Ausblick
Konjunkturausblick
Österreichs Wirtschaft hat zwei sehr gute Jahre hinter sich. 2019 wird sich die Konjunkturdynamik voraussichtlich etwas abschwächen, aber dennoch solide bleiben. Vor allem die positive Entwicklung auf dem österreichischen Arbeitsmarkt sollte auch 2019 den Konsum privater Haushalte stützen. Im Euroraum hat sich das Wirtschaftswachstum vor allem durch eine Abschwächung der Exportnachfrage verlangsamt. Das Fundament für eine anhaltende wirtschaftliche Expansion bleibt dank einer soliden Inlandsnachfrage aber voraussichtlich intakt. In Zentral- und Osteuropa (CEE) setzt sich der wirtschaftliche Aufholprozess zum Euroraum weiter fort. Für das Jahr 2019 erwarten die Wirtschaftsforscher, dass das Bruttoinlandsprodukt in CEE (ohne Russland) um 3,6 Prozent steigen wird. Auf den Finanzmärkten haben politische Unsicherheiten (Handelskrieg, Brexit) sowie geringere Wachstumsaussichten für erhöhte Volatilität gesorgt. Die EZB hat eine Anhebung des Leitzinssatzes für frühestens Herbst 2019 in Aussicht gestellt. Der Beginn eines Zinsanhebungszyklus hängt aber maßgeblich von einem soliden Konjunkturmomentum und einer nachhaltig stabilen Inflationsentwicklung ab. UNIQA erwartet weiterhin keinen markanten Anstieg des allgemeinen Zinsniveaus im Euroraum.
Ausblick für die Versicherungswirtschaft
Laut den Prognosen des österreichischen Versicherungsverbands wird sich das Gesamtprämienaufkommen in Österreich 2019 um 1,5 Prozent auf rund 17,6 Milliarden Euro erhöhen. Dabei wird für die Sachversicherung ein Wachstum von 2,9 Prozent prognostiziert; die Personenversicherung dürfte lediglich um 0,1 Prozent zulegen. Hemmende Kraft ist weiterhin die Lebensversicherung mit einem Rückgang um geschätzte – 2,0 Prozent, speziell im Bereich der Einmalerläge (–6,1 Prozent). In der Krankenversicherung wird hingegen ein Zuwachs von 3,5 Prozent erwartet.
Die nachhaltig positive wirtschaftliche Entwicklung in Zentral- und Osteuropa sollte dort in den nächsten Jahren auch zu weiteren Steigerungen der Einkommen und der Konsumausgaben der Haushalte führen. Dass die Versicherungswirtschaft in CEE noch Aufholbedarf hat, lässt sich nicht zuletzt an der sogenannten Versicherungsdichte (Pro-Kopf-Ausgaben für Versicherungsprodukte) erkennen. Sie beträgt in der Ukraine nur knapp 30 Euro, in den Ländern Südosteuropas rund 130 Euro und in Zentraleuropa etwa 360 Euro. Zum Vergleich dazu liegt die Versicherungsdichte in Österreich bei knapp 2.000 Euro und in der gesamten EU bei 2.200 Euro.
UNIQA erwartet in den CEE-Märkten eine anhaltende langfristige Wachstumsdynamik und geht daher auch für das Jahr 2019 von einer – verglichen mit Westeuropa und Österreich – deutlich dynamischeren Entwicklung der Versicherungsbranche in Osteuropa aus.
Konzernausblick
Der Ausblick der UNIQA Group für 2019 unterliegt folgenden Annahmen:
- Der weltweite Wirtschaftsaufschwung hält auch 2019 an, wird sich voraussichtlich aber leicht abschwächen.
- Die Geldpolitik der EZB bleibt auch 2019 locker. UNIQA erwartet weiterhin keinen markanten Anstieg des allgemeinen Zinsniveaus im Euroraum.
- Auf den Kapitalmärkten treten keine wesentlichen Verwerfungen auf.
- Es kommt zu keinen drastischen finanzpolitischen, regulatorischen oder legistischen Eingriffen.
- Die Schäden aus Naturkatastrophen liegen im Durchschnitt der vergangenen Jahre.
Prämienentwicklung und Ertragslage
UNIQA erwartet für 2019 ein moderates Wachstum des Gesamtprämienvolumens von ungefähr 1 Prozent. In der Schaden- und Unfallversicherung wird für 2019 ein Prämienwachstum von rund 2 Prozent erwartet. Ebenso rechnet UNIQA in der Krankenversicherung im Einklang mit dem langfristigen Trend mit Zuwächsen von etwa 3 Prozent, im Wesentlichen getrieben durch das Geschäft in Österreich. Im Gegensatz dazu ist in der Lebensversicherung aufgrund des anhaltenden Niedrigzinsumfelds und der gedämpften Nachfrage nach langfristigen Vorsorgeprodukten von einem weiteren Rückgang auszugehen.
UNIQA startete 2016 das größte Investitionsprogramm in der Unternehmensgeschichte und investiert gerade rund 500 Millionen Euro in das Re-Design des Geschäftsmodells, den dazu notwendigen personellen Kompetenzaufbau und die erforderlichen IT-Systeme. Diese erheblichen Zukunftsinvestitionen werden das Ergebnis vor Steuern im Geschäftsjahr 2019 und darüber hinaus belasten.
Beim Kapitalanlageergebnis erwartet UNIQA für 2019 einen Rückgang im Vergleich zu 2018, vor allem aufgrund des fehlenden Einmaleffekts aus dem Verkauf der Casinos Austria Aktiengesellschaft.
Eine weitere Verbesserung gegenüber 2018 strebt UNIQA 2019 bei der Combined Ratio (nach Rückversicherung) an. Basis dafür sollte die Steigerung der Profitabilität im versicherungstechnischen Kerngeschäft der Schaden- und Unfallversicherung sein.
Insgesamt erwartet UNIQA damit für das Geschäftsjahr 2019 – bereinigt um den Einmaleffekt aus dem Verkauf der Casinos Austria Aktiengesellschaft – eine Verbesserung des Ergebnisses vor Steuern.
Unverändert beabsichtigt UNIQA zudem, die jährliche Ausschüttung je Aktie im Rahmen einer progressiven Dividendenpolitik in den kommenden Jahren weiterhin kontinuierlich zu steigern.