Geschäftsverlauf im Konzern
- Verrechnete Prämien (inklusive der Sparanteile der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung) aufgrund der guten Entwicklung in allen Geschäftsbereichen um 4,9 Prozent auf 5.293,3 Millionen Euro gestiegen
- Combined Ratio von 98,1 Prozent auf 97,5 Prozent verbessert
- Ergebnis vor Steuern auf 242,2 Millionen Euro erhöht
- Konzernergebnis von 161,4 Millionen Euro erreicht
- Dividendenvorschlag um 2 Cent auf 0,51 Euro je Aktie für 2017 erhöht
- Für 2018 weiterer Anstieg des Vorsteuerergebnisses erwartet
Angaben in Millionen Euro |
2017 |
2016 |
2015 |
Verrechnete Prämien inklusive der Sparanteile der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung |
5.293,3 |
5.048,2 |
5.211,0 |
Kostenquote (nach Rückversicherung) |
25,0 % |
26,6 % |
23,7 % |
Combined Ratio (nach Rückversicherung) |
97,5 % |
98,1 % |
97,9 % |
Ergebnis vor Steuern |
242,2 |
225,5 |
397,8 |
Konzernergebnis (den Aktionären der UNIQA Insurance Group AG zurechenbarer Anteil des Periodenergebnisses) |
161,4 |
148,1 |
337,2 |
Prämienentwicklung
Das Gesamtprämienvolumen von UNIQA erhöhte sich 2017 unter Berücksichtigung der Sparanteile der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung in Höhe von 481,6 Millionen Euro (2016: 405,1 Millionen Euro) um 4,9 Prozent auf 5.293,3 Millionen Euro (2016: 5.048,2 Millionen Euro).
Im Bereich der Versicherungen gegen laufende Prämienzahlung gab es einen Anstieg um 3,3 Prozent auf 5.039,3 Millionen Euro (2016: 4.879,0 Millionen Euro). Im Bereich des Einmalerlagsgeschäfts erhöhte sich das Prämienvolumen aufgrund des starken Wachstums des Einmalerlagsgeschäfts in Polen um 50,1 Prozent auf 254,0 Millionen Euro (2016: 169,2 Millionen Euro).
Die verrechneten Prämien in der Schaden- und Unfallversicherung wuchsen 2017 um 4,8 Prozent auf 2.639,7 Millionen Euro (2016: 2.518,4 Millionen Euro). In der Krankenversicherung stiegen die verrechneten Prämien im Berichtszeitraum um 3,8 Prozent auf 1.042,0 Millionen Euro (2016: 1.003,7 Millionen Euro). In der Lebensversicherung erhöhten sich die verrechneten Prämien inklusive der Sparanteile der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung insgesamt um 5,6 Prozent auf 1.611,6 Millionen Euro (2016: 1.526,1 Millionen Euro). Der Grund dafür lag im starken Anstieg der Einmalerläge in Polen.
Die abgegrenzten Konzernprämien inklusive der Sparanteile der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung (nach Rückversicherung) in Höhe von 476,2 Millionen Euro (2016: 384,7 Millionen Euro) stiegen um 5,7 Prozent auf 5.104,1 Millionen Euro (2016: 4.827,7 Millionen Euro). Das abgegrenzte Prämienvolumen im Eigenbehalt (nach IFRS) wuchs um 4,2 Prozent auf 4.627,9 Millionen Euro (2016: 4.443,0 Millionen Euro).
Entwicklung der Versicherungsleistungen
Die Versicherungsleistungen vor Rückversicherung (siehe Erläuterung 8 im Konzernabschluss) erhöhten sich im Geschäftsjahr 2017 um 4,2 Prozent auf 3.623,0 Millionen Euro (2016: 3.478,2 Millionen Euro). Die konsolidierten Versicherungsleistungen im Eigenbehalt stiegen im vergangenen Jahr um 5,1 Prozent auf 3.558,6 Millionen Euro (2016: 3.385,6 Millionen Euro).
Die Schadenquote nach Rückversicherung in der Schaden- und Unfallversicherung erhöhte sich 2017 trotz eines überdurchschnittlichen Schadenaufwands durch Naturkatastrophen aufgrund eines guten Abwicklungsergebnisses und eines starken Rückgangs des Großschadenvolumens nur leicht auf 65,9 Prozent (2016: 65,7 Prozent). Die Combined Ratio nach Rückversicherung verringerte sich jedoch auf Gruppenebene aufgrund der verbesserten Kostenquote auf 97,5 Prozent (2016: 98,1 Prozent).
Angaben in Millionen Euro |
2017 |
2016 |
2015 |
Verrechnete Prämien |
2.639,7 |
2.518,4 |
2.439,2 |
Versicherungsleistungen (im Eigenbehalt) |
–1.644,8 |
–1.550,6 |
–1.553,7 |
Schadenquote (nach Rückversicherung) |
65,9 % |
65,7 % |
67,5 % |
Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (im Eigenbehalt) |
–788,5 |
–763,2 |
–699,6 |
Kostenquote (nach Rückversicherung) |
31,6 % |
32,4 % |
30,4 % |
Combined Ratio (nach Rückversicherung) |
97,5 % |
98,1 % |
97,9 % |
Kapitalanlageergebnis |
108,6 |
132,6 |
117,2 |
Ergebnis vor Steuern |
83,9 |
57,9 |
71,4 |
Versicherungstechnische Rückstellungen (im Eigenbehalt) |
2.939,7 |
2.708,4 |
2.869,6 |
Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb
Die gesamten konsolidierten Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (siehe Erläuterung 9 im Konzernabschluss) abzüglich der erhaltenen Rückversicherungsprovisionen und Gewinnanteile aus Rückversicherungsabgaben sanken im Geschäftsjahr 2017 um 0,8 Prozent auf 1.276,0 Millionen Euro (2016: 1.286,4 Millionen Euro). Die Aufwendungen für den Versicherungsabschluss abzüglich der erhaltenen Rückversicherungsprovisionen und Gewinnanteile aus Rückversicherungsabgaben in Höhe von 23,0 Millionen Euro (2016: 21,3 Millionen Euro) gingen – trotz des Anstiegs der Abschlusskosten in der Schaden- und Unfallversicherung bedingt durch die Ausrichtung auf das höher provisionierte profitablere Sachgeschäft in UNIQA International aufgrund des Provisionsrückgangs in den Bereichen Krankenversicherung und Lebensversicherung – um 1,6 Prozent auf 855,7 Millionen Euro (2016: 869,4 Millionen Euro) zurück. Die sonstigen Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb erhöhten sich trotz Aufwendungen in Höhe von rund 41 Millionen Euro im Rahmen des Innovations- und Investitionsprogramms nur minimal um 0,8 Prozent auf 420,3 Millionen Euro (2016: 417,0 Millionen Euro).
Die Kostenquote nach Rückversicherung – das Verhältnis der gesamten Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb abzüglich der erhaltenen Rückversicherungsprovisionen und Gewinnanteile aus Rückversicherungsabgaben zu den abgegrenzten Konzernprämien inklusive der Sparanteile der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung – verbesserte sich aufgrund der oben dargestellten Entwicklung im abgelaufenen Jahr auf 25,0 Prozent (2016: 26,6 Prozent). Die Kostenquote vor Rückversicherung sank auf 24,6 Prozent (2016: 26,1 Prozent).
Angaben in Millionen Euro |
2017 |
2016 |
2015 |
Verrechnete Prämien |
1.042,0 |
1.003,7 |
964,4 |
Versicherungsleistungen (im Eigenbehalt) |
–877,6 |
–843,6 |
–781,7 |
Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (im Eigenbehalt) |
–168,0 |
–175,5 |
–153,7 |
Kostenquote (nach Rückversicherung) |
16,2 % |
17,5 % |
15,9 % |
Kapitalanlageergebnis |
116,4 |
114,9 |
140,1 |
Ergebnis vor Steuern |
109,7 |
96,1 |
171,3 |
Versicherungstechnische Rückstellungen (im Eigenbehalt) |
3.037,7 |
2.880,1 |
2.779,0 |
Kapitalanlagen
Der Kapitalanlagebestand der UNIQA Group (inklusive als Finanzinvestitionen gehaltener Immobilien, nach der Equity-Methode bilanzierter Finanzanlagen und sonstiger Kapitalanlagen) sank im Geschäftsjahr 2017 um 147,1 Millionen Euro auf 19.877,7 Millionen Euro (31. Dezember 2016: 20.024,8 Millionen Euro).
Das Kapitalanlageergebnis verringerte sich trotz Realisaten sowie Veräußerungsgewinnen aus Immobilienverkäufen in Höhe von rund 45 Millionen Euro aufgrund des anhaltenden Niedrigzinsumfelds und negativer Währungseffekte in Höhe von rund 60 Millionen Euro um 4,7 Prozent auf 560,9 Millionen Euro (2016: 588,9 Millionen Euro). Im Geschäftsjahr 2016 hatte unter anderem der Veräußerungsgewinn in Höhe von 37,2 Millionen Euro aus dem Verkauf der Beteiligung an der Niederösterreichische Versicherung AG das Kapitalanlageergebnis positiv beeinflusst. Aufgrund der Bilanzierung der 14,3-prozentigen Beteiligung an der STRABAG SE nach der Equity-Methode entstand 2017 ein positiver Ergebnisbeitrag in Höhe von 42,4 Millionen Euro (2016: 30,9 Millionen Euro). Eine Detaildarstellung des Kapitalanlageergebnisses findet sich im Konzernabschluss (siehe Erläuterung 4).
Sonstige Erträge und sonstige Aufwendungen
Die sonstigen Erträge sanken 2017 im Wesentlichen aufgrund deutlich geringerer Kursgewinne in russischen Rubeln um 13,9 Prozent auf 36,6 Millionen Euro (2016: 42,6 Millionen Euro). Die sonstigen Aufwendungen erhöhten sich im Berichtsjahr um 6,2 Prozent auf 56,5 Millionen Euro (2016: 53,1 Millionen Euro).
Ergebnis
Das versicherungstechnische Ergebnis der UNIQA Group stieg 2017 deutlich um 43,8 Prozent auf 106,2 Millionen Euro (2016: 73,9 Millionen Euro). Das operative Ergebnis verringerte sich leicht um 5,8 Prozent auf 300,2 Millionen Euro (2016: 318,8 Millionen Euro).
Das Ergebnis vor Steuern von UNIQA erhöhte sich vor allem aufgrund der Verbesserung im versicherungstechnischen Ergebnis und geringerer Abschreibungen auf Bestands- und Firmenwerte sowie gesunkener Finanzierungskosten um 7,4 Prozent auf 242,2 Millionen Euro (2016: 225,5 Millionen Euro). Das Periodenergebnis stieg im Berichtsjahr um 8,8 Prozent auf 162,8 Millionen Euro (2016: 149,6 Millionen Euro). Darin enthalten ist ein Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen (nach Steuern) von – 33,1 Millionen Euro (2016: – 53,1 Millionen Euro) aufgrund des Verkaufs der italienischen Konzerngesellschaften. Der Ertragsteueraufwand erhöhte sich 2017 auf 46,3 Millionen Euro (2016: 22,8 Millionen Euro). 2016 war der Steueraufwand durch höhere steuerfreie Beteiligungserträge, Steuererträge aus Vorjahren sowie die Verringerung von Steuersätzen gedämpft. Die Steuerquote betrug 2017 dennoch gute 19,1 Prozent (2016: 10,1 Prozent).
Das Konzernergebnis (den Aktionären der UNIQA Insurance Group AG zurechenbarer Anteil des Periodenergebnisses) belief sich auf 161,4 Millionen Euro (2016: 148,1 Millionen Euro). Das Ergebnis je Aktie stieg dadurch auf 0,53 Euro (2016: 0,48 Euro).
Der Operating Return on Equity (Ergebnis vor Steuern und Abschreibungen auf Bestands- und Firmenwerte im Verhältnis zum durchschnittlichen Eigenkapital inklusive Anteile ohne beherrschenden Einfluss exklusive des kumulierten Ergebnisses der Bewertung von zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumenten) belief sich 2017 auf 9,3 Prozent (2016: 10,0 Prozent). Die Eigenkapitalrentabilität (nach Steuern und Anteilen ohne beherrschenden Einfluss) stieg im Berichtsjahr auf 5,1 Prozent (2016: 4,7 Prozent).
Der Vorstand wird dem Aufsichtsrat und der Hauptversammlung auf dieser Grundlage die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 51 Cent je Aktie (2016: 49 Cent je Aktie) vorschlagen.
Eigenmittel und Bilanzsumme
Das den Anteilseignern der UNIQA Insurance Group AG zurechenbare Eigenkapital sank im abgelaufenen Geschäftsjahr leicht um 8,7 Millionen Euro auf 3.177,6 Millionen Euro (31. Dezember 2016: 3.186,3 Millionen Euro). Grund für diese Entwicklung war der Rückgang in der Bewertung von zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumenten durch den Anstieg des allgemeinen Zinsniveaus. Die Anteile ohne beherrschenden Einfluss beliefen sich auf 15,8 Millionen Euro (31. Dezember 2016: 26,5 Millionen Euro). Die Konzernbilanzsumme verringerte sich im Berichtsjahr aufgrund des Verkaufs der italienischen Konzerngesellschaften und belief sich am 31. Dezember 2017 auf 28.743,9 Millionen Euro (31. Dezember 2016: 33.639,2 Millionen Euro).
Angaben in Millionen Euro |
2017 |
2016 |
2015 |
Verrechnete Prämien inklusive der Sparanteile der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung |
1.611,6 |
1.526,1 |
1.807,5 |
Versicherungsleistungen (im Eigenbehalt) |
–1.036,2 |
–991,4 |
–1.335,9 |
Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (im Eigenbehalt) |
–319,5 |
–347,7 |
–337,1 |
Kostenquote (nach Rückversicherung) |
20,3 % |
23,7 % |
19,2 % |
Kapitalanlageergebnis |
336,0 |
341,4 |
474,7 |
Ergebnis vor Steuern |
48,7 |
71,6 |
155,2 |
Versicherungstechnische Rückstellungen (im Eigenbehalt) |
15.780,2 |
16.224,3 |
19.990,3 |
Cashflow
Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit von UNIQA belief sich 2017 auf 484,4 Millionen Euro (2016: 976,9 Millionen Euro). Davon stammen 258,2 Millionen Euro aus aufgegebenen Geschäftsbereichen (2016: 586,5 Millionen Euro). Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit betrug – 228,6 Millionen Euro (2016: – 919,5 Millionen Euro), wovon 35,3 Millionen Euro (2016: – 593,3 Millionen Euro) aus aufgegebenen Geschäftsbereichen resultierten. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit belief sich auf – 154,2 Millionen Euro (2016: – 398,5 Millionen Euro). Insgesamt erhöhte sich der Finanzmittelfonds im Geschäftsjahr 2017 um 100,4 Millionen Euro auf 650,3 Millionen Euro (2016: 549,9 Millionen Euro).
Mitarbeiter
Der durchschnittliche Mitarbeiterstand (Vollzeitäquivalente, FTE) von UNIQA sank 2017 leicht auf 12.839 (2016: 12.855). Davon waren 4.456 (2016: 4.630) als angestellter Außendienst im Vertrieb tätig. Die Anzahl der Arbeitnehmer in der Verwaltung betrug 8.383 (2016: 8.225).
In der Region Zentraleuropa (CE) – Polen, Slowakei, Tschechien und Ungarn – hatte die Gruppe im Geschäftsjahr 2017 2.626 FTE (2016: 2.533), während 2.293 FTE (2016: 2.359) in der Region Südosteuropa (SEE) – Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Kosovo, Kroatien, Mazedonien, Montenegro und Serbien – und 1.779 FTE (2016: 1.834) in der Region Osteuropa (EE) – Rumänien und Ukraine – beschäftigt waren. In Russland (RU) arbeiteten 108 FTE (2016: 102). Die durchschnittliche Zahl der FTE in den westeuropäischen Märkten betrug 2017 46 (2016: 41). In Österreich waren 5.987 FTE angestellt (2016: 5.986). Einschließlich der Mitarbeiter der exklusiv für UNIQA tätigen Generalagenturen sind 19.456 Personen bzw. FTE (2016: 19.578) für die Gruppe aktiv.
Im Jahr 2017 waren 59 Prozent der bei UNIQA in Österreich in der Administration eingesetzten Mitarbeiter Frauen. Im Verkauf betrug das Verhältnis 83 Prozent Männer zu 17 Prozent Frauen. 15,5 Prozent (2016: 14 Prozent) der Arbeitnehmer waren teilzeitbeschäftigt. Das Durchschnittsalter lag im abgelaufenen Jahr bei 44 Jahren (2016: 44 Jahre).
Am Standort Österreich nahmen 2017 15 Prozent (2016: 15 Prozent) der Mitarbeiter am UNIQA Bonussystem teil – einem variablen Entlohnungssystem, das sowohl an den Erfolg des Unternehmens als auch an die persönliche Performance gekoppelt ist. Darüber hinaus bietet UNIQA jungen Mitarbeitern in der Ausbildung die Möglichkeit, fremde Kulturen kennenzulernen und internationale Kontakte zu knüpfen. Derzeit befinden sich 35 Lehrlinge in Ausbildung.