Auswirkungen des Angriffs Russlands auf die Ukraine
Durch den Angriff Russlands auf die Ukraine haben sich auf unterschiedlichen Ebenen Auswirkungen auf UNIQA ergeben.
Allgemein waren starke Effekte auf die globalen Finanzmärkte und Volkswirtschaften in Form einer höheren Inflation aufgrund stark gestiegener Energiepreise, negativer Änderungen der Aktienkurse, eines deutlichen Anstiegs von Credit Spreads sowie eines Anstiegs der Kreditausfälle zu beobachten. Ebenso wurde im Geschäftsjahr 2022 ein globaler Anstieg der Leitzinsen verzeichnet. Diese Entwicklungen spiegeln sich im Rückgang der Buchwerte der von UNIQA gehaltenen Kapitalanlagen wider.
Im Geschäftsjahr 2022 hat UNIQA einen Wertminderungsaufwand auf russische Anleihen in Höhe von 103 Millionen Euro erfasst. Diese Wertminderung betrifft russische Staats- und Unternehmensanleihen mit Anschaffungskosten in Höhe von 166 Millionen Euro, die in Euro, US-Dollar und russischen Rubel denominiert sind und über UNIQA in Konzerngesellschaften außerhalb Russlands gehalten werden. In Zusammenhang mit ukrainischen Staatsanleihen ergab sich im Geschäftsjahr 2022 ein Wertminderungsaufwand in Höhe von 39 Millionen Euro. UNIQA erwartet, dass weiterhin eine ausreichende Kapitalisierung besteht und die aufsichtsrechtlichen Solvenzkapitalanforderungen erfüllt sein werden.
Bezogen auf den russischen Markt war es erforderlich, die Positionierung von UNIQA zu evaluieren: Derzeit hält UNIQA 75 Prozent an der Limited Liability Company “ Insurance Company “Raiffeisen Life”) (die übrigen 25 Prozent werden von der JSC Raiffeisenbank gehalten), die unter der Marke Raiffeisen auftritt. Das Unternehmen in Russland ist eine spezialisierte Personenversicherungsgesellschaft mit Fokus auf das Breitengeschäft (Retail), die für die Durchführung des Bankversicherungsgeschäfts im Bankenvertrieb mit Raiffeisen initiiert wurde. Unmittelbar nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine Anfang 2022 hat UNIQA beschlossen, sämtliche Investitionen im russischen Versicherungsmarkt zu stoppen und wesentliche Zweige des Neugeschäfts einzustellen. Das bestehende Geschäft wird im Rahmen der vertraglichen Verpflichtungen verwaltet. Die in Russland erzielten Prämien belaufen sich für das Geschäftsjahr 2022 auf 55 Millionen Euro, was 0,8 Prozent der verrechneten Prämien von UNIQA entspricht.