Ausblick

Konjunkturentwicklung

Die Schwäche der Industrie wird voraussichtlich auch in der ersten Hälfte des Jahres 2025 anhalten. Demgegenüber dürfte der Dienstleistungssektor, der einen deutlich größeren Anteil an der Wirtschaft ausmacht, stark wachsen. Für Deutschland und Österreich prognostiziert der Internationale Währungsfonds (IWF) für 2025 ein Ende der Rezession, getragen von steigenden Einkommen, höheren Sparquoten und einem stabilen Arbeitsmarkt. Sollte sich die Konsumstimmung verbessern, könnten die Wachstumsraten sogar über den derzeit vorhergesagten Werten von 1,1 Prozent für Österreich und 0,3 Prozent für Deutschland bzw. 1,0 Prozent für die Eurozone liegen.

Der Arbeitsmarkt bleibt dabei mit einer Arbeitslosenrate von rund 6,5 Prozent im Euroraum robust, in Österreich dürfte sich der Wert laut IWF 2025 bei 5,3 Prozent einpendeln.

Zur Stützung der Konjunktur wird weiterhin die Hilfe der Europäischen Zentralbank (EZB) in Form von Zinssenkungen erforderlich sein. Der Markt rechnet bis Ende 2025 mit weiteren Senkungen um insgesamt 100 Basispunkte, womit der Diskontsatz letztlich zwischen 1,5 und 2 Prozent zu liegen käme.

In den östlichen EU-Ländern wird 2025 ein deutlich stärkeres Wirtschaftswachstum erwartet. Polen könnte um 3,5 Prozent, Ungarn um knapp 3 Prozent und Tschechien um 2,3 Prozent zulegen. Auch die Inflation in diesen Ländern dürfte sich stabilisieren. Polen und Ungarn sollen sich nach aktueller Einschätzung rund um die 4-Prozent-Marke bewegen, in Tschechien könnte der Preisauftrieb sogar nur 2 Prozent betragen.

Dennoch bleiben Risiken bestehen, insbesondere durch geopolitische Unsicherheiten wie den Ukrainekonflikt, die Spannungen im Nahen Osten oder mögliche Störungen im Suezkanal. Die wirtschaftliche Entwicklung wird zudem stark von den angekündigten Zollmaßnahmen der USA abhängen. Je nach Ausmaß könnten sie die globale Konjunktur dämpfen und die Inflation erhöhen. Die Fed wird daher voraussichtlich nur noch ein bis zwei Zinssenkungen um insgesamt maximal 50 Basispunkte vornehmen. Die US-Wirtschaft dürfte vor diesem Hintergrund 2025 mit 2,7 Prozent wachsen – bei einer Inflationsrate von etwas über 2 Prozent.

In Europa wird das Thema Haushaltskonsolidierung weiterhin im Fokus stehen, insbesondere in Ländern wie Frankreich, Italien und Österreich.

Ob die Aktienmärkte ihre starke Entwicklung von 2024 fortsetzen können, ist angesichts hoher Bewertungen, insbesondere in den USA, fraglich. Die Voraussetzungen sind jedoch angesichts der Zinssenkungen, des steigenden Wachstums und der Steuersenkungen in den USA grundsätzlich gut. Für die europäischen Anleihenmärkte wird jedoch ein positiver Trend erwartet, mit leicht sinkenden Renditen bis Jahresende.

Unternehmensausblick

Für das Geschäftsjahr 2025, dem ersten im Rahmen unseres weiterentwickelten Strategieprogramms „UNIQA 3.0 – Growing Impact“, bleibt unser Fokus auf der Verbesserung des versicherungstechnischen Kerngeschäfts und der Profitabilität in Österreich und auf profitablem Wachstum in unseren Märkten in CEE. Unsere Erwartungen hinsichtlich eines starken Wachstums über dem BIP basieren sowohl auf gezielten Vertriebsaktivitäten als auch auf Anpassungen im Zusammenhang mit Inflation und Indexentwicklungen.

Aufgrund der instabilen geopolitischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie der tendenziell zunehmenden wetterbedingten Schäden ist eine Prognose zur zukünftigen Geschäftsentwicklung mit Unsicherheit verbunden. Vorbehaltlich signifikanter negativer Einflüsse aus Naturkatastrophen und aus Verwerfungen am Kapitalmarkt verfolgt UNIQA eine weiter verbesserte Zielprofitabilität für 2025.

Mit einer Zielausschüttungsquote von 50 bis 60 Prozent streben wir nach wie vor eine progressive und attraktive Erfolgsbeteiligung für unsere Aktionärinnen und Aktionäre an.