41. Aktivitäten und Ziele aus dem Jahr 2022

Basierend auf der externen und internen Entwicklung haben sich die Aktivitäten im Jahr 2022 an folgenden Schwerpunkten orientiert:

  • Covid-19 und Kapitalmarktumfeld
  • Steigende Inflation
  • Krieg in der Ukraine
  • Nachhaltigkeit (ESG)
  • Weiterentwicklung des internen Modells
  • Security & Resilience Management

Covid-19 und Kapitalmarktumfeld

Mit Beginn der Covid-19-Krise begann UNIQA die Auswirkungen der Pandemie auf den Geschäftsbetrieb zu überwachen. In diesem Zusammenhang wird auch die Entwicklung des Kapitalmarktumfelds und deren Auswirkungen auf die Marktwerte genau beobachtet. Im Jahr 2022 stieg die Solvenzposition des Konzerns aufgrund einer positiven Entwicklung im Zinsumfeld deutlich an. Dadurch wurde die Resilienz gegenüber unerwarteten Schocks wie die Covid-19-Krise weiter gestärkt. UNIQA wird weiterhin die Entwicklung der Pandemie genau beobachten, um auf potenzielle Änderungen oder neue Entwicklungen schnell reagieren zu können. Im Jahr 2022 blieb die Geschäftsentwicklung von UNIQA stabil. Der Einfluss der Covid-19-Pandemie auf das Neugeschäftsvolumen und die Schadenhäufigkeit in den unterschiedlichen Sparten verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr.

Steigende Inflation

Nach Jahren gemäßigter Inflation stieg diese im Jahr 2022 in den UNIQA Ländern signifikant an. Die Inflation hatte auch entsprechende Auswirkungen auf das Versicherungsgeschäft und die Veranlagungsstrategie von UNIQA. Sowohl die administrativen Kosten als auch die Kosten für die Begleichung der Schäden stiegen inflationsbedingt an. Dieser Kostenanstieg ist ein Einflussfaktor auf die Preisgestaltung von UNIQA. Viele Polizzen beinhalten Anpassungsklauseln, durch die der Einfluss dieses Kostenanstiegs entsprechend gemindert werden kann. Das Risiko in Bezug auf die Preisanpassungen definiert sich auch durch die Preisgestaltung der Mitbewerberinnen am Markt. Sollte die Inflation über einen längeren Zeitraum hoch bleiben, besteht auch das Risiko, dass diese negative Auswirkungen auf das Neugeschäft und die Anzahl der Rücktritte haben kann.

Krieg in der Ukraine

Aufgrund der angespannten Lage im Russland- und Ukraine-Konflikt bereits Ende 2021, wurde schon zu Beginn des Jahres 2022 mit der Vorbereitung präventiver Maßnahmen für den Fall einer Eskalation begonnen. Nach Ausbruch des Krieges lag in der ersten Phase der Fokus in der Ukraine auf der Unterstützung der örtlichen Belegschaft und deren Angehörigen bei der Flucht vor den Kriegshandlungen einerseits und auch in der Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs andererseits. Für die russische Gesellschaft (Limited Liability Company “Insurance Company “Raiffeisen Life”) wurde, in Anbetracht der weitreichenden Wirtschaftssanktionen, bereits Anfang März eine massive Beschränkung des Neugeschäfts in Russland beschlossen und auch aktive Verlängerungsaktivitäten aus dem bestehenden Portfolio beendet. Der Konflikt hatte auch einen Einfluss auf die Kapitalveranlagungsstrategie in Russland und der Ukraine, da im Geschäftsjahr 2022 Wertminderungsaufwendungen auf russische und ukrainische Anleihen erfasst wurde.

Nachhaltigkeit (ESG)

Das Thema Nachhaltigkeit ist von sehr hoher Bedeutung für UNIQA. Das Risikomanagement fokussierte sich im Jahr 2022 insbesondere auf das Management und den Umgang mit den Klimarisiken. Daher war eines der Hauptthemen im Jahr 2022 die Bewertung der langfristigen Klimaszenarien und deren Weiterentwicklung. Basierend auf der Größe und Komplexität des Risikoprofils der Tochterunternehmen des Konzerns hat UNIQA bei der Bewertung von Klimarisiken zwischen quantitativen und qualitativen Ansätzen unterschieden. Weitere Schwerpunkte waren die unternehmensweite Identifikation von Nachhaltigkeitsrisiken in allen Abteilungen, die Integration von Nachhaltigkeitsrisiken in das Reporting sowie das Monitoring der Nachhaltigkeitsrisiken in unseren Kapitalanlagen. Ziel des Risikomanagementansatzes ist es, mögliche Risiken frühzeitig zu erkennen, um rechtzeitig darauf reagieren zu können.

Weiterentwicklung des internen Modells

Die nächsten Schritte zur Weiterentwicklung des partiellen internen Modells auf ein volles internes Modell waren von sehr hoher Bedeutung für das Risikomanagement im Jahr 2022. Ziel von UNIQA mit diesem Projekt ist es, das eigene Risikoprofil adäquater abzubilden und Risiken effektiver steuern zu können. Das Projekt wurde im Jahr 2021 gestartet, und bereits heuer konnten als Basis für die weitere Projekttätigkeit erste Pilotrechnungen durchgeführt werden. In einer nächsten Phase erfolgt die Abstimmung und Kommunikation mit der österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde zu diesem Projekt.

Security & Resilience Management

Weltweit sind Unternehmen einer steigenden Anzahl von Sicherheitsrisiken ausgesetzt. Deswegen hat UNIQA im Jahr 2022 einen starken Fokus auf Themen wie Datendiebstahl, Ransomware, Cyberangriffe, Stromausfälle und Gasnotfälle gelegt. Entsprechende Maßnahmen wurden umgesetzt. Die für die operative Geschäftstätigkeit relevanten IT-Anwendungen, IT-Infrastrukturen, Rechenzentren oder das für den Betrieb benötigte Schlüsselpersonal wurden identifiziert und auf unterschiedliche Szenarien vorbereitet. Die Behebung der identifizierten Schwachstellen im Rahmen eines gruppenweiten, zentral koordinierten IT-Security-Programms war ein weiterer Schwerpunkt während des Jahres. Unter anderem wurden die Sicherheitsanforderungen und -kontrollen sowie deren Lücken überprüft.

(Partielles) internes Modell
Internes und auf Anordnung der FMA von einem Versicherungs- oder Rückversicherungsunternehmen selbst entwickeltes Modell zur Berechnung der Solvenzkapitalanforderung oder relevanter Risikomodule (partiell).
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