Ausblick
Konjunkturausblick
Seit dem Jahreswechsel weisen die wirtschaftlichen Frühindikatoren auf einen positiven Start des gesamten Euroraums sowie der österreichischen Wirtschaft in das Jahr 2018 hin. Wirtschaftsforscher gehen allgemein davon aus, dass die solide Konjunkturdynamik im gesamten Jahresverlauf anhält. Auch in Zentral- und Osteuropa bleibt das makroökonomische Umfeld sehr positiv. Es wird erwartet, dass das BIP in der Region (ohne Russland) im Jahr 2018 um 3,8 Prozent ansteigt. Generell sollten die Finanzmärkte weiterhin von einem konstruktiven Konjunkturumfeld profitieren. Die Europäische Zentralbank verfolgt eine langsame und graduelle Normalisierung der Geldpolitik. Mit dem Beginn eines Zinsanhebungszyklus ist voraussichtlich nicht vor 2019 zu rechnen. UNIQA erwartet weiterhin keinen markanten Anstieg des allgemeinen Zinsniveaus im Euroraum.
Ausblick für die Versicherungswirtschaft
Laut den Prognosen des österreichischen Versicherungsverbands wird sich das Gesamtprämienaufkommen in Österreich 2018 um 1,2 Prozent auf rund 17,3 Milliarden Euro erhöhen. Hierbei wird für die Sachversicherung ein Wachstum von 2,4 Prozent prognostiziert; die Personenversicherung wächst lediglich um 0,2 Prozent. Bremsende Kraft ist die Lebensversicherung mit einem Rückgang, speziell im Bereich der Einmalerläge (–6,6 Prozent), der jedoch deutlich geringer ausfällt als im Jahr 2017. In der Sparte Kfz-Kasko wird der stärkste Zuwachs mit 3,9 Prozent erwartet.
Die nachhaltig positive wirtschaftliche Entwicklung in Zentral- und Osteuropa sollte in den nächsten Jahren auch zu höheren Einkommen und zu steigenden Konsumausgaben der Haushalte führen. Dass die Versicherungswirtschaft in CEE noch Aufholbedarf hat, lässt sich nicht zuletzt an der sogenannten Versicherungsdichte (Pro-Kopf-Ausgaben für Versicherungsprodukte) erkennen. Sie beträgt in der Ukraine nur knapp 30 Euro, in den Ländern Südosteuropas rund 130 Euro und in Zentraleuropa etwa 360 Euro. Zum Vergleich dazu liegt die Versicherungsdichte in Österreich bei knapp 2.000 Euro und in der gesamten EU bei über 2.200 Euro.
UNIQA erwartet in den CEE-Märkten eine langfristige Wachstumsdynamik und daher auch für das Jahr 2018 in Osteuropa eine – verglichen zu den Märkten Westeuropas und Österreichs – deutlich dynamischere Entwicklung der Versicherungsbranche.
Konzernausblick
Der Ausblick der UNIQA Group für 2018 unterliegt folgenden Annahmen:
- Der weltweite Wirtschaftsaufschwung hält an, Österreichs Volkswirtschaft gewinnt weiter an Konjunkturdynamik, und auch CEE profitiert weiterhin von konjunkturellem Rückenwind. Das BIP-Wachstum wird laut aktuellen Prognosen 2018 in Österreich voraussichtlich bei 2,4 Prozent und in CEE (ohne Russland) bei rund 3,8 Prozent liegen.
- Die Geldpolitik der EZB bleibt auch 2018 ausgesprochen locker, erst mittelfristig zeichnet sich eine Normalisierung ab. UNIQA erwartet daher einen moderaten Anstieg des allgemeinen Zinsniveaus im Euroraum.
- Auf den Kapitalmärkten treten keine wesentlichen Verwerfungen auf.
- Es kommt zu keinen drastischen finanzpolitischen, regulatorischen oder legistischen Eingriffen.
- Die Schäden aus Naturkatastrophen liegen im Durchschnitt der vergangenen Jahre.
Prämienentwicklung und Ertragslage
UNIQA erwartet für 2018 einen moderaten Rückgang des Gesamtprämienvolumens von ungefähr 1 Prozent. In der Schaden- und Unfallversicherung wird für 2018 ein Prämienwachstum von ungefähr 2 Prozent erwartet. Ebenso rechnet UNIQA in der Krankenversicherung im Einklang mit dem langfristigen Trend mit Zuwächsen von mehr als 3 Prozent, im Wesentlichen getrieben durch das Geschäft in Österreich. Im Gegensatz dazu ist in der Lebensversicherung von einem Rückgang auszugehen. Insbesondere die bewusste Reduktion des Einmalerlagsgeschäfts, vor allem in CEE, aber auch der anhaltende Rückgang der klassischen Lebensversicherung in Österreich wird in diesem Segment zu einem Prämienrückgang von mehr als 5 Prozent führen.
UNIQA startete 2016 das größte Investitionsprogramm in der Unternehmensgeschichte und investiert rund 500 Millionen Euro in das Re-Design des Geschäftsmodells, den dazu notwendigen personellen Kompetenzaufbau und die erforderlichen IT-Systeme. Diese erheblichen Zukunftsinvestitionen werden das Ergebnis vor Steuern im Geschäftsjahr 2018 und darüber hinaus belasten.
Beim Kapitalanlageergebnis erwartet UNIQA für 2018 keinen weiteren Rückgang im Vergleich zu 2017, da die Auswirkungen des Niedrigzinsumfelds bereits in den sinkenden Kapitalerträgen der letzten Jahre zum Großteil reflektiert sind.
Eine weitere Verbesserung strebt UNIQA bei der Combined Ratio (nach Rückversicherung) im Jahr 2018 gegenüber 2017 an. Basis dafür sollte die Steigerung der Profitabilität im versicherungstechnischen Kerngeschäft der Schaden- und Unfallversicherung sein.
Insgesamt erwartet UNIQA damit für das Geschäftsjahr 2018 wieder eine Verbesserung des Ergebnisses vor Steuern.
Unverändert beabsichtigt UNIQA zudem, die jährliche Ausschüttung je Aktie im Rahmen einer progressiven Dividendenpolitik in den kommenden Jahren weiterhin kontinuierlich zu steigern.