlehen wird in der nachfolgenden Tabelle dargestellt.

<= Jahr 203.409 248.346
> 1 Jahr bis <= 3 Jahre 261.545 233.004
> 3 Jahre bis <= Jahre 304.229 263.930
> 5 Jahre bis <= 7 Jahre 509.274 262.948
> 7 Jahre bis <= Jahre 471.467 394.218
> 10 Jahre bis <= Jahre 163.883 335.564
> 15 Jahre 163.397 132.542
Summe 2.077.205 1.870.551

Die Kapitalanlagenstruktur im Bereich der Schaden- und Unfallversicherung stellt sich wie folgt dar.

Renten 1.426.894 1.511.366
Aktien 166.185 156.721
Alternatives 80.184 36.955
Beteiligungen 624.072 364.501
Darlehen 428.111 359.187
Immobilien 441.872 457.345
Liquidität 258.489 136.414
Depotforderungen 12.975 13.922
Summe 3.438.782 3.036.411
Unterschiedsbetrag der Immobilien zwischen Buchwert und Marktwert 150.996 143.320
Rückstellungen und Verbindlichkeiten
aus kurzfristigen Verträgen der Schaden- und
Unfallversicherung
31.12.2006
Tsd. €
31.12.2005
Tsd. €
Rückstellung für Prämienüberträge 343.997 308.686
Deckungsrückstellung 44.550 50.231
Rückstellung für noch nicht abgewickelte
Versicherungsverträge
1.458.607 1.370.935
Rückstellung für erfolgsunabhängige
Prämienrückerstattung
26.907 23.220
Rückstellung für erfolgsabhängige
Prämienrückerstattung bzw. Gewinnbeteiligung
8.191 8.443
Sonstige versicherungstechnische
Rückstellungen
19.651 19.350
Depotverbindlichkeiten 16.630 17.493
Summe 1.918.533 1.798.359

Die durchschnittliche Vertragszeit in der Schaden- und Unfallversicherung liegt zwischen drei und fünf Jahren.

2.2. Aktienrisiken

Bei der Veranlagung in Aktienmärkte wird das Risiko durch verschiedene Managementstile (Total-Return-Ansatz, benchmarkorientierter Ansatz und Value-Growth-Ansatz sowie branchen- und regionenspezifische bzw. fundamentale Titelselektion) diversifiziert. Die effektive Investitionsquote wird über den Einsatz derivativer Finanzinstrumente zu Absicherungszwecken gesteuert. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Kapitalanlagenstruktur des Aktienportfolios nach Asset-Klassen.

Aktien Europa 649.588 781.476
Aktien Amerika 85.456 113.936
Aktien Asien 128.591 193.380
Aktien international1) 1.401 69.582
Aktien Emerging Markets 142.316 195.232
Aktien Total Return2) 401.580 263.194
Sonstige Aktien 56.200 16.057
Summe 1.465.133 1.632.855

2.3. Kreditrisiko

Bei der Veranlagung von Wertpapieren wird – unter Abwägung der Ertragschancen und Risiken – in Schuldverschreibungen unterschiedlichster Bonität investiert. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Bonitätsstruktur der festverzinsten Kapitalanlagen.

AAA 3.603.331 3.441.215
AA 3.603.847 2.896.111
A 3.110.333 2.438.287
BBB 1.029.342 906.437
BB 1.082.315 1.095.305
B 381.519 94.578
CCC 51.308 76.352
Nicht geratet 150.871 807.304
Summe 13.012.867 11.755.589

2.4. Währungsrisiko

Die UNIQA Gruppe veranlagt in Wertpapieren unterschiedlichster Währungen. Obwohl das Versicherungsgeschäft in verschiedenen Ländern betrieben wird, korrespondieren die Fremdwährungsrisiken der Kapitalanlagen nicht immer mit den Währungsrisiken der versicherungstechnischen Rückstellungen und Verbindlichkeiten. Das dabei wesentlichste Währungsrisiko liegt in USD. Die nachfolgende Tabelle zeigt einen Aufriss der Vermögenswerte und Schulden nach Währungen.

Der Marktwert der Wertpapierveranlagungen in USD betrug zum Bilanzstichtag am 31. Dezember 2006 2.532 Mio. €. Das Wechselkursrisiko wurde durch derivative Finanzinstrumente auf 101 Mio. € reduziert, die Absicherungsquote betrug 96,0 %. Die Absicherung wurde während des Geschäftsjahres in einer Bandbreite zwischen 66 % und 98 % aufrechterhalten.

Aktiva
Kapitalanlagen 19.622.362 101.067 1.694.917 21.418.346
Sonstige Sachanlagen 100.264 10.849 111.113
Immaterielle
Vermögensgegenstände
1.097.655 66.006 1.163.661
Rückversicherungsanteil
an den
versicherungstechnischen
Rückstellungen
953.174 93.353 1.046.527
Übrige Aktiva 733.552 113.931 847.483
Summe Aktiva 22.507.007 101.067 1.979.056 24.587.131
Rückstellungen und
Verbindlichkeiten
Nachrangige
Verbindlichkeiten
475.000 475.000
Versicherungstechnische
Rückstellungen
19.176.359 934.634 20.110.993
Sonstige Rückstellungen 708.052 14.267 722.319
Verbindlichkeiten 1.831.926 117.108 1.949.035
Summe Verbindlichkeiten 22.191.337 1.066.009 23.257.347

Aktiva
Kapitalanlagen 17.637.935 431.797 1.489.633 19.559.365
Sonstige Sachanlagen 126.285 9.014 135.299
Immaterielle Vermögensgegenstände 1.028.736 51.008 1.079.744
Rückversicherungsanteil an den versicherungs-
technischen Rückstellungen
893.737 99.637 993.374
Übrige Aktiva 718.912 81.698 800.610
Summe Aktiva 20.405.605 431.797 1.730.990 22.568.392
Rückstellungen und Verbindlichkeiten
Nachrangige Verbindlichkeiten 325.000 325.000
Versicherungstechnische Rückstellungen 17.939.377 727.644 18.667.021
Sonstige Rückstellungen 691.091 7.866 698.957
Verbindlichkeiten 1.641.124 102.615 1.743.739
Summe Verbindlichkeiten 20.596.592 838.125 21.434.718

2.5. Liquiditätsrisiko

Die UNIQA Gruppe hat täglich ihre Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen. Aus diesem Grund wird eine genaue Liquiditätsplanung für die unmittelbar folgenden Monate geführt und weiters seitens des Vorstands ein Minimum-Liquiditätsbestand definiert, welcher als Barmittelreserve auf täglicher Basis zur Verfügung steht. Für Private-Equity-Veranlagungen bestehen weitere Zeichnungsverpflichtungen in Höhe von 202,0 Mio. €. Aus Multitranche-Anleihen resultieren Verpflichtungen von 90,0 Mio. €.

2.6. Sensitivitäten

Das Risikomanagement für Kapitalanlagen erfolgt in einem strukturierten Kapitalanlageprozess, in dem die verschiedenen Marktrisiken auf Ebene der Auswahl einer strategischen Asset-Allocation, der taktischen Gewichtung der einzelnen Asset-Klassen in Abhängigkeit von der Marktmeinung und in Form von Timing- und Selektionsentscheidungen gesteuert werden. Als Kennzahlen werden insbesondere Stresstests und Sensitivitätsanalysen eingesetzt, um das Risiko zu messen, zu beobachten und aktiv zu steuern.

Im Folgenden werden die wichtigsten Marktrisiken in Form von Sensitivitätskennzahlen dargestellt, wobei es sich bei den Angaben um eine Stichtagsbetrachtung handelt und somit nur grobe Anhaltspunkte für zukünftige Marktwertverluste gezeigt werden können. Die Kennzahlen werden auf Basis finanzmathematischer Grundlagen theoretisch berechnet und berücksichtigen keine Diversifikationseffekte zwischen den einzelnen Marktrisiken bzw. gegensteuernden Maßnahmen, die in verschiedenen Marktszenarien getroffen werden.

in Tsd. € +100 Basispunkte –100 Basispunkte +100 Basispunkte –100 Basispunkte
High-Grade-Anleihen –244.381 244.381 –232.091 232.091
Bank-/Unternehmensanleihen –159.067 159.067 –150.101 150.101
Emerging-Markets-Anleihen –41.857 41.857 –13.116 13.116
High-Yield-Anleihen –2.027 2.027 –1.728 1.728
Summe –447.332 447.332 –397.037 397.037
in Tsd. € +10 % –10 % +10 % –10 %
Aktien Europa 60.895 –60.895 78.265 –78.265
Aktien Amerika 8.509 –8.509 11.391 –11.391
Aktien Asien 12.468 –12.468 19.450 –19.450
Aktien international 27 –27 5.855 –5.855
Aktien Emerging Markets 13.875 –13.875 19.536 –19.536
Aktien Total Return 39.967 –39.967 26.319 –26.319
Sonstige Aktien –18.851 34.151 –4.849 4.849
Summe 116.890 –101.590 155.968 –155.968
in Tsd. € +10 % –10 % +10 % –10 %
EUR 0 0 0 0
USD 9.569 –9.569 43.180 –43.180
Andere 141.597 –141.597 144.333 –144.333
Summe 151.166 –151.166 187.512 –187.512
in Tsd. € Spreadveränderung + +
AAA 0 Basispunkte 0 0 0 0
AA 25 Basispunkte –41.493 41.493 –42.490 42.490
A 50 Basispunkte –64.780 64.780 –63.536 63.536
BBB 75 Basispunkte –65.987 65.987 –69.130 69.130
BB 100 Basispunkte –67.275 67.275 –53.275 53.275
B 125 Basispunkte –21.536 21.536 –7.017 7.017
CCC 150 Basispunkte –5.156 5.156 –2.613 2.613
Nicht geratet 100 Basispunkte –7.222 7.222 –2.183 2.183
Summe –273.448 273.448 –240.244 240.244

Value at Risk (VaR)

Das übergreifende Marktrisiko des Kapitalanlagenportfolios wird auf Basis des VaR-Ansatzes ermittelt. Die Kennzahl wird für ein Konfidenzintervall von 95 % und eine Haltedauer von einem Jahr berechnet. Als Basisdaten werden historische Zahlen des letzten Kalenderjahres und eine Gleichgewichtung der einzelnen Werte (Decayfaktor 1) zugrunde gelegt.

In der folgenden Tabelle werden die VaR-Kennzahlen des letzten Geschäftsjahres als Stichtags-, Jahresdurchschnitts-, Jahreshöchst- und Jahrestiefstwerte dargestellt.

31.12.2006 514.686 194.216 61.579 432.430 –173.539
31.12.2005 746.000 131.000 102.000 741.000 –229.000
Tiefst 480.245 194.216 59.086 392.192 –173.539
Mittelwert 523.467 221.224 64.737 439.755 –202.249
Höchst 594.831 248.796 72.350 528.187 –248.406
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