Geschäftsverlauf im Konzern
- Verrechnete Prämien (inklusive der Sparanteile der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung) um 3,9 Prozent auf 6.605,2 Millionen Euro gestiegen
- Combined Ratio von 93,7 Prozent auf 92,9 Prozent weiter verbessert
- Finanzierungskosten nach den erfolgreichen Anleiherückkäufen in 2021 auf 52,2 Millionen Euro gesunken
- Ergebnis vor Steuern im Jahr 2022 um 10,3 Prozent auf 421,7 Millionen Euro gestiegen
- Dividendenvorschlag für 2022 von 0,55 Euro je Aktie
Angaben in Millionen Euro |
2022 |
2021 |
2020 |
---|---|---|---|
Verrechnete Prämien inklusive der Sparanteile der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung |
6.605,2 |
6.358,0 |
5.565,3 |
Kostenquote (nach Rückversicherung) |
27,2 % |
27,4 % |
29,4 % |
Combined Ratio (nach Rückversicherung) |
92,9 % |
93,7 % |
97,8 % |
Ergebnis vor Steuern |
421,7 |
382,3 |
57,1 |
Konzernergebnis (den Aktionär:innen der UNIQA Insurance Group AG zurechenbarer Anteil des Periodenergebnisses) |
383,0 |
314,7 |
19,4 |
Prämienentwicklung
Das Gesamtprämienvolumen von UNIQA erhöhte sich 2022 – unter Berücksichtigung der Sparanteile der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung in Höhe von 335,0 Millionen Euro (2021: 324,6 Millionen Euro) – um 3,9 Prozent auf 6.605,2 Millionen Euro (2021: 6.358,0 Millionen Euro). Haupttreiber hierfür war das solide Wachstum sowohl in der Schaden- und Unfallversicherung als auch in der Krankenversicherung.
Im Bereich der Versicherungen gegen laufende Prämienzahlung gab es dabei einen erfreulichen Anstieg um 3,7 Prozent auf 6.439,8 Millionen Euro (2021: 6.207,8 Millionen Euro). Im Bereich des Einmalerlagsgeschäfts erhöhte sich das Prämienvolumen ebenfalls auf 165,4 Millionen Euro (2021: 150,2 Millionen Euro).
Die verrechneten Prämien in der Schaden- und Unfallversicherung wuchsen 2022 aufgrund von Indexanpassungen und einer guten Vertriebsperformance um 5,6 Prozent auf 3.686,0 Millionen Euro (2021: 3.489,5 Millionen Euro). In der Krankenversicherung stiegen die verrechneten Prämien im Berichtszeitraum aufgrund von Prämienanpassungen um 4,1 Prozent auf 1.277,3 Millionen Euro (2021: 1.226,5 Millionen Euro). In der Lebensversicherung blieben die verrechneten Prämien inklusive der Sparanteile der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung insgesamt stabil bei 1.641,9 Millionen Euro (2021: 1.642,0 Millionen Euro).
Die abgegrenzten Konzernprämien inklusive der Sparanteile der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung (nach Rückversicherung) in Höhe von 335,0 Millionen Euro (2021: 324,6 Millionen Euro) stiegen um 4,4 Prozent auf 6.284,2 Millionen Euro (2021: 6.022,2 Millionen Euro). Das abgegrenzte Prämienvolumen im Eigenbehalt (nach IFRS) wuchs um 4,4 Prozent auf 5.949,2 Millionen Euro (2021: 5.697,6 Millionen Euro).
Angaben in Millionen Euro |
2022 |
2021 |
2020 |
---|---|---|---|
Verrechnete Prämien |
3.686,0 |
3.489,5 |
3.010,3 |
Versicherungsleistungen (im Eigenbehalt) |
–2.083,3 |
–1.965,1 |
–1.775,1 |
Schadenquote (nach Rückversicherung) |
61,1 % |
61,3 % |
63,2 % |
Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (im Eigenbehalt) |
–1.083,5 |
–1.037,8 |
–970,7 |
Kostenquote (nach Rückversicherung) |
31,8 % |
32,4 % |
34,6 % |
Combined Ratio (nach Rückversicherung) |
92,9 % |
93,7 % |
97,8 % |
Kapitalanlageergebnis |
4,4 |
135,2 |
29,5 |
Ergebnis vor Steuern |
123,6 |
107,3 |
–67,9 |
Versicherungstechnische Rückstellungen (im Eigenbehalt) |
4.094,4 |
3.891,2 |
3.732,1 |
Angaben in Millionen Euro |
2022 |
2021 |
2020 |
---|---|---|---|
Verrechnete Prämien |
1.277,3 |
1.226,5 |
1.167,6 |
Versicherungsleistungen (im Eigenbehalt) |
–1.082,2 |
–997,7 |
–963,1 |
Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (im Eigenbehalt) |
–208,8 |
–206,6 |
–225,0 |
Kostenquote (nach Rückversicherung) |
16,4 % |
17,0 % |
19,3 % |
Kapitalanlageergebnis |
140,0 |
163,1 |
104,5 |
Ergebnis vor Steuern |
119,8 |
173,0 |
79,5 |
Versicherungstechnische Rückstellungen (im Eigenbehalt) |
3.982,7 |
3.812,8 |
3.622,8 |
Lebensversicherung |
2022 |
2021 |
2020 |
---|---|---|---|
Verrechnete Prämien inklusive der Sparanteile der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung |
1.641,9 |
1.642,0 |
1.387,5 |
Versicherungsleistungen (im Eigenbehalt) |
–930,4 |
–1.141,4 |
–956,4 |
Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (im Eigenbehalt) |
–419,5 |
–404,1 |
–370,7 |
Kostenquote (nach Rückversicherung) |
26,1 % |
25,2 % |
27,2 % |
Kapitalanlageergebnis |
261,2 |
349,6 |
371,3 |
Ergebnis vor Steuern |
178,3 |
102,0 |
45,5 |
Versicherungstechnische Rückstellungen (im Eigenbehalt) |
13.933,9 |
15.907,0 |
16.442,0 |
Davon versicherungstechnische Rückstellungen der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung (im Eigenbehalt) |
3.878,8 |
5.028,5 |
5.115,4 |
Entwicklung der Versicherungsleistungen
Die Versicherungsleistungen vor Rückversicherung (siehe Erläuterung 8 im Konzernabschluss) verringerten sich im Geschäftsjahr 2022 um 2,2 Prozent auf 4.268,2 Millionen Euro (2021: 4.365,5 Millionen Euro). Die konsolidierten Versicherungsleistungen im Eigenbehalt sanken im vergangenen Jahr trotz gestiegener Prämienennahmen um 0,2 Prozent auf 4.095,8 Millionen Euro (2021: 4.104,2 Millionen Euro).
Die Schadenquote nach Rückversicherung in der Schaden- und Unfallversicherung verringerte sich 2022 trotz einer deutlichen Belastung aus Naturkatastrophen- und Großschäden aufgrund einer günstigen Basisschadenentwicklung und eines guten Abwicklungsergebnisses auf 61,1 Prozent (2021: 61,3 Prozent). Die Combined Ratio nach Rückversicherung verbesserte sich daher und aufgrund der gesunkenen Kostenquote auf Gruppenebene auf 92,9 Prozent (2021: 93,7 Prozent).
Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb
Die gesamten konsolidierten Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (siehe Erläuterung 9 im Konzernabschluss) abzüglich der erhaltenen Rückversicherungsprovisionen und der Gewinnanteile aus Rückversicherungsabgaben stiegen im Geschäftsjahr 2022 um 3,8 Prozent auf 1.711,7 Millionen Euro (2021: 1.648,5 Millionen Euro). Die Aufwendungen für den Versicherungsabschluss abzüglich der erhaltenen Rückversicherungsprovisionen und der Gewinnanteile aus Rückversicherungsabgaben in Höhe von 27,3 Millionen Euro (2021: 23,6 Millionen Euro) erhöhten sich wegen der gestiegenen Provisionskosten aufgrund von Indexanpassungen und höheren Abschlussprovisionen um 13,1 Prozent auf 1.163,8 Millionen Euro (2021: 1.029,2 Millionen Euro). Die sonstigen Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb verringerten sich trotz Inflationsdrucks sogar um 11,5 Prozent auf 547,9 Millionen Euro (2021: 619,4 Millionen Euro). Darin enthalten sind Aufwendungen im Rahmen des Innovations- und Investitionsprogramms in Höhe von rund 45 Millionen Euro (2021: rund 60 Millionen Euro).
Der Rückgang der Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb ist daher u. a. auf die Erfolge aus dem Kostenprogramm zurückzuführen.
Die Kostenquote nach Rückversicherung – das Verhältnis der gesamten Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb abzüglich der erhaltenen Rückversicherungsprovisionen und Gewinnanteile aus Rückversicherungsabgaben zu den abgegrenzten Konzernprämien inklusive der Sparanteile der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung – verbesserte sich aufgrund der oben dargestellten Entwicklung im abgelaufenen Jahr auf 27,2 Prozent (2021: 27,4 Prozent).
Kapitalanlagen
Der Kapitalanlagenbestand der UNIQA Group (inklusive als Finanzinvestitionen gehaltener Immobilien, nach der Equity-Methode bilanzierter Finanzanlagen und sonstiger Kapitalanlagen) sank im Geschäftsjahr 2022 um 15,4 Prozent auf 18.425,6 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 21.785,0 Millionen Euro).
Das Kapitalanlageergebnis sank um 37,4 Prozent auf 405,7 Millionen Euro (2021: 648,0 Millionen Euro). Ausschlaggebend dafür waren vor allem Wertminderungen auf Fondszertifikate und festverzinsliche Wertpapiere. Insbesondere die Wertminderung russischer und ukrainischer Anleihen in Höhe von rund 142 Millionen Euro sowie weitere Wertminderungen auf die Beteiligung an der RBI von 28 Millionen Euro belasteten das Kapitalanlageergebnis. Darüber hinaus entstand aufgrund der Bilanzierung der 15,3-prozentigen Beteiligung an der STRABAG SE nach der Equity-Methode 2022 ein positiver Ergebnisbeitrag von 99,6 Millionen Euro (2021: 70,5 Millionen Euro). Eine Detaildarstellung des Kapitalanlageergebnisses findet sich im Konzernabschluss (siehe Erläuterung 4 im Konzernabschluss).
Sonstige Erträge und sonstige Aufwendungen
Die sonstigen Erträge stiegen 2022 um 32,1 Prozent auf 396,8 Millionen Euro (2021: 300,4 Millionen Euro). Die sonstigen Aufwendungen wuchsen im Berichtsjahr um 50,4 Prozent auf 377,0 Millionen Euro (2021: 250,6 Millionen Euro).
Ergebnis
Das versicherungstechnische Ergebnis der UNIQA Group stieg 2022 aufgrund der verbesserten Kostenentwicklung und der günstigen Schadenbelastung um 96,2 Prozent auf 410,5 Millionen Euro (2021: 209,2 Millionen Euro). Das operative Ergebnis verringerte sich hingegen aufgrund des niedrigeren Kapitalanlageergebnisses um 12,2 Prozent auf 516,0 Millionen Euro (2021: 588,0 Millionen Euro).
Das Ergebnis vor Steuern von UNIQA erhöhte sich dennoch um 10,3 Prozent auf 421,7 Millionen Euro (2021: 382,3 Millionen Euro). Auch das Periodenergebnis erhöhte sich im Berichtsjahr auf 389,3 Millionen Euro (2021: 317,9 Millionen Euro). Der Ertragsteueraufwand verringerte sich 2022 aufgrund eines hohen Ertrags aus latenten Steuern auf 32,4 Millionen Euro (2021: 64,4 Millionen Euro).
Das Konzernergebnis (den Aktionär:innen der UNIQA Insurance Group AG zurechenbarer Anteil des Periodenergebnisses) belief sich daher auf 383,0 Millionen Euro (2021: 314,7 Millionen Euro). Das Ergebnis je Aktie stieg dadurch auf 1,25 Euro (2021: 1,03 Euro).
Der Return on Equity (Eigenkapitalrentabilität nach Steuern und Anteilen ohne beherrschenden Einfluss) stieg im Berichtsjahr auf 14,4 Prozent (2021: 9,3 Prozent).
Der Vorstand wird dem Aufsichtsrat und der Hauptversammlung auf dieser Grundlage die Ausschüttung einer Dividende von 0,55 Euro je Aktie (2021: 0,55 Euro je Aktie) vorschlagen.
Eigenmittel und Bilanzsumme
Das den Anteilseigner:innen der UNIQA Insurance Group AG zurechenbare Eigenkapital sank im abgelaufenen Geschäftsjahr um 1.269,6 Millionen Euro auf 2.034,0 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 3.303,6 Millionen Euro). Grund dafür war der Rückgang in der Bewertung von zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumenten durch den starken Anstieg des allgemeinen Zinsniveaus im Jahr 2022. Die Anteile ohne beherrschenden Einfluss beliefen sich auf 18,3 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 19,7 Millionen Euro). Die Konzernbilanzsumme erreichte am 31. Dezember 2022 einen Wert von 28.196,2 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 31.547,8 Millionen Euro).
Cashflow
Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit von UNIQA belief sich 2022 auf –490,8 Millionen Euro (2021: 726,1 Millionen Euro). Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit betrug 758,0 Millionen Euro (2021: –653,2 Millionen Euro). Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit belief sich auf –189,6 Millionen Euro (2021: –127,9 Millionen Euro). Insgesamt erhöhte sich der Finanzmittelfonds im Geschäftsjahr 2022 um 75,1 Millionen Euro auf 667,7 Millionen Euro (2021: 592,6 Millionen Euro).
Mitarbeiter:innen
Der durchschnittliche Mitarbeiterstand (Vollzeitäquivalente, FTE) von UNIQA sank 2022 auf 14.515 FTE (2021: 14.849). Davon waren 3.813 FTE (2021: 4.005) als angestellte Außendienstmitarbeiter:innen im Vertrieb tätig. Die Anzahl der Arbeitnehmer:innen in der Verwaltung betrug 10.702 FTE (2021: 10.844).
In der Region Zentraleuropa (CE) – Polen, Slowakei, Tschechien und Ungarn – beschäftigte die Gruppe 2022 im Schnitt 4.787 FTE (2021: 4.887), während 2.263 FTE (2021: 2.286) in der Region Südosteuropa (SEE) – Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Kosovo, Kroatien, Montenegro, Nordmazedonien und Serbien – und 1.554 FTE (2021: 1.599) in der Region Osteuropa (EE) – Rumänien und Ukraine – tätig waren. In Russland (RU) arbeiteten 104 FTE (2021: 110). Die durchschnittliche Zahl der FTE in den westeuropäischen Märkten betrug 2022 46 (2021: 42). In Österreich waren 5.761 FTE angestellt (2021: 5.925). Einschließlich der Mitarbeiter:innen der exklusiv für UNIQA tätigen Generalagenturen sind rund 21.000 Personen für die Gruppe aktiv.
Im Jahr 2022 waren 54 Prozent (2021: 51 Prozent) der bei UNIQA in Österreich in der Administration eingesetzten Mitarbeiter:innen Frauen. Im Verkauf betrug das Verhältnis 78 Prozent Männer zu 22 Prozent Frauen (2021: 80 Prozent Männer zu 20 Prozent Frauen). 16,6 Prozent (2021: 17,3 Prozent) der Arbeitnehmer:innen waren teilzeitbeschäftigt. Das Durchschnittsalter lag im abgelaufenen Jahr bei 42 Jahren (2021: 44 Jahre).
In Österreich partizipieren nahezu alle Mitarbeiter:innen in Form eines variablen Anteils am Unternehmenserfolg. Es gibt einerseits ein Bonussystem für Manager:innen und ausgewählte Schlüsselkräfte und andererseits eine Erfolgsbeteiligung für berechtige Mitarbeiter:innen. Am Bonusprogramm für Manager:innen und ausgewählte Schlüsselkräfte, einem variablen Entlohnungssystem, das sowohl an den Erfolg des Unternehmens als auch an die persönliche Performance gekoppelt ist, nahmen 2022 rund 12 Prozent (2021: rd. 13 Prozent) der Mitarbeiter:innen teil. An der Erfolgsbeteiligung für 2022 werden rund 73 Prozent der Mitarbeiter:innen (2021: rd. 73 Prozent) partizipieren. Die Höhe des Budgets für die Erfolgsbeteiligung ist abhängig von der Erreichung eines Ertragsziels und die Ausschüttungen finden erst nach Feststellen des Unternehmenserfolgs im Folgejahr statt.
Weiters bietet UNIQA jungen Mitarbeiter:innen in der Ausbildung die Möglichkeit, fremde Kulturen kennenzulernen und internationale Kontakte zu knüpfen. Derzeit befinden sich 94 Lehrlinge in Ausbildung.