Ausblick

Konjunkturausblick

Wir rechnen nicht mit einem langanhaltenden Schrumpfungsprozess der Wirtschaft. Schon 2024 sollte das BIP in Europa wieder um rund 1,2 Prozent wachsen, in den USA dank der guten Nachfrage sogar um 1,6 Prozent. In Österreich wird ein Anstieg von knapp 1 Prozent erwartet.

Aufgrund der Inflationsentwicklung geht der Markt stark von ersten Zinssenkungen noch vor Jahresmitte 2024 aus. Zwar könnten Zweitrundeneffekte aus den starken Lohnerhöhungen die Preise nochmals anheizen, doch sollte dieser Effekt von der schwachen Konjunktur in China zum Großteil kompensiert werden: Allgemein wird mit deutlichen Preisreduktionen auf chinesische Exportgüter gerechnet, die ausreichend Spielraum für Zinssenkungen schaffen sollten. Damit ist das Ende der Hochinflation weithin absehbar: 2024 sollte die Teuerungsrate in den USA wie auch im Euroraum zeitweise unter 2 Prozent fallen, in Österreich dürfte der Jahresschnitt laut IMF 2024 bei rund 3,5 Prozent liegen. Und auch für Osteuropa ist mit einem Preisanstieg von maximal 5 bis 6 Prozent zu rechnen.

Ein besonders spannendes Thema werden 2024 Wahlen sein: Zwar wird in diesem Jahr in vielen Staaten und Regionen gewählt, im Fokus des Interesses steht jedoch klar das Rennen um das US-Präsidentenamt. Diese Wahl wird weltpolitisch die Weichen für lange Zeit stellen und könnte damit auch konjunkturpolitische Auswirkungen haben.

Unternehmensausblick

Für das Geschäftsjahr 2024, dem letzten unseres Strategieprogramms „UNIQA 3.0 – Seeding the Future“, konzentrieren wir uns auf eine weitere Verbesserung unseres versicherungstechnischen Kerngeschäfts in unseren beiden Heimmärkten Österreich und CEE.

Die Erwartungen hinsichtlich eines starken Wachstums in der Sach- und Krankenversicherung basieren sowohl auf gezielten Vertriebsaktivitäten als auch auf Anpassungen im Zusammenhang mit Inflation und Indexentwicklungen.

Jedoch rechnen wir im Geschäftsjahr 2024 erneut mit einem Ergebnisdruck, der auf steigende Aufwendungen für Versicherungsleistungen (insbesondere in den Bereichen Sach- und Krankenversicherung) sowie im Kostenbereich (vor allem aufgrund der Inflation) zurückzuführen ist. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, die strenge Kostendisziplin aufrechtzuerhalten und kontinuierlich Optimierungen im Kostenmanagement vorzunehmen.

Auf Basis einer Solvenzquote von mindestens 170 Prozent streben wir danach, unsere Aktionär:innen progressiv, das heißt mit jährlich steigenden Dividendenzahlungen, am Erfolg unseres Unternehmens zu beteiligen. Die Payout Ratio wird unverändert bis zu 60 Prozent betragen.

Diese Prognosen sind vorbehaltlich möglicher negativer Einflüsse auf unser Konzernergebnis zu sehen, die sich aus geopolitischen Verwerfungen und damit verbundenen Unsicherheiten für die globalen Kapitalmärkte, aus einem volatilen Zinsumfeld, der Inflationsentwicklung generell, und vor allem aus erhöhten Schadenleistungen infolge von Naturkatastrophen ergeben können. Damit verbunden erwarten wir unsere Zielprofitabilität auf dem Niveau von 2023.

Aufwendungen für Versicherungsleistungen
Die Aufwendungen für Versicherungsleistungen spiegeln die Ausgaben für die in der Periode erbrachten Dienstleistungen (die den Versicherungseinnahmen entsprechen) sowie die Verluste aus Gruppen von belastenden Verträgen und die anschließende Umkehrung solcher Verluste und Änderungen wider.
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