Risikobericht

43. Risikoprofil

Das Risikoprofil von UNIQA ist sehr stark von den Lebens- und Krankenversicherungsbeständen der UNIQA Österreich Versicherungen AG beeinflusst. Durch diesen Umstand nimmt das Marktrisiko im Risikoprofil von UNIQA die zentrale Rolle ein.

Die Konzerngesellschaften in Zentraleuropa betreiben das Versicherungsgeschäft im Schaden- und Unfallbereich sowie im Lebens- und Krankenversicherungsbereich. In der CEE-Region überwiegt das Versicherungsgeschäft im Schaden- und Unfallbereich.

Dieser Umstand ist für UNIQA insofern von Bedeutung, als damit ein hohes Diversifikationselement zu dem von den österreichischen Gesellschaften dominierten Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft geschaffen wird.

Die risikospezifischen Besonderheiten der Regionen manifestieren sich auch in den durch den internen Bewertungsansatz ermittelten Risikoprofilen.

Markt- und Kreditrisiken

Die Ausprägung der Markt- und Kreditrisiken ist von der Struktur der Kapitalveranlagung und deren Verteilung in verschiedene Veranlagungsklassen abhängig. In der nachfolgenden Tabelle werden die Kapitalanlagen, nach Veranlagungsklassen aufgegliedert, dargestellt.

Zusammensetzung der Kapitalanlagen

Angaben in Tausend Euro

31.12.2018

31.12.2017
angepasst

Verzinsliche Wertpapiere

16.217.516

16.722.298

Immobilienvermögen

1.104.517

1.236.630

Beteiligungen und sonstige Anteile

743.401

855.308

Aktien

739.458

604.563

Termingelder

398.672

331.935

Derivative Finanzinstrumente

20.804

165.037

Übrige Kapitalanlagen

25.750

110.252

Darlehen

86.950

33.148

Summe

19.337.067

20.059.171

Markt- und Kreditrisiken haben jedoch nicht nur einen Einfluss auf den Wert der Kapitalanlagen, sondern beeinflussen auch die Höhe der versicherungstechnischen Verbindlichkeiten. Es besteht somit insbesondere in der Lebensversicherung eine Abhängigkeit zwischen der (Kurs-) Entwicklung der Vermögenswerte und der Verbindlichkeiten aus den Versicherungsverträgen. UNIQA managt die Ertragserwartungen und Risiken der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten aus Versicherungsverträgen im Rahmen des ALM-Prozesses. Ziel ist es, mit möglichst hoher Sicherheit und ausgewogenem Risiko ausreichend Liquidität zu gewährleisten, um jenen Kapitalertrag zu erwirtschaften, der nachhaltig höher ist als die garantierten Leistungen der versicherungstechnischen Verbindlichkeiten. Dabei werden Vermögenswerte und Schulden in unterschiedlichen Abrechnungskreisen geführt.

Die folgenden beiden Tabellen zeigen die wichtigsten Abrechnungskreise, die sich aus den verschiedenen Produktkategorien ergeben.

Vermögenswerte

Angaben in Tausend Euro

31.12.2018

31.12.2017
angepasst

Langfristige Lebensversicherungsverträge mit Garantieverzinsung und Gewinnbeteiligung

12.612.019

12.289.254

Langfristige Verträge der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung

4.751.183

5.034.492

Langfristige Krankenversicherungsverträge

3.591.681

3.598.565

Kurzfristige Verträge der Schaden- und Unfallversicherung

4.813.330

5.065.059

Summe

25.768.212

25.987.370

Diese Werte beziehen sich auf folgende Positionen:

  • Eigengenutzte Grundstücke und Bauten
  • Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien
  • Nach der bilanzierte Kapitalanlagen
  • Sonstige Kapitalanlagen
  • Kapitalanlagen der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung
  • Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Versicherungstechnische Rückstellungen und Verbindlichkeiten (im Eigenbehalt)

Angaben in Tausend Euro

31.12.2018

31.12.2017
angepasst

Langfristige Lebensversicherungsverträge mit Garantieverzinsung und Gewinnbeteiligung

10.890.862

11.223.577

Langfristige Verträge der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung

4.721.904

5.019.325

Langfristige Krankenversicherungsverträge

3.191.419

3.038.285

Kurzfristige Verträge der Schaden- und Unfallversicherung

2.970.578

2.940.919

Summe

21.774.763

22.222.106

Diese Werte beziehen sich auf folgende Positionen:

  • Versicherungstechnische Rückstellungen
  • Versicherungstechnische Rückstellungen der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung
  • Rückversicherungsverbindlichkeiten (nur Depotverbindlichkeiten aus dem abgegebenen Rückversicherungsgeschäft)
  • Rückversicherungsanteil an den versicherungstechnischen Rückstellungen
  • Rückversicherungsanteil an den versicherungstechnischen Rückstellungen der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung

Das Zinsrisiko besteht für alle aktiv- und passivseitigen Bilanzposten, deren Wert in Abhängigkeit von Änderungen der risikofreien Zinskurven oder deren Volatilität schwankt. Aufgrund des hohen Anteils an zinstragenden Wertpapieren in der Veranlagung ist das Zinsrisiko ein wesentlicher Bestandteil des Marktrisikos. Das Zinsrisiko wird im Rahmen der ALM-basierten Veranlagungsstrategie aktiv gemanagt.

Die folgende Tabelle zeigt die Struktur der Restlaufzeiten der verzinslichen Wertpapiere.

Veranlagungsvolumen nach Laufzeiten

Angaben in Tausend Euro

31.12.2018

31.12.2017
angepasst

Bis zu 1 Jahr

768.320

1.339.431

Mehr als 1 Jahr bis zu 3 Jahren

1.895.285

1.920.831

Mehr als 3 Jahre bis zu 5 Jahren

2.571.055

2.475.017

Mehr als 5 Jahre bis zu 7 Jahren

3.169.290

2.507.702

Mehr als 7 Jahre bis zu 10 Jahren

2.816.568

2.846.914

Mehr als 10 Jahre bis zu 15 Jahren

2.141.868

2.323.211

Mehr als 15 Jahre

2.855.131

3.309.949

Summe

16.217.516

16.723.055

Im Vergleich dazu wird in der nachfolgenden Tabelle die Deckungsrückstellung vor Rückversicherung in der Kranken- und Lebensversicherung sowie in der Nichtlebensversicherung die Bruttorückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle auf Jahresbänder aufgeteilt. In der Kranken- und Lebensversicherung erfolgte die Aufteilung anhand der erwarteten Cashflows aus dem ALM-Prozess.

IFRS-Reserve nach erwarteten Fälligkeiten

Angaben in Tausend Euro

31.12.2018

31.12.2017

Bis zu 1 Jahr

1.138.678

1.443.546

Mehr als 1 Jahr bis zu 3 Jahren

1.359.578

1.690.150

Mehr als 3 Jahre bis zu 5 Jahren

1.007.618

1.124.251

Mehr als 5 Jahre bis zu 7 Jahren

1.074.549

1.088.078

Mehr als 7 Jahre bis zu 10 Jahren

1.578.545

1.687.476

Mehr als 10 Jahre bis zu 15 Jahren

2.455.407

2.383.198

Mehr als 15 Jahre

6.896.491

6.082.316

Summe

15.510.867

15.499.016

Da das Zinsrisiko in der Lebensversicherung aufgrund der langfristigen Verbindlichkeiten besonders relevant ist, wird im Folgenden der Fokus auf dieses Segment gelegt. Die modifizierte der Vermögenswerte der Lebensversicherung beträgt 8,5 Prozent, jene der Verbindlichkeiten 13 Prozent. Diese Differenz wird als „Duration Gap“ bezeichnet und hat zur Folge, dass Zinsänderungen zu unterschiedlichen Wertveränderungen auf der Aktiv- und der Passivseite führen (Zinsänderungsrisiko). Im Rahmen des jährlichen ALM-Prozesses wird festgelegt, welches Budget für das Zinsrisiko aus strategischen Gründen akzeptiert wird.

Der Rechnungszins, der bei der Zeichnung von Neugeschäften der Kalkulation zugrunde gelegt werden darf, berücksichtigt in den meisten Gesellschaften von UNIQA eine Höchstzinssatzverordnung der jeweiligen lokalen Aufsichtsbehörde. In all jenen Ländern, in denen der höchstzulässige Rechnungszins nicht per Verordnung geregelt ist, werden durch die verantwortlichen Aktuare entsprechend vorsichtige und marktgerechte Annahmen getroffen. Für den Kernmarkt Österreich beträgt der zulässige Höchstzins seit 1. Jänner 2017 0,5 Prozent pro Jahr. Im Bestand befinden sich jedoch auch ältere Verträge mit Rechnungszinssätzen. In den relevanten Märkten der UNIQA Group betragen diese bis zu 4,0 Prozent pro Jahr. Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die durchschnittlichen Rechnungszinssätze nach Region und Währung.

Durchschnitt techn. Zinsen, traditionelles Geschäft nach Region und Währung

Angaben in Prozent

EUR

USD

Lokale Währung

Österreich (AT)

2,3

 

 

Zentraleuropa (CE)

3,4

 

3,1

Osteuropa (EE)

3,6

3,7

3,3

Südosteuropa (SEE)

2,5

2,3

1,3

Russland (RU)

2,9

2,8

4,0

Da diese Zinssätze vom Versicherungsunternehmen garantiert werden, besteht das finanzielle Risiko darin, dass diese Renditen nicht erwirtschaftet werden können. Da in der klassischen Lebensversicherung überwiegend in zinstragende Titel investiert wird, stellt die Unvorhersehbarkeit der langfristigen Zinsentwicklung das bedeutendste finanzielle Risiko eines Lebensversicherungsunternehmens dar. Das Anlage- und Wiederanlagerisiko besteht darin, dass Prämien, die in der Zukunft eingehen, zu einem bei Abschluss garantierten Zinssatz angelegt werden müssen. Es ist aber durchaus möglich, dass zur Zeit des Prämieneingangs keine entsprechenden Titel erhältlich sind. Ebenso müssen künftige Erträge zumindest zum Rechnungszins wiederveranlagt werden. Aus diesem Grund hat sich UNIQA in den wichtigsten Märkten bereits dazu entschieden, Produkte anzubieten, die keinen oder nur noch einen geringen Rechnungszins beinhalten. Ein Beispiel dafür ist in Österreich der Verkauf von aufgeschobenen Rentenprodukten mit einem Rechnungszins von 0 Prozent.

Das Spreadrisiko bezeichnet das Risiko von Preisveränderungen aktiv- und passivseitiger Bilanzposten aufgrund von Veränderungen der Kreditrisikoaufschläge oder deren Volatilität und wird gemäß -Richtlinien für einzelne Wertpapiere in Abhängigkeit von deren Bonität (Rating) und ermittelt. Bei der Veranlagung von Wertpapieren wird – unter Abwägung der Ertragschancen und Risiken – in Titel unterschiedlichster Bonität (Rating) investiert.

In der nachfolgenden Tabelle wird die Kreditqualität jener verzinslichen Wertpapiere, die weder überfällig noch wertberichtigt sind, anhand deren Ratings dargestellt.

Veranlagungsvolumen nach Ratings

Angaben in Tausend Euro

31.12.2018

31.12.2017
angepasst

AAA

3.866.678

4.358.396

AA

3.989.617

4.097.169

A

3.707.064

4.096.105

BBB

2.526.245

2.314.270

BB

720.223

976.377

B

240.932

202.287

≤ CCC

6.090

9.294

Nicht geratet

1.160.667

665.173

Summe

16.217.516

16.719.071

Das Aktienrisiko ergibt sich aus Wertänderungen von Aktien und aktienähnlichen Anlagen aufgrund von Schwankungen der internationalen Aktienmärkte und entsteht damit insbesondere aus den Veranlagungsklassen „Aktien und Beteiligungen“ und „Sonstige Anteile“. Die effektive Aktienquote wird über den selektiven Einsatz derivativer Finanzinstrumente zu Absicherungszwecken gesteuert.

Das Währungsrisiko entsteht durch Wechselkursschwankungen und deren Volatilität. Aufgrund des internationalen Versicherungsgeschäfts veranlagt UNIQA in Wertpapieren unterschiedlicher Währungen und folgt dabei dem Prinzip, eine währungskongruente Bedeckung der Verbindlichkeiten auf Deckungsstock- bzw. Gesellschaftsebene zu gewährleisten. Trotz des selektiven Einsatzes derivativer Finanzinstrumente zu Absicherungszwecken ist es nicht immer kosteneffizient möglich oder aus Veranlagungsgesichtspunkten zielführend, eine vollständige Währungskongruenz zwischen Aktiv- und Passivseite zu erreichen. Die folgende Tabelle zeigt eine Aufschlüsselung der Vermögenswerte und Schulden nach Währungen.

Währungsrisiko

Angaben in Tausend Euro

31.12.2018

Vermögenswerte

Rückstellungen und Verbindlichkeiten

EUR

24.776.455

22.526.995

USD

437.881

128.123

CZK

598.874

475.748

HUF

494.772

568.962

PLN

948.421

789.665

RON

289.381

213.284

Sonstige

958.016

814.473

Summe

28.503.801

25.517.251

Währungsrisiko

Angaben in Tausend Euro

31.12.2017
angepasst

Vermögenswerte

Rückstellungen und Verbindlichkeiten

EUR

24.868.208

22.491.054

USD

487.254

87.257

CZK

586.717

474.119

HUF

485.880

578.675

PLN

1.167.861

1.011.021

RON

289.729

220.337

Sonstige

858.235

632.036

Summe

28.743.885

25.494.500

UNIQA ist bestrebt, Konzentrationsrisiken so niedrig wie möglich zu halten. Konzentrationsrisiko kann unter anderem durch die Übertragung von Versicherungsgeschäften auf einzelne Rückversicherungsgesellschaften in inadäquatem Umfang entstehen. Dies kann bei Zahlungsverzug (oder -ausfall) eines einzelnen Rückversicherers einen materiellen Einfluss auf das Ergebnis der UNIQA Group haben. Dieses Risiko wird in der UNIQA Group durch ein internes Rückversicherungsunternehmen gesteuert, welches für die Auswahl externer Rückversicherungsparteien, unter Berücksichtigung strenger Richtlinien zur Vermeidung materieller Konzentrationsrisiken, verantwortlich ist.

Im Zuge der Veranlagung wird laufend geprüft, ob die Investmentvolumina in Wertpapiere einzelner Emittenten gewisse, in Abhängigkeit von der jeweiligen Bonität definierte, Grenzwerte im Verhältnis zum Gesamtveranlagungsvolumen überschreiten. Sollte dies der Fall sein, werden die den Grenzwert überschreitenden Bestände mit einem Risikoaufschlag versehen.

Liquiditätsrisiko

Um sicherzustellen, dass UNIQA den Zahlungsverpflichtungen innerhalb der nächsten zwölf Monate nachkommen kann, erfolgt eine laufende Liquiditätsplanung.

Zur Bedeckung von Verpflichtungen, deren Laufzeit zwölf Monate überschreiten, erfolgt eine möglichst fristenkongruente Veranlagung im Rahmen des ALM-Prozesses und der strategischen Vorgaben. Zudem ist ein Großteil des Wertpapierbestands auf liquiden Märkten börsennotiert und im Fall von Liquiditätsbelastungen kurzfristig und ohne signifikante Liquiditätsabschläge veräußerbar.

Es bestehen Zeichnungsverpflichtungen im Wesentlichen im Fondsformat aus Beteiligungen im Gesundheitswesen und Veranlagungen in Private Debt, sowie im Infrastrukturbereich in Höhe von 601.415 Tausend Euro (2017: 0 Euro). Für sonstige Private-Equity-Veranlagungen bestehen keine Restzahlungsverpflichtungen (2017: 1,0 Millionen Euro).

Sensitivitäten

Zur Messung und Steuerung des Markt- und Kreditrisikos und deren Komponenten werden neben den etablierten Markt- und Kreditrisikomodellen (MCEV, , u. ä.) insbesondere Stresstests und Sensitivitätsanalysen eingesetzt.

In den folgenden Tabellen werden die wichtigsten Marktrisiken in Form von Sensitivitätskennzahlen sowie deren Auswirkungen auf das Periodenergebnis und das Eigenkapital dargestellt. In Abhängigkeit vom anzuwendenden Bewertungsprinzip können etwaige zukünftige Verluste aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert zu unterschiedlichen Schwankungen im Periodenergebnis oder im sonstigen Ergebnis führen. Die Kennzahlen werden auf Basis finanzmathematischer Grundlagen theoretisch berechnet und berücksichtigen keine Diversifikationseffekte zwischen den einzelnen Marktrisiken bzw. keine gegensteuernden Maßnahmen, die in verschiedenen Marktszenarien getroffen werden können.

Die Sensitivitäten werden ermittelt, indem jedes Szenario für jede einzelne Position simuliert wird, wobei alle anderen Parameter jeweils konstant gehalten werden.

Zinsänderungsrisiko

Angaben in Tausend Euro

31.12.2018

31.12.2017

+100
Basispunkte

–100
Basispunkte1)

+100
Basispunkte

–100
Basispunkte1)

1)

In der Berechnung des Zinsrückgangszenarios ist eine Zinsuntergrenze von 0 % berücksichtigt.

Staatsanleihen

–736.457

673.474

–768.284

746.481

Unternehmensanleihen
(inkl. Covered-Bond-Anleihen)

–316.143

196.892

–372.587

281.189

Sonstige

–35.852

24.921

–28.592

32.926

Summe

–1.088.451

895.286

–1.169.463

1.060.595

Spreadrisiko

Angaben in Tausend Euro

31.12.2018

31.12.2017

 

+ 100 Basispunkte

 

+ 100 Basispunkte

Summe

 

–1.113.826

 

–1.184.283

Aktienrisiko

Angaben in Tausend Euro

31.12.2018

31.12.2017

30 %

–30 %

30 %

–30 %

Summe

375.228

–375.186

277.757

–247.797

Währungsrisiko

Angaben in Tausend Euro

31.12.2018

31.12.2017

10 %

–10 %

10 %

–10 %

USD

20.855

–20.855

27.209

–27.209

HUF

15.703

–15.703

16.776

–16.776

RON

14.987

–14.987

14.893

–14.893

CZK

38.422

–38.422

37.314

–37.314

PLN

48.526

–48.526

47.743

–47.743

Sonstige

60.255

–58.636

57.374

–55.908

Summe

198.747

–197.128

201.308

–199.842

2018

Angaben in Tausend Euro

Zins­schock
(+100 bp)

Zins­schock
(–100 bp)

Spread­schock
(+100 bp)

Aktien-
schock
(+30 %)

Aktien-
schock
(–30 %)

Währungs-
schock1)
(+10 %)

Währungs-
schock1)
(–10 %)

1)

Marktwertveränderungen ohne bilanzielle Auswirkung inkludieren im Fall des Zins- und des Spreadrisikos reklassifizierte Anleihen und im Fall des Währungsrisikos Immobilien.

Gewinn- und Verlustrechnung

1.781

–6.965

–2.743

60.776

–305.289

186.416

–184.798

Eigenkapital

–1.090.232

902.251

–1.111.082

314.451

–69.897

12.330

–12.330

Summe

–1.088.451

895.286

–1.113.826

375.228

–375.186

198.747

–197.128

2017

Angaben in Tausend Euro

Zins­schock
(+100 bp)

Zins­schock
(–100 bp)

Spread-
schock
(+100 bp)

Aktien-
schock
(+30 %)

Aktien-
schock
(–30 %)

Währungs-
schock1)
(+10 %)

Währungs-
schock1)
(–10 %)

1)

Währungsschock aus Immobilien in Höhe von 23,3 Millionen Euro (+10 %) und –23,3 Millionen Euro (–10 %) wird weder in der Gewinn- und Verlustrechnung noch im Eigenkapital schlagend, da Immobilien zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden und Schocks auf Basis der Marktwerte berechnet sind.

Gewinn- und Verlustrechnung

–1.235

4.152

–8.842

42.945

–19.012

185.406

–183.941

Eigenkapital

–1.168.228

1.056.443

–1.175.441

234.812

–228.785

15.902

–15.902

Summe

–1.169.463

1.060.595

–1.184.283

277.757

–247.797

201.308

–199.842

In der Lebensversicherung stellen die Zinsannahmen den wesentlichen Einflussfaktor auf den Liability-Adequacy-Test sowie die „Deferred Acquisition Costs“ dar. Aus diesem Grund sind im Folgenden Auswirkungen der impliziten Neugeldannahme (inklusive Reinvestitionen) angegeben.

Geht man von einer erhöhten Neugeldannahme um + 100 bp aus, so resultiert das in einem Nettoeffekt (nach Berücksichtigung latenter ) in Höhe von + 6,16 Millionen Euro. Eine Verringerung dieser Annahme um –100 bp hat einen Nettoeffekt von –6,90 Millionen Euro zur Folge. Die beschriebenen Effekte beziehen sich auf Änderungen in den „Deferred Acquisition Costs“ sowie den Einfluss auf den Liability-Adequacy-Test. Die Ergebnisse wurden anhand des traditionellen Geschäfts in Österreich ermittelt, die den Großteil der Deckungsrückstellung der Gruppe ausmachen.

In der Nichtlebensversicherung wird die Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle auf Basis bereits gemeldeter Schadenfälle und unter Anwendung von anerkannten statistischen Methoden gebildet. Eine wesentliche Annahme dabei ist, dass die beobachteten Schadenmuster aus der Vergangenheit eine sinnvolle Extrapolation in die Zukunft erlauben. In Fällen, in denen diese Annahme verletzt ist, müssen zusätzliche Anpassungen getroffen werden.

Die Berechnung der Schadenrückstellungen ist aufgrund der Abwicklungsdauer der Schäden mit Unsicherheit verbunden. Zusätzlich zum normalen Zufallsrisiko gibt es auch andere Faktoren, die einen Einfluss auf die zukünftige Abwicklung der schon eingetreten Schadenfälle haben können. Insbesondere erwähnt sei der Reservierungsprozess für Gerichtsschäden im Bereich der Schaden- und Unfallversicherung. Für diese Schäden wird in der Regel eine Reserveschätzung auf Basis von Expertenwissen erstellt, die jedoch speziell bei Größtschäden zu Beginn der gerichtlichen Einbringung einer hohen Volatilität ausgesetzt sein kann.

Das partielle interne Modell in der Schaden- und Unfallversicherung stellt dabei ein geeignetes Instrument dar, um die Volatilität im Abwicklungsprozess zu quantifizieren. Nach Analyse dieser Modellergebnisse wurde ermittelt, dass eine Abweichung von 5 Prozent zur ermittelten Basisrückstellung ein realistisches Szenario darstellen kann. Auf Basis der aktuellen Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle von 2.555 Millionen Euro (ohne zuzügliche Reservebestandteile wie Rückstellung für Schadenregulierung) im Konzern auf Bruttobasis würde das einen um 127,8 Millionen Euro höheren Schadenaufwand bedeuten.

Auch die Krankenversicherung nach Art der Lebensversicherung ist inzwischen von der Niedrigzinsphase betroffen. Seit 1. Jänner 2018 werden nur mehr Tarife mit dem Rechnungszins von 1 Prozent verkauft. Das und die im Jahr 2017 verkauften Tarife mit dem Rechnungszins von 1,75 Prozent verringern den durchschnittlichen Rechnungszins weiter. Eine Verringerung der Kapitalerträge um 100 bp (Basis: Veranlagungsergebnis 2018) würde das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) um ca. 34 Millionen Euro verringern.

Versicherungstechnische Risiken

Das versicherungstechnische Risiko Nichtleben wird in die drei Kategorien Prämien-, Reserve- und Katastrophenrisiko unterteilt.

Dabei definiert sich das Prämienrisiko als das Risiko, dass zukünftige Leistungen und Aufwendungen aus dem Versicherungsbetrieb höher sind als die dafür vereinnahmten Prämien. Solch ein Verlust kann im Versicherungsbetrieb auch von außergewöhnlich hohen, aber selten auftretenden Schadenereignissen hervorgerufen werden, von sogenannten Groß- oder Größtschäden. Eine weitere Bedrohung durch Ereignisse mit niedriger Frequenz, aber hohen Verlusten stellen Naturkatastrophen dar. Dieses Risiko umfasst finanzielle Verluste, die durch Naturgefahren wie Flut, Sturm, Hagel oder Erdbeben hervorgerufen werden. Im Gegensatz zu einzelnen Großschäden spricht man in diesem Fall auch von einem Schadenkumul.

Das Reserverisiko beschreibt das Risiko, dass die gebildeten versicherungstechnischen Rückstellungen für bereits eingetretene Schadenfälle nicht ausreichend sind. Man spricht dann von einem Abwicklungsverlust. Die Schadenreserve wird unter Anwendung von aktuariellen Methoden berechnet. Externe Einflüsse, wie veränderte Schadenhöhen oder Frequenzen, Rechtsprechung, Reparatur- und Behandlungskosten, können zu einer Abweichung von der Schätzung führen.

Um diesen Risiken entgegenzuwirken und sie aktiv zu managen, laufen bei UNIQA mehrere in den Versicherungsbetrieb integrierte Prozesse. So regelt zum Beispiel eine Konzernrichtlinie, dass Neuprodukte nur dann eingeführt werden dürfen, wenn sie gewisse Profitabilitätskriterien erfüllen. Durch spezielles Risikomanagement im Underwriting (vor allem im Corporate-Bereich) sowie Bereitstellung der entsprechenden Rückversicherungskapazität werden auch Großschäden und Naturkatastrophen entsprechend gemanagt.

Auch in der Schadenreservierung regelt eine Richtlinie, wie von den lokalen Einheiten bei der Bildung von -Schadenreserven vorzugehen ist. Ein quartalsweises Monitoring und ein interner Validierungsprozess stellen die Qualität der Reservierung in der gesamten Gruppe sicher.

Ein wesentliches Element in der Risikomessung und in weiterer Folge der Risikosteuerung stellt das Partialmodell Non-Life dar. Dieses Risikomodell quantifiziert mittels stochastischer Simulationen den Risikokapitalbedarf pro Risikoklasse auf Gesellschafts- und auch auf Gruppenebene.

Das Risiko eines einzelnen Versicherungsvertrags liegt darin, dass das versicherte Ereignis eintritt. Der Eintritt wird als zufällig und daher nicht vorhersehbar angesehen. In der Lebensversicherung – speziell in der klassischen Lebensversicherung – bestehen verschiedene Risiken. Das Versicherungsunternehmen übernimmt dieses Risiko gegen eine entsprechende Prämie. Zur Kalkulation der Prämien stützt sich der Aktuar auf vorsichtig gewählte Rechnungsgrundlagen.

Durch die vorsichtige Wahl der Rechnungsgrundlagen entstehen planmäßig Gewinne, die den Versicherungsnehmern im Wege der Gewinnbeteiligung entsprechend dem Gewinnplan in angemessener Höhe gutgeschrieben werden.

Die Kalkulation der Prämien stützt sich weiters auf die Annahme eines großen homogenen Bestands von unabhängigen Risiken, sodass die Zufälligkeit, die einem einzelnen Versicherungsvertrag innewohnt, durch das Gesetz der großen Zahl ausgeglichen wird.

Folgende Risiken bestehen für ein Lebensversicherungsunternehmen:

  • Die Rechnungsgrundlagen erweisen sich trotz vorsichtiger Wahl als unzureichend.
  • Zufällige Schwankungen wirken sich für den Versicherer nachteilig aus.
  • Der Versicherungsnehmer übt gewisse implizite Optionen zu seinem Vorteil aus.

Die Risiken des Versicherers lassen sich in versicherungstechnische und finanzielle Risiken einteilen.

Langfristige Lebensversicherungsverträge mit Garantieverzinsung und Gewinnbeteiligung

Angaben in Tausend Euro

31.12.2018

31.12.2017
angepasst

Österreich (AT)

9.742.614

10.128.066

Westeuropa (WE)

89

115

Zentraleuropa (CE)

374.254

364.428

Osteuropa (EE)

48.329

37.704

Südosteuropa (SEE)

484.036

490.533

Russland (RU)

247.953

209.433

Summe

10.897.274

11.230.279

Langfristige Verträge der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung

Angaben in Tausend Euro

31.12.2018

31.12.2017
angepasst

Österreich (AT)

4.281.534

4.457.284

Zentraleuropa (CE)

427.818

554.202

Südosteuropa (SEE)

12.552

7.839

Summe

4.721.904

5.019.325

Das Portfolio von UNIQA besteht größtenteils aus langfristigen Versicherungsverträgen. Kurzfristige Todesfallversicherungen spielen eine untergeordnete Rolle.

In der folgenden Tabelle wird die Verteilung der Bestandsprämie nach Tarifgruppen und Regionen dargestellt.

Bestandsprämie nach Tarifgruppen

in Prozent

Kapitallebens­versicherung

Ablebens­versicherung

Renten­versicherung

 

2018

2017
angepasst

2018

2017
angepasst

2018

2017
angepasst

Österreich (AT)

40,5

42,1

9,2

9,1

24,3

22,2

Zentraleuropa (CE)

15,6

15,9

2,7

2,5

0,1

0,2

Osteuropa (EE)

27,6

30,6

3,0

3,2

0,0

0,0

Südosteuropa (SEE)

74,1

77,4

8,9

8,0

0,4

0,4

Russland (RU)

92,1

93,3

0,0

0,0

0,0

0,0

Summe

41,1

42,6

7,7

7,6

18,0

16,7

Bestandsprämie nach Tarifgruppen

in Prozent

Fonds- und indexgebundene Lebensversicherung

Restschuld­versicherung

Sonstige

 

2018

2017
angepasst

2018

2017
angepasst

2018

2017
angepasst

Österreich (AT)

24,9

25,5

0,0

0,0

1,1

1,1

Zentraleuropa (CE)

55,8

53,3

7,3

10,1

18,5

18,1

Osteuropa (EE)

0,0

0,0

67,4

63,7

2,0

2,6

Südosteuropa (SEE)

4,1

3,1

0,9

0,8

11,6

10,2

Russland (RU)

0,0

0,0

7,9

6,7

0,0

0,0

Summe

26,2

26,6

3,0

2,7

4,0

3,8

Durch Risikoselektion (Gesundheitsprüfung) lässt sich erreichen, dass die Sterbewahrscheinlichkeiten des Bestands stets kleiner sind als die der gesamten Bevölkerung. Weiters bewirkt der Sterblichkeitsfortschritt, dass die realen Sterbewahrscheinlichkeiten stets kleiner sind als die in der Periodentafel ausgewiesenen Werte. Analysen zum Sterblichkeitsergebnis auf Konzernebene zeigen historisch eine angemessene Prämienhöhe zur Bedeckung der Todesfallleistungen.

Aufgrund der Größe der Versichertenbestände (Lebensversicherung) von UNIQA im Markt Österreich ist die Entwicklung der Sterblichkeit hier von besonderer Bedeutung. Gemäß der veröffentlichten Sterbetafel 2010/2012 der Statistik Austria setzt sich der Trend der steigenden Lebenserwartung weiter fort.

Lebenserwartung bei Geburt

Sterbetafel

Männer

Frauen

1970 – 72

66,6

73,7

1980 – 82

69,2

76,4

1990 – 92

72,5

79

2000 – 02

75,5

81,5

2010 – 12

78

83,3

Eine große Unsicherheit bedeutet die Verringerung der Sterbewahrscheinlichkeiten für die Rentenversicherung: Der Sterblichkeitsfortschritt infolge des medizinischen Fortschritts und infolge geänderter Lebensgewohnheiten ist kaum extrapolierbar.

Die Versuche einer Vorhersage dieses Effekts wurden bei der Erstellung der Generationentafeln unternommen. Allerdings existieren solche Tafeln nur für die österreichische Bevölkerung, und diese Daten sind nicht auf andere Länder anwendbar. Das Langlebigkeitsrisiko bezieht sich in der UNIQA Group hauptsächlich auf die österreichischen Lebensversicherungsgesellschaften, da Rentenprodukte in den Regionen des internationalen Geschäfts kaum gezeichnet werden.

Homogenität und Unabhängigkeit der versicherten Risiken

Ein Versicherungsunternehmen ist bestrebt, sein Portfolio aus möglichst homogenen unabhängigen Risiken zusammenzustellen – entsprechend dem klassischen deterministischen Ansatz der Prämienkalkulation. Da dies in der Praxis aber kaum möglich ist, resultiert daraus für den Versicherer ein nicht zu unterschätzendes Risiko durch zufällige Schwankungen, insbesondere durch Ausbruch epidemischer Erkrankungen, da sich hier nicht nur die kalkulatorischen Sterbewahrscheinlichkeiten als zu niedrig erweisen können, sondern auch die Voraussetzung der Unabhängigkeit der Risiken nicht mehr gegeben ist.

In den Portfolios von UNIQA, insbesondere in Österreich, befinden sich große Bestände von Risikoversicherungen mit Prämienanpassungsklauseln. Diese erlauben dem Versicherer, die Prämien im Fall einer (wenig wahrscheinlichen) Verschlechterung des Sterblichkeitsverhaltens anzuheben. Dabei ist allerdings die Gefahr einer möglichen Antiselektion gegeben: Gute Risiken würden eher kündigen und schlechtere weiter im Bestand verbleiben.

Das Rentenwahlrecht bei aufgeschobenen Rentenversicherungen führt ebenfalls zu einer Antiselektion: Nur diejenigen Versicherungsnehmer, die sich sehr gesund fühlen, wählen die Rentenzahlung, alle anderen wählen die teilweise oder vollständige Kapitalzahlung. Auf diese Weise setzt sich der Rentenbestand tendenziell aus wesentlich gesünderen Personen, das heißt aus Sicht der Versicherung schlechteren Risiken, zusammen, als es dem Mittel der Bevölkerung entspricht.

Diesem Phänomen lässt sich durch entsprechende Modifikationen der Rentensterbetafeln begegnen. Eine weitere Möglichkeit besteht in der Forderung, dass die Ausübung des Rentenwahlrechts spätestens ein Jahr vor Ablauf im Voraus angekündigt werden muss.

Neben den bisher angeführten Risiken muss noch das Kostenrisiko genannt werden: Der Versicherer garantiert, während der gesamten Laufzeit des Vertrags nur die kalkulierten Kosten zu entnehmen. Hier besteht das unternehmerische Risiko, dass die Kostenprämien nicht ausreichen (z. B. durch Inflation hervorgerufene Kostensteigerungen).

Die Krankenversicherung wird zum überwiegenden Teil in Österreich betrieben (Anteil: 92,9 Prozent). Folglich liegt auch der Schwerpunkt für das Risikomanagement in Österreich.

Die Krankenversicherung ist eine Schadenversicherung, die in ihren Rechengrundlagen biometrische Risiken berücksichtigt und in Österreich „nach Art der Lebensversicherung“ betrieben wird.

Kündigungen durch den Versicherer sind – außer wegen Obliegenheitsverletzungen des Versicherten – nicht möglich. Die Kalkulation der Prämien ist daher so durchzuführen, dass diese bei gleichbleibenden Wahrscheinlichkeiten ausreichen, um die in der Regel mit dem Alter steigenden zu decken. Die Wahrscheinlichkeiten und Kostenstrukturen können sich im Laufe der Zeit häufig ändern. Aus diesem Grund gibt es für die Krankenversicherung die Möglichkeit, die Prämien immer wieder den veränderten Rechnungsgrundlagen anzupassen.

Bei der Übernahme der Risiken wird auch das vorhandene Risiko der Personen überprüft. Wird dabei festgestellt, dass bereits eine Erkrankung vorhanden ist, die ein höheres Kostenrisiko als beim kalkulierten Bestand erwarten lässt, so wird entweder diese Erkrankung aus der Erstattung ausgeschlossen, ein adäquater Risikozuschlag verlangt oder das Risiko nicht gezeichnet.

Durch die Kalkulation „nach Art der Lebensversicherung“ wird in der Krankenversicherung ein Deckungskapital (Alterungsrückstellung) aufgebaut, das in späteren Jahren wieder abgebaut wird, da daraus ein immer größerer Teil der mit dem Alter steigenden Leistungen finanziert wird.

Der Rechnungszinssatz für diese Deckungsrückstellung beträgt 3,0, 2,5 oder 1,75 Prozent. Sollte der Rechnungszins durch die Veranlagung nicht erreicht werden, so sind in den Prämien Sicherheitsmargen enthalten, die für die ungenügenden Veranlagungsergebnisse verwendet werden können. Im Juli 2017 wurde ein neues Rundschreiben der Österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) bezüglich des Rechnungszinses in der Krankenversicherung veröffentlicht, in dem dargestellt wurde, dass die FMA erwartet, dass ab dem 1. Jänner 2018 nur mehr Tarife mit 1 Prozent Rechnungszins verkauft werden. Damit ergibt sich eine weitere Verbesserung des Risikos bezüglich ungenügender Veranlagungsergebnisse. Der durchschnittliche Rechnungszins beträgt per 31. Dezember 2018 ca. 2,80 Prozent.

Die gesetzlichen Risiken sind vor allem dadurch gegeben, dass durch gesetzliche Änderungen Einfluss auf das bestehende Geschäftsmodell der privaten Krankenversicherung genommen wird. Darunter fallen insbesondere Änderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen, durch welche die derzeitigen Möglichkeiten der Anpassung an veränderte Gegebenheiten erschwert oder unmöglich gemacht bzw. die Ertragsmöglichkeiten stark verringert würden. Hier werden die Entwicklungen im Rahmen des Versicherungsverbands beobachtet und es wird gegebenenfalls versucht, auf Fehlentwicklungen aus Sicht der privaten Krankenversicherer einzuwirken.

Das Prämienvolumen des Krankenversicherungsgeschäfts im Ausland beträgt ca. 77,6 Millionen Euro. Das Krankenversicherungsgeschäft aus der Schweiz wurde zur UNIQA Liechtenstein übergeben (ca. 18,8 Millionen Euro), da auch hier aufsichtsrechtlich Solvency II anstatt des SST (Swiss-Solvency-Test) gilt. Die restlichen Prämien sind international auf praktisch alle UNIQA Versicherungen aufgeteilt, haben in der Regel dort jedoch eher eine geringere Bedeutung. Da UNIQA im Ausland keine Verpflichtung zu lebenslangen Verträgen hat und die Verträge überwiegend einjährig sind, ist das Risiko der Krankenversicherung nach Art der Schadenversicherung eher gering einzustufen.

Sonstige Risiken

Operationelle Risiken umfassen Verluste aufgrund ungenügender oder gescheiterter interner Prozesse sowie Verluste, die von Systemen, personellen Ressourcen oder externen Ereignissen verursacht werden.

Das operationelle Risiko beinhaltet das rechtliche Risiko, nicht aber das Reputations- und das strategische Risiko. Das rechtliche Risiko ist das Risiko aus einer Unsicherheit aufgrund von Klagen oder einer Unsicherheit in der Anwendbarkeit oder Auslegung von Verträgen, Gesetzen oder anderen Rechtsvorschriften. Bei UNIQA werden rechtliche Risiken laufend überwacht und an den Vorstand berichtet. Im Rahmen des Risikomanagementprozesses von UNIQA wurde auch der Risikoprozess für operationelle Risiken in Bezug auf Methoden, Ablauf und Zuständigkeiten definiert. In allen Konzerngesellschaften ist ein Risikomanager für die Einhaltung zuständig.

Die Besonderheit der operationellen Risiken ist, dass diese in allen Prozessen und Abteilungen auftreten können. Daher werden die operationellen Risiken von UNIQA in jeder operativen Gesellschaft auf einer sehr breiten Ebene identifiziert und bewertet. Die Risikoidentifikation erfolgt mithilfe eines standardisierten Risikokatalogs, der regelmäßig auf Vollständigkeit überprüft wird.

Die UNIQA Group – als Finanzdienstleister – gehört laut internationalen Standards zur kritischen Infrastruktur mit wichtiger Bedeutung für das staatliche Gemeinwesen, bei deren Ausfall oder Beeinträchtigung erhebliche Störungen der öffentlichen Sicherheit oder andere dramatische Folgen eintreten würden.

Notfälle, Krisen und Katastrophen kommen in der Regel unerwartet und können nicht geplant werden, sehr wohl aber Verfahren und Prozesse dafür, wie mit solchen Ereignissen umzugehen ist. Allerdings müssen sie als eine besondere Aufgabe des Managements behandelt werden – professionell, effizient und so schnell wie möglich.

Bei UNIQA werden durch die Implementierung eines Business-Continuity-Management-Systems die Themen Krisenvorsorge (Prävention), Krisenmanagement und Business Recovery (einschließlich Notfallplänen) berücksichtigt. Das BCM-Modell von UNIQA basiert auf internationalen Regeln und Standards und wird laufend weiterentwickelt.

Das Reputationsrisiko bezeichnet das Verlustrisiko, das aufgrund einer möglichen Schädigung des Unternehmensrufs, einer Verschlechterung des Ansehens oder eines negativen Gesamteindrucks infolge negativer Wahrnehmung durch die Kunden, Geschäftspartner, Aktionäre oder die Aufsichtsbehörde entsteht.

Die Reputationsrisiken, die im Zuge der Kernprozesse wie zum Beispiel Schadenbearbeitung oder Beratungs- und Servicequalität auftreten, werden wie die operationellen Risiken in den Konzerngesellschaften identifiziert, bewertet und gesteuert.

Vom Group-Risikomanagement wird anschließend analysiert, ob das betrachtete Risiko in der Gruppe oder in einer anderen Einheit auftreten kann und ob die Gefahr einer gruppeninternen „Ansteckung“ besteht.

Das strategische Risiko bezeichnet das Risiko, das aus Managemententscheidungen oder einer unzureichenden Umsetzung von Managemententscheidungen, die sich auf aktuelle/künftige Erträge oder die Solvabilität auswirken, resultiert. Es beinhaltet das Risiko, das aufgrund inadäquater Managemententscheidungen infolge der Nichtberücksichtigung eines geänderten Geschäftsumfelds entsteht. Die strategischen Risiken werden wie auch die operationellen und Reputationsrisiken laufend bewertet.

Nachhaltigkeitsrisiken werden aktuell nicht als eigene Risikokategorie klassifiziert, sondern den bestehenden Kategorien zugeordnet. Bisher hat UNIQA bei folgenden Themen der Wesentlichkeitsanalyse potenzielle Nachhaltigkeitsrisiken identifiziert: klare Bewertung von Schäden und schnelle Hilfe, Umgang mit Daten und neuen Technologien, Kundeninformation und Finanzbildung, Beschwerdemanagement, Vermeidung kritischer Veranlagung, Mitarbeiterzufriedenheit sowie Ethik & Compliance. Die Risikoidentifikation von UNIQA unterliegt einer laufenden Weiterentwicklung und wird künftig zusätzlich erfassen, ob ein identifiziertes Risiko auch aus dem Blickwinkel der Nachhaltigkeit von Relevanz ist. Dies ist nach Definition von UNIQA dann der Fall, wenn ein Risiko hinsichtlich ökologischer und/oder sozialer Aspekte auf die Nachhaltigkeitsthemen besteht.

Equity-Methode
Nach dieser Methode werden die Anteile an assoziierten Unternehmen bilanziert. Der Wertansatz entspricht grundsätzlich dem konzernanteiligen Eigenkapital dieser Unternehmen. Im Fall von Anteilen an Unternehmen, die selbst einen Konzernabschluss aufstellen, wird jeweils deren Konzerneigenkapital entsprechend angesetzt. Im Rahmen der laufenden Bewertung ist dieser Wertansatz um die anteiligen Eigenkapitalveränderungen fortzuschreiben; die anteiligen Jahresergebnisse werden dabei dem Konzernergebnis zugerechnet.
Duration
Die Duration bezeichnet die gewichtete durchschnittliche Laufzeit einer zinssensitiven Kapitalanlage oder eines Portfolios und ist ein Risikomaß für die Sensitivität von Kapitalanlagen bei Zinssatzänderungen.
Solvency II
Richtlinie der Europäischen Union zu Publikationspflichten sowie Solvabilitätsvorschriften für die Eigenmittelausstattung von Versicherungsunternehmen.
Duration
Die Duration bezeichnet die gewichtete durchschnittliche Laufzeit einer zinssensitiven Kapitalanlage oder eines Portfolios und ist ein Risikomaß für die Sensitivität von Kapitalanlagen bei Zinssatzänderungen.
SCR
Bezeichnet die anrechenbaren Eigenmittel (Solvency Capital Requirement), die Versicherungs- oder Rückversicherungsunternehmen zur Bedeckung der Solvenzkapitalanforderung zu halten haben. Sie ist so kalibriert, dass alle quantifizierbaren Risiken (u. a. Marktrisiko, Kreditrisiko, lebensversicherungstechnisches Risiko) verlässlich berücksichtigt sind. Sie deckt sowohl die laufende Geschäftstätigkeit als auch das in den folgenden zwölf Monaten erwartete neue Geschäft ab.
ECR
„Economic Capital Requirement“. Risikokapitalerfordernis, das aus dem Economic Capital Model resultiert.
Gewinnbeteiligung
In der Lebens- und Krankenversicherung sind die Versicherungsnehmer aufgrund gesetzlicher und vertraglicher Vorgaben an den erwirtschafteten Überschüssen des Unternehmens angemessen zu beteiligen. Die Höhe dieser Gewinnbeteiligung wird jährlich neu festgelegt.
IFRS
„International Financial Reporting Standards“ (internationale Grundsätze der Finanzberichterstattung). Seit 2002 gilt die Bezeichnung IFRS für das Gesamtkonzept der vom International Accounting Standards Board verabschiedeten Standards. Bereits zuvor verabschiedete Standards werden weiter als International Accounting Standards (IAS) zitiert.
Versicherungsleistungen
Summe der für Versicherungsleistungen geleisteten Zahlungen und der Veränderung der Rückstellung für Versicherungsfälle während des Geschäftsjahres im Zusammenhang mit Versicherungsverträgen aus dem Direktversicherungsgeschäft und dem Rückversicherungsgeschäft (brutto). Vermindert um den an Rückversicherungsunternehmen abgegebenen Betrag spricht man von Nettoversicherungsleistungen. Davon ausgenommen sind Schadenregulierungsaufwendungen und die Bewegung der Rückstellungen für Schadenregulierungsaufwendungen.