UNIQA ist in der Lebens- und Krankenversicherung und in nahezu allen Sparten der Schaden- und Unfallversicherung aktiv. UNIQA betreut rund 8,7 Millionen Kunden, mehr als 17,4 Millionen Versicherungsverträge mit einem verrechneten Prämienvolumen (inklusive der Sparanteile der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung) von rund 5,5 Milliarden Euro (2011: 5,5 Milliarden Euro) und Kapitalanlagen von 26,3 Milliarden Euro (2011: 24,6 Milliarden Euro). UNIQA ist die zweitgrößte Versicherung Österreichs und verfügt über ein starkes Netzwerk in CEE mit einer Präsenz in 16 Ländern.
Prämienentwicklung
Das Gesamtprämienvolumen von UNIQA erhöhte sich 2012 unter Berücksichtigung der Sparanteile der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung in Höhe von 679,0 Millionen Euro (2011: 633,9 Millionen Euro) trotz eines Rückgangs im Bereich der Einmalerläge leicht um 0,2 Prozent auf 5.543,1 Millionen Euro (2011: 5.534,2 Millionen Euro). Die konsolidierten verrechneten Gesamtprämien sanken dagegen geringfügig um 0,7 Prozent auf 4.864,2 Millionen Euro (2011: 4.900,2 Millionen Euro).
Im Bereich der Versicherungen gegen laufende Prämienzahlung gab es mit einem Zuwachs von 1,5 Prozent auf 5.009,7 Millionen Euro (2011: 4.933,3 Millionen Euro) eine zufriedenstellende Entwicklung. Der Rückgang im Einmalerlagsgeschäft konnte zwar im Jahr 2012 eingebremst werden, dennoch verringerte sich das Volumen aufgrund der Verlängerung der steuerlich begünstigten Mindestbehaltefrist in Österreich und der bewussten Rücknahme des Geschäfts in Polen um 11,2 Prozent auf 533,5 Millionen Euro (2011: 600,9 Millionen Euro).
Die abgegrenzten Konzernprämien inklusive der Sparanteile der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung (nach Rückversicherung) in Höhe von 649,9 Millionen Euro (2011: 599,7 Millionen Euro) stiegen um 0,2 Prozent auf 5.273,8 Millionen Euro (2011: 5.264,7 Millionen Euro). Das abgegrenzte Prämienvolumen im Eigenbehalt (nach IFRS) sank um 0,9 Prozent auf 4.623,9 Millionen Euro (2011: 4.665,0 Millionen Euro).
Im Geschäftsjahr 2012 entfielen damit 45,9 Prozent (2011: 43,5 Prozent) des verrechneten Prämienvolumens auf die Schaden- und Unfallversicherung, 16,4 Prozent (2011: 15,9 Prozent) auf die Krankenversicherung und 37,7 Prozent (2011: 40,6 Prozent) auf die Lebensversicherung.
In Österreich reduzierten sich die verrechneten Prämien inklusive der Sparanteile der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung im Jahr 2012 um 3,2 Prozent auf 3.566,2 Millionen Euro (2011: 3.685,8 Millionen Euro). Die laufenden Prämien gingen dabei um 2,0 Prozent auf 3.474,0 Millionen Euro (2011: 3.545,8 Millionen Euro) zurück. Die Einmalerläge fielen aufgrund der bereits erwähnten Verlängerung der steuerlich begünstigten Mindestbehaltedauer um 34,2 Prozent auf 92,1 Millionen Euro (2011: 140,0 Millionen Euro).
Inklusive der Sparanteile der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung betrug das abgegrenzte Prämienvolumen in Österreich 3.470,7 Millionen Euro (2011: 3.595,5 Millionen Euro). Das abgegrenzte Prämienvolumen im Eigenbehalt (nach IFRS) sank 2012 um 0,6 Prozent auf 3.113,2 Millionen Euro (2011: 3.132,9 Millionen Euro).
In CEE waren im Jahr 2012 vor allem die Schaden- und Unfallversicherung und die Krankenversicherung die Wachstumstreiber. Gedämpft wurde das Wachstum durch die rückläufige Entwicklung des Einmalerlagsgeschäfts in der Lebensversicherung. Die verrechneten Prämien inklusive der Sparanteile der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung stiegen 2012 um 4,5 Prozent auf 1.295,5 Millionen Euro (2011: 1.240,1 Millionen Euro). Die laufenden Prämien erhöhten sich stark um 8,0 Prozent auf 1.183,4 Millionen Euro (2011: 1.095,3 Millionen Euro). Das Einmalerlagsgeschäft schrumpfte hingegen um 22,6 Prozent auf 112,1 Millionen Euro (2011: 144,8 Millionen Euro). Der Anteil von CEE an den verrechneten Konzernprämien stieg 2012 auf 23,4 Prozent (2011: 22,4 Prozent).
Inklusive der Sparanteile der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung erhöhte sich das abgegrenzte Prämienvolumen in CEE um 3,8 Prozent auf 1.205,5 Millionen Euro (2011: 1.160,9 Millionen Euro). Die abgegrenzten Prämien im Eigenbehalt (nach IFRS) betrugen 1.077,5 Millionen Euro (2011: 1.047,4 Millionen Euro).
In den westeuropäischen Ländern stieg das verrechnete Prämienvolumen inklusive der Sparanteile der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung (ohne Berücksichtigung der deutschen Mannheimer Gruppe, die gemäß IFRS 5 in diesen Zahlen nicht mehr enthalten ist) im Geschäftsjahr 2012 insbesondere aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung im italienischen Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft um 12,0 Prozent auf 681,5 Millionen Euro (2011: 608,3 Millionen Euro). Die laufenden Prämien entwickelten sich auch in dieser Region sehr positiv und stiegen stark um 20,6 Prozent auf 352,3 Millionen Euro (2011: 292,2 Millionen Euro). Die Einmalerlagsprämien erhöhten sich um 4,2 Prozent auf 329,2 Millionen Euro (2011: 316,1 Millionen Euro). Insgesamt betrug der Anteil Westeuropas an den verrechneten Konzernprämien 2012 12,3 Prozent (2011: 11,0 Prozent).
Inklusive der Sparanteile der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung nahm das abgegrenzte Prämienvolumen in Westeuropa um 6,3 Prozent zu und stieg auf 408,5 Millionen Euro (2011: 384,3 Millionen Euro). Die abgegrenzten Prämieneinnahmen im Eigenbehalt (nach IFRS) sanken hingegen um 10,6 Prozent auf 433,1 Millionen Euro (2011: 484,7 Millionen Euro).
Entwicklung der Versicherungsleistungen
Die Versicherungsleistungen vor Rückversicherung (siehe im Konzernanhang Notes 36) erhöhten sich im Geschäftsjahr 2012 aufgrund einer Zunahme von Großschäden und Schäden durch Naturkatastrophen um 2,9 Prozent auf 3.873,8 Millionen Euro (2011: 3.763,0 Millionen Euro). Die konsolidierten Versicherungsleistungen im Eigenbehalt stiegen im vergangenen Jahr um 2,8 Prozent auf 3.758,5 Millionen Euro (2011: 3.657,9 Millionen Euro).
Dabei erhöhten sich die Versicherungsleistungen im Eigenbehalt 2012 in Österreich um 9,3 Prozent auf 2.715,2 Millionen Euro (2011: 2.484,0 Millionen Euro). In den zentral- und osteuropäischen Ländern verringerten sie sich dagegen um 5,8 Prozent auf 644,8 Millionen Euro (2011: 684,6 Millionen Euro). In den westeuropäischen Märkten gingen die Versicherungsleistungen (nach Rückversicherung) ebenfalls um 18,5 Prozent auf 398,6 Millionen Euro (2011: 489,3 Millionen Euro) zurück.
Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb
Die gesamten konsolidierten Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (siehe im Konzernanhang Notes 37) abzüglich Rückversicherungsprovisionen und Gewinnanteilen aus Rückversicherungsabgaben (siehe im Konzernanhang Notes 33) reduzierten sich im Geschäftsjahr 2012 um 6,6 Prozent auf 1.319,3 Millionen Euro (2011: 1.412,8 Millionen Euro). Die Aufwendungen für den Versicherungsabschluss stiegen entsprechend dem Neugeschäftsaufkommen und dem geänderten Produktmix um 4,5 Prozent auf 955,8 Millionen Euro (2011: 914,3 Millionen Euro). Die sonstigen Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb abzüglich der erhaltenen Rückversicherungsprovisionen sanken um 27,1 Prozent auf 363,5 Millionen Euro (2011: 498,4 Millionen Euro). In diesem Rückgang sind erste positive Effekte aus den UNIQA 2.0-Projekten enthalten.
In Österreich sanken die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb um 16,1 Prozent auf 775,5 Millionen Euro (2011: 923,9 Millionen Euro). In CEE betrugen sie 2012 435,4 Millionen Euro (2011: 404,0 Millionen Euro) – das bedeutete ein Plus von 7,7 Prozent. In den westeuropäischen Ländern wuchsen die Aufwendungen dagegen um 27,8 Prozent auf 108,4 Millionen Euro (2011: 84,8 Millionen Euro) an.
Die Kostenquote nach Rückversicherung von UNIQA – das Verhältnis der gesamten Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb zu den abgegrenzten Konzernprämien inklusive der Sparanteile der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung – reduzierte sich aufgrund der oben dargestellten Entwicklung im abgelaufenen Jahr auf 25,0 Prozent (2011: 26,8 Prozent). Die Kostenquote vor Rückversicherung lag bei 24,5 Prozent (2011: 26,2 Prozent).
Kapitalanlageergebnis
Die gesamten Kapitalanlagen inklusive eigengenutzter Grundstücke und Bauten, als Finanzinvestitionen gehaltener Immobilien, Anteilen an assoziierten Unternehmen, Kapitalanlagen der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung und laufender Guthaben bei Kreditinstituten und Kassenbestand stiegen im Geschäftsjahr 2012 um 6,9 Prozent auf 26.307,6 Millionen Euro (31. Dezember 2011: 24.601,1 Millionen Euro).
Die Nettoerträge aus Kapitalanlagen erhöhten sich dank der guten Entwicklung auf den Finanzmärkten um 292,2 Prozent auf 791,5 Millionen Euro (2011: 201,8 Millionen Euro). Eine Detaildarstellung der Vermögenserträge befindet sich im Konzernanhang (Notes 34).
Ergebnis vor Steuern bei 205,4 Millionen Euro
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von UNIQA war 2012 sehr zufriedenstellend und belief sich auf 205,4 Millionen Euro (2011: minus 322,3 Millionen Euro). Der Periodenüberschuss/-fehlbetrag belief sich im Berichtsjahr auf 169,8 Millionen Euro (2011: minus 243,8 Millionen Euro). Das Konzernergebnis erhöhte sich auf 130,2 Millionen Euro (2011: minus 245,6 Millionen Euro). Darin enthalten ist das Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen in Höhe von 10,4 Millionen Euro aufgrund des Verkaufs der Mannheimer Gruppe. Das Ergebnis je Aktie lag bei 0,77 Euro (2011: minus 1,73 Euro). Der Vorstand wird dem Aufsichtsrat und der Hauptversammlung daher die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 25 Cent je Aktie vorschlagen.
Eigenmittel und Bilanzsumme
Das Gesamteigenkapital der Gruppe stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr aufgrund der 2012 durchgeführten Kapitalerhöhung und der positiven Entwicklung auf den Kapitalmärkten um 84,2 Prozent oder 922,0 Millionen Euro auf 2.017,6 Millionen Euro (31. Dezember 2011: 1.095,6 Millionen Euro). Darin enthalten waren Anteile anderer Gesellschafter in Höhe von 22,3 Millionen Euro (31. Dezember 2011: 219,7 Millionen Euro). Die Solvabilitätsquote (Solvency I) erhöhte sich dementsprechend auf 214,9 Prozent (31. Dezember 2011: 122,5 Prozent). Die Konzernbilanzsumme erhöhte sich im Berichtsjahr um 5,1 Prozent und betrug am 31. Dezember 2012 30.037,2 Millionen Euro (31. Dezember 2011: 28.567,7 Millionen Euro).
Cashflow
Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit von UNIQA betrug im Jahr 2012 1.133,0 Millionen Euro (2011: 393,9 Millionen Euro). Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit belief sich auf minus 1.185,5 Millionen Euro (2011: minus 186,4 Millionen Euro). Der Finanzierungs-Cashflow stieg aufgrund der Erhöhung des Grundkapitals auf 335,0 Millionen Euro (2011: minus 58,3 Millionen Euro).
Insgesamt veränderte sich der Fonds liquider Mittel um 282,5 Millionen Euro (2011: 149,2 Millionen Euro). Ende 2012 standen Finanzmittel in Höhe von 960,1 Millionen Euro (2010: 683,1 Millionen Euro) zur Verfügung.
Mitarbeiter
Die durchschnittliche Anzahl der Arbeitnehmer von UNIQA sank 2012 auf 14.799 (2011: 15.081). Davon waren 6.329 (2011: 6.179) im Vertrieb als angestellter Außendienst tätig. Die Anzahl der Arbeitnehmer in der Verwaltung verringerte sich auf 8.470 (2011: 8.902).
In der Region Zentraleuropa (CE) – Polen, Slowakei, Tschechische Republik und Ungarn – hatte die Gruppe im Geschäftsjahr 2012 2.963 Mitarbeiter (2011: 2.978), 2.279 Personen (2011: 1.982) waren in der Region Südosteuropa (SEE) – Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Kosovo, Kroatien, Mazedonien, Montenegro und Serbien – und 2.509 Personen (2011: 2.273) in der Region Osteuropa (EE) – Rumänien und Ukraine – beschäftigt. In Russland (RU) arbeiteten 61 Mitarbeiter (2011: 56). Die durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer in den westeuropäischen Märkten sank aufgrund des Verkaufs der Mannheimer Gruppe auf 334 (2011: 1.067). In Österreich waren 6.653 Mitarbeiter angestellt (2011: 6.725). Einschließlich der Mitarbeiter der exklusiv für UNIQA tätigen Generalagenturen waren 22.070 Personen für die Gruppe aktiv.
Im Jahr 2012 waren 53 Prozent der in Österreich in der Verwaltung eingesetzten Mitarbeiter Frauen. Im Außendienst betrug das Verhältnis 80 Prozent Männer zu 20 Prozent Frauen. 21 Prozent (2011: 23 Prozent) der Arbeitnehmer waren teilzeitbeschäftigt. Das Durchschnittsalter lag im abgelaufenen Jahr weiterhin bei 42 Jahren (2011: 42 Jahre). Insgesamt nahmen 2012 14,1 Prozent (2011: 12,1 Prozent) der Mitarbeiter am UNIQA Bonussystem teil – einem variablen Entlohnungssystem, das sowohl an den Erfolg des Unternehmens als auch an die persönliche Performance gekoppelt ist. Darüber hinaus bietet UNIQA jungen Mitarbeitern in der Ausbildung die Möglichkeit, fremde Kulturen kennenzulernen und internationale Kontakte zu knüpfen. Derzeit befinden sich 50 Lehrlinge in Ausbildung. Im Jahr 2012 wurden 14 Lehrlinge neu aufgenommen.