Umweltbelange

Dieser Abschnitt beschreibt den Einfluss der Umweltbelange auf unsere Geschäftstätigkeit sowie die Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit auf die Umwelt. Es werden sowohl Konzepte und Maßnahmen als auch konkrete Ziele und Auswirkungen erläutert.

Im Bereich der Umweltbelange sind für uns insbesondere folgende Themen wesentlich: Engagement für den Klimaschutz, Engagement für die europäischen Umweltziele, Beratung zu und Prävention von Naturkatastrophen. Wir stellen uns diesen Herausforderungen, indem wir mit unseren Kapitalanlagen und unseren Versicherungsprodukten den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft unterstützen. Zudem ist es unser Bestreben, unsere eigene Betriebsführung unter Beachtung unserer ökologischen und sozialen Zielsetzungen vorbildhaft zu gestalten.

UNIQA Klimastrategie

Den ersten großen Schritt auf dem Weg zu einer eigenen Klimastrategie haben wir Anfang 2019 mit der Verabschiedung der UNIQA Dekarbonisierungsrichtlinie zum Kohleausstieg bei Veranlagung und Underwriting gesetzt. Zur Verfolgung breiterer Klimaziele haben wir 2021 den Beitritt zur Net-Zero Asset Owner Alliance (NZAOA) und 2022 den Betritt zur Green Finance Alliance vollzogen und uns damit verbindlicheren Zielen verschrieben.

Wesentliche Ziele der UNIQA Klimastrategie sind:

  • Verfolgung des Pariser 1,5-Grad-Klimazielpfads in der Veranlagung, im Underwriting und in der Betriebs­ökologie unter Beachtung der beiden EU-Umweltziele „Climate Change Mitigation“ und „Climate Change Adaptation“
  • Klimaneutralität im Geschäftsmodell bis 2040 in Österreich und bis 2050 im Gesamtkonzern
  • Verfolgung und Einlösung konkreter wissenschafts­basierter Zwischenziele für 2025, 2030 und 2035 auf Basis des Pariser 1,5-Grad-Klimazielpfads
  • Steigerung nachhaltiger Investments auf mehr als 2 Milliarden Euro. bis 2025
  • Hintanhaltung etwaiger negativer Auswirkungen auf die anderen EU-Umweltziele
  • Einhaltung der sozialen Mindeststandards

Umweltbelange in der Veranlagung

UNIQA sieht sich einem verantwortungsvollen und nachhaltigen Management der Kapitalanlagen verpflichtet.

Wir sind überzeugt, dass eine nachhaltige Anlagestrategie langfristig wirtschaftlich erfolgreich sein kann und eine positive Ergänzung zu den klassischen Anlagezielen Rendite, Sicherheit und Liquidität darstellt. Im Jahr 2022 haben wir wichtige ESG-Meilensteine in folgenden Bereichen erreicht: ESG-KPIs, Kohleaktivitäten, Fossile-Energie-Policy, Nachhaltige Investments, Entwicklung eines Klimapfads und ESG-Engagement.

Unser übergeordnetes definiertes Ziel ist es, die ESG-Qualität unserer Vermögenswerte kontinuierlich zu verbessern. Die Integration von Nachhaltigkeitsdaten unseres spezialisierten Datenlieferanten ISS ESG (Institutional Shareholder Services) ermöglicht uns tiefgehende Analysen unserer Investitionen hinsichtlich der Nachhaltigkeit. Diese basieren auf fundamentalem Research und einem ganzheitlichen Ansatz von ISS ESG.

Der wesentliche Fokus im Jahr 2022 lag auf Klimadaten wie etwa CO2e-Emissionen für Unternehmen, die in unseren Anleihen und Aktien vertreten sind, aber auch auf Ländern, deren Staatsanleihen wir halten.

Für die Bewertung von CO2e-Emissionen verwenden wir die Kennzahl der „Carbon Emission Intensity“. Dies ist ein Maß der Emissionen pro „Produktion“ und zeigt die Emissionen pro Umsatz bei Unternehmen und pro Bruttoinlandsprodukt für Länder an. Unser Ziel ist eine laufende Verbesserung dieser Kennzahlen. Im Jahr 2022 erreichten wir bei der Carbon Emission Intensity für die gesamte Veranlagung der UNIQA Group bereits eine Reduktion von rund 3 Prozent verglichen zum Vorjahr. Der Rückgang wurde sowohl bei unseren Investitionen in Unternehmen als auch in Staatsanleihen erzielt.

Für Unternehmensanleihen und Aktien wollen wir für die „Carbon Emission Intensity“-Kennzahl unser übergeordnetes Ziel einer Reduktion um 15 Prozent bis Ende 2024, im Vergleich zu 2021, erreichen. Dieses Ziel haben wir uns im Rahmen unserer Mitgliedschaft in der Net-Zero Asset Owner Alliance gesetzt.

Eine weitere Kennzahl ist das „Carbon Risk Rating“, das eine Gesamtbewertung eines Unternehmens oder Landes für alle Klimabelange darstellt. Auch hier haben wir im Laufe des Jahres 2022 eine Verbesserung der gesamten Veranlagung der UNIQA Group erreicht: Die Kennzahl weist eine Verbesserung der Bewertung um 7 Prozent gegenüber dem Vorjahr aus.

Der wesentliche Grund für die Verbesserung unserer Kennzahl „Carbon Risk Rating“ liegt darin, dass die Unternehmen unserer Investments ihr eigenes Management der Klimarisiken verbessert haben.

Kohlefreie bilanzielle Vermögenswerte

Die UNIQA Group hat bereits im Jahr 2019 Emittenten von der Veranlagung ausgeschlossen, deren Kohleaktivitäten mehr als 30 Prozent ihres Umsatzes ausmachten. 2022 haben wir diese Verpflichtung nachgeschärft, indem wir diesen Grenzwert von 30 Prozent auf 10 Prozent gesenkt haben (siehe UNIQA Group Decarbonization Statement). Zwischenzeitlich hatte die Integration der erworbenen AXA-Tochtergesellschaften in Polen, Tschechien und der Slowakei UNIQA wieder ein Kohle-Exposure eingebracht. Dieses wurde im Lauf des Jahres 2022 erfolgreich bereinigt, womit die Veranlagung der Gruppe wieder kohlefrei ist.

Fossile Energieträger

Im Rahmen unserer Mitgliedschaft in der Green Finance Alliance hat die UNIQA Group die Anforderungen an fossile Energieträger grundlegend angepasst und in den internen Policies verankert. Folgende Kernanpassungen wurden dabei getroffen:

Kohle: Die Emittentenumsatzschwelle wird für den eigenen Direktbestand im Jahr 2023 von 10 Prozent auf 5 Prozent gesenkt und bis Ende 2030 komplett abgebaut.

Öl: Keine neuen Investitionen in/Finanzierungen für konventionelle Erdölprojekte mit dem Ziel des Ausbaus der Ölinfrastruktur und keine neuen Investitionen in/Finanzierungen für Unternehmen, die mehr als 30 Prozent ihres Umsatzes im Erdölsektor erwirtschaften, bis Ende 2024. Anteile an Ölunternehmen, die mehr als 5 Prozent ihres Umsatzes mit Öl erzielen, werden bis Ende 2030 veräußert.

Erdgas: Keine neuen Investitionen in/Finanzierungen für Erdgasprojekte mit dem Ziel des Ausbaus der Erdgasinfrastruktur und keine neuen Investitionen in/Finanzierungen für Unternehmen, die mehr als 30 Prozent ihres Umsatzes im Erdgassektor erwirtschaften, bis Ende 2025. Anteile an Gasunternehmen, die mehr als 5 Prozent ihres Umsatzes mit Gas erzielen, werden bis Ende 2035 veräußert. Bei Erdgas werden mögliche Ausnahmen von der SBTi, der EU-Taxonomie oder dem Pariser Abkommen berücksichtigt.

Nuklearenergie: Im Rahmen unserer Mitgliedschaft in der Green Finance Alliance und unter Berücksichtigung der EU-Taxonomie ziehen wir uns bis 2035 auch aus Unternehmen zurück, die in der Nuklearenergie tätig sind. Bis Ende 2024 werden keine neuen Investitionen in Nuklearprojekte getätigt, die das Ziel haben, den Ausbau der Nuklearinfrastruktur zu fördern. Anteile an Nuklearenergieunternehmen, die mehr als 5 Prozent ihres Umsatzes mit Nuklearenergie erzielen, werden bis 2035 veräußert.

Nachhaltige Investments

Die UNIQA Group hat mit Ende September 2022 ihr Volumen an Investments mit ESG-Bezug auf 1,7 Milliarden Euro aufgebaut. Darin enthalten sind Green Bonds, Social Bonds, Sustainability Bonds, Fonds nach Artikel 8 und Artikel 9 der EU-Offenlegungsverordnung und Infrastrukturprojekte, die nach internen Richtlinien als nachhaltig eingestuft werden. Bis Ende 2024 haben wir uns das Ziel gesetzt, die Investments mit ESG-Bezug auf 2 Milliarden Euro aufzubauen. Dies ist auch Teil der Anforderungen der Net-Zero Asset Owner Alliance.

Entwicklung eines Klimazielpfads

In Übereinstimmung mit den Anforderungen der Net-Zero Asset Owner Alliance und der Green Finance Alliance haben wir im Jahr 2022 einen Klimazielpfad zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2050 entwickelt.

Der erste Bereich umfasst Einzelemittenten; als Basisjahr wurde der Status zu Jahresende 2021 herangezogen. Auf Grundlage einer Analyse der einzelnen Unternehmensbeteiligungen wurden Schätzungen für deren zukünftige Treibhausgasemissionen berechnet. Als Metrik für die Berechnung der THG-Emissionen diente die gewichtete durchschnittliche Kohlenstoffintensität (WACI).

Gewichtete durchschnittliche „Carbon Emission Intensity“

(t CO2e/Mio. Euro Umsatz)

 

31. Dezember 2021

99

31. Dezember 2022

96

Ziel 31. Dezember 2024

84

Der erste wichtige Meilenstein sowohl für die Net-Zero Asset Owner Alliance als auch die Green Finance Alliance ist gemäß einer Einschätzung des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) eine 15-prozentige Reduktion der Treibhausgasemissionen der WACI vom Jahresende 2021 bis zum Jahresende 2024.

Als weitere Metrik wurde die SBT-konforme Emittentenquote eingeführt. Sie dient zur Gewichtung von Unternehmensbeteiligungen, die selbst den Science-Based Targets folgen. Im Rahmen der Mitgliedschaft in der Green Finance Alliance hat sich UNIQA das Ziel gesetzt, die gemäß der SBTi genehmigte Gwichtung bis 2040 auf 100 Prozent der einzelnen Unternehmensemittenten zu erhöhen. Um dieses langfristige Ziel zu erreichen, wurde ein erstes Ziel für 2023 festgelegt: Wir möchten unsere „Approved SBT Issuers“ (Owned Emissions) von 18 Prozent (Basisjahr 2021) auf 30 Prozent erhöhen. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden die Veranlagungsrichtlinien angepasst und ein Monitoring der entsprechenden KPIs eingeführt.

Dazu haben wir unsere Responsible-Investment@UNIQA-Richtlinien angepasst, sodass ab 1. Jänner 2023 folgende Schwellenwerte gelten: keine neuen Direktinvestitionen (einschließlich von der UCM verwalteter Investmentfonds) in Wertpapiere von Unternehmen mit hoher Treibhausgasintensität (> 80 t CO2-Intensität), für die keine der folgenden Bedingungen gilt:

  1. Das betreffende Wertpapier qualifiziert sich als grüne, soziale oder nachhaltige Anleihe, oder
  2. der Emittent hat sich zu einem Plan zur Verringerung der Treibhausgasemissionen verpflichtet, der entweder von ISS als ehrgeizig eingestuft wird oder von der SBTi zugesagt/genehmigt wurde, oder
  3. dem Emittenten wurde von ISS der Status eines erstklassigen ESG-Sektors zuerkannt (ESG-Score > 50), oder
  4. die Anlage wurde vom Group Asset Liability Management Committee genehmigt.

Der Schwellenwert von > 80 t CO2-Intensität wurde als Zielgröße definiert, um unser Ziel einer CO2-Intensität von 84 t bis Ende 2024 zu erreichen.

Principal Adverse Impacts

Darüber hinaus gelten ab 2023 drei neue KPIs für neue Investitionen. Diese drei Messgrößen sind Teil der „Principal Adverse Impacts“ und werden von einem externen Datenanbieter bereitgestellt:

  • Keine neuen Direktinvestitionen (einschließlich eigens verwalteter Investmentfonds) in Wertpapiere von Unternehmensemittenten, die entweder gegen die Prinzipien des UN Global Compact oder gegen die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen verstoßen
  • Keine neuen Direktinvestitionen (einschließlich eigens verwalteter Investmentfonds) in Wertpapiere von Unternehmensemittenten, die im Handel mit umstrittenen Waffen (Antipersonenminen, Streumunition, chemischen und biologischen Waffen) stehen
  • Keine neuen Direktinvestitionen (einschließlich eigens verwalteter Investmentfonds) in Wertpapiere von staatlichen Emittenten ohne Steuerkooperation mit der EU

Engagement

Die Mitgliedschaften in der Net-Zero Asset Owner Alliance und der Green Finance Alliance erfordern es, aktiv mit Unternehmen in Kontakt zu treten, um die Treibhausgasreduktion zu fördern bzw. sich selbst zur Klimaneutralität zu verpflichten. Zudem ist UNIQA seit Ende 2022 Mitglied der Initiative Climate Action 100+ (CA100+), der weltweit größten Investoren­initiative zum Klimawandel.

Ziele und Zielerreichung: Veranlagung

Thema

Zielerreichung 2022

Ziele 2023

Vertiefung der ESG-Integration im Veranlagungsportfolio

Ableitung von KPIs und Definition von Zwischenzielen zur Einlösung Paris-Ziel-konformer CO2-Reduktionspfade für auf eigenes Risiko gehaltene Veranlagung, Verankerung von ESG-Limits in den Portfoliomanagementprozessen, Einführung von klimarelevanten KPIs

In den kommenden Jahren werden wir an der Umsetzung der Zwischenziele eines dem Pariser 1,5-Grad-Ziel entsprechenden Klimazielpfads arbeiten. Wir streben an, bis zum Jahr 2040 nur mehr in Unternehmen zu investieren, die sich Pariser Klimaziele gesetzt haben. Bis 2050 wollen wir für die UNIQA Group klimaneutral sein. Unsere Mitgliedschaften werden uns dabei unterstützen und den Weg dafür ebnen. 2023 wollen wir die Validierung unserer Ziele nach dem Framework for Financial Institutions der SBTi validieren lassen.

Nachhaltige Investments

Das im Jahr 2020 mit der UNIQA Nachhaltigkeitsstrategie verabschiedete Ziel, bis 2025 ein Volumen von 1 Milliarde Euro an Investments, die wir als nachhaltig definieren (grüne und soziale Anleihen, Infrastrukturdarlehen, die positiv auf die Umsetzung von SDGs wirken, ESG-Aktienfonds Artikel 8 und Artikel 9), aufzubauen, konnten wir schon im Jahr 2021 erreichen und im Jahr 2022 auf über 1,7 Milliarden Euro aufstocken.

Bis Ende 2024 haben wir uns das Ziel gesetzt, unsere nachhaltigen Investments auf 2 Milliarden Euro aufzubauen. Weiters wollen wir unser Engagement im Rahmen der Mitgliedschaft bei der Initiative Climate Action 100+ gezielt auch bei Investees starten. Dies ist auch Teil der Anforderungen der Net-Zero Asset Owner Alliance.

Umweltbelange im Underwriting im Bereich Retail

Als größte Gesundheitsversicherung in Österreich tragen wir gleichermaßen Verantwortung für den persönlichen Lebensstandard unserer Kund:innen und die Wertschöpfungsprozesse unseres Unternehmens. Risikoprävention und -minderung sind die Kernbereiche, in denen ökologische und soziale Auswirkungen verstärkt in den Beratungsansatz einbezogen werden müssen. In unserem Versicherungsgeschäft werden daher Nachhaltigkeitsaspekte im Underwriting sowie bei Produkten und Dienstleistungen berücksichtigt.

Unsere Produktmanager:innen brauchen in allen Sparten fundiertes Know-how, vor allem im Bereich der kapitalbildenden Lebensversicherung, in dem 2023 der Schulungs- und Produktentwicklungsfokus liegen wird. In unseren digitalen Beratungsaktivitäten werden wir – über die kapitalbildende Lebensversicherung hinaus – die strukturierte Erhebung von Nachhaltigkeitspräferenzen unserer Kund:innen integrieren. So stellen wir eine entsprechende Beratungsqualität im Vertrieb sicher. Anfang 2022 haben wir die UNIQA Portfolios I bis IV umgestellt. Sie beinhalten nun ausschließlich Subfonds, die ökologische sowie soziale Merkmale berücksichtigen und in Unternehmen investieren, die eine gute Unternehmensführung aufweisen oder ein nachhaltiges Anlageziel verfolgen und zur Verwirklichung der Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen beitragen. Investitionen erfolgen nur noch in Subfonds gemäß Artikel 8 und Artikel 9 der EU-Offenlegungsverordnung (Investmentfonds und ETFs). Artikel-8-Fonds berücksichtigen ökologische sowie soziale Merkmale und investieren in Unternehmen, die eine gute Unternehmensführung aufweisen. Artikel-9-Fonds streben darüber hinaus auch ein nachhaltiges Anlageziel an und tragen zur Umsetzung der Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen bei.

In der Krankenversicherung unterstützen wir eine modernere medizinische Versorgung und motivieren durch den Aufbau von Arztzentren, den Ausbau des LARA Partnernetzwerks sowie durch Telemedizin-Sprechstunden und geschulte VitalCoaches zu einem gesünderen Leben.

Der Klimawandel erfordert in der Unfall- und Sachversicherung eine Absicherung gegen die Folgen von Wetterereignissen wie Hagel, Stürmen oder Unwetter. Hier greifen Präventionsmaßnahmen und Versicherungslösungen, die unsere Kund:innen bei der Anpassung an den Klimawandel begleiten können. Gleichzeitig ist auch die Prävention ein wirksames Instrument. Allein 2022 wurden rund 7,9 Millionen standortbasierte Unwetterwarnungen per SMS und E-Mail an UNIQA Kund:innen versendet, wodurch schnelle präventive Sicherheitsmaßnahmen ermöglicht wurden.

Zusätzlich setzen wir auf wichtige Zukunftsthemen wie Kreislaufwirtschaft oder alternative Energien. Ganz nach dem Motto „Reparatur statt Neukauf“ bieten wir Produkte an, in deren Rahmen wir im Schadenfall Reparaturkosten für Haushaltsgeräte oder Haustechnik übernehmen. Alternative Energien, insbesondere Solarenergie, werden immer wichtiger, daher versichern wir bei der Solaranlagenversicherung die Technikbestandteile derartiger Anlagen. Gemeinsam mit der UNIQA Leasing GmbH haben wir ein Green-Tech-Finanzierungsprodukt gelauncht, mit dem unsere Kund:innen nicht nur Solar- und Photovoltaikanlagen, sondern auch Wärmepumpen, Pelletöfen und Ähnliches mehr finanzieren und gleichzeitig auch versichern können. So unterstützen wir unsere Kund:innen dabei, ihren Beitrag für einen zukunftsfähigen Planeten zu leisten.

In der Kfz-Versicherung erhalten Kund:innen, die sich für ein Elektrofahrzeug entscheiden, 25 Prozent Nachlass auf ihre Kfz-Haftpflichtprämie und profitieren im Rahmen der Kaskoversicherung davon, dass Reparaturkosten bei Schäden an E-Fahrzeugen durch indirekte Blitzschäden während des Ladevorgangs übernommen werden. Auch bei Diebstahl tragbarer Ladegeräte bzw. Ladekabel während des Ladevorgangs wird Ersatz geleistet.

Ziele und Zielerreichung: Umweltbelange im Underwriting im Bereich Retail

Thema

Zielerreichung 2022

Ziele 2023

Nachhaltigkeitsprofile

Roll-out nachhaltiger Lebensversicherungsprodukte, weitere Verbesserung des Leistungsangebots in der Sach- und Krankenversicherung

Zusätzliche nachhaltige Lebensversicherungsprodukte für die Pensionsvorsorge, Verbesserung des Beratungs- und Produktansatzes hinsichtlich nachhaltiger Sachversicherungslösungen

Umweltbelange im Underwriting im Bereich Corporate & Affinity

Auch unseren Unternehmenskunden möchten wir maßgeschneiderte Produkte und Dienstleistungen mit Mehrwert im Sinn der Nachhaltigkeit anbieten. Die Erarbeitung einer langfristigen Strategie zur Implementierung von Maßnahmen gegen den Klimawandel stand hier 2021 an oberster Stelle. Beispiele dafür sind Beratung zu und Service bei Naturkatastrophen, Wiederherstellung nach Schäden (Post-Loss Consultancy) oder Präventionsmaßnahmen gegen Betriebsunterbrechungen durch Naturkatastrophen.

Die Reduktion der CO2-Emissionen, die den Pariser Klimazielen entspricht, erfordert einen gemeinschaftlichen Kraftakt, zu dem wir unsere Firmenkunden motivieren, mit uns gemeinsam an der Verwirklichung dieses Anliegens zu arbeiten. Insbesondere im energieintensiven Industriebereich können große Mengen an klimaschädlichen Emissionen eingespart werden. Um gezielt auf die Kundenbedürfnisse eingehen zu können, wurden in allen Märkten von UNIQA International eigene Vorstandsbereiche für Corporate & Affinity gegründet. UNIQA Corporate Business arbeitet gerade an einer Anpassung des Business-Modells im Einklang mit ESG-Kriterien. Dabei sind unsere Aktivitäten in den Bereichen Underwriting, Risk Engineering und Schadenmanagement auf ganzheitliche langfristige Strategien ausgerichtet. Die verstärkte Ausrichtung auf Nachhaltigkeit im Kerngeschäft betrifft auch die künftige Integration einer ESG-Bewertung in das Versicherungsgeschäft. Diese Integration erfolgt in den Underwriting-Standards und beruht auf SDG-Prinzipien, sieht Monitoring-Maßnahmen vor und stützt sich auf eine durchgehende individuelle ESG-Evaluierung pro Kunden und pro Portfolio. Ein wichtiges Steuerungstool von UNIQA Corporate Business ist der Corporate Business Navigator (CBN). Er dient als Datenplattform zur Erfassung aller Informationen und Workflows rund um das Unternehmensgeschäft für Großunternehmen innerhalb der UNIQA Group. Als zentrale Wissensdatenbank ist der CBN zudem ein essenzielles Tool zur Bewertung und Förderung der Nachhaltigkeitsbestrebungen unserer Kunden. Die ESG-Strategie von UNIQA Corporate Business hat im Jahr 2022 die Anwendungsreife erreicht und beruht auf vier Phasen:

  • Phase 1: Erstellung von Zweck- und Zieldefinitionen
  • Phase 2: Entwicklung der Underwriting-, Risk-Engineering- und Schaden-ESG-Strategie von UNIQA Corporate Business
  • Phase 3: Entwicklung, Implementierung und Monitoring von KPIs
  • Phase 4: Kommunikation und Veröffentlichung der Informationen in der UNIQA Group

Handlungsfelder

Gemäß vertraglichen Vorgaben aus den Commitments von UNIQA zur Einhaltung von SDG-Kriterien und zum Pariser Abkommen sowie auf Basis der Empfehlungen von Ratingagenturen und der Anforderungen der österreichischen Green Finance Alliance wurden folgende Handlungsfelder als Vorschlagspapier ausgearbeitet:

  1. ESG und CO2 (Dekarbonisierung)
  2. Anpassung von Underwriting-Standards und Underwriting-Produkten
  3. Kundenservice und Unterstützung nach einem Schaden/Taxonomie
  4. Monitoring der Einhaltung der Menschenrechte
  5. Green Finance Alliance

Dekarbonisierung als wichtiger Grundsatz von UNIQA

Bereits im Jahr 2018 hat UNIQA als erste österreichische Versicherungsgruppe den schrittweisen Ausstieg aus dem kohlebasierten Geschäft eingeleitet und mit der UNIQA Dekarbonisierungsrichtlinie eine zukunftsweisende Strategie festgelegt. Seit 2019 verzichten wir auf Neukundengeschäft mit Unternehmen mit direktem oder indirektem Kohleanteil von mehr als 30 Prozent. Mit Beginn des Jahres 2023 wird dieser Kohleanteil für Neugeschäfte auf 5 Prozent reduziert. Darüber hinaus unterstützt UNIQA – unter bestimmten Bedingungen – bestehende Kunden, die aus dem Kohlegeschäft aussteigen wollen, bis zumindest 2025 bei der Transformation ihres Geschäftsmodells. Voraussetzung dafür sind die Entwicklung und Umsetzung eines glaubwürdigen Transformationsplans und die Ausrichtung an definierten Nachhaltigkeitskriterien.

Im Jahr 2022 hat sich der Prämienanteil mit Bezug auf Kohle in der Energieerzeugung in unserem Bestand auf 1,7 Prozent reduziert. Diese Reduktion ergibt sich aus dem generellen Verzicht, Neugeschäfte in diesem Bereich anzunehmen, und den bereits spürbaren Veränderungen durch Dekarbonisierungsmaßnahmen unserer Kunden. Zudem haben wir im Jahr 2022 weitere Vorkehrungen getroffen, um unseren Dekarbonisierungsansatz weiter auszubauen. Mit Beginn des Jahres 2023 werden unsere Corporate Business Standards angepasst und um Richtlinien erweitert, die den Ausstieg aus Erdöl und Erdgas forcieren.

Menschenrechte bei Corporate Business

Im Rahmen der ab 1. Jänner 2023 durchgeführten ESG-Bewertungen werden auch Kriterien mit Bezug auf Menschenrechte erfasst. Vorgelagert wurde eine Risk-Heatmap erstellt; ebenso haben wir Lines of Business sowie Betriebsarten definiert, für die im Verdachtsfall die Einhaltung von Menschenrechten überprüft werden muss.

Diese Vorgehensweisen unterstützen auch die Verwirklichung der Ambitionen, die wir mit unseren zahlreichen Mitgliedschaften und Alliances verfolgen. Hervorzuheben sind dabei die vom Bundesministerium für Klimaschutz gegründete Green Finance Alliance (GFA) und die Principles for Sustainable Insurance (PSI), die von der Finanzinitiative des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP FI) entwickelt wurden.

Ziele und Zielerreichung: Umweltbelange im Underwriting im Bereich Corporate & Affinity

Thema

Zielerreichung 2022

Ziele 2023

Dekarbonisierung

2022 haben wir unsere Klimastrategie detaillierter auf das Corporate Business heruntergebrochen und auf unserem Dekarbonisierungs-Zielpfad den Ausstieg aus ölbasierten (2030) und gasbasierten (2035) Wertschöpfungsketten beschlossen. Zudem haben wir den Aufbau von ESG-Datenbanken beschlossen, entsprechende KPIs festgelegt und uns an internationalen Frameworks (PCAF, NZIA) für die anstehende Operationalisierung orientiert.

Fortführung der ESG-Integration und der Operationalisierung der Klimastrategie durch die Nutzung von ESG-Daten und klimabezogenen KPIs im Underwriting und im Engagement-Prozess

Umweltbelange in der Betriebsführung

UNIQA fühlt sich dazu verpflichtet, eine vorbildhafte eigene Betriebsführung zu leben. Dieses Commitment ist ein wesentlicher Schwerpunkt in unserer Nachhaltigkeitsstrategie.

Übergeordnetes Ziel ist es, unseren ökologischen Fußabdruck immer weiter zu verringern und bis 2040 in Österreich bzw. bis 2050 in unseren internationalen Tochtergesellschaften CO2-neutral zu werden. Wir achten dabei auf die Anwendung internationaler Zertifizierungen und Standards – sowohl bei unseren Lieferanten als auch in unserer eigenen Betriebsführung. Wir setzen auf eine Steigerung der Energieeffizienz, die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien, eine Reduktion der CO2-Emissionen, konsequente Ressourcenschonung und die Förderung klimafreundlicher Mobilität. Zudem verfügen wir in Österreich seit 2018 über ein Energiemonitoringsystem, das es uns ermöglicht, unsere Nachhaltigkeitsinitiativen und die dadurch erzielten Fortschritte transparent und auf vergleichbarer Basis darzustellen. Zur Unterstützung und weiteren Intensivierung der bereits bestehenden Umweltinitiativen werden wir bis Ende 2024 für die Vertriebsstandorte in Österreich ein nach EMAS zertifiziertes Umweltmanagementsystem einführen. Im Geschäftsjahr 2022 konnten die erfassten CO2-Emissionen gegenüber dem Vorjahr von 9.585 t CO2e auf 8.124 t CO2e reduziert werden.

Die Umweltbelange in unserer Betriebsführung fallen in den Zuständigkeitsbereich der:des Chief Operating Officer und werden vom Bereich Group Procurement verantwortet.

Der Fokus liegt hier vorerst auf unserem größten Kernmarkt Österreich.

Insbesondere verfolgen wir in folgenden fünf Bereichen konkrete CO2-Reduktionsziele:

  • Einkauf von 100 Prozent Grünstrom
  • Installation von Photovoltaiksystemen
  • Ökologisierung von Heizungen/Kühlsystemen
  • Optimierungen anhand des Energiemonitorings
  • Flächendeckende Umstellung auf LED
  • Ökologisierung des Fuhrparks
Ziele und Zielerreichung: Umweltbelange in der Betriebsführung

Thema

Zielerreichung 2022

Ziele 2023

Installation von Photovoltaiksystemen

Mitte 2020 haben wir das Projekt „UNIQA Photovoltaikoffensive“ ins Leben gerufen. Sein Ziel ist es, den Photovoltaikausbau in Österreich entscheidend voranzutreiben. Schon im Jahr 2022 wurden weitere fünf Vertriebsstandorte mit Solaranlagen mit einer Leistung zwischen 5 und 12 kWp (Gesamtzubau: rd. 45 kWp) ausgestattet. Gemeinsam mit den im Jahr 2021 errichteten Anlagen konnten innerhalb von zwei Jahren in Summe 17 neue Photovoltaiksysteme mit einer Gesamtleistung von rd. 230 kWp in Betrieb genommen werden. Das ambitionierte Ziel der Offensive von 20 Anlagen und 250 kWp bis Ende 2022 wurde aufgrund von Bauverzögerungen dennoch knapp verfehlt. Gemäß unserer neuen Strategie werden wir bis 2040 den Gesamtbestand an Solarstromleistung auf unseren Dächern von derzeit rd. 280 kWp auf über 600 kWp nochmals mehr als verdoppeln. Damit werden wir unseren Stromverbrauch bilanziell zu mindestens 10 Prozent mit selbst produzierter Energie abdecken.

Errichtung von sechs weiteren Anlagen mit einer Gesamtleistung von > 150 kWp

Ökologisierung des Fuhrparks

Das ambitionierte Ziel des UNIQA Fuhrparkmanagements ist es, den CO2-Ausstoß der Firmenflotte in Österreich bis Ende 2024 auf 40 Gramm pro Kilometer zu senken. Bis Ende 2022 konnten wir unseren CO2-Ausstoß bereits auf rund 69 Gramm pro Kilometer vermindern.

Im Sinn des genannten CO2-Reduktionsziels statten wir unsere Standorte weiterhin mit Ladeinfrastruktur für E-Mobile aus. Für 2023 ist geplant, an allen neuen Standorten E-Ladestationen zu installieren und in unseren Landesdirektionen die Ladeinfrastruktur zu erweitern, um auch Mitarbeiter:innen die Möglichkeit zu geben, am Arbeitsplatz zu laden.