Innovation
„Modern Banking revolutioniert auch unsere Beziehung zum Kunden.“
Haben Versicherungen die Digitalisierung verschlafen?
Im Grunde genommen ja. Doch seit die Banken ihre Beziehungzum Kunden digitalisiert haben, steigt der Druck. Bis jetzt war der Verkauf von Polizzen immer eine geschützte Zone, und es bestand keine besondere Dringlichkeit, neue Verkaufsmodelle zu entwickeln. Die positive Erfahrung mit „Modern Banking“ revolutioniert jetzt aber auch unsere Beziehung zum Kunden.
Auf welche Megatrends sollte sich die Branche vorbereiten?
Der Kunde wünscht sich ein umfassendes Ökosystem an Finanzdienstleistungen. Wir werden uns in Richtung eines integrierten Servicedienstleisters weiterentwickeln. Ich erwarte hier eine brachiale Trendwende.
Thomas Polak, 44
Seit April 2016 ist Thomas Polak in der neu geschaffenen Funktion des Chief Innovation Officers bei UNIQA mit an Bord. Im Laufe seiner Karriere hat der Investmentbanker und Entrepreneur 15 Unternehmen in unterschiedlichen Zukunftsbranchen von Telekommunikation und Software über Pharma und Life Science bis hin zu Design und Medien auf- und umgebaut. Zuletzt war er maßgeblich für den Erfolg von I-NEW Unified Mobile Solutions verantwortlich.
Und wo steht die Branche in ihrer Reaktion auf diese Trendwende?
Das kann ich nur eingeschränkt beurteilen. Aber eines kann ich sagen: Bei UNIQA haben wir definitiv verstanden, dass die Digitalisierung unser gesamtes Geschäft durchdringt. Das hat auch die gesamte gruppenweite Führungsebene zu 100 Prozent verinnerlicht.
Sie sind seit fast einem Jahr im Unternehmen, gibt es schon greifbare Projekte?
Ja, und das in zweierlei Hinsicht. Einerseits haben sich aus unseren vier Work-Streams zu den Themen Finance, Mobility, Home und Health bereits einige ganz konkrete Initiativen zur Verbesserung des bestehenden Geschäfts entwickelt. Daneben probieren wir aber auch ganz neue Dinge aus. Ein Beispielist hier unsere Beteiligung an derPlattform fragnebenan.at, mit dersich Menschen in der Nachbarschaftbesser vernetzen können. Das ist einerstes kleines Venture – doch wirsind zuversichtlich, dass wir darüber neue Kunden akquirieren oder Leads zu potenziellen Kunden generieren können.
Sie sind im Senior Advisory Committee von weXelerate – wo kann man diese Initiative einordnen?
Das wird Österreichs größter Innovation-Hub. Im Design Tower in Wiens bester Innenstadtlage unterstützt UNIQA besonders innovative Start-ups mit umfangreichen Ressourcen und zahlreichen Events. Wir erwarten jährlich mehr als 10.000 Bewerbungen von innovativen Jungunternehmen aus der ganzen Welt für das Accelerator- Programm, das erfolgreiche Bewerber 100 Tage lang unentgeltlich nutzen können. Wir haben hier die spannende Chance, ein neues Innovationswahrzeichen für den gesamten CEE-Raum zu schaffen.
weXelerate beschleunigt Innovation
Als integralen Bestandteil einer proaktiven Innovations- und Digitalisierungsstrategie öffnet UNIQA den Design Tower – in dem sich auch das Sofitel Wien Stephansdom befindet – für internationale Top-Start-ups. Mit weXelerate entsteht hier auf einer Fläche von mehr als 8.000 Quadratmetern auf den untersten vier Etagen des Towers einer der weltweit größten Start-up-Hubs. Ab Sommer 2017 wird das Zentrum an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr geöffnet sein und im Erdgeschoß einen öffentlich zugänglichen Co-Working Space beherbergen. Im ersten Stock wird das Accelerator-Programm angesiedelt sein, gefolgt von einem Champions Floor im zweiten Obergeschoß für etablierte Start-ups. Die dritte Etage steht den Channel-Partnern, Investoren, Business Angels, Corporates, Beratern und Förderstellen zur Verfügung. Bis zu 100 Start-ups aus den Bereichen Internet of Things, FinTech und Media werden hier gemeinsam mit Großunternehmen, Inkubatoren, Venture-Partnern, Investoren und Dienstleistern an neuen digitalen Businessmodellen arbeiten. Damit vereint UNIQA das Who’s who des österreichischen Start-up-Ökosystems in einer attraktiven Location.