Pandemie unterbricht Aufholprozess in Osteuropa, Rückkehr zum Wachstumskurs schon für 2021 und 2022 erwartet
In den Märkten Zentral- und Osteuropas kam es im vergangenen Jahr durch Covid-19 zu einem spürbaren Rückgang der Wirtschaftsleistung von über 4 Prozent, die Experten erwarten für CEE jedoch bereits wieder für die Jahre 2021 und 2022 ein deutliches Wirtschaftswachstum von jeweils rund 3 bis 4 Prozent. Aufgrund der positiven Wirtschaftsprognosen sollte der bislang existierende Wachstumsvorsprung der CEE-Märkte gegenüber den westeuropäischen Märkten auch nach der Coronapandemie wiederhergestellt sein.
Die Folgen der Pandemie wirkten sich auch auf die Versicherungsmärkte in CEE aus, und das starke Prämienwachstum der vergangenen Jahre konnte im Vorjahr nicht mehr erzielt werden. Die einzelnen Länder der Region sind jedoch in unterschiedlichem Ausmaß von der Pandemie betroffen. Ebenso bestehen erhebliche Unterschiede bei den restriktiven Maßnahmen, die von den lokalen Regierungen verhängt wurden, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern. Insgesamt weisen nach den derzeit verfügbaren Daten jedoch die meisten Versicherungsmärkte in Zentral- und Osteuropa trotz der schwierigen Rahmenbedingungen im Jahr 2020 eine weitgehend stabile Umsatzentwicklung auf.
Eine erhöhte Nachfrage nach Versicherungsprodukten war im Vorjahr vor allem in einigen Segmenten der Sachversicherung zu verzeichnen, so beispielsweise der Feuerversicherung, der allgemeinen Haftpflichtversicherung oder auch in den Motorversicherungssparten. Spürbar rückläufige Prämien prägten hingegen den Bereich der Lebensversicherung, nachdem hier im Jahr 2019 noch ein leichter Zuwachs erzielt werden konnte. Ausschlaggebend dafür war neben dem anhaltenden Niedrigzinsumfeld vor allem der Rückgang im Neugeschäft beim Vertrieb über Bankfilialen. Viele Geschäftsstellen der Finanzinstitute waren während der Lockdowns bzw. diverser Ausgangsbeschränkungen geschlossen, das beratungsintensive Vorsorgegeschäft konnte daher nicht wie üblich erfolgen. In den nächsten Jahren sollte sich die Nachfrage nach Lebensversicherungen in CEE aber generell wieder erholen, denn die Notwendigkeit einer eigenverantwortlichen Vorsorge abseits der staatlichen Pensionssysteme besteht weiter fort. Zudem haben viele Versicherer mit neuen Vorsorgelösungen auf die anhaltende Niedrigzinsphase reagiert.
Auch wenn das Wachstum der Versicherungsmärkte coronabedingt im abgelaufenen Jahr unterbrochen wurde, bleibt CEE für UNIQA eine Region mit hohem Wachstumspotenzial. UNIQA ist in Zentral- und Osteuropa bereits seit mehr als 20 Jahren aktiv, und mit dem Zukauf der AXA-Gesellschaften in Polen, der Slowakei und Tschechien zu Jahresbeginn 2020 konnte die Marktposition in dieser Wachstumsregion nochmals deutlich gestärkt werden. Die nach Ende der Pandemie erwartete positive wirtschaftliche Entwicklung in CEE sollte in den kommenden Jahren wieder zu Steigerungen in den Einkommen und Konsumausgaben der Haushalte beitragen. Mit zunehmendem Wohlstand und wachsender Kaufkraft geht auch eine höhere Nachfrage nach Versicherungslösungen einher.
Sowohl die Prämien pro Kopf (Versicherungsdichte) als auch der Anteil der Versicherungswirtschaft am Bruttoinlandsprodukt (Versicherungsdurchdringung) liegen in CEE nach wie vor weit unter dem Durchschnitt westeuropäischer Märkte und veranschaulichen damit sehr deutlich das nach wie vor sehr hohe Aufholpotenzial dieser Versicherungsmärkte.