42. Herausforderungen und Prioritäten im Risikomanagement für 2023
Nachhaltigkeit (ESG)
Da Nachhaltigkeit eines der Themen ist, das in den vergangenen Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen hat – einerseits in den geltenden Regularien, andererseits aber auch in der öffentlichen Wahrnehmung – plant UNIQA eine konstante Prozessverbesserung und Weiterentwicklung der Identifikation und des Managements von Nachhaltigkeitsrisiken. Die Hauptziele für 2023 sind einerseits, die Umsetzung der regulatorischen Anforderungen in diesem Bereich weiter voranzutreiben, andererseits die Erkenntnisse aus dem Risikomanagement als Unterstützung in die Produktgestaltung oder aber auch die Veranlagungsstrategie erfolgreich einfließen zu lassen. Das Risikomanagement wird weiter beim nachhaltigkeitsorientierten Asset-Management und der rechtzeitigen Erkennung von Nachhaltigkeitsrisiken mitwirken. Eine Ausweitung des quantitativen Ansatzes zur Bewertung der langfristigen Klimarisiken auf alle EU-Tochtergesellschaften ist geplant.
Volles internes Modell
Aufgrund der vielseitigen Herausforderungen im Jahr 2022 sowohl für UNIQA als auch die Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) mussten manche Aktivitäten neu priorisiert werden, was zu einer Verschiebung des geplanten Antrags für das volle interne Modell um ein Jahr geführt hat. Das Ziel des mehrjährigen Projekts ist es, die offizielle Genehmigung des vollen internen Modells von der Finanzmarktaufsichtsbehörde bis Ende 2024 zu erhalten. Nach einer Genehmigung wäre UNIQA die erste österreichische Versicherungsgruppe mit einem vollständigen internen Modell. Daher wird in den kommenden beiden Jahren der Fokus hauptsächlich auf der Finalisierung des Modells liegen. Die Solvency-II-Richtlinie legt die Anforderungen fest, die erfüllt werden müssen. Diesbezüglich sind im Jahr 2023 Gespräche und Prüfungen durch den Regulator geplant, um im Jahr 2024 den Antrag stellen zu können.
Security & Resilience Management
Unternehmen sind mehr und mehr einer Reihe von Sicherheitsrisiken ausgesetzt, die von Datendiebstahl über Ransomware bis hin zu einem möglichen Strom-Blackout reichen. Neben den präventiven Maßnahmen in den Bereichen Informations- und physischer Sicherheit legt UNIQA den Fokus auf die Vorbereitung möglicher Auswirkungen der Energiekrise. Auf Basis dieses Schwerpunkts wurden schon Maßnahmenpläne erlassen und Mitarbeitende geschult. Im Jahr 2023 werden diese Maßnahmenpläne für alle weiteren operativ wichtigen Standorte in UNIQAs internationalem Umfeld generiert. Die Pläne beinhalten sowohl präventive als auch reaktive Maßnahmen, um UNIQA bestmöglich auf einen großflächigen Stromausfall oder vorangekündigte Rolling Blackouts bzw. Brownouts vorzubereiten. UNIQA wird weiter die Situation und die gesetzlichen Vorgaben überwachen und sich um zeitgerechte Kommunikation mit Mitarbeitenden und Kund:innen sorgen.
Kapitalmarktumfeld und Inflation
Aufgrund der Entwicklung der wesentlichen Referenzgrößen wie Zinssätze, Credit Spreads, etc. wird der Kapitalmarkt und seine Auswirkung auf UNIQA und ihre Produkte von sehr hoher Bedeutung sein. Auch das Thema der Inflation wird weiterhin einen hohen Stellenwert haben, solange die beobachteten Inflationsraten auf einem erhöhten Niveau verweilen. Es gilt weiterhin, rechtzeitig die Auswirkungen all dieser Risiken auf die unterschiedlichen Geschäftsbereiche zu erkennen und geeignete Maßnahmen umzusetzen.