Aufstieg in die Top-Liga in CEE
Akquisition der AXA-Tochtergesellschaften in Polen, der Slowakei und Tschechien
Rund 5 Millionen Kundinnen und Kunden, 2.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und 800 Millionen Euro Prämie – das sind die Eckdaten jener Gesellschaften der französischen AXA-Gruppe in Polen, der Slowakei und Tschechien, die UNIQA 2020 erworben hat und damit unter die führenden Versicherungsgruppen in CEE aufgestiegen ist. Kaufgegenstand waren Versicherungsunternehmen in den Bereichen Leben und Nichtleben sowie Wertpapierunternehmen, Pensionskassen und Servicegesellschaften der AXA-Gruppe in diesen drei Ländern. Damit ist es UNIQA gelungen, verfügbares Kapital in profitables, Cash generierendes Geschäft zu investieren.
Perfekter strategischer Fit
Die Gesellschaften von AXA fügen sich hervorragend in die langfristige Wachstumsstrategie von UNIQA. Mit ihrem Schwerpunkt auf profitables Retailgeschäft, einem ausgewogenen Produktmix und einem dichten Vertriebsnetzwerk ergänzen sie das bestehende Geschäft der Gruppe ideal. Die UNIQA Group stärkt mit dem Zukauf ihre Position in den hart umkämpften CEE-Wachstumsmärkten nachhaltig und rückt in der Region insgesamt von der Nummer sieben zur Nummer fünf auf. Die von AXA erworbenen Gesellschaften wurden erstklassig geführt und sind ausgezeichnet im Markt positioniert. Die UNIQA Group gewinnt mit dieser Transaktion Privat- und Firmenkundinnen und -kunden in drei Wachstumsmärkten, in denen sie schon bisher sehr profitabel war. Mit 35 Prozent Lebensgeschäft und 65 Prozent Sachgeschäft ist der Produktmix der Gesellschaften gut ausbalanciert.
20 Jahre erfolgreiche Vorgeschichte in CEE
UNIQA verfügt in CEE über knapp 30 Jahre Erfahrung. Die ersten Schritte in der Region waren Beteiligungen in der Slowakei und Tschechien Anfang der 1990er-Jahre, denen zur Jahrtausendwende weitere Akquisitionen in Kroatien, Polen und Ungarn folgten. Mit dem Launch des langfristigen Strategieprogramms UNIQA 2.0, das 2011 vorgestellt und 2020 abgeschlossen wurde, hatte das Unternehmen die Länder Zentral- und Osteuropas neben Österreich als zweiten Kernmarkt definiert. Die Gruppe tritt in allen Ländern – außer Russland – unter der Marke UNIQA auf.
In Polen hatte UNIQA vor der Akquisition mit 1,5 Millionen Kundinnen und Kunden die Nummer zehn im Markt eingenommen, in Tschechien mit 800.000 Kundinnen und Kunden die Nummer sechs und in der Slowakei mit 500.000 Kundinnen und Kunden die Nummer vier. AXA wiederum brachte in Polen 3,2 Millionen Kundinnen und Kunden, in Tschechien 800.000 und in der Slowakei 750.000 Kundinnen und Kunden ein, wodurch UNIQA gemessen an der Prämie in Polen und Tschechien zur Nummer fünf aufstieg und in der Slowakei Platz vier weiter festigte.
Region mit hohem Potenzial
Die Gruppe investierte mit dieser Transaktion in drei Wachstumsmärkte Osteuropas, in denen mehr als 50 Millionen Menschen leben und deren Wirtschaft in den letzten Jahren deutlich stärker gewachsen ist als die österreichische. Mit Wachstumsraten von 3 Prozent im Durchschnitt der letzten zehn Jahre liegt das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts dieser Länder deutlich über jenem Österreichs von etwa 1,6 Prozent. Da die hohe Wirtschaftsdynamik in CEE nach Einschätzung aller Expertinnen und Experten langfristig anhalten und dabei weiterhin signifikant über jener Österreichs bzw. Westeuropas liegen dürfte, hat UNIQA mit dieser Transaktion in nachhaltiges und anhaltendes Wachstum investiert.
Einmalige Gelegenheit, zügiges Closing
Mit einem Kaufpreis von rund 1 Milliarde Euro war dies sowohl der größte Unternehmenszukauf in der Geschichte der UNIQA Insurance Group AG (UNIQA) als auch die bis dato größte Akquisition der österreichischen Versicherungswirtschaft in Zentral- und Osteuropa. Die Anfang Februar 2020 mit AXA vereinbarte Transaktion wurde nach Erteilung aller notwendigen Genehmigungen am 15. Oktober formal abgeschlossen. Trotz der herausfordernden Situation und umfangreicher Reisebeschränkungen infolge von Covid-19 wurde das Closing damit binnen acht Monaten zügig umgesetzt. Bereits im Juli hatte die EU-Kommission die Übernahme genehmigt, danach erfolgten die aufsichtsrechtlichen Freigaben in den betroffenen Ländern.
Zügige Integration und Nutzung von Synergien
Unmittelbar nach dem Closing am 15. Oktober begann die Integration der erworbenen Gesellschaften, die laut aktuellem Plan bis Ende 2022 zum größten Teil abgeschlossen sein soll. Bereits ab 2021 erwartet UNIQA signifikante Ergebnisbeiträge aus den neuen Unternehmen, die mit dem Fortschreiten der Integration weiter zunehmen sollen. Mit einem aktuellen Prämienvolumen von knapp 850 Millionen Euro soll der Beitrag der AXA-Gesellschaften inklusive Synergien bis 2025 auf etwa ein Viertel des Gesamtergebnisses vor Steuern anwachsen.
Wesentliches Ziel der Integration der übernommenen Gesellschaften in die UNIQA Group ist die Erschließung von Synergien und die Nutzung von Skaleneffekten, die in Summe positive Effekte in der Größenordnung von jährlich bis zu 45 Millionen Euro ab 2023 bringen sollen. Dies setzt allerdings substanzielle Investitionen voraus, die bis ins Jahr 2022 reichen werden. Die genannten Einsparungen entsprechen 15 bis 20 Prozent der aktuellen Kostenbasis sowohl der bestehenden als auch der neuen Tochtergesellschaften und beinhalten auch eine Personalreduktion um 600 bis 700 Vollzeitkräfte. An konkreten Maßnahmen stehen die Konsolidierung zahlreicher Funktionen, die Einführung des neuen Target Operating Model von UNIQA, die forcierte Digitalisierung und Automatisierung, die Konsolidierung von Systemen und Projekten sowie die Harmonisierung der IT-Plattformen an. Parallel dazu wird die erweiterte UNIQA Group in CEE von der komplementären Erweiterung ihrer Produktpalette und der Nutzung des in den AXA-Gesellschaften vorhandenen Know-hows profitieren.