Nachhaltigkeits­strategie und ESG-Integration

Wir setzen uns sorgfältig mit jenen Rahmenbedingungen auseinander, die wir förderlich für ein besseres Leben halten. Dazu treten wir in Diskurs mit Stakeholder:innen, Expert:innen und der Öffentlichkeit, teilen unsere Sichtweisen und engagieren uns. Damit ist Nachhaltigkeit ein zentraler Teil unseres Handelns. Mit unserer klaren Haltung erzeugen wir Verständnis bei allen unseren Stakeholder:innen und Unterstützung durch alle unsere Stakeholder:innen – Mitarbeiter:innen, Kund:innen, Investor:innen und die Öffentlichkeit.

Unsere Nachhaltigkeitsstrategie ist dabei ganzheitlich ausgerichtet. Sie verbindet unser ökonomisches Streben mit einem klaren ökologischen und sozialen Bekenntnis zu Umweltschutz und gesellschaftlicher Verantwortung.

Wesentlichkeits­konzept

Der Erfolg von UNIQA baut darauf auf, dass wir verstehen, wie sich die Welt verändert und wie wir darauf reagieren müssen. Die letzte Wesentlichkeitsanalyse wurde 2021 durchgeführt und identifizierte jene ESG-Themen, die für unsere Stakeholder:innen und unser Geschäft als am wichtigsten wahrgenommen wurden. Zudem haben wir eine neue Stakeholderidentifikation einschließlich der dazugehörigen Gewichtung durchgeführt. In Summe legten wir vier Stakeholdergruppen fest, die unmittelbar von unseren Unternehmensaktivitäten betroffen sind: Kund:innen, Mitarbeiter:innen, Investor:innen und die Öffentlichkeit.

Die Wesentlichkeitsanalyse bildet die Grundlage unseres Nachhaltigkeitsansatzes, unserer Nachhaltigkeitsstrategie sowie unserer Berichterstattung. Die vier wichtigsten materiellen Themen aus Sicht der Stakeholder:innen waren im Jahr 2021: Cyberrisiken, digitale Service- und Kundenorientierung, Beratung zu und Prävention von Naturkatastrophen sowie Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter:innen.

Die fünf wichtigsten wesentlichen Themen aus Sicht von UNIQA waren: Gesundheit und Zufriedenheit der Mitarbeiter:innen, Datensicherheit und Datenverarbeitung, Aus- und Weiterbildung, Engagement für Umwelt sowie Diversität und Chancengleichheit.

Vertiefende Informationen zum Prozess und zu den Ergebnissen der Wesentlichkeitsanalyse sind im Nachhaltigkeitsbericht 2022 (Kapitel 2) dargelegt.

Nachhaltigkeits­strategie

Unsere Nachhaltigkeitsstrategie wurde im Oktober 2020 verabschiedet und basiert neben dem Fundament People & Culture auf fünf Säulen:

  • ESG-Veranlagungspolitik
  • ESG-Produktpolitik
  • Nachhaltige Betriebsführung
  • Transparente Offenlegung
  • Stakeholdermanagement

Unser fundamentales Ziel war es 2022, diese Nachhaltigkeitsstrategie zu operationalisieren und im Unternehmen durch Meilensteinpläne zu verankern. Unser operativer Fokus liegt auf den Säulen 1 bis 3, gestützt durch transparente Offenlegung (Säule 4) und Einbindung unserer Stakeholder:innen (Säule 5). Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf unserer Klimastrategie, die wir nach anerkannten Regelwerken (SBTi – Science Based Targets Initative) und im Rahmen der eingegangenen Mitgliedschaften (NZAOA, GFA) verfolgen.

Beitritt zur Green Finance Alliance (GFA)

UNIQA ist seit April 2022 Mitglied der Green Finance Alliance (GFA), einer Initiative des Klimaschutzministeriums für zukunftsorientierte Finanzunternehmen. Mitglieder der Green Finance Alliance nehmen eine Vorreiterrolle für den Klimaschutz ein und zeigen die Vereinbarkeit von Klimaschutz und nachhaltigem Wirtschaften. Die konkreten Ambitionen umfassen unter anderem klare Ausschlusskriterien und zeitlich gestaffelte Ausstiegspläne für Investments und Versicherungsgeschäft im Zusammenhang mit kohle-, öl- und gasbasierten Wertschöpfungsketten. Die konkrete Verfolgung des Pariser 1,5-Grad-Ziels orientiert sich dabei ebenfalls an den etablierten Regelwerken zur Bestimmung des initialen CO2-Footprints (gemäß PCAF-Standard) und zur Ableitung und Verfolgung wissenschaftsbasierter CO2-Reduktionziele und -zwischenziele (gemäß SBTi). Zu deren Operationalisierung wurden im Bereich der Veranlagung und der Betriebsführung Ende 2022 entsprechende Projekte gestartet. Für das Sachversicherungsgeschäft sind entsprechende Regelwerke betreffend (indirekte) versicherungsbezogene Emissionen im Jahr 2022 erstmals veröffentlicht worden; ebenso wurden dazu interne Projektplanungen aufgesetzt.

ESG-Integration

Unser maßgebliches Gremium für Nachhaltigkeitsagenden ist das Group ESG Committee, das 2021 eingerichtet wurde. Es besteht aus Mitgliedern des Vorstands der UNIQA Insurance Group AG sowie aus Bereichsleiter:innen der Schlüsselabteilungen, tagt vierteljährlich und gibt dem Vorstand Empfehlungen zur Entscheidungsfindung zu ESG-Themen. Das Komitee ist für die Integration und Stärkung von ESG-Aspekten in Versicherungs-, Investment- und Vermögensverwaltungsaktivitäten verantwortlich, einschließlich der strategischen Definition und der kontinuierlichen Weiterentwicklung der ESG-Ambitionen für die gesamte UNIQA Group. Ebenso zu seinen Aufgaben zählen die Erarbeitung und die Einführung von entsprechenden Richtlinien.

Weitere Verantwortlichkeiten finden sich in der Beaufsichtigung der Umsetzung der gruppenweiten Klimastrategie bzw. des Umweltmanagements sowie in der Unterstützung der Umsetzung der strategischen Maßnahmen und Projekte in den Tochtergesellschaften.

Das Sustainability Management Team ist Teil des Anfang 2020 neu geschaffenen Bereichs „Sustainability, Ethics & Public Affairs“. Es ist für die operative Steuerung der Integration von Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekten (ESG) in die Kerngeschäftsfelder der UNIQA Group verantwortlich. Im Rahmen von ESG-Arbeitsgruppen, die ESG-Spezialist:innen und/oder Vertreter:innen verschiedener operativer Einheiten und Fachabteilungen zusammenbringen, werden Vorschläge zur ESG-Integration im Unternehmen entwickelt und diskutiert.