37. Herausforderungen und Prioritäten im Risikomanagement für 2024
Nachhaltigkeit (ESG)
UNIQA hat in den letzten Jahren eine solide Grundlage für das Management von Nachhaltigkeitsrisiken geschaffen. Für das Jahr 2024 stehen mehrere Schwerpunkte im Vordergrund. Die frühzeitige Identifikation von Nachhaltigkeitsrisiken wird weiterhin ein zentraler Ansatz sein. Dabei sollen mögliche Ursachen im operationellen Risikomanagement frühzeitig erkannt und adressiert werden. Es wird eine kontinuierliche Beobachtung der Branchenvorschriften und Best Practices angestrebt. Durch aktuelle Informationen über neue Nachhaltigkeitsrichtlinien und ‑vorschriften wird UNIQA ihre Risikomanagementstrategien anpassen. Die Entwicklung von Klimaszenarien wird ausgebaut. Dies wird auch quantitative Abschätzungen für bislang unvollständig analysierte Bereiche beinhalten. Ein umfassendes Verständnis der Auswirkungen verschiedener Klimaszenarien soll UNIQA ermöglichen, besser auf langfristige klimabedingte Risiken vorbereitet zu sein. Die Umsetzung von Änderungen in den Rechtsvorschriften ist essenziell für das Nachhaltigkeitsrisikomanagement. UNIQA wird neue Schlüsselindikatoren für physische und Übergangsrisiken offenlegen und eine Wesentlichkeitsanalyse durchführen, um regulatorische Anforderungen und deren finanziellen Auswirkungen zu überprüfen. Die Weiterentwicklung der Limitüberwachung wird durch zusätzliche Automatisierung der Datenanalyse angestrebt. Dies ermöglicht eine umfassendere Bewertung von Nachhaltigkeitsrisiken und fördert verantwortungsvolle Veranlagungspraktiken.
Volles internes Modell
Aufgrund der vielseitigen Herausforderungen im Jahr 2023 – sowohl für UNIQA als auch die Finanzmarktaufsicht – wurde beschlossen, die Ambition, bis 2024 eine behördliche Genehmigung für das volle interne Modell zu erhalten, vorübergehend auszusetzen. Im Jahr 2024 wird sich das Projekt auf die Implementierung des vollen internen Modells in den definierten Geschäftszweigen konzentrieren, wie ursprünglich geplant. Regulatorische Prüfungs- und Genehmigungsaktivitäten sind jedoch ausgeschlossen. Ein alternatives Datum für die Anwendung des vollen internen Modells ist derzeit unbekannt. Vorübergehend wird UNIQA das Modell nur für interne Zwecke nutzen.
Cyberrisiko
Die steigende Abhängigkeit von digitalen Technologien und den dazugehörigen Cyberbedrohungen erweist sich für UNIQA als stetig wachsendes Risiko. Infolgedessen hat UNIQA eine ganzheitliche Cybersicherheitsstrategie entwickelt, die verschiedene Maßnahmen beinhaltet. Dazu gehören regelmäßige Überprüfungen der IT-Infrastruktur, die Implementierung der Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA), die Einführung eines „Security Information and Event Management“-Systems (SIEM) sowie Schulungen für Mitarbeiter. Trotz dieser Maßnahmen ist sich UNIQA darüber im Klaren, dass Cyberrisiken äußerst dynamisch sind und eine kontinuierliche Überwachung und Anpassung erforderlich machen.
Kapitalmarktumfeld und Inflation
Die Inflation und ihr Einfluss auf Versicherungsunternehmen im Jahr 2024 sind ein Thema von besonderer Bedeutung. Angesichts der Entwicklungen bei Zinssätzen, Credit Spreads und ähnlichen Faktoren wird UNIQA und ihre Produkte weiter stark davon betroffen sein. Ebenso wird das Thema Inflation von hoher Relevanz sein, solange die beobachteten Inflationsraten auf einem erhöhten Niveau bleiben. Es ist demnach erforderlich, die potenziellen Auswirkungen all dieser Risiken auf die verschiedenen Geschäftsbereiche frühzeitig zu identifizieren und geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Insgesamt erfordert die Inflation im Jahr 2024 von UNIQA eine sorgfältige Planung, Anpassung und Flexibilität, um den Kundenbedürfnissen gerecht zu werden und gleichzeitig rentabel zu bleiben.