Insgesamt positives Börsenjahr

Makroökonomisches Umfeld

Das Jahr 2024 erwies sich erneut als ereignisreiches Jahr für die Finanzmärkte. Trotz einer moderaten Abschwächung des globalen Wirtschaftswachstums blieb eine tiefe Rezession sowohl in den USA als auch im Euroraum aus. Die Zentralbanken verfolgten weiterhin eine aktive Geldpolitik, wobei die Zinssätze in mehreren Regionen leicht gesenkt wurden. Die Inflation konnte im Euroraum auf 2,9 Prozent vermindert werden, nachdem sie im Vorjahr noch bei 5,4 Prozent gelegen war.

In den USA zeigte sich ein ähnlicher Trend, was die Fed veranlasste, die Zinsen mehrfach anzupassen. Die wirtschaftliche Robustheit der USA spiegelte sich in einem BIP-Wachstum von etwa 2,8 Prozent wider, während der Euroraum ein schwächeres Wachstum von 0,8 Prozent aufwies.

In Deutschland betrug die Inflation 2024 durchschnittlich 2,2 Prozent, während sie 2023 bei 5,9 Prozent gelegen war. In Österreich sank die Inflation von 7,8 Prozent im Jahr 2023 auf 2,9 Prozent im Jahr 2024. Die Wirtschaftsleistung ging 2024 sowohl in Deutschland als auch in Österreich erneut leicht zurück.

Aktien: Neue Höchststände

Die globalen Aktienmärkte erzielten 2024 bemerkenswerte Erfolge. Der S&P 500 verzeichnete einen Zuwachs von 23 Prozent, angetrieben durch Technologiewerte, insbesondere Unternehmen im Bereich künstliche Intelligenz. Der DAX, der insgesamt ein Plus von 18,8 Prozent verzeichnete, überschritt erstmals die Marke von 20.000 Punkten und erreichte am 13. Dezember 2024 sein bisheriges Allzeithoch von 20.523 Punkten. Auch Euro STOXX 50 stieg um 8 Prozent. Allerdings waren die Märkte im Jahresverlauf von starker Volatilität geprägt: Nach einem starken Start ins Jahr führte die Unsicherheit über weitere Zinsschritte zu einer Konsolidierungsphase. Ab November setzte eine Rallye ein, beflügelt durch die Hoffnung auf eine stabilere Zinslandschaft.

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Anleihen: Attraktive Renditen

Die Anleihenmärkte gewannen 2024 erneut an Bedeutung, insbesondere für Anleger, die ein diversifiziertes Portfolio anstreben. Die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen in den USA überstiegen zeitweise die Marke von 5 Prozent, bevor sie sich bei etwa 4,5 Prozent einpendelten. Europäische Anleihen blieben unter dieser Schwelle, boten jedoch ebenfalls attraktive Renditen, insbesondere in den Kernmärkten. Unternehmensanleihen verzeichneten ebenfalls eine gesteigerte Nachfrage, wenngleich die Risikoaufschläge stabil blieben.

Österreichischer Kapitalmarkt: Entwicklung und Dynamik

Der österreichische Aktienmarkt verzeichnete 2024 ebenfalls ein solides Wachstum. Der Leitindex ATX legte um 6,6 Prozent zu und profitierte dabei von einer Stabilisierung der Wirtschaft und einer höheren Nachfrage nach zyklischen Werten. Trotz des moderaten Wachstums gegenüber anderen europäischen Indizes bot der ATX attraktive Dividendenrenditen, die durchschnittlich bei 4,2 Prozent lagen.

Die Anleihenmärkte in Österreich folgten dem europäischen Trend. Die Renditen zehnjähriger österreichischer Staatsanleihen erreichten im Jahresverlauf Spitzenwerte von 3,8 Prozent, bevor sie sich auf etwa 3,5 Prozent einpendelten. Unternehmensanleihen blieben eine interessante Anlageoption, insbesondere im Bereich nachhaltiger Investments.

Verhalten optimistischer Ausblick

Mit einer sich abzeichnenden Stabilisierung der globalen Wirtschaft und einer lockereren Geldpolitik stehen die Zeichen für 2025 auf Wachstum. Dennoch bleiben geopolitische Risiken und die Unsicherheiten über die langfristige Entwicklung der Inflation zentrale Herausforderungen.

Kurt Svoboda (Foto)
Kurt Svoboda informiert Investor:innen und Analyst:innen auf dem UNIQA Kapitalmarkttag 2024 in London.