Glossar

A

  • Allgemeines Bewertungs­modell (GMM)

    Allgemeines Bewertungsmodell unter IFRS 17, welches grundsätzlich anzuwenden ist, wenn nicht das Prämienallokationsmodell oder der variable Gebührenansatz anzuwenden sind.

  • Anschaffungskosten

    Der zum Erwerb eines Vermögenswerts entrichtete Betrag an Zahlungsmitteln bzw. Zahlungsmitteläquivalenten einer anderen Entgeltform zum Zeitpunkt des Erwerbs zuzüglich dem Kauf direkt zurechenbarer Kosten.

  • Anteile ohne beherrschenden Einfluss

    Anteile am Periodenergebnis, die nicht dem Konzern, sondern Konzernfremden zuzurechnen sind, die Anteile an verbundenen Unternehmen halten.

  • Asset Allocation

    Die Struktur der Kapitalanlagen, das heißt die anteilige Zusammensetzung der gesamten Kapitalanlagen aus den verschiedenen Kapitalanlagearten (z. B. Aktien, festverzinslichen Wertpapieren, Beteiligungen, Immobilien, Geldmarktinstrumenten).

  • Asset-Liability-Management

    Managementkonzept, bei dem Entscheidungen in Bezug auf Unternehmensaktiva und -passiva aufeinander abgestimmt werden. Dabei werden in einem kontinuierlichen Prozess Strategien zu den Aktiva und Passiva formuliert, umgesetzt, überwacht und revidiert, um bei vorgegebenen Risikotoleranzen und Beschränkungen die finanziellen Ziele zu erreichen.

  • Assoziierte Unternehmen

    Assoziierte Unternehmen sind alle Unternehmen, bei denen UNIQA einen maßgeblichen Einfluss, jedoch keine Beherrschung oder gemeinschaftliche Führung in Bezug auf die Finanz- und Geschäftspolitik ausübt. Dies liegt in der Regel vor, sobald ein Stimmrechtsanteil zwischen 20 und 50 Prozent besteht oder über vertragliche Regelungen rechtlich oder faktisch ein vergleichbarer maßgeblicher Einfluss gewährleistet ist.

  • Aufwendungen für Ver­sicherungs­leistungen/Insurance Service Expenses

    Die Aufwendungen für Versicherungsleistungen spiegeln die Ausgaben für die in der Periode erbrachten Dienstleistungen (die den Versicherungseinnahmen entsprechen) sowie die Verluste aus Gruppen von belastenden Verträgen und die anschließende Umkehrung solcher Verluste und Änderungen wider.

B

  • Beizulegender Zeitwert

    Der beizulegende Zeitwert ist jener Preis, der in einem geordneten Geschäftsvorfall zwischen Marktteilnehmern für den Verkauf eines Vermögenswerts eingenommen bzw. für die Übertragung einer Schuld gezahlt werden würde.

  • Best Estimate

    dt. „bester Schätzwert“. Dieser bezeichnet den wahrscheinlichkeitsgewichteten Durchschnitt künftiger Zahlungsströme unter Berücksichtigung ihres erwarteten Barwerts und unter Anwendung der maßgeblichen risikofreien Zinskurve.

C

  • Corporate Governance

    Corporate Governance bezeichnet den rechtlichen und faktischen Rahmen für die Leitung und Überwachung von Unternehmen. Corporate-Governance-Regelungen dienen der Transparenz und stärken damit das Vertrauen in eine verantwortliche, auf Wertschöpfung gerichtete Unternehmensleitung und -kontrolle.

D

  • Deckungs­rück­stellung/Liability for Remaining Coverage (LRC)

    Technische Rückstellung unter IFRS 17 für die Verpflichtung, zukünftige Leistungen aus dem zum Stichtag bestehenden Geschäft zu erbringen.

  • Direkt zuordenbare Kosten/Directly attributable expenses

    Direkt zuordenbare Kosten sind Ausgaben, die einem bestimmten Versicherungsvertrag eindeutig zugeordnet werden können. Beispiele sind Vertriebsprovisionen und Verwaltungskosten für diesen Vertrag.

  • Direktes Geschäft/selbst abgeschlossenes Versicherungsgeschäft

    Dies betrifft jene Versicherungsverträge, die ein Erstversicherer mit Privatpersonen oder Unternehmen abschließt. Im Unterschied dazu bezieht sich in Rückdeckung übernommenes Versicherungsgeschäft (indirektes Geschäft) auf das von einem anderen Erst- oder Rückversicherer übernommene Geschäft.

  • Duration

    Die Duration bezeichnet die gewichtete durchschnittliche Laufzeit einer zinssensitiven Kapitalanlage oder eines Portfolios und ist ein Risikomaß für die Sensitivität von Kapitalanlagen bei Zinssatzänderungen.

E

  • Equity-Methode

    Nach dieser Methode werden die Anteile an assoziierten Unternehmen bilanziert. Der Wertansatz entspricht grundsätzlich dem konzernanteiligen Eigenkapital dieser Unternehmen. Im Fall von Anteilen an Unternehmen, die selbst einen Konzernabschluss aufstellen, wird jeweils deren Konzerneigenkapital entsprechend angesetzt. Im Rahmen der laufenden Bewertung ist dieser Wertansatz um die anteiligen Eigenkapitalveränderungen fortzuschreiben; die anteiligen Jahresergebnisse werden dabei dem Konzernergebnis zugerechnet.

  • Ergänzungskapital

    Eingezahltes Kapital, das dem Versicherungsunternehmen vereinbarungsgemäß auf mindestens fünf Jahre unter Verzicht auf Kündigung zur Verfügung gestellt wird und für das Zinsen nur ausbezahlt werden dürfen, soweit sie im Jahresüberschuss gedeckt sind.

F

  • Fortgeführte Anschaffungskosten

    Fortgeführte Anschaffungskosten sind Anschaffungskosten reduziert um eine laufende Abschreibung.

G

  • Gewinnbeteiligung

    In der Lebens- und Krankenversicherung sind die Versicherungsnehmer aufgrund gesetzlicher und vertraglicher Vorgaben an den erwirtschafteten Überschüssen des Unternehmens angemessen zu beteiligen. Die Höhe dieser Gewinnbeteiligung wird jährlich neu festgelegt.

I

  • IAS

    „International Accounting Standards“ (internationale Rechnungslegungsvorschriften).

  • IFRS

    „International Financial Reporting Standards“ (internationale Grundsätze der Finanzberichterstattung). Seit 2002 gilt die Bezeichnung IFRS für das Gesamtkonzept der vom International Accounting Standards Board verabschiedeten Standards. Bereits zuvor verabschiedete Standards werden weiter als International Accounting Standards (IAS) zitiert.

K

  • Kapitalklassen (Tiers)

    Einstufung der Basiseigenmittelbestandteile anhand der Eigenmittelliste gemäß den in der Durchführungsverordnung (EU) genannten Kriterien in Tier 1, Tier 2 oder Tier 3. Ist ein Basiseigenmittelbestandteil nicht in dieser Liste enthalten, ist eine Einordnung selbst zu beurteilen und einzustufen.

M

  • MCR (Mindestkapitalanforderung)

    Bezeichnet ein Mindestmaß an Sicherheit, das die anrechenbaren Basiseigenmittel nicht unterschreiten sollten. Die MCR wird durch eine Formel in Relation zur Solvency Capital Requirement berechnet.

N

  • Nachrangige Verbindlichkeiten

    Verbindlichkeiten, die im Liquidations- oder Konkursfall erst nach den übrigen Verbindlichkeiten getilgt werden dürfen.

  • Neubewertungsrücklage

    Nicht realisierte Gewinne und Verluste, die aus der Differenz zwischen dem beizulegenden Zeitwert und den fortgeführten Anschaffungskosten resultieren, werden nach Abzug latenter Steuern erfolgsneutral direkt im Eigenkapital in den Positionen „Bewertung von Eigenkapital- und Schuldinstrumenten“, „Neubewertungen aus leistungsorientierten Versorgungsverpflichtungen“ sowie „Bewertung von Versicherungs- und Rückversicherungsverträgen“ erfasst.

O

  • ORSA (Own Risk and Solvency Assessment)

    Unternehmenseigener und vorausschauender Risiko- und Solvabilitätsbeurteilungsprozess. Er ist ein integrierender Bestandteil der Unternehmensstrategie sowie des Planungsprozesses – gleichzeitig aber auch des gesamthaften Risikomanagementkonzepts.

P

  • (Partielles) internes Modell

    Internes und auf Anordnung der FMA von einem Versicherungs- oder Rückversicherungsunternehmen selbst entwickeltes Modell zur Berechnung der Solvenzkapitalanforderung oder relevanter Risikomodule (partiell).

  • Prämienallokationsansatz/Premium Allocation Approach (PAA)

    Der Prämienallokationsansatz ist ein vereinfachter Bewertungsansatz nach IFRS 17 mit geringerer Komplexität, der nur zulässig ist, wenn bestimmte Kriterien erfüllt werden. Dieses Bewertungsmodell kommt vor allem in der kurzfristigen Sachversicherung zur Anwendung.

R

  • Retrozession

    Retrozession bedeutet die Rückversicherung des in Rückdeckung übernommenen Versicherungsgeschäfts und wird von professionellen Rückversicherungsunternehmen sowie in der aktiven Rückversicherung anderer Versicherungsunternehmen als risikopolitisches Instrument eingesetzt.

  • Risikoappetit

    Bezeichnet das bewusste Eingehen von und den Umgang mit Risiken innerhalb der Risikotragfähigkeit.

  • Risikolimit

    Das Risikolimit begrenzt die Höhe des Risikos bzw. sorgt dafür, dass mit vorgegebener Wahrscheinlichkeit eine bestimmte Verlusthöhe bzw. eine bestimmte negative Abweichung vom Planwert (geschätzte Performance) nicht überschritten wird.

  • Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle/Liability for Incurred Claims (LIC)

    Reserve für eingetretene aber noch nicht bezahlte Schäden

  • Rückversicherung

    Ein Versicherungsunternehmen versichert einen Teil seines Risikos bei einem anderen Versicherungsunternehmen.

S

  • SCR

    Bezeichnet die anrechenbaren Eigenmittel (Solvency Capital Requirement), die Versicherungs- oder Rückversicherungsunternehmen zur Bedeckung der Solvenzkapitalanforderung zu halten haben. Sie ist so kalibriert, dass alle quantifizierbaren Risiken (u. a. Marktrisiko, Kreditrisiko, lebensversicherungstechnisches Risiko) verlässlich berücksichtigt sind. Sie deckt sowohl die laufende Geschäftstätigkeit als auch das in den folgenden zwölf Monaten erwartete neue Geschäft ab.

  • Solvabilität

    Eigenmittelausstattung eines Versicherungsunternehmens.

  • Solvency II

    Richtlinie der Europäischen Union zu Publikationspflichten sowie Solvabilitätsvorschriften für die Eigenmittelausstattung von Versicherungsunternehmen.

  • Standardmodell

    Standardformel zur Berechnung der Solvenzkapitalanforderung.

  • Stresstest

    Bei Stresstests handelt es sich um eine spezielle Form der Szenarioanalyse. Ziel ist es, eine quantitative Aussage über das Verlustpotenzial von Portfolios bei extremen Marktschwankungen treffen zu können.

V

  • Value at Risk

    Methode zur Risikoquantifizierung. Dabei errechnet man den Erwartungswert eines Verlusts, der bei einer ungünstigen Marktentwicklung mit einer vorgegebenen Wahrscheinlichkeit innerhalb eines definierten Zeitraums auftreten kann.

  • Variabler Gebührenansatz/Variable Fee Approach (VFA)

    Der variable Gebührenansatz wurde eingeführt, um den Besonderheiten von Versicherungsverträgen mit direkter Gewinnbeteiligung Rechnung zu tragen. Dieser wird vor allem für Geschäft mit Gewinnbeteiligung in der Kranken- und der Lebensversicherung angewendet.

  • Verbundene Unternehmen

    Als verbundene Unternehmen gelten die Muttergesellschaft und deren Tochterunternehmen. Tochterunternehmen sind von UNIQA beherrschte Unternehmen.

  • Versicherungserträge

    Die Versicherungserträge spiegeln den um den Zeitwert des Geldes und Kapitalanlagekomponenten bereinigten Teil des gesamten erhaltenen Entgelts wider, der den in der Periode erbrachten Versicherungsleistungen zugewiesen wird, die durch die Verringerung der Deckungsrückstellung der Periode bedingt sind.

  • Versicherungstechnisches Ergebnis/Insurance Service Result

    Das versicherungstechnische Ergebnis ist die Differenz zwischen den Versicherungserträgen und den versicherungstechnischen Aufwendungen (beispielsweise Leistungen, direkt zuordenbare Kosten), und zeigt an, ob das Versicherungsgeschäft operativ profitabel ist.

  • Vertragliche Service­marge/Contractual Service Margin (CSM)

    Die vertragliche Servicemarge stellt den zukünftig erwarteten Gewinn dar, den ein Versicherer für die Erbringung künftiger Versicherungsdienstleistungen für eine bestimmte Gruppe von Versicherungsverträgen verbuchen wird.