Die Versicherungsmärkte Zentral- und Osteuropas auf Konvergenzkurs

Die nachhaltig positive wirtschaftliche Entwicklung in Zentral- und Osteuropa wirkt sich auch verstärkt auf die Wachstumsraten der Versicherungswirtschaft in diesen Märkten aus. Höhere Einkommen und steigende Konsumausgaben der Haushalte gehen mit einer höheren Nachfrage nach Versicherungsprodukten einher.

Nach einem mehrjährigen schwachen Prämienwachstum aufgrund der Folgen der Finanzkrise konnten die Versicherungsmärkte in CEE (ohne Russland) im abgelaufenen Jahr nach den derzeit vorliegenden Ergebnissen mit einem zweistelligen Prämienwachstum von über 10 Prozent deutlich an Fahrt aufnehmen. In allen geografischen Segmenten gab es im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg sowohl im Bereich der Lebens- als auch in dem der Nichtlebensversicherung.

Eine starke Nachfrage nach Versicherungslösungen in CEE zeigt sich vor allem in der Sachversicherung, die mit einer Prämiensteigerung von rund 15 Prozent im Jahr 2017 das mit Abstand stärkste Wachstum seit Beginn der Finanzkrise erzielen konnte. Dabei verzeichneten sämtliche Märkte Zentral- und Osteuropas einen deutlichen Prämienanstieg – auch die zuletzt durch politische Konflikte stark betroffenen Märkte der Ukraine und Russlands. Wachstumsimpulse im Bereich Nichtleben kamen im vergangenen Jahr insbesondere aus der Motorversicherungssparte, in der aufgrund höherer Kfz-Bestände durch stark steigende Neuzulassungen und zunehmende Durchschnittsprämien in der Haftpflichtversicherung in einigen großen Versicherungsmärkten (beispielsweise in Polen und Ungarn) hohe Prämienzuwächse erzielt werden konnten.

Positiv zeigte sich im abgelaufenen Jahr auch die Entwicklung der zentral- und osteuropäischen Lebensversicherungsmärkte, die sich 2017 stabilisierten und erstmalig seit 2012 wieder ein Wachstum verbuchen konnten. Nicht nur die demografische Entwicklung, sondern auch die Unzulänglichkeiten der staatlichen Pensionssysteme deuten in einigen Märkten auf eine steigende Nachfrage nach ergänzenden Angeboten zur privaten Eigenvorsorge hin. Zwar ist das Geschäft mit den klassischen Lebensversicherungsprodukten auch in diesen Märkten rückläufig, allerdings konnten fondsgebundene Vorsorgelösungen in einigen Ländern Osteuropas (beispielsweise in Polen und Rumänien) hohe Zuwächse erzielen.