UNIQA Group

Mit einem verrechneten Prämienvolumen inklusive der Sparanteile der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung von 5.048,2 Millionen Euro zählt die UNIQA Group zu den führenden Versicherungsgruppen in Zentral- und Osteuropa. Die in den der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung enthaltenen Sparanteile in Höhe von 405,1 Millionen Euro werden gemäß 97 () mit der Veränderung der Deckungsrückstellung saldiert. Das verrechnete Prämienvolumen ohne Berücksichtigung der Sparanteile der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung beträgt 4.643,1 Millionen Euro.

UNIQA in Europa

UNIQA bietet seine Produkte und Dienstleistungen über alle Vertriebswege (angestellter Außendienst, Generalagenturen, Makler, Banken- und Direktvertrieb) an und ist in nahezu allen Versicherungssparten tätig. In Österreich ist UNIQA die zweitgrößte Versicherungsgruppe und in der Wachstumsregion CEE ist sie in 15 Ländern zu Hause: Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Kosovo, Kroatien, Mazedonien, Montenegro, Polen, Rumänien, Russland, Serbien, Slowakei, Tschechien, Ukraine und Ungarn. Darüber hinaus zählen auch Versicherungen in der Schweiz und Liechtenstein zur UNIQA Group.

Die börsennotierte Holdinggesellschaft UNIQA Insurance Group AG ist für die Konzernsteuerung verantwortlich und betreibt das indirekte Versicherungsgeschäft. Darüber hinaus übernimmt sie zahlreiche Servicefunktionen für die UNIQA Österreich Versicherungen AG und die internationalen Konzerngesellschaften, um Synergieeffekte optimal zu nutzen und die langfristige Unternehmensstrategie konsequent umzusetzen.

Die internationalen Aktivitäten der Gruppe werden über die UNIQA International AG gesteuert, die auch für die laufende Beobachtung und Analyse der internationalen Zielmärkte und für Akquisitionen und deren Integration verantwortlich ist.

Schaden- und Unfallversicherung

Die Schaden- und Unfallversicherung umfasst Sachversicherungen für Privatpersonen und Unternehmen sowie die private Unfallversicherung. In der Schaden- und Unfallversicherung erzielte die UNIQA Group 2016 verrechnete Prämien in Höhe von 2.518,4 Millionen Euro – das sind 49,9 Prozent des gesamten Prämienvolumens. Der mit Abstand größte Anteil am Volumen in der Schaden- und Unfallversicherung kommt aus dem Privatkundengeschäft. Die meisten Schaden- und Unfallversicherungsverträge werden kurzfristig – mit bis zu drei Jahren Dauer – abgeschlossen. Die breite Streuung über sehr viele Kunden und die verhältnismäßig kurze Laufzeit ermöglichen einen moderaten Kapitalbedarf und machen dieses Geschäftsfeld attraktiv.

Krankenversicherung

Die Krankenversicherung umfasst die freiwillige Krankenversicherung für Privatkunden, die betriebliche Gesundheitsvorsorge sowie Opting-out-Angebote für bestimmte Freiberufler wie Rechtsanwälte, Architekten oder Apotheker. Gruppenweit betrugen die verrechneten Prämien 2016 1.003,7 Millionen Euro – das sind 19,9 Prozent des gesamten Prämienvolumens. In Österreich ist UNIQA mit rund 47 Prozent Marktanteil in dieser strategisch wichtigen Sparte die unangefochtene Nummer eins. Der weitaus überwiegende Anteil – rund 95 Prozent der – fällt in Österreich an, rund 5 Prozent international.

Lebensversicherung

Die Lebensversicherung umfasst Ansparprodukte wie die klassische oder die fondsgebundene Lebensversicherung. Dazu kommen sogenannte Biometrieprodukte zur Absicherung von Risiken wie Berufsunfähigkeit, Pflege oder Ableben. Die Lebensversicherung sichert wirtschaftliche Risiken aus der Unsicherheit der Lebensdauer des Kunden ab. In der Lebensversicherung erreichte UNIQA 2016 gruppenweit ein Prämienvolumen (inklusive der Sparanteile der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung) von 1.526,1 Millionen Euro – das sind 30,2 Prozent des gesamten Prämienvolumens. Das Geschäftsmodell der Lebensversicherung ist langfristig ausgerichtet: Die Laufzeiten bewegen sich durchschnittlich bei 25 Jahren. Die Lebensversicherung sieht sich derzeit jedoch großen Herausforderungen gegenüber, da das Niedrigzinsumfeld alle langfristigen Spar- und Anlageformen besonders belastet und damit auch die Lebensversicherung.

UNIQA schafft neue Konzernstruktur

Im Jänner 2016 beschloss der Vorstand von UNIQA mit Zustimmung des Aufsichtsrats ein umfassendes Investitionsprogramm, um Prozesse und Produkte an den sich durch den digitalen Wandel verändernden Bedürfnissen und Erwartungen der Kunden auszurichten. Dieses größte Innovations- und Investitionsprogramm in der Geschichte des Unternehmens wird auf mehrere Jahre aufgeteilt und umfasst ein Volumen von insgesamt rund 500 Millionen Euro.

Nach Beschluss dieses Programms richtet UNIQA auch die Konzernstruktur an den strategischen Zielen und Herausforderungen der Zukunft aus. Vorstand und Aufsichtsrat beschlossen Anfang März 2016 eine neue, straffe Konzernstruktur mit einer funktionalen Organisation und gruppenweiten Verantwortungen. Der Vorstand der börsennotierten Holding UNIQA Insurance Group AG besteht seit 1. Juni 2016 aus drei Vorstandsmitgliedern.

Am Standort Österreich wurden die vier operativen Erstversicherer zu einer Gesellschaft verschmolzen. Die FINANCE LIFE Lebensversicherung AG, die Raiffeisen Versicherung AG und die Salzburger Landes-Versicherung AG wurden mit der UNIQA Österreich Versicherungen AG als aufnehmender Gesellschaft fusioniert. Die Versicherungsbestände der bisher vier Gesellschaften wurden damit in der UNIQA Österreich Versicherungen AG konzentriert. Dadurch konnten eine höhere Geschwindigkeit, mehr Effizienz und eine gesteigerte Innovationsfähigkeit bei einer gleichzeitigen deutlichen Reduktion der Vorstandspositionen erreicht werden.

Konzentration auf das Kerngeschäft

Anfang Dezember 2016 beschloss der Vorstand von UNIQA mit Zustimmung des Aufsichtsrats den Verkauf der italienischen Tochtergesellschaften UNIQA Assicurazioni S.p.A., UNIQA Previdenza S.p.A. und UNIQA Life S.p.A. an eine italienische Versicherungsgruppe. Dadurch wird die Konzentration auf das Versicherungskerngeschäft in Österreich sowie Zentral- und Osteuropa fortgesetzt.

Der Verkauf der italienischen Gesellschaften ist als aufgegebener Geschäftsbereich klassifiziert. Die mit dem aufgegebenen Geschäftsbereich in Zusammenhang stehenden Vermögenswerte und Schulden werden in der Konzernbilanz unter den Vermögenswerten und Schulden in Veräußerungsgruppen, die zur Veräußerung gehalten werden, ausgewiesen. Das Ergebnis des aufgegebenen Geschäftsbereichs ist in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung unter der Position „Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen (nach Steuern)“ dargestellt. Das Closing der Transaktion wird nach Vorliegen aller erforderlichen behördlichen Genehmigungen im ersten Halbjahr 2017 erwartet.

Ebenso hat sich die UNIQA Group 2016 von den Minderheitsfinanzbeteiligungen an der Niederösterreichische Versicherung AG und der Raiffeisen evolution project development GmbH getrennt.

Anfang 2017 beschloss UNIQA die Veräußerung der indirekten Beteiligung in Höhe von 11,35 Prozent an der Casinos Austria Aktiengesellschaft an die CAME Holding GmbH. Die notwendigen Genehmigungen werden spätestens für das 1. Halbjahr 2018 erwartet. Nach Abschluss der Transaktion rechnet UNIQA mit einem Veräußerungsgewinn von rund 47,6 Millionen Euro.

Rating

Im Jahr 2016 bestätigte die Ratingagentur Standard & Poor’s das Rating der UNIQA Insurance Group AG mit „A-“. Die Ratings der UNIQA Österreich Versicherungen AG und des Konzernrückversicherers UNIQA Re AG in der Schweiz wurden mit „A“ ebenfalls beibehalten. Die UNIQA Versicherung AG in Liechtenstein erhielt ein „A-“. Den Ausblick für alle Gesellschaften bewertet Standard & Poor’s mit „stabil“. Das Rating der UNIQA Nachranganleihen ist „BBB“.

In den -Konzernabschluss einbezogene Unternehmen

In den Konzernabschluss sind – neben dem Jahresabschluss der UNIQA Insurance Group AG – grundsätzlich die Jahresabschlüsse aller in- und ausländischen Tochtergesellschaften einbezogen. Der Konsolidierungskreis umfasste – einschließlich der UNIQA Insurance Group AG – 54 inländische (2015: 56) und 62 internationale (2015: 67) Tochtergesellschaften. Bei den assoziierten Gesellschaften handelt es sich um sechs inländische (2015: 8) und ein internationales Unternehmen (2015: 1), die für die Konzernrechnungslegung nach der berücksichtigt wurden.

Nähere Angaben zu den konsolidierten und assoziierten Unternehmen enthalten die entsprechenden Übersichten im Konzernabschluss. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind ebenfalls im Konzernabschluss dargestellt.

Risikoberichterstattung

Der ausführliche Risikobericht von UNIQA befindet sich im Anhang zum Konzernabschluss 2016.

-Bericht

UNIQA bekennt sich seit 2004 zur Einhaltung des Österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) und veröffentlicht den konsolidierten Corporate-Governance-Bericht auf www.uniqagroup.com im Bereich „Investor Relations“.

Prämien
Verrechnete Gesamtprämien. Alle im Geschäftsjahr vorgeschriebenen Prämien aus Versicherungsverträgen des selbst abgeschlossenen und des in Rückdeckung übernommenen Geschäfts.
FAS
US-amerikanische Financial Accounting Standards (Rechnungslegungsvorschriften), die Einzelheiten zu US-GAAP (Generally Accepted Accounting Principles) festlegen.
US-GAAP
US-amerikanische Generally Accepted Accounting Principles (Rechnungslegungsgrundsätze).
Prämien
Verrechnete Gesamtprämien. Alle im Geschäftsjahr vorgeschriebenen Prämien aus Versicherungsverträgen des selbst abgeschlossenen und des in Rückdeckung übernommenen Geschäfts.
IFRS
International Financial Reporting Standards (Internationale Grundsätze der Finanzberichterstattung). Seit 2002 gilt die Bezeichnung IFRS für das Gesamtkonzept der vom International Accounting Standards Board verabschiedeten Standards. Bereits zuvor verabschiedete Standards werden weiter als International Accounting Standards (IAS) zitiert.
Equity-Methode
Nach dieser Methode werden die Anteile an assoziierten Unternehmen bilanziert. Der Wertansatz entspricht grundsätzlich dem konzernanteiligen Eigenkapital dieser Unternehmen. Im Fall von Anteilen an Unternehmen, die selbst einen Konzernabschluss aufstellen, wird jeweils deren Konzerneigenkapital entsprechend angesetzt. Im Rahmen der laufenden Bewertung ist dieser Wertansatz um die anteiligen Eigenkapitalveränderungen fortzuschreiben; die anteiligen Jahresergebnisse werden dabei dem Konzernergebnis zugerechnet.
Corporate Governance
Corporate Governance bezeichnet den rechtlichen und faktischen Rahmen für die Leitung und Überwachung von Unternehmen. Corporate-Governance-Regelungen dienen der Transparenz und stärken damit das Vertrauen in eine verantwortliche, auf Wertschöpfung gerichtete Unternehmensleitung und -kontrolle.