Ausblick
Konjunkturausblick
Der IWF prognostiziert aktuell für Österreich ein Wirtschaftswachstum von 3,9 Prozent.
Jedoch ist jede Prognose in Bezug auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in unseren Märkten derzeit mit so hoher Unsicherheit wie schon lange nicht mehr verbunden. Die Konsequenzen des kriegerischen Konflikts in der Ukraine, die pandemische Situation, die Inflationsentwicklung und damit verbunden die Reaktion der Zentralbanken sowie die weitere Entwicklung auf den internationalen Kapitalmärkten – all das ist im Moment sehr schwer einzuschätzen.
Die EZB hält trotz steigender Inflation die Leitzinsen noch unverändert. Jedoch wird das pandemiebezogene Anleiheankaufprogramm PEPP im 1. Quartal 2022 sein Ende finden. Gemäß der EZB geht man von einer temporären Inflationsdynamik aus, die sich im Jahr 2022 wieder normalisieren soll. Ob diese Einschätzung berechtigt ist, wird sich im weiteren Jahresverlauf zeigen.
Unternehmensausblick
Anders als das gesamtwirtschaftliche Umfeld schätzen wir die Situation in unserem versicherungstechnischen Kerngeschäft unverändert als solide ein. Unser Versicherungsgeschäft hat in der Pandemie große Resilienz bewiesen. Unsere Kunden haben trotz wirtschaftlicher Herausforderungen nicht auf ihren Versicherungsschutz verzichtet, sodass die Stornorate für die gegebenen Rahmenbedingungen sehr moderat blieb. Dies stimmt uns auch für das Prämienvolumen des Jahres 2022 optimistisch.
Aufgrund des Konflikts in der Ukraine, ausgelöst durch den russischen Angriff, und der damit verbundenen Sanktionen können wir – im Moment – allerdings keine sinnvolle Prognose zum Geschäftsverlauf in diesen beiden Ländern abgeben. Auf Gruppenebene betrifft das allerdings weniger als 3 Prozent der verrechneten Prämien.
Der Schadenaufwand im direkten Zusammenhang mit Covid-19 wurde bereits im Jahr 2020 voll verbucht und hat daher keine signifikante Auswirkung auf das Geschäftsjahr 2022.
Wir haben im abgelaufenen Geschäftsjahr die größte Restrukturierung in unserer Firmengeschichte fortgesetzt, und das Programm zeigt bereits erste Erfolge. Strikte Kostendisziplin und weitere Optimierungen sind für 2022 jedoch weiterhin unerlässlich, um die Verwaltungskosten trotz hohen Investitionsbedarfs zu stabilisieren.
Zusammengefasst sehen wir trotz eins sehr schwer einschätzbaren Umfelds keine signifikanten Verwerfungen in unserem versicherungstechnischen Kerngeschäft. Das bedeutet, wir rechnen im Jahr 2022 mit stabilen oder leicht steigenden Prämien und gehen von einer Combined Ratio in etwa auf dem Niveau von 2021 aus.
Wir können aber aktuell keine solide Einschätzung der Kapitalmarktentwicklung abgeben und daher auch keine stabile Prognose zu unserem Kapitalanlageergebnis machen.
Die Ausschüttung der Dividende orientiert sich am Unternehmenserfolg. UNIQA plant, 50 bis 60 Prozent des Konzernergebnisses als Dividende an die Unternehmenseigner:innen auszuschütten.