Insgesamt positives Börsejahr
Trotz der angespannten makroökonomischen Situation und hoher unterjähriger Schwankungen erwies sich 2023 als gutes Jahr für Aktien, und auch die Anleihenmärkte zeigten teils deutliche Renditesteigerungen.
Zwar erhöhten die Zentralbanken die Zinssätze auf ein seit Jahren nicht mehr gesehenes Niveau, dennoch blieb die vielerorts befürchtete tiefe Rezession aus. Die Strategie der Zentralbanken scheint aufzugehen, denn der Preisauftrieb hat sowohl in den USA nachgegeben wie auch im Euroraum, wo er 2023 in Summe nur mehr 2,9 Prozent betrug. Dennoch besteht weiterhin Unsicherheit darüber, wie die Inflation, die zuletzt wieder nach oben weist, dauerhaft in den Griff bekommen werden kann.
Per Saldo erwies sich das Wirtschaftswachstum in den USA 2023 mit einem BIP-Zuwachs von 2,1 Prozent jedenfalls robuster als jenes im Euroraum mit einem Plus von nur 0,6 Prozent. Österreich dürfte mit einem Rückgang des BIP um 0,8 Prozent spürbar unter diesem Wert geblieben sein.
Aktien legen nahezu weltweit zu
Die Aktienmärkte schlossen in diesem Umfeld auf neuen Höchstständen, dies allerdings nach einigen Aufs und Abs: Einem starken Start ins Jahr folgte dank der hohen Inflation und weiterer Zinserhöhungen eine Konsolidierungsphase. Eine zwischenzeitliche Erholung fand im 3. Quartal wieder ein Ende, bevor die Märkte ab November angesichts der abnehmenden Inflation und der Hoffnung auf eine Entspannung der Zinslandschaft zu einer beachtlichen Jahresendrallye ansetzten.
Der US-Aktienmarkt wurde von den „Magnificent 7“ angetrieben: Apple, Amazon, Alphabet, Nvidia, Meta Platforms, Microsoft und Tesla, deren Aktienkurse im Jahr 2023 zwischen 48 und 239 Prozent zulegten. In Summe gewann der S&P 500 um etwa 24 Prozent an Wert, der Dow Jones immerhin um knapp 14 Prozent. Auch im Euroraum erreichten viele Märkte neue Allzeithochs. Als einer der weltweit besten Performer erwies sich der DAX, der das Jahr mit einem Plus von 20,3 Prozent beendete. Auch der Euro STOXX 50 zeigte mit einem Plus von 19,2 Prozent kräftig auf. Der österreichische Leitindex ATX legte im selben Zeitraum um 9,9 Prozent zu.
Steigende Zinsen machen Anleihen wieder attraktiv
Wieder verstärkt in den Fokus geriet 2023 mit dem Anstieg der Zinssätze die Assetklasse der Anleihen. Die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen in den USA überstiegen zwischenzeitlich die Fünf-Prozent-Schwelle und machten Anleihen für alle, die ein ausgewogenes Portfolio aufbauen wollten, hoch attraktiv. Zwar gaben die Renditen mittlerweile wieder nach, liegen aber nach wie vor um die 4 Prozent. Europäische Anleihen bleiben zwar noch weit unter dieser Marke, doch auch hier haben die Renditen deutlich angezogen.