In den Märkten Zentral- und Osteuropas stehen die Zeichen weiterhin auf Wachstum

Das makroökonomische Umfeld in CEE zeigt sich wie ausgeführt nach wie vor sehr positiv. Diese nachhaltig gute Wirtschaftsentwicklung konnten die Versicherungsmärkte in Osteuropa – wie schon in den Jahren zuvor – auch im Vorjahr nutzen. Das gesamte Prämienvolumen stieg nach den derzeit vorliegenden Ergebnissen in CEE (ohne Russland) um rund 5,0 Prozent auf geschätzte 35 Milliarden Euro – ein absolutes Wachstum von rund 1,5 Milliarden Euro im Jahresvergleich. Sämtliche Märkte Zentral- und Osteuropas konnten trotz ihrer charakteristischen Diversität im Jahr 2019 Prämienanstiege vorweisen. Die Wachstumsraten der einzelnen Länder bewegten sich zwischen knapp 2 Prozent in Polen und rund 17 Prozent in Bulgarien und der Ukraine. Auch für die Jahre 2020 – 2021 werden Wachstumsraten deutlich über dem Durchschnitt des Euroraums erwartet.

Die erhöhte Nachfrage nach Versicherungsprodukten aufgrund der anhaltend positiven Wirtschaftslage bewirkte im Vorjahr vor allem im Bereich der Sachversicherung einen starken Prämienanstieg von mehr als 7 Prozent. Wachstumsimpulse kamen dabei insbesondere aus dem Bereich Haushalt und Eigenheim, der Krankenversicherung und aus den Motorversicherungssparten. In den Kraftfahrzeugsparten führten vor allem höhere Kfz-Bestände durch eine insgesamt stark steigende Zahl an Neuzulassungen und höhere Durchschnittsprämien in einzelnen Ländern zu kräftigen Prämienzuwächsen.

Durchwachsen zeigt sich hingegen die Entwicklung der Lebensversicherungsmärkte in Zentral- und Osteuropa. Nach einem soliden Prämienwachstum im Jahr 2017 und einem Rückgang im Jahr 2018 konnte die Lebensversicherung in CEE im Vorjahr insgesamt jedoch wieder einen leichten Prämienzuwachs erzielen.

Bedeutend für das Wachstum der Region ist die Entwicklung des Lebensversicherungsmarkts in Polen, wo das stark rückläufige Geschäft mit kurzfristigen Einmalerlagsprodukten – es reduzierte sich in den letzten beiden Jahren um insgesamt etwa 600 Millionen Euro und damit um rund die Hälfte – das aggregierte Wachstum der Lebensversicherungsmärkte zuletzt deutlich reduzierte. Demgegenüber zeigt die Entwicklung in den vergangenen Jahren, dass in einigen Ländern Südosteuropas angesichts des noch unterentwickelten Lebensversicherungsmarkts durchaus sehr hohe Prämienzuwächse möglich sind.

In den nächsten Jahren sollte sich die Nachfrage nach Lebensversicherungen in Osteuropa generell wieder erholen, denn die Notwendigkeit einer eigenverantwortlichen Vorsorge abseits der staatlichen Pensionssysteme besteht weiter fort. Zudem haben viele Versicherer mit neuen Vorsorgelösungen auf die anhaltende Niedrigzinsphase reagiert.

Wie die insgesamt sehr positive Entwicklung der Versicherungsmärkte der letzten Jahre zeigt, bleibt CEE für UNIQA eine Region mit hohem Wachstumspotenzial. Die nachhaltig positive wirtschaftliche Entwicklung in Zentral- und Osteuropa sollte in den nächsten Jahren zu weiteren Steigerungen in den Einkommen und Konsumausgaben der Haushalte führen. Mit zunehmendem Wohlstand und wachsender Kaufkraft geht auch eine höhere Nachfrage nach Versicherungslösungen einher – und dies in einem Markt von rund 155 Millionen potenziellen Kunden (ohne Russland).

Sowohl die pro Kopf (Versicherungsdichte) als auch der Anteil der Versicherungswirtschaft am Bruttoinlandsprodukt (Versicherungsdurchdringung) liegen in CEE nach wie vor weit unter dem Durchschnitt westeuropäischer Märkte und veranschaulichen damit sehr deutlich das nach wie vor existierende, sehr hohe Aufholpotenzial dieser Versicherungsmärkte.

Prämien
Verrechnete Gesamtprämien. Alle im Geschäftsjahr vorgeschriebenen Prämien aus Versicherungsverträgen des selbst abgeschlossenen und des in Rückdeckung übernommenen Geschäfts.